1.     Oberpf. Metropol-Theater Regensburg*

      
     Bemerkungen zu
       'Kabale und Liebe'

           Repertoirevorstellungen 31.10.2010 und 24.2.2011

         'Du bist blass, Luise'


    Announcement Oberpf. Metropol-Theater Regensburg

    Kabale und Liebe

    Ein bürgerliches Trauerspiel in fünf Akten
    von Friedrich Schiller (1759-1805)

    Inszenierung: Michael Bleiziffer
    Bühne: Karl-Heinz Steck
    Kostüme: Uschi Haug

    Ferdinand und Luise lieben sich. Doch Ferdinand von Walter ist der Sohn des Präsidenten und Luise ist die Tochter des Stadtmusikanten Miller. Diese Verbindung über Standesgrenzen hin­weg schmeichelt zwar Luises Mutter, Vater Miller sieht jedoch keine Hoffnung für eine glückliche Verbindung seiner Tochter mit Ferdinand. Auch für Präsident von Walter kommt eine Heirat seines Sohnes mit einer Bürgerlichen selbstverständlich nicht in Frage. Im Gegenteil: Um seinen Einfluss bei Hofe zu vergrößern, will er den Sohn mit Lady Milford, der Mätresse des Herzogs, verheiraten. Ferdinand rebelliert gegen den Plan seines Vaters, obwohl ihn die Lady wider Erwarten stark beeindruckt. Doch er beschwört die Kraft der absoluten Liebe zu Luise. So initiieren Präsident Walter und sein Sekretär Wurm, zugleich Nebenbuhler Ferdinands um Luise, eine heimtückische Intrige: ­Miller und seine Frau werden grundlos inhaftiert und zu deren Rettung wird Luise gezwungen, einen fingierten Liebesbrief an den ebenso eitlen wie einfältigen Hofmarschall von Kalb zu verfassen, der Ferdinand zugespielt wird. Rasend vor Eifersucht setzt dieser daraufhin eine Kette von Ereignissen in Gang, die schließlich zum tragischen Tod beider Liebenden führt.

    Schillers drittes Bühnenwerk „Kabale und Liebe“ ist ein radikaler Versuch über Liebe und Gewalt, Konvention und Glück, Mißtrauen und Verhängnis. Neben den gesellschaftlichen Hindernissen, die Ferdinand und Luise in die Verzweiflung treiben, scheitert ihre Liebe jedoch auch am eigenen Zweifel.

    Besetzung

       
         
    Präsident von Walter   Anton Schiefer
    Ferdinand, sein Sohn   Tom Feichtinger
    Hofmarschall von Kalb   Jan-Hinnerk Arnke
    Lady Milford   Silke Heise
    Wurm   Paul Kaiser
    Miller   Michael Heuberger
    Millerin   Gabriele Fischer
    Luise   Johanna König
    Sophie   Anna Dörnte
    Ein Kammerdiener des Fürsten   Marquard Grundig
    Statisterie    
         
    Stand   8.8.10
     

     


     

    Am 4. Oktober 1992 fand unter der Intendanz von Marietheres List die Premiere der
    Rudolf- Zollner-Inszenierung einer 'Kabale und Liebe'-Produktion statt.
    Die Ausstattung stammte von Amelia Franken-Wassilewa, das Licht von Klaus Zimmermann.

    Die Rollen waren auf die Darsteller wie folgt verteilt:

    Präsident von Walter, am Hof eines deutschen Fürsten   Ingo Neise
    Ferdinand, sein Sohn, Major   Matthias Kostja
    Hofmarschall von Kalb   Michael Heuberger
    Lady Milford, Fafvoritin des Fürsten   Heike Ternes
    Wurm, Sekretär des Fürsten   Kai Tiedemann
    Miller, Stadtmusikant   Hans-Joachim Reineke
    Dessen Frau   Cornelia Gerosch
    Luise, dessen Tochter   Barbara Willensdorfer
    Sophie, Kammerjungfer der Lady   Angelika Sedlmeier
    Ein Kammerdiener des Fürsten   Wolfgayng Richrath
    Musikschüler   Susanna Hefele / Thomas Hefele
    Hundeführerin   Eva-Renate Meier
     

     

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    Nicht nur Luise ist blass, sondern auch der Leser einer Information, die im Internet unter der Adresse:

    http://www.mittelbayerische.de/index.cfm?pid=10052&pk=591643&p=1
    bzw.
    http://www.mittelbayerische.de/nachrichten/artikel/ein_dichter_begehrt...

    veröffentlich wurde:


    27.09.2010, 08:42 Uhr


    Ein Dichter begehrt auf


    „Kabale und Liebe“ wurde im April 1784 in Frankfurt am Main uraufgeführt.

    Friedrich Schiller reagierte mit seiner zornigen Kritik an Dünkel, Unmoral und Intrigen des Adels auch auf die Willkür und Ungerechtigkeit von Herzog Carl Eugen, der ihn unter Arrest stellen ließ und ihm das Schreiben untersagte, weil Schiller ohne Genehmigung zur Uraufführung der „Räuber“ gereist war.

    Die Kluft zwischen den Ständen hatte er durch seine Liebe zu Charlotte von Wolzogen bereits am eigenen Leibe spüren müssen.

     

    Die Blässe des Lesers rührt daher, dass er sich wieder einmal durch die MZ falsch informiert fühlen muss.

    Schiller war - wie erwähnt - zwar ohne Genehmigung zur Uraufführung der 'Räuber' am 13. Januar 1782 nach Mannheim gereist und hatte dort incognito in einer eigenen Loge der Aufführung beigewohnt, für den Arrest vom 28. Juni bis 11. Juli 1782 war aber ausschlaggebend die geheime Reise am 25. Mai 1782 in Begleitung von Henriette von Wolzogen und seiner Zimmervermieterin, Frau Vischer, zur zweiten Vorstellung der 'Räuber' die wegen Krankheitsfall im Ensemble garnicht stattfand. (Nach Gero von Wilpert)

    Das von der MZ erwähnte Schreibverbot durch den Herzog von Württemberg bezog sich auf literarische Stoffe - medizinische Themen waren davon nicht betroffen - da Schiller sich in den Räubern despektierlich über Graubünden ausließ, was zu diplomatischen Verwicklungen führte.

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    Wenn ebenfalls am 27.9.2010 in der MZ unter:

    http://www.mittelbayerische.de/index.cfm?pid=10028&pk=591641&p=1

    gefragt wird, was - 'bitte schön' - eine Inszenierung des Sturm-und-Drang Klassikers heute zu sagen habe und ob Relevanz zu finden sei - oder nicht - dann kann, wird das Stück nicht so gezeigt, dass klar wird, in welcher Drangsal die Menschen in Europa zur Zeit des Absolutismus leben mussten und dies schließlich eine Revolution auslöste, dann sollte man diese Stücke nicht mehr zeigen.
     


    1894 schrieb Franz Mehring in der Zeitschrift 'Die Volksbühne':
    'Nächst und neben Lessings 'Emilia Galotti' ist Schillers 'Kabale und Liebe' das revolutionärste Drama unserer klassischen Literatur.
    Es entstand fünf Jahre vor Ausbruch der Französischen Revolution, im Jahre 1784, als auf Deutschland noch der Drfuck und die Schmach eines Despotismus lastete, dert von mehreren hundert kleinen Despoten mit raffinierter Grausamkeiten gehandhabt wurde. Eher noch als Schillers Erstling 'Die Räuber' hätte dies bürgerliche Trauerspiel das Motto tragen dürfen: In tirannos! Gegen die Tyrannen!'

    (Nach Walter Schaffarschick)
     


    Sie zum Spielball der auf Auslastung der Plätze schielenden Intendanten und deren Handlanger der Regisseure und -rinnen zu machen, schadet dem Deutschen Theater und lässt die Bevölkerung fragen: 'Muss das sein, macht doch die Bude zu - schade ums Geld'  -

    Wenn dann in Regensburg, der Welterbestadt, der ehemalige Kulturreferent, ein Dr. Meyer im Beisein des Oberbürgermeisters Schaidinger und des Ehepaares Dres. Heldt - auf dem Foto vorne im Bild - tönt: Das Theater Regensburg brauche nicht in den überregionalen Feuilletons zu glänzen, dann gebe man das Geld doch besser dem Fußballclub 'Jahn Regensburg', auf dass der sich Spieler kaufen könne, die Tore schießen und damit Regensburg in jeder Woche in die überregionalen Schlagzeilen bringen.
     






    26.4.2007




    Mittelbayerische Zeitung - 26.4.2007

    Der Rahmen, der Kultur ermöglicht:
    "Wir müssen in der Kulturpolitik Ermöglicher sein", sagte Schaidinger.
    Das Wort Plan nehme er in Zusammenhang mit 'Kultur' nicht in den Mund. Es gehe um Perspektiven. Und bei der Diskussion künftiger Schwerpunkte auch darum, die Latte was die Qualität betrifft, höher zu legen.

    "Natürlich müsse man auf Qualität achten", bestätigte Meyer.
    Es sei aber nicht Aufgabe der Politik, diese zu definieren.
    Genauso wenig wie es Aufgabe des Regensburger Theaters sei,
    in überregionalen Feuilletons zu glänzen,
    erteilte Meyer Händlers Kritik eine Absage.

    Der Autor hatte wiederholt angeprangert, dass das Theater Regensburg,
    das immerhin rund ein Drittel des städtischen Kulturetats verschlingt,
    überregional so gut wie nicht wahrgenommen werde.

     

     


    Wie abstruse Inszenierungen auch in Bezug auf die Dramaturgie 'in die Hose' gehen, zeigen zwei Berliner Beispiele.
    An Ostermeiers Schaubühne ist die Rolle des Hofmarschalls gestrichen, die Dramaturgie hängt hier also in der Luft - an Khuons DT - dessen erste Spielzeit in BER von 'Die Deutsche Bühne' wenig schmeichelhaft beurteilt wurde - fehlt der Konflikt Miller / Millerin, da letztere nicht 'mitspielt' und außerdem Ferdinand - Wand auf Wand ab - den Klettermaxen mimt.
     

    http://www.heerrufer.de/Kritik_'Kabale_und_Liebe_-_Schaubuehne_Berlin_01.11.09.htm

     

    http://www.heerrufer.de/Bemerkungen_zu_'Kabale_und_Liebe'_%20-_Deutsches_Theater_Berlin.htm


     

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    Typische Theatersituation:
    Das Bühnenbild ist aufgebaut, man probiert in der Originaldekoration.
    Vom 'Schnürboden' herunter ein 'Gehänge', das sich bis nach vorne über die Bühnen ausbreitet und mit einem Schachbrettmuster bedruckt ist.
    Johanna König, die Darstellerin der Luise, erscheint in einer Öffnung innerhalb der Schachbrettdekoration, und hüpft auf den Feldern umher, prüft spielend so schon einmal mit dem Reclam Heft in der Hand die Gänge.
    Oberhalb an des 'Gehänges', der begehbaren Dekofläche, erscheint Partner Ferdinand - Tom Feichtinger, die beiden tändeln herum, er trinkt aus einer Flasche, tut so als wäre es Gift, schaut mal ins Textheft, rezitiert ein paar Zeilen überlaut, Atmosphäre zu schaffendes Cellogeschabe übertönt Texte, man zieht die Privatklamotten aus und steht da im Kostüm - wie's halt so ist, man wartet auf dem Beginn der Probe.

    Die Millers - er oben auf und abgehend, sie tobt über die Schachbrettspielfläche, schwingt sich die Schräge hinauf als er mit seinem
    'Ich heiße Miller' verschwindet.

    Auftritt Wurm, nicht schleimig gleitend, eher hölzern, eckig, bedrückt mit seinem Anspruch auf die Luise - die Millerin lässt den Halt fahren und rutscht die Schräge herunter - so geht es auf und ab, die Sache wirkt lebendig, nichts statisches oder bedrohliches hat alles an sich. Auch Luise tobt herein, schlingt sich dem Miller um den Hals, liebende Tochter, fröhliches Kind. Stimmungsmäßig nichts zu spüren von trüben Gedanken an ein Ende. Mutter Miller ist überzeugt von der Sache Ferdinand.

    Das junge Paar, ohne jede Art von Bedenken, er:
    'Du bist meine Luise' - sie herumschwenkend - ihr 'mein Nichts' bremst das Spielerische aus. 'Du hast den Feuerbrand in mein junges, friedsames Herz geworfen'

    Cello - vier Bedienstete mit hängenden Köpfen und gebeugten Knien - Anton Schieffer als Präsident, laut, scheppernd lachend wie Puntila, ansonsten wie Philipp, Buddenbrook - immer nur er, Herr Schieffer eben. Herumgehend, Maniküre durch die Bediensteten. 'Das schönste Exemplar eines Mädchens' - die Blondine ist aus verständlichen Gründen gestrichen - Johanna König hat braune Haare.

    Der Präsident liest aus dem Textheft:
    'Hofmarschall in einem reichen, aber geschmacklosen Hofkleid, mit Kammerherrnschlüsseln, zwei Uhren und einem Degen, Chapeaubas und frisiert à la Hérisson. Er fliegt mit großem Gekreisch auf den Präsidenten zu und breitet einen Bisamgeruch über das ganze Parterre.'

    Jan-Hinnerk Arnke - penetrant laut, plump, trottelig - nicht die Spur eines affektierten, exaltierten Höflings - sieht aus, als käme er gerade von seinem Schlafplatz unter der Steinernen Brücke, zerknautscht, welk: 'Da werden die Hengste scheu' - hat er das 'Gemime' und 'Gemache' bei Uwe Drechsel, ganz oben in Bayern, gelernt? Ist das der Marschall am Hof eines deutschen Fürsten oder nur wie sich Regisseur Bleiziffer einen solchen Maitre als Hampelmann vorstellt? - Grauenvolles Getue! Das ist sicher auch nicht das, was Schiller sich in Anlehnung an Shakespeare gedacht, als er 'komische Züge' erfand und in das Stück brachte.

    Der Marschall zieht das Jackett aus, dreht dieses auf die linke Seite, zieht es an und ist 'noch der erste in der Antichambre' - und dass die Vermählung der Milford mit Ferdinand von Walter in einer halben Stunde die ganze Stadt weiß, spricht er ins Regensburger Publikum - so nach dem Motto: 'Leute, ihr seid gemeint!'
    'Hüpft hinaus - auch das noch' - Bedienstete entschleichen.

    FERDINAND. PRÄSIDENT. WURM, welcher gleich abgeht.


    Die Szene - hörte man nicht den Kabale-Text - könnte optisch auch als die aus dem Karlos gesehen werden. Schieffer / Philipp - Feichtinger / Karlos oder auch Posa. Gleiche Mimik, gleiche Bewegungen, gleiche Körperhaltung - in Rengschburg is eh ois o
    ans! Passt scho - merkt eh koaner!
     

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    Ein weißer bodenlanger Schleier wird von rechts vor die Schachbrettszenerie gezogen, Auftritt Milford. Silke Heise in einer Korsage - ähnlich wie die der 'Vicky' im Stück 'Der Nackte Wahnsinn', allerdings mit langem Unterrock: 'Ich weiß nicht, wie ich mich heute finde, Sophie' - aber das Publikum weiß es, sie spricht wie immer, sie geht, schreitet: eins, zwei, Wiegeschritt - also kein Unterschied zu allem, was schon war. Nur die Texte sind jeweils anders.

    Kammerdiener mit den Preziosen zur Hochzeit - die Heise/Milford hüpft, sich verlegen räuspernd, heran: 'Mensch! was bezahlt dein Fürst für diese Steine?'

    Dieser Auftritt darf nicht durch Text-Genuschel eines älteren Herrn in die Bedeutungslosigkeit verschonen werden.
    Die Schilderung der Erschießung unwilliger Erfasster, die einfach durch die vom Herzog befohlenen Kugeln umgelegt werden, zeigt Despotismus in seiner damals üblichen grausamsten Form.
    Aber unser gnädigster Landesherr ließ alle Regimenter auf dem Paradeplatz aufmarschieren und die Maulaffen niederschießen. Wir hörten die Büchsen knallen, sahen ihr Gehirn auf das Pflaster spritzen, ....

    Es wäre besser, die Rolle mit einem Mann zu besetzen, der 'laut und deutlich' und nicht verhuscht die Situation darlegt.

    Cello
    Sophie: 'Major von Walter!'
    Heise/Milford: (sehr aufgeregt):  'Was jetzt? Der erste Mann, der mir Schrecken macht.'

    Sophie schnürt die Korsage der Lady: 'Sammeln Sie sich - er ist schon da.'

    Ferdinand: 'Und soll Ihnen melden, daß wir uns heirathen - so weit der Auftrag meines Vaters.'

    Gelächter im Publikum, das die Situation natürlich nicht versteht, nicht erkennt wie stark der Einfluss des Patriarchen seinerzeit war.

    Heise/Milford wickelt sich in den weißen Schleier, kokettiert mit Ferdinand, der kritisiert: 'Es will mir nicht zu Kopfe, Milady, daß eine Dame von so viel Schönheit und Geist'

    Szene Heise/Milford, zusammengestrichen
    (arrogant)
    . Es ist das Erstemal, Walter, daß solche Reden an mich gewagt werden.
    ... ich bin fürstlichen Geblüths - aus des unglücklichen Thomas Norfolks Geschlechte, der für die schottische Maria ein Opfer ward.
    Mein Vater, des Königs oberster Kämmerer, wurde bezichtigt, in verrätherischem Ein-Vernehmen mit Frankreich zu stehen ...

    (sie wiegt sich, die Hüften schwingend, nach vorne (für den Zuschauer starke Erinnerung an Penthesilea, Nora, Eboli)
    dann aber stark zurücknehmend und endlich Atmosphäre entwickelnd: 'wenn du jetzt noch das kalte Wort Ehre sprichst ...'

    In Ferdinands 'Doch, doch, beste Lady! Sie müssen ..'  küsst sie ihn. Er kann seinen Text kaum sprechen, erwidert ihre Küsse und bricht ab.
    Auf sein:
    Ich liebe ... umschlingt die Milford ihn voller Emphase, glaubt sie doch, gemeint zu sein.

    Cello
    Ferdinand wischt sich ihre Küsse von den Lippen.

    Lady: 'Weil ich es muß. (Mit Ernst und Stärke.) Meine Leidenschaft, Walter, weicht meiner Zärtlichkeit für Sie. Meine Ehre kann's nicht mehr - Unsre Verbindung ist das Gespräch des ganzen Landes.
    Wehren Sie sich, so gut Sie können. - Ich lass' alle Minen sprängen'


    Cello
    Ferdinand wartet, geht sinnend ab in das Zurückziehen des weißen Schleiers hinters Portal.

     

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    2. Akt, 4. Szene
    Luise:
    'Mutter! Vater! Warum wird mir auf einmal so bange?' - Miller, das 'Rabenaas', die Millerin, rauchend - heitere Szene im Familienkreise. Dem Tintenkleckser Wurm soll es schlecht gehen - 'daß man die blauen Flecken bei der Auferstehung der Todten noch sehen soll.'
    Ferdinand stürzt herein, stößt die Millerin beiseite, umschlingt Luise: 'War mein Vater da?'

    Luise (aufbrausend) Im Gegensatz zum Reclam-Text, bei dem ein Fragezeichen gesetzt ist, stellt Luise vorwurfsvoll fest: 'Du tödtest mich!!!'
    Ferdinand, sich umsehend und verlegen räuspernd, berichtet, dass zwischen sie und ihm, 'eine fremde Gewalt sich warf' - die Millerin ohrfeigt Ferdinand, Luise flieht zum Vater.

    Der Präsident, Beschimpfungen Luises: 'Aber er bezahlte Sie doch jederzeit baar?' werden begleitet durch sein meckerndes Lachen ganz nach 'Puntila'.

    Miller-Heuberger überzeugend in den Gegenangriffen und mit seinem 'halten zu Gnaden'  ... das war nur so meine Meinung' - doch der Absolutismus siegt: er ins Zuchthaus, an den Pranger Mutter und Mätze von Tochter.
    Ein hysterischer Aufschrei der Millerin und ein auf den Boden werfen:
    'Erbarmen!'

    Luise und Ferdinand fliehen auf die Schräge, er gibt einen Warnschuss auf die Gerichtsdiener ab - der Präsident zerrt eigenhändig Luise von der Schräge: 'Fort mit ihr!'
    Ferdinand: 'Ihr führt sie zum Pranger fort, unterdessen (dem Präsidenten ins Ohr rufend) erzähl' ich der Residenz eine Geschichte, wie man Präsident wird.'
    Präsident zu den Dienern auf Luise weisend: 'Lasst sie!' - Luise hinauf die Schräge, schwingt sich über die Brüstung, springt nach hinten - ins Nichts?

     

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    Cello
    3. Akt
    Präsident (spielt als stumme Jule mit imaginären Figuren auf dem Deko-Schachbrett.)
    Wurm erklärt die weitere Vorgehensweise:
    'sie muss!
    ... es kann nicht fehlen - sie muß in die Falle gehn.'


    'Einen Eid? Was kann schon ein Eid fruchten?' - Präsident Schieffer mit aus 'Puntila' bekannt meckerndem Gelächter.
    Wurm weiter überzeugend; er hat die Fäden in der Hand.
    'Das Gewebe ist satanisch fein. Der Schüler übertrifft seinen Meister.'
    Und in diesem windigen Wurm zeigt Paul Kaiser etwas, was von ihm in den Jahren in RBG noch nicht zu sehen war.

    2. Szene
    Lärmend - ohne Stil - plump, platt, albern: wieder der Hofmarschall von Jan-Hinnerk Arnke - nichts von einer wenigstens gewissen Delikatesse
    - 'mein Süßer'.
    Wenn jemand von Uwe Drechsel nach Jahren der Zugehörigkeit zum  Hofer Theater ans Oberpf. Metropol-Theater wechselt - fragt man sich, was soll das bringen?

    Die Kabale erreicht den Hofmarschall in der Person des Oberschenks von Bock - der das Strumpfband, das die Prinzessin Amalie seinerzeit verlor, dem von Kalb aus den Händen riss, zurückgab und das Kompliment einsteckte. Das Regensburger Publikum kennt selbstverständlich die Sitten im 18. Jahrhundert nicht und lacht.
    Er gibt die Unterschrift für den verräterischen Brief, der Ferdinand in die Hände gespielt wird.

    Cello
    Luise und Ferdinand toben über die Bühne -

    Er fröhlich, überzeugt: 'Der Sohn wird den Vater in die Hände des Henkers liefern!'
    Schmusestunde! Ferdinand am Boden, fröhlich, strampelt wie ein auf dem Rücken liegender Maikäfer mit den Beinen in der Luft. Luise legt sich auf seine Füße, er stemmt sie auf ihnen hoch, doch sie sorgt sich: 'das die Fugen der Bürgerwelt auseinander treiben und die allgemeine ewige Ordnung zu Grund stürzen würde.'

    'Ferdinand' ruft sie, schreit sie, während er die Bühne umrast: 'Was soll das?'
    'Fassung verlangt diese Stunde'
    Beide klammern sich oben an die Brüstung der Schräge.
    Luise rutscht ab:
    'Leben sie wohl, Herr von Walter!'

     

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    5. Szene
    Die Millers wurden von der Obrigkeit mitgenommen, sind noch immer nicht zurück.


    6. Szene

    Wurm verkündet: Kriminalprozess für den Vater, die Mutter im Spinnhaus.
    Aus einem Kästchen vorne am Bühnenrand nimmt sie eine Jacke und will ab, zum Fürsten.
    Überzeugt und damit überzeugend hält er sie zurück und diktiert Luise den Brief, der sie bloßstellt.
    Luise:
    'Kann ich ihn zwingen, dass er mich hassen muss?'
    Mit der typischen monotonen Stimmgebung des Paul Kaiser als Wurm: 'Wir wollen's versuchen.'
    Sie schreibt auf eine dunkle Fläche der Schachbrettdekoration.

    Ferdinand 'findet den Brief auf dem Boden':
    - 'es ist ihre Hand' -
    er lacht,  kann es nicht fassen, er schreit seine Wut heraus:  'Ein unerhörter, ungeheurer Betrug, wie die Menschheit noch keinen erlebte!' -
    er kichert, kreischt, die Stimme überschlägt sich, er kugelt sich am Boden: 'nichts als Grimasse!'

    Herein windet sich der Hofmarschall, kniet sich zu Ferdinand und 'segelt' mit großen Gesten zum Lesen des Briefes an die Stelle auf dem Boden.

    Aus dem Kästchen am Bühnenrand, aus dem Luise die Jacke für den geplanten Auftritt beim Fürsten nahm, holt Ferdinand Pistolen.
    Ferdinands Aufforderung zum Duell:
    'Schlag an, sag' ich.' -
    geht ins Leere.

    'Wie weit kamst du mit dem Mädchen?' - der Marschall windet sich am Boden und bekennt schließlich: 'Es ist nichts - ist ja Alles nichts. Haben Sie nur eine Minute Geduld. Sie sind ja betrogen.'

    Ein Schuss fällt!
    Der Hofmarschall voll Todesangst:
    'Ich spreche ja - so hören Sie doch nur - Ihr Vater - Ihr eigener, leiblicher Vater'

    Beide, mit gleichem Text in einem Gang, jedenfalls so am 31.10.2010:
    Ich sah sie nie. Du sahst sie nie?
    Ich kenne sie nicht.
    Du kennst sie nicht?
    Ich weiß gar nichts von ihr. Du
    weißt gar nichts von ihr?


    Ferdinand:
    'Hau ab!
    Hofmarschall:
    'Ja, ich haue ab!'

    Cello
    4. Szene
    Ferdinand legt die Pistolen in den Kasten am Bühnenrand zurück und entnimmt ihm ein Fläschchen.

    Die Szene erinnert in dieser Form an:
    "Der Trank ist's, der mir taugt!
    ...
    Der Todestrank!
    ...
    Ew'ger Trauer
    einz'ger Trost:
    Vergessens güt'ger Trank,
    dich trink' ich sonder Wank!"


    Ferdinand:
    'Verloren! ja, Unglückselige! - Ich bin es. aber du bist es auch.'
    ...

    'Das Mädchen ist mein! Ich einst ihr Gott, jetzt ihr Teufel!'

    Cello
    5. Szene
    Ferdinand: 'Diese Millerin, Vater ....'

    ... er höhnt:
    '... und nicht wahr, mein Vater, sie ist ein Geschöpf wie die Unschuld? - Und es ist so menschlich, dieses Mädchen zu lieben?'

    Präsident:
    'Es ist Verbrechen, es nicht zu lieben.'

    PRÄSIDENT. Ist es werth, meine Tochter zu sein. Ich rechne ihre Tugend für Ahnen und ihre Schönheit für Gold. Meine Grundsätze weichen deiner Liebe - Sie sei dein!
    Diese Textstelle war am 30.11.10 - soweit erinnerlich - gestrichen. Damit auch das des Präsidenten: 'Sie sei dein!'

    und Ferdinands: 'Das fehlte noch!' hängt
    in der Luft.

    Ferdinand:
    'Leben Sie wohl, mein Vater.'

    Der Präsident und Ferdinand umarmen sich. 
    Warum hier schon eine Geste der Versöhnung
    ?
     

    Cello
    6. Szene

    Sophie und Luise
    Heise/Milford endlich komplett gewandet,
    '... daß eben heute die kostbarsten Brillanten an Ihnen blitzen'
    sehr zögernd, ob des bevorstehenden Gesprächs:
    'Ich muß erröthen, wenn sie nur das gewöhnliche Weib ist, und wenn sie mehr ist, verzagen.'

    Dann, hysterisch kreischend, zu Sophie: 'Hinweg, ich befehle' - nach der Erkenntnis: 'Daß Weiber für Weiberschwächen solche Luchsaugen haben.'

    An den Schleier zurücktretend
    .... 'Gut! Recht gut, daß ich in Wallung kam!'

    Geradezu bescheiden und höflich zur schon auf der Szene befindlichen Sophie:

    'Sie mag hereintreten!'

    Überraschung, von der Heise als Milford gespielt mit überdeutlicher Herablassung: 'Aha!?' ... 'ich entsinne mich!'
    'Seht interessant, und doch keine Schönheit'
    -
    albernes Kichern - 'Treten Sie näher, mein Kind.'
    zynische: 'Ei, sieh doch! und diesen Trotzkopf hat sie von ihm. (Laut.) 'Man hat Sie mir empfohlen, meine Liebe, sie soll was gelernt haben und sonst auch zu leben wissen - Ja, ja. Ich will's glauben'.
    Mit den Hüften
    wiegend nach vorne kommend: 'Luise nennt sie sich? Und wie jung, wenn man fragen darf?'

    Aufkreischend das:
    'Sechzehn!'
    Wie eine Schlange sich über die Bühne windend auf Luise zu:
    Sechzehn Jahre! Der erste Puls dieser Leidenschaft! - Auf dem unberührten Clavier der erste einweihende Silberton - Nichts ist verführender .

    Sie girrt, sie schmeichelt:
    'Meine Sophie heirathet. Du sollst ihre Stelle haben.'

    Ob der Abfuhr, erstaunt: 'Ah, man sehe die große Dame!'

    In aller Bescheidenheit und sich des Standesunterschiedes bewusst, beeindruckt Luise die Lady.
    'Sie wollen mich aus dem Staub meiner Herkunft reißen'
    .... ,ob ich mein Glück auch von ihren Händen empfangen wolle?'


    Dann Sophies entscheidende Frage: 'Sind sie glücklich?'

    Die Lady flieht: 'Es ist nicht auszuhalten!'

    Der große Ausbruch:
    'Felsen und Abgründe will ich zwischen euch werfen; eine Furie will ich mitten durch euren Himmel gehen; mein Name soll eure Küsse,  auseinander scheuchen; deine junge blühende Gestalt unter seiner Umarmung welk, wie eine Mumie, zusammenfallen - Ich kann nicht mit ihm glücklich werden - aber du sollst es auch nicht werden -'
    überk
    reischend, voller Wut
    'Seligkeit zerstören ist auch Seligkeit.'
    wirft sie sich auf die Knie, liegt ganz am Boden, der Stimmungsumschwung:
    'Ich will dich auf den Händen tragen, deine Freundin, deine Schwester will ich sein'  .... bittet, bitte, bitte - lass ihn mir!'

    Luise verzichtet:
    'Nehmen Sie ihn denn hin! - Freiwillig tret' ich Ihnen ab'

    Die Lady, ist sie zunächst beschämt, will auch entsagen? Schäumt aber sofort wieder auf:
    'Hofschranzen werden wirbeln - Das ganze Land wird in Gährung kommen.'

    Auf die Ecke des Schleiers schreibt sie, linkshändig, mit einer Feder, die sie dem eintretenden Hofmarschalls entrissen hat die Botschaft:
    '
    Unterdessen bringen Sie Ihrem Herzog diese Karte zum Dessert!'

    D
    er Hofmarschall steht da, mit dem Zipfel des Vorhangs in der Hand, und zitiert:
    'Gnädigster Herr!
    Ein Vertrag, den Sie so leichtsinnig brachen, kann mich nicht mehr binden.'

    Im Abgehen donnert sie dem Hofmarschall entgegen:
    'Mann des Erbarmens, bist du noch immer hier?'

     

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    5. Akt
    1. Szene
    Cello
    Miller sucht die Tochter, Luise hängt an der Schräge, lässt sich herunterrutschen.
    Heitere Stimmung.
    'Dies zur Nachricht, Vater. Seine Luise ist lustig.'
    ...
    '- Will Er mir dies Billet besorgen, Vater?'


    Miller liest:
    ' Du bist verrathen, Ferdinand! - Ein Bubenstück ohne Beispiel zerriß den Bund unsrer Herzen, aber ein schrecklicher Schwur hat meine Zunge gebunden, ...'
    'der dritte Ort ist das Grab.'


    Luise
    schlägt mit der Hand auf den Boden:
    'So zernicht' ich sein letztes Gedächtniß'

    2. Szene
    Ferdinand spottet:
    'noch kein freudiges Erröthen auf den Wangen meiner schönen Gemahlin?'

    Auflachend:
    'Sonderbar! die Lüge muß hier gangbare Münze sein, wenn die Wahrheit so wenig Glauben findet.
    Ihr misstraut meinen Worten.'


    Miller ring mit sich, ob er abgehen darf und Ferdinand und Luise, zu der dieser sich am Boden hingekniet hat, in dieser bedrohlichen Situation allein lassen kann.
    Er geht.

    Ferdinand schleudert Luise über den Boden zu dem Schachbrettquadrat, auf die sie den Text - von Wurm diktiert - an den Hofmarschall schrieb -
    er,
    vor Verzweiflung brüllend :
    'Es ist ihr erstes wahres Gesicht!'
    'Schriebst du diesen Brief?'


    'Es ist ja garnicht deine Hand!'

    'Willst du mir ein Glas Limonade zurecht machen?'

    'Kann mans wissen? Nehm' Er nur. Es ist für Leben und Sterben.'

    Alle beschwingt - die Situation wird verklärt, Miller ahnt nichts und sieht mit Ferdinands Geld für dessen Musikstunden die Zukunft für Luise in rosigen Farben.

    Luise erscheint oben an der Schräge und lässt eine Plastikflasche (typischer Probengag)herunterrutschen.

     Ferdinand hebt sie auf und leert das Fläschchen aus dem Kasten hinein.
    'Die Limonade ist matt!' -

    Er brüllt: 'Versuche!'

    Mit dem
    'die Limonade ist gut' - umarmt Luise ihn, küsst ihn - er reagiert nicht.
    Er lässt das Jackett fallen.
    'nur keinen Engel mehr!'
    ...
    'Warum hat du mir das gethan?'


    Sie stehen weiterhin eng umschlungen
    '
    ich könnte dir Dinge sagen - ich könnte - - aber das harte Verhängniß band meine Zunge wie meine Liebe
    Er gießt den Rest der Limonade aus der Flasche über ihre Köpfe.

    Als wüssten sie nicht weiter, hebt jeder für sich ein Textheft vom Boden auf und sie lesen:
    'Gift!'


    Dann sitzen die beiden nebeneinander am Boden, halten sich an den Händen.

    Cello
    Licht aus.

    to top

     

    Facit:

    Die Produktion ist noch nicht fertig - auf der Regensburger Bühne - immer wieder das Textheft zur Hand.
    Die Sprache ist ohne Modulation, die Situation ohne Stimmung.

    G
    roße Striche -
    es fehlt zu Beispiel die gesamte letzte Szene mit den Auftritten Präsident, Wurm, Gerichtsdiener, Miller - damit auch das dem Vater Verzeihen durch Ferdinand, die Schuldzuweisungen Wurm und die Selbstanzeige den Präsidenten.

    Die Produktion, eine Probe, alle daran intensiv beteiligt, besonders aber Gabriele Fischer, Silke Heise und Tom Feichtinger - laut und vernehmlich in der Sprache, lebhaft in den Bewegungen.

    Eine Aufführung, die sich weniger auf die bekannte Darstellung der Figuren (z.B. Schell - Quadflieg oder Hörbiger - Lohner) in Form elegischer Stimmung stützt, mancher könnte meinen, das alles könnte heute sein oder war gerade gestern oder doch schon den vorletzten Tag.

    Die hysterische, aufs Wohl der Tochter bedachte, junge Mutter Miller (wohl zweite Ehe des Musikus Miller, oder?).

    Diese Lady Milford, diese dominante und mit voller Kraft voraus eilende soll aus der Gosse kommen?
    Die soll verzweifelt an der Elbe stehen?
    Dann aufgestiegen, zuletzt die allem entsagende Lady.
    So wie das die Heise darstellt, ist das alles unglaubwürdig.
    D i e  kommt erst garnicht in eine ausweglose Situation, d i e  kommt auch ohne einen Fürsten wieder auf die Beine.
    Das Vorbild für die Figur, Franziska von Hohenheim, dürfte sich so nicht aufgeführt haben.

    Ferdinand von Walter ist kein Zimperling, zwar ist er noch nicht so weit, die Rechtslage bis zum Ende richtig einzuschätzen, dem knalligen Präsidenten Paroli bieten zu können, doch steht da ein junges Mannsbild, das dem Vater deutlich entgegentritt und eigentlich wegen einem solchen Politiker zu schade für einen Selbstmord ist.
    Und so nimmt man ihm den auch nicht ab.

    Heubergers Miller, den auf Einhaltung der Regeln bedachte kracherte Vater, den nimmt man ihm ab.
    Paul Kaiser servil, aber immer daran denkend, sich zurückzuhalten, um doch noch Luise zu bekommen.

    Anna Dörnte - wie immer mit großen Schritten die Bühne durchmessend - als bescheidene Sophie.

    Leider, durch maßlose und völlig unberechtigte Übertreibungen, daneben: Jan- Hinnerk Arnke als Haken schlagende(s) und am Boden sich sielende(s) 'Kalb' - nomen est omen!
    Was ist denn das für ein 'Hof', an dem so einer Dienst tut?

    Und alle mit dreckerten Schuhen - Kostüme interessieren nicht so.
    Soll wohl Degeneration des ganzen Systems dokumentieren?
    Erinnert sei an die Zachanassian-Hünlich als Milliardärin den ganzen Abend in einem Kostüm, so auch Adele Neuhauser als Elisabeth 1.
    Major von Walter mit abgewetzten Stiefeln - kommt wohl gerade vom Manöver?
     

    Bei allem:
    Michael Bleiziffer lässt als Regisseur das Stück spielen, ohne Firlefanz und verquasendes  Aktualisieren.
    Man kann es nur in seiner Zeit spielen, um hieraus die entsprechende Ausgangslage zu  zeigen, die letztendlich zu den Revolutionen von zunächst 1789, dann 1830 und 1848  und zur heutigen Demokratie führten.

    Nachtrag:

    Hatte der Regisseur zum Ende der Proben keine Zeit mehr und strich deswegen die letzte Szene?

     


    Eingesehen werden muss, dass nur schwer zusammenfassende Bemerkungen mit einer Zeitspanne über drei Monate geschrieben werden können. Inszenierungen verändern sich über die Zeit.
    Vorgesehen war der Besuch von Vorstellungen Anfang November 2010 - da waren weder Kabalen noch Liebe möglich, weil Frau König krank war.

     

     

     

    *17.3.2005
    Oberbürgermeister Johannes Schaidinger:
    "Wir wollen mehr sein, als die Metropole der Oberpfalz!"

    Wenn Regensburg - nach Meinung des OB - die Metropole der Operpfalz ist,
    dann muss zwangsläufig die öffentliche Anstalt am Bismarckplatz mit ihren Nebenschauplätzen,
    das Oberpf. Metropol-Theater Regensburg
    sein.