Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 

 



Bemerkungen zur

RWVI-Delegiertenversammlung
 

 

Am 18. Mai 2012 findet in Prag die Versammlung der örtlichen Richard-Wagner-Verbände statt.

Aufgefordert wurden diese, 'Anregungen und Wünsche' bis 4. Mai 2012 einzureichen.

Beispielhaft ist nachfolgend ein Antragskatalog aufgeführt.

 

Präambel

Der Artikel im Nordbayerischen Kurier vom 16. Januar 2012

’Freunde von Bayreuth: Regie-Ideen vergraulen Mäzene’

wurde von Internet-Nutzern wie folgt kommentiert:

 


#1 |
fauxpas   16.01.2012, 17:44 Uhr

"Kinder, schafft Neues!" (Richard Wagner) -
Wer immer nur das ewig Gestrige sehen will, kaufe sich eine DVD!
 

 


#2 |
tristan   17.01.2012, 11:41 Uhr

Und dabei meinte er bekanntlich: Schafft neue Werke! Wussten Sie das nicht?
Was lernt man eigentlich in den deutschen Schulen?
Als Norweger bin ich erstaunt über das niedrige Niveau.
Dagegen hat Wagner gesagt, man solle seine Werke geben so wie er sich es vorgestellt hat.
Wer das nicht kann oder will, soll es lassen, sagt er.
Also keine freie Bahn für narzisstische Regisseure. Ich schlage vor,
Sie halten sich zu RTL, Sat1 und anderen Sendern
, die zu Ihnen passen.
 

 

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Antragsvorlage zur Delegierten
versammlung

Thema 1

Die Einladung zur Delegiertenversammlung vom 10. April 2012 gibt vor, 'Wünsche und Anregungen' seien 'gemäß § 10 Abs. 6 der Satzung des RWVI schriftlich bis zum 4. Mai 2012' einzureichen.

Der erwähnte Passus der Satzung lautet:


6. Anträge zur Delegiertenversammlung sind schriftlich und mindestens 20 Tage vorher beim Präsidenten einzureichen.

Es ist nicht definiert, ob 'Wünsche und Anregungen' dem Wortlaut aus der Satzung mit ’Anträge’ entspricht oder ob es sich tatsächlich lediglich um 'Wünsche und Anregungen' handelt

Sollte der Begriff 'Wünsche und Anregungen' dem Begriff ’Anträge’ der Satzung entsprechen, so ist der Zeitraum 4. Mai bis 18. Mai mit nur 14 Tagen zu kurz bemessen und es besteht so die Möglichkeit, 'Wünsche und Anregungen gleich Anträge' von dem / von der Vorsitzenden wegen Fristüberschreitung zurückzuweisen, wenn sie tatsächlich erst bis 4. Mai 2012 eingehen.



Petitum

Es wird beantragt, die Delegiertenversammlung möge beschließen:

dass in Bezug auf das Einreichen von 'Wünschen und Anregungen' gemäß dem Wortlauf der Satzung § 10 Abs. 6 verfahren wird, um Einheitlichkeit zu erzielen.

Diese ’Wünsche und Anregungen’ bzw. ’Anträge’ sind den Delegierten wenigstens vierzehn Kalendertage vor der Delegiertenversammlung zur Kenntnis zu bringen, um eine Entscheidungsfindung im Vorfeld und damit eine zügige Beschäftigung mit den Vorgängen während der Delegiertenversammlung zu ermöglichen.
 

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Thema 2

Der TOP 3 der Einladung zur Delegiertenversammlung vom 10. April 2012 umfasst verschiedene Punkte, die von a) bis e) nur als Überschriften aufgelistet sind.
Den Delegierten wird so erschwert, sich vorzubereiten, wenn nicht bereits in der Einladung kurz auf den jeweiligen Tatbestand eingegangen wird.

Z.B fehlt die Angabe von Gründen für das vorzeitige Ausscheiden des Schriftführers.

Vorschläge zur personellen Neubesetzung können nur eingereicht werden, wenn die Ursachen für den Rücktritt rechtzeitig vorher bekannt gemacht und ausgeräumt werden.

Zeitraubende Vorträge zum Thema und Diskussionen während der Delegiertenversammlung müssen sich zwangsläufig ergeben, die dann eine Abhandlung von 'Verschiedenem' aus Zeitgründen verhindern.


Petitum

Es wird beantragt, die Delegiertenversammlung möge beschließen:

dass Details zur Tagesordnung bei Bekanntgabe derselben veröffentlich werden.
Es muss klar sein um was es sich im einzelnen Fall handelt, um eine Vorbereitung der Delegierten und Einreichung von 'Wünschen und Anregungen' fristgerecht möglich ist.
 

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Thema 3

Einzelne Verbände geben sich unterschiedlichste Aufgaben und veröffentlichen diese im Internet.
Der RWV Koblenz hat aus gutem Grund die von den meisten Verbänden undefinierte Vorgabe, sich für die Bayreuther Festspiele einzusetzen, gestrichen und sich zur Aufgabe gemacht, 'das Werk Richard Wagners zu erhalten'.


Petitum

Es wird beantragt, die Delegiertenversammlung möge beschließen:

dass, im Sinne eines einheitlichen Auftretens, sich die Ortsverbände der Vorgabe des RWV Koblenz anschließen und sich 'für den Erhalt des Werks von Richard Wagner' einsetzen.

 

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Thema 4

Das Protokoll der außerordentlichen Delegiertenversammlung vom 26. Oktober 2011 führt unter TOP 6, Seite 8, aus, dass der RWVI die Arbeit der Festspielleitung kritiklos betrachtet.

Privatpersonen dürften ihren 'Groll und Verdruss der Festspielleitung' laut außerordentlicher Delegiertenversammlung am 9. Oktober 2011 mitteilen.
Diese Aussage wird in der Öffentlichkeit diskutiert, denn sie steht im Widerspruch zur selbst gestellten Aufgabe der Vereine, sich für den Erhalt der Bayreuther Festspiele einzusetzen.
Dies ist nur möglich, wenn gerade der RWVI – wenn er denn wirklich Einfluss in Bayreuth hat und ernst genommen werden will – sich einschaltet und Stellung bezieht.

Die jüngste Vergangenheit hat gezeigt, dass Vorgänge um die Festspiele nicht den Regeln entsprachen und zu öffentlicher Kritik - wie durch den Obersten Bayerischen Rechnungshof – wie auch zu Reaktionen Veranlassung gaben.

Die Absage von Siemens als Sponsor,
-  die undurchsichtige Vergabe der Eintrittskarten außerhalb des regulären
   Verkaufs,
-  die nicht termingerechte Abgabe der Abschlussberichte,
-  die daraufhin erfolgte Bestallung eines kaufmännischen Geschäftsführers,
-  die soeben erfolgte Absage eines Teils der über Jahrzehnte eingearbeiteten
   Bühnentechniker,
und die letztlich in Bayreuth praktizierte unqualifizierte und künstlerische Umsetzung der Werke Richard Wagners zu Lasten des Steuerzahlers -
führten zur Kritik der Öffentlichkeit.


Bereits am 16. Januar 2012 beklagten die ’Freunde von Bayreuth’:

„Es gibt immer mehr Mitglieder, die sagen: Wir tun uns schwer mit dem, was wir da sehen.“

http://www.nordbayerischer-kurier.de/nachrichten/1310210/details_648.htm


Am 28. Februar 2012 wurde die Meinungsäußerung von Julia Spinola in der FAZ unter dem Titel:

'Bayreuth in Schwierigkeiten - Der Mythos wird demontiert'

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buehne-und-konzert/festspiele/bayreuth-in-schwierigkeiten-der-mythos-wird-demontiert-11664436.html

veröffentlicht, was letztlich den RWVI einbezieht, da er sich in Schweigen und Duldung ergeht.


Petitum

Es wird beantragt, die Delegiertenversammlung möge beschließen:

dass ’jedermann’, somit auch allen Ortsverbänden, freigestellt ist, sich zu Produktionen in Bayreuth und anderswo - z.B. über ihre jeweiligen Webseiten - zu äußern, um - im Sinne von Meinungsfreiheit und Transparenz - den Vorwurf einer ’RWVI-Maulkorbregelung’ zu vermeiden.

 

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Thema 5

In jüngster Vergangenheit gab es diverse Vorgänge, die zu Kritik und nahezu endlosen Debatten um den RWVI - mit persönlichen Diffamierungen - führten.
Die Öffentlichkeit muss den Eindruck gewinnen, es gäbe beim RWVI keine Geschäftsordnung, mit Ein- und Ausgabenvorschriften und Reiseordnung.
Dass Fahrten zur Vorbereitung eines Kongresses nicht vorher gemäß einer schriftlich fixierten Vorgabe, sondern nur auf Zuruf, offensichtlich mal mit Bus oder Bahn oder Taxi oder eigenem PKW durchgeführt wurden und dann nachträglich auf Kritik stießen, deutet darauf hin, dass es hier einer festgelegten Regelung - auch gegenüber dem Finanzamt - bedarf, wer z.B. im Adlon übernachten darf und wer in einen Zweitsternehotel unterkommen muss.

Dass in der Öffentlichkeit in diesem Zusammenhang die Rede davon ist, Vorgänge wie auch Reisen würden freibleibend und unkontrolliert durchgeführt, denn 'über Frau Präsidentin International gibt es nur Gott' - ist dem Ansehen des Verbandes abträglich.

Petitum

Es wird beantragt, die Delegiertenversammlung möge beschließen:

eine Geschäftsordnung für den RWVI zu erstellen und zu veröffentlichen, die genannte und zur Kenntnis der Bevölkerung gelangte Vorkommnisse ausschließt.

 

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Thema 6

Die Jahresberichte – im aktuellen Fall mehr als 160 Seiten - der einzelnen Ortsverbände sind in der übermittelten Form zum Teil unlesbar, damit als Druckvorlagen nicht zu verwenden, darüber hinaus kostenintensiv, weil unnötig Papier durch Leerseiten verbraucht wird.

Beispielhaft hier, wie viel Zeit während der außerordentlichen Delegiertenversammlung am 9. Oktober 2011 für eine Absprache zum Thema Veröffentlichung der Ortsverbandsberichte verwendet werden musste.
Eine rechtzeitige Information der Delegierten über das Thema und seine Problematik hätte Zeit für andere verbandsbezogene Fragen freigehalten.


Petitum

Es wird beantragt, die Delegiertenversammlung möge beschließen:

die Ortsverbände senden vierteljährlich kurze Berichte über von diesen besuchte Wagner-Produktionen - max. eine A-4-Seite je besuchte Vorstellung - an noch festzulegende Service-Einheit, welche diese im Layout mit Seitenzahlen einheitlich zusammenfasst und an die Ortsverbände per E-Mail per Briefpost zum Ausdruck weiterleitet.

Damit wären alle Mitglieder in den jeweiligen Ortsverbänden – auch ohne E-Mail-Adresse - eingebunden über das, was aktuell auf den Bühnen in Bezug auf Wagner vor sich geht.

Der sich so ergebende größere Zusammenhalt der örtlichen Organisationen untereinander förderte das Verständnis und festigte ein Miteinander.

 

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Schlussbemerkung

Bisher hat sich der RWVI noch nicht dazu geäußert, welche Quälerei für Sänger/innen wie auch Beschäftigte ’hinter der Bühne’ eine der Absicht des Autors, dem Sinn, der Dramaturgie, dem Text, der Musik des Werkes entgegenstehende Aufführungspraxis bedeutet.

Sie ist in den meisten Fällen menschenverachtend, wobei sich die Darsteller/innen den Regievorgaben kaum entziehen können, hängt doch ihre Existenz an einem Engagement.

Dass für die Nichterfüllung des Bildungsauftrages durch die Theater, unter der fadenscheinigen Umschreibung von ’Freiheit der Kunst’, Steuergelder verschwendet werden, kommt erschwerend hinzu.

Bedeutsam für den RWVI ist, dass er sich mit der Beschädigung von Werten gemein macht, wenn er ohne Meinungsäußerung Fehlleistungen hinnimmt, um sich – im Falle Bayreuth - ein gutes Einvernehmen mit der Festspielleitung zu erhalten.

Es gilt zu bedenken, dass Bayreuth als Vorbild für Aktivitäten anderen Orts angesehen wird.

’Das ist modern, Bayreuth macht das auch so!’ – meinte kürzlich der Direktor eines süddeutschen Provinztheaters.

 

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Final Remarks 

So far, the International Association of Wagner Societies has not made any comments on what torture a production is for the singers as well as employees working ‘behind the scenes’, that is staged contrary to the intent of the author and the meaning, dramatic composition, text and the music of the work.

In most cases, such practice violates human dignity, since the performers can hardly evade stage directions while their livelihood depends on getting a contract.

The fact that theatres waste taxpayer’s money by failing to meet their educational obligations with the spurious excuse of ‘freedom of art’ only aggravates the situation.

What is important is that the International Association of Wagner Societies is complicit in damaging values if it puts up with misperformances without any comment, only – in case of Bayreuth – to maintain good relations with the Festival Management.

One should bear in mind that Bayreuth is seen as a role model for activities elsewhere.

‘That’s modern, after all, Bayreuth is doing it too!’ – the Director of a south-German provincial theatre recently explained.

 

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Remarque finale

Jusqu'à présent l'association internationale des Cercles Richard Wagner ne s'est pas encore exprimée au sujet de la peine que représente pour les chanteurs/chanteuses ainsi que pour les employés travaillant « en coulisse », une pratique de représentation en contradiction avec l'intention de l'auteur, le sens, la dramaturgie, le texte, la musique de l'œuvre.

Dans la plupart des cas, celle-ci s'effectue au mépris des personnes alors que les interprètes, dépendants comme ils le sont de leurs engagements pour vivre, peuvent à peine se soustraire aux objectifs de la régie.

Le fait que l'on gaspille l'argent public pour ne pas remplir la mission éducative des théâtres en usant du prétexte cousu de fil blanc de la « liberté de l'art », complique les choses.

Ce qui est important pour l'association internationale des Cercles Richard Wagner, c'est qu'elle se risque à altérer des valeurs en acceptant de mauvaises performances artistiques sans émettre d'avis pour, dans le cas de Bayreuth, sauvegarder l'entente avec la direction du festival.

Il ne faut pas oublier que Bayreuth est considéré comme un modèle pour les activités d'autres lieux.

« C'est moderne, Bayreuth le fait aussi ! », comme le disait, il y a peu, le directeur d'un théâtre de province d'Allemagne du sud.

 

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Osservazione finale

Fino ad ora l‘RWVI non si è ancora espresso riguardo al tormento continuo delle cantanti e dei cantanti e anche degli impiegati sul retroscena che costituisce una prassi di recita contraria all’intento dell’autore, al senso, alla drammaturgia, al testo e alla musica dell’opera.

Nella maggior parte dei casi è dispregiativa nei confronti delle persone anche se le attrici e gli attori non possono sfuggirle perché la loro esistenza dipenda da un ingaggio.

Il fatto che per il non rispetto del Suo compito di formazione da parte del Suo teatro sia sprecato denaro pubblico nel nome di una cosiddetta interpretazione della libertà artistica aggrava ulteriormente la situazione.

E‘ di notevole importanza per l’RWVI che si rende volgare con la distruzione di valori se accetta prestazioni errate senza esprimere un parere a riguardo per ottenere – nel caso di Bayreuth – un buon consenso con la direzione dei Festspiele.

Va preso in considerazione il fatto che la cittadina di Bayreuth è vista quale modello per attività in altri luoghi.

’E‘ moderno, anche a Bayreuth si fa in questo modo!’ – affermava poco tempo fa il direttore di un teatro di provincia della Germania meridionale.

 

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Um 'Missverständnisse zu vermeiden:

Ich verstehe diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
Mitglied im 'Bund der Steuerzahler Bayern'
 

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