|
|
"Gebt Acht, sie
sagen noch, dass ich es war."
Ob Ost, ob West - ob
Nord, ob Süd:
Parteien üben sich in Selbst-Demontage:
Wann genau sich die Hamburger Genossen am 25.02.07 dazu entschlossen haben,
die Abstimmung über ihren neuen Vorsitzenden abzubrechen, konnten sie selbst
nicht mehr sagen. Vermutlich schon vor lauter Schreck hatte niemand auf die
Uhr geschaut. Erfahrenen Wahlhelfern war freilich schon kurz nach 18 Uhr
aufgefallen, dass aus der Urne mit den Briefwahlstimmen viel zu wenige
Wahlzettel auf den Tisch geschüttet wurden.
Um 21.20 Uhr trat der sichtlich schockierte Landesvorstand der Hamburger SPD
vor die Presse.
Es habe eine Wahlmanipulation gegeben bei den
Briefwahlstimmen, teilte Mathias Petersen, einer der beiden Bewerber um die
Spitzenkandidatur für die Bürgerschaftswahl 2008, mit. Von knapp 1500
Stimmzetteln, die nach den Wahlunterlagen in der dafür vorgesehenen Urne
hätten liegen müssen, waren nur noch 500 da.
Wo die
restlichen tausend Wahlzettel sind - die Partei weiß es nicht. Petersen und
seine Konkurrentin, die stellvertretende SPD-Landesvorsitzende Dorothee
Stapelfeldt, standen mit versteinerten Mienen da und versuchten, die
Genossen im Saal zu beruhigen. Die machten ihrem Unmut Luft und riefen:
"Rücktritt!"
Dem Aufruf folgten die SPD-Oberen dann auch, schon am folgenden Mittwoch
trat der gesamte Vorstand zurück, nachdem nun auch die Staatsanwaltschaft
ermittelt, wohin die Briefwahlscheine gelangt sein können.
Dabei war das ja nur die Fortsetzung der SPD-Pleite. In Wiesbaden hatte die
Partei vergessen, einen Kandidaten für das Amt des Oberbürgermeisters der
Landeshauptstadt zu benennen.
In Schleswig-Holstein ist die SPD in ähnliche Grabenkämpfe verstrickt wie in
Hamburg und in Mecklenburg-Vorpommern weiß die SPD kein Rezept gegen die
PDS.
|
|
|
Heute
herrschen bei den Hamburger
Sozialdemokraten, wie in weiten Teilen der
gesamten Partei, mediokre Funktionäre, die
den Niedergang nur noch verwalten, aber
nicht aufzuhalten wissen.
Der beispiellose Skandal um den Stimmenklau
bei der Urwahl des Spitzenkandidaten war nur
der vorläufige Tiefpunkt.
Dass nun der gesamte Landesvorstand
zurückgetreten ist, war folgerichtig.
Eine Alternative dazu gab es nicht, wenn die
Landespartei überhaupt jemals aus ihrem
Jammertal herauskommen will.
Für ambitionierte, befähigte Nachwuchskräfte
bildet die SPD in diesem Zustand keinen
Nährboden mehr.
Das erschreckende Ergebnis ist nicht nur an
der Elbe zu besichtigen:
In Wiesbaden vergisst die Lokalführung in
einer Lachnummer, den
Oberbürgermeisterkandidaten zur Wahl
anzumelden; in Bayern verharrt die Partei
trotz der CSU-Krise tief im Keller; im
einstigen Herzland Nordrhein-Westfalen sucht
sie verzweifelt nach einem Neuanfang; im
Osten findet sie so gut wie gar nicht statt;
und in Hamburg bringt sie sich in einer
Mischung aus Unfähigkeit, Kriminalität und
Selbstzerfleischung um die eigentlich gar
nicht mal so schlechten Chancen bei der
nächsten Wahl.
Beinahe könnte man an eine Todessehnsucht
glauben.
(Ludwig Greven 'Die Zeit - online' -
28.2.2007)
http://www.zeit.de/online/2007/09/spd-hamburg2
http://www.zeit.de/online/2007/09/spd-hamburg-wahlskandal
http://www.zeit.de/online/2007/09/spd-hamburg
|
|
|
|
|
|
|
Und in
Bayern hat sich die SPD auf Dauer-Opposition eingerichtet – gefühlte
Prozente zur Zeit:
20 – mehr ist es nicht.
Kaum anders in Regensburg – auch hier eine Dreiteilung Gruppe Hocke –
Schindler daneben Margit Wild mit ihren Genossen und auch Wolbergs ist noch
nicht ganz untergegangen.
Irgendeiner wird das Ruder an sich reißen müssen – es findet sich vielleicht
noch wer.
Bröseln werden deren Stimmanteile, denn da kommen nun doch die Bürgerlisten.
Herr Dr. Ahrns hat sich entschlossen und Herr Riepl mit seinen freien
Wählern ist längst Mitglied des Stadtrats. Da gibt es genug Sympathisanten,
die ihre Wählerstimmen eben nicht den großen Parteien geben werden.
Aber auch die CSU bleibt von der Spaltung
nicht verschont. Nahm die Regensburger Bürgerschaft noch vor Kurzem an,
Schaidinger halte alles zusammen, zeigen sich jetzt die Risse deutlicher als
erwartet.
Seit Dr. Fürst seit letzter Woche in der Altstadt als Vorsitzender des
Ortsverbandes regiert, gibt es neben im und seinen ihm folgenden
Parteifreunden eine zweite Gruppierung, die Vorstellungen hat, mit der
Gruppe Fürst nicht in Einklang zu bringen.
Nun, ein Jahr vor der Kommunalwahl fangen die Fetzen an, zu fliegen.
Nach Kandidaten wird allerseits gesucht.
Die SPD hat noch keinen für den Regensburger-OB-Stuhl und ob sich die
CSU nach all’ den Fehlinformationen, Fehleinschätzungen und
Fehlentscheidungen noch ganz oben halten kann, wenn der Unterbau wegbricht,
ist die Frage.
Viele sägen selber an dem Stuhl auf dem sie sitzen, weil sie aus
Machtvollkommenheit den Überblick verlieren, was der Bürger will.
Ob es sich jetzt um Politiker handelt oder Bischöfe, ob Mixa oder Müller,
sie sitzen am hohen Ross und schätzen die Meinung der Menschen falsch oder
eben durch ihre ureigenste Schrägsicht-Brille in einem bestimmten, ihrem
Blickwinkel ein.
Da liegt das Problem, die Menschen sehen viel deutlicher, was da läuft.
Die Zeiten, dass aus einer Position heraus - ob Oberbürgermeister oder
Bischof - Ansagen gemacht werden können, sind vorbei.
Sind die Menschen erst einmal wach geworden, dann sind sie mit ’Gerede’
nicht mehr einzufangen.
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Und schon wird über die nächste Überraschung
gesprochen:
Das Theater Regensburg gibt den neuen Spielplan, den für die Spielzeit
2006/2007 bekannt.
Wie auch ein Stück Papier hat eine solche Internetseite viel Geduld.
Premierenübersicht 2007/2008
Theater Regensburg Gesamtspielplan 2007/2008
Kinderstück (WA)
23. September 2007
Probebühne Theater am Bismarckplatz und mobil
Uraufführung
Manfred Knaak / Rainer Lewandowski nach E.T.A. Hoffmann
Das Collier des Todes (Musical) Arbeitstitel
28. September 2007
Theater am Bismarckplatz
Heinrich von Kleist
Penthesilea
29. September 2007
Velodrom
Samuel Beckett
Endspiel
5. Oktober 2007
Theater am Haidplatz
Gaetano Donizetti
Don Pasquale (WA)
6. Oktober 2007
Theater am Bismarckplatz
Gabriel Barylli
Butterbrot
11. Oktober 2007
Turmtheater
Franz Kafka
Ein Bericht für eine Akademie
13. Oktober 2007
Ostdeutsche Galerie und mobil
Rainer Lewandowski
Heute weder Hamlet (WA)
13. Oktober 2007
Theater am Bismarckplatz
Olaf Schmidt
Ballett 1
20. Oktober 2007
Velodrom
Jacques Offenbach
Hoffmanns Erzählungen
2. November 2007
Theater am Bismarckplatz
Frederick Loewe / Alan Jay Lerner
Brigadoon (WA)
10. November 2007
Theater am Bismarckplatz
Petra Wüllenweber nach L. Frank Baum
Der Zauberer von Oz
17. November 2007
Velodrom
Arthur Miller
Tod eines Handlungsreisenden
24. November 2007
Theater am Bismarckplatz
Andrew Bovell
Lantana
30. November 2007
Theater am Haidplatz
Emmerich Kálmán
Die Gräfin Mariza
20. Dezember 2007
Theater am Bismarckplatz
Molière / Hans Magnus Enzensberger
Der Menschenfeind
19. Januar 2008
Velodrom
Thomas Bernhard
Die Macht der Gewohnheit
8. Februar 2008
Theater am Haidplatz
Vincenzo Bellini
Norma
16. Februar 2008
Theater am Bismarckplatz
Peter Shaffer
Laura und Lotte
21. Februar 2008
Turmtheater
Olaf Schmidt
Schwanensee (Arbeitstitel)
Ballett mit Orchester
Musik von Pjotr Iljitsch Tschaikowskij
8. März 2008
Theater am Bismarckplatz
Olaf Schmidt
Mozart – Requiem (Ballett, WA)
21. März 2008
Theater am Bismarckplatz
Uraufführung
József Sári / Franz Csiky nach Thomas Bernhard
Der Hutmacher (Oper)
29. März 2008
Velodrom
In Planung
Joseph Haydn
L´isola disabitata – Die wüste Insel
4. April 2008
Theater am Haidplatz
In Planung Uraufführung
Eva Demski nach Ludwig Bemelmans
Die blaue Donau
11. April 2008
Theater am Bismarckplatz
Junge Choreografen
23. April 2008
Velodrom
Cole Porter
High Society
17. Mai 2008
Theater am Bismarckplatz
William Shakespeare
Was ihr wollt
31. Mai 2008
Freilichttheater im Thon-Dittmer-Palais, Innenhof
Giacomo Puccini
Manon Lescaut
28. Juni 2008
Theater am Bismarckplatz
Ein neues Kinderstück zur Kinder- und Jugendtheaterwoche
„Schaulust“
4. Juli 2008
Foyer Neuhaussaal und mobil
Musiktheater
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Hier nicht und sonst nicht und auch nicht auf diesem Papier und auf dieser
Seite steht irgendwas von
Jugendtheater, wie der Herr Theaterdirektor
es gewünscht hatte.
Dabei war an sich alles gut vorbereitet und auch finanziert.
Am 13.03.2006 hatte der Herr Oberbürgermeister verkündet, die
fehlenden Gelder,
bedingt durch Ausfall der Zuschüsse des
Freistaates, würden durch die Kommune gestellt.
Diese Aussage wurde zur Bestätigung durch die Stadt mit E-Mail
vorgelegt:
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
telezeitung
Von: TeleZeitung [info@telezeitung.tv]
Gesendet:
Dienstag, 14. März 2006 06:43
An: 'pressestelle@regensburg.de'
Cc: 'Peter Lang'
Betreff: Gespräch mit dem OB
Guten Morgen,
um Missinterpretationen zu
vermeiden, möchte ich den angesprochenen Vorgang
nach meinem Verständnis
rekapitulieren:
Frage 1. Wie sieht es aus -
bezogen auf die deutlichen Aussagen des OB am
17.03.05 - mit der Fortführung des
KultuRklubs ?
Antwort: Die Angelegenheit
Kulturclub ist an den Kulturausschuss geleitet worden.
Der Kulturausschuss ist sich
uneins, eine Entscheidung zum KultuRklub steht aus.
Frage 2. Welche Folgen hat
die Reduzierung der Zuschüsse des Freistaates bei der
Finanzierung von Theater
Regensburg ?
Antwort: Für einen
Abonnenten wird sich nichts ändern, denn der Freistaat
reduziert seinen Anteil zu Lasten
der Kommune.
Die 16 Millionen Budget bleiben
somit erhalten.
Ein Wegfall der 3. Sparte
(Ballett) brächte lediglich eine Einsparung von 200 T€.
Für eine Bestätigung oder Korrektur wäre ich dankbar.
Einen schönen Tag wünscht - Dieter
Hansing
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Von: Obermeier, Dagmar [mailto:Obermeier.Dagmar@Regensburg.de]
Gesendet: Mittwoch, 15. März 2006 10:09 An: info@telezeitung.tv
Betreff: Stadtgespräch
Sehr geehrter Herr Hansing,
Die Beantwortung der Frage 2 entspricht den Aussagen von Oberbürgermeister
Hans Schaidinger.
Zu Frage 1 hat sich eine Änderung ergeben. Der Kulturbeirat, nicht der
Kulturausschuss, hat gestern getagt und sich gegen eine Fortführung des
KultuRklubs ausgesprochen. Das Votum wird jetzt dem Kulturausschuss
vorgelegt.
Bitte beachten Sie dazu auch die Pressemitteilung, die im Lauf des heutigen
Tages an die Medien herausgehen wird.
Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen
Dagmar Obermeier
Stadt Regensburg
Presse- und Informationsstelle
Postfach 11 06 43
93019 Regensburg
Tel.: 0941/507-4103 Fax: 0941/507-4108 E-Mail:
obermeier.dagmar@regensburg.de
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
telezeitung
Von: TeleZeitung [info@telezeitung.tv]
Gesendet: Mittwoch, 15. März 2006 10:56
An: 'Obermeier, Dagmar"
Betreff: AW: Stadtgespräch
Guten Tag, Frau Obermeier-
besten Dank für Ihre aufschlussreiche Nachricht.
Alles Gute und einen schönen Tag - Dieter Hansing
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Ja, was nun?
Die Stadt
bestätigt 2006, das Defizit würde ausgeglichen und der Herr
Theaterdirektor gibt nun aber
bekannt:
|
"[...] dass der ausgebliebene Landeszuschuss von knapp 300
000 Euro vom vorigen Jahr nicht von der Stadt
übernommen wurde.
Das sei nun ziemlich exakt der Betrag, der ihm für sein
Kinder- und Jugendtheater fehlen würde.
Insgesamt sei der Etat aber durch die wachsenden
Zuschauerzahlen halbwegs ausgeglichen.
Aber, sagte Weil, man könne mit den beschränkten Mitteln
eben auch nur maximal diesen Spielplan auf die Beine stellen
[...]"
(MZ am 17./18. Februar 2007)
|
|
|
|
|
|
|
|
Nur das kann gemacht werden - dieser
Spielplan.
Da ist aber noch kein Wort gesagt zur Besetzung der Stücke.
Wer ist Achill, wer Penthesilea , wer Prothoe?
Seien wir beruhigt: 'der Direktor wird's schon richten'.
Aber wie, das fragt sich, denn das Regensburger Schauspiel liegt
besetzungsmäßig sehr im Argen!
|
|
|
... am 01. Juli 1818 geboren
Nachweisen konnte er es nicht, somit war ein positiver
Befund nicht möglich,
dem die Kollegen hätten folgen können. Ohne diesen taten sie
seine
Überlegungen ab.
Semmelweis ging davon aus, dass Todesfälle nach einer Geburt
mit Fieber einhergehend, auf mangelnde Hygiene
zurückzuführen waren.
Über 'dreckerte Händ' machte man sich damals in
Medizinerkreisen keine
Gedanken, man griff der Gebärenden unter das Hemd, fühlte
und tastete
mit nicht desinfizierten Hände - hinschauen durfte Mann
nicht - so kam es
zu Infektionen, die der Mutter das Leben kosteten.
Die Theorie, sich vor dem Anfassen von Patienten die Hände
gründlich durch waschen zu säubern, konnte in die Praxis nur
langsam um gesetzt werden.
Semmelweis erlebte nicht wie seine Entdeckung in die Praxis
umgesetzt
wurde und bewährte.
|
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf
verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
|
|