Regensburger Wochen-/Presseschau

    
06.09.2008
 

 

 
 

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'Alle Jahre wieder'

Und kommt die Wagner-Festspielzeit,
- Frau  Winterstetter steht bereit!



Da schreibt sie am 1. September 2008, sie sei mit 13 Jahren Wagner-Fan geworden.

Am 2. September 2008 zeigt die MZ ein Foto von Barbara Winterstetter - und der Betrachter fragt sich: das Bild ist doch ganz neu, gerade erst geschossen.
Donnerwetter!

Am 1.9.08 wird sie dann in der MZ abgedruckt mit dem Hinweis „Leider kein Tipp."

Die Dame gibt aber einen Tipp, nämlich den, das Buch von Herbert Rosendorfer ‘Richard Wagner für Fortgeschrittene’ müsse man nicht haben.

Jetzt gilt es, dieses Werk umgehend anzuschaffen, denn man muss ja prüfen, ob Herr Rosendorfer tatsächlich falsche Angaben macht, wie Frau Winterstetter behauptet.

Ist dem so, dann gilt es tatsächlich Kritik zu äußern - zunächst einmal gilt das Unschuldsprinzip.

Frau Winterstetter sollte allerdings sich näher erklären, was sie in ihrem MZ-Artikel vom 1. September 2008 unter dem ‘fortgeschrittenen, aufgeklärten Wagnerianer von heute’ versteht.

Sind das die Herrschaften wie sie es dann am 2. September 2008 in der MZ darlegt, von denen nach inoffiziellen Darstellungen 6000 Karten zurückgegeben wurden - oder wen meint sie denn?

Ist es der mit der Karte in der Hand: „Biete Parsifal für alles andere" am Festspielhaus steht!

Sollt es den stimmen, was aus BT verlautet, der Stiftungsrat sei der Meinung, wenn Eva Wagner-Pasquier in das Boot der Festspielleitung geholt würde, schluckte man eine andere Kröte.

Es wird sich zeigen, wie es in Bayreuth mit den beiden Halbschwestern Wagner weitergeht. Beide machten nicht den Eindruck von Souveränität anlässlich der Pressekonferenz in BT am 1.9.2008 und dass sie in der 3sat-Sendung an jenem Montag Abend nur auftreten wollten, wenn Julia Spinola von der FAZ nicht erscheit, zeigt nicht das über ‘alle Zweifelsmacht’ erhabene Selbstbewusstsein der beiden Damen.

 

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Wende in Bayreuth
Mortiers Mut
Von Julia Spinola

25. August 2008 
Nachdem es monatelang so aussah, als schreckten die berufenen Intendanten dieser Welt allesamt vor den spezifischen Herausforderungen des Grünen Hügels zurück, hat sich einer der innovativsten, erfahrensten und erfolgsreichsten unter ihnen glücklich eines Besseren besonnen und beschlossen, seine polyvalenten Talente als Festivalleiter, Operndirektor und Kunstvermittler künftig in den Dienst Richard Wagners zu stellen. Wie die Wagner-Urenkelin und Leiterin des Weimarer Kunstfestes Nike Wagner dieser Zeitung mitteilte, hat sie sich der Zusage Gérard Mortiers für eine gemeinsame Kandidatur um die Leitung der Bayreuther Festspiele versichert. Das Bewerbungsschreiben ist dem Stiftungsrat am gestrigen Sonntag per Fax zugegangen.

www.faz.net/s/Rub4D7EDEFA6BB3438E85981C05ED63D788/Doc~EF1C515DD75384671AB41511F8C7EB39B~ATpl~Ecommon~Sspezial.html

 
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Liegen die Engagements seit Gudrun Wagners Zeiten schon fest, wie soll sich da, ohne Vertragsbrüche, eine Steigerung der Qualität auf der Bühne einfinden.

‘Was du bist, bist du nur durch Verträge’ - also dies ist das eine und was ist das andere?
Dass es wohl kaum jemanden gibt, der heute einen Vertrag für BT hat und den in 2013 zu erfüllen noch in der Lage ist.
 
Dass es auf lange Sicht kaum SängerInnen gibt, die den Standard von früher halten oder übertrumpfen könnten.

Hans-Peter König - ja, Klaus Florian Vogt - weiß man nicht, Christian Franz - war mal und kam dann nicht wie eigentlich geplant.

Warum sagte denn Frau Dugger im letzten Moment ab, dass Frau Watson für die Brünnhilden noch einspringen musste?

Warum will denn Herr Siegel - der ‘Bundes-Mime’ nicht mehr, wie Frau Winterstetter meint, am 2. September 2008 in der MZ berichten zu müssen.

Glaubt sie, Stephen Gould hielte noch bis ins nächste Jahrzehnt aus oder Robert Dean Smith?

Und bei den Damen? Frau Merbeth in Berlin als Senta - überanstrengt. Frau Herlizius - 2013 im Ring - doch wohl kaum.
Wo aber sind die, bei denen man davon ausgehen könnte, sie entwickelten sich bis zum Jubiläums-Ring.
2013.

Bedeutsam die Aussage von Ion Holländer der als Wiener Staatsoperndirektor und Agent meinte: ‘Würde ihm ein Sänger empfohlen, den er selber nicht kenne, höre er dann aber, derjenige sänge in Bayreuth, wäre Skepsis angesagt.’

Bayreuth wird in Zukunft am Mangel an Geld kranken - Sponsoren werden nicht in jedem Falle, den Kurs der Katherina Wagner mitgehen. Sie ist vor Ort und bestimmt die Richtung - Eva Wagner ist zunächst noch mit Aix beschäftigt.
Das muss sie ja wohl aufgeben - man kann nicht Mortier kritisieren, der die New Yorker City Opera leiten wird und ihm vorwerfen, Bayreuth sein kein Sommerfüller - wie Frau Winterstetter am 2.9.08 behauptet und selber nicht präsent sein.

Die privaten, großzügigen Mäzene bei den Freunden der Bayreuther Festspiele sterben langsam aus - nicht jeder inszenatorische Schmarrn wird von den Freunden-Nachfolgern in den alten Größenordnungen bezuschusst.

Das Entsetzen über Schlingensief war groß und die Malerwerkstatt im ersten Akt Meistersinger im letzten und diesem Jahr war geradezu unerträglich und am Stück völlig vorbei.

Wenn Richard Wagner einen Maler Kleksel als Walter von Stolzing gewollt hätte, wäre er ihm nur so aus der Feder geflossen. Aber bei allen Meistersingern ist nicht einmal ein Maler oder Anstreicher dabei.

Aber Katharina meint den Urgroßvater verschlimmbessern zu müssen.

Sie konnte sich das leisten, solange ihre Mutter noch lebte - ist Wolfgang Wagner erst einmal in Walhall, hat sie keinerlei Chance mehr. Weder als Regisseurin noch als Managerin. Glücklicherweise bleibt der Welt Katharina Wagner als Sängerin erspart.

Der Rienzi in Bremen wird zeigen, was sie nun hier wieder aufstellt.

Baden-Baden kann nur mit freien Geldern arbeiten, müsste das auch Bayreuth, gingen dort sehr schnell die Lichter aus.
Die Stadt an der Oos aber hat musikalisch ihren Stil gefunden - man arbeitet dort jetzt an der stilistischen Richtung.

Bayreuth redet sich auf Werkstatt aus, weil viele Regisseure und die Manager es selber nicht konnten. Nur erinnert sei an Wolfgang Wagners letzte Meistersinger-Inszenierung am Grünen Hügel.

In Zukunft hilft dann auch nicht die Aura, der Flair, das, was noch ums Haus und durch die Stadt weht, hier hat Richard Wagner gewirkt, gelebt und ist dort begraben.

Und das ist der Grund, warum Menschen zehn Jahre auf eine Karte warten. Um die Inszenierungen geht es sicher schon lange nicht mehr und leider auch nicht mehr um die SängerInnen.

Es gibt heute keine Mödl, keine Varnay, keine Nilsson oder einen Windgassen, der über Jahre das schwere Heldentenor-Fach mit Bravour meisterte oder einen Gustav Neidlinger, einen Karl Ridderbusch.

Tempi passati.

Heute heißt es ‘ex und hopp’.
Bis 2013 sind die meisten SängerInnen, die heute noch zu den kühnsten Hoffnungen Anlass geben, längst durch die eigene Gier nach Geld und der Provisionssucht der Agenten wie auch der Sensationslust und nicht vorhanden Fürsorge der Intendanten verheizt.
Und es kommt nichts mehr nach.

Das sieht man ja schon an den kleinsten Häusern in tiefster Provinz.

 

Auf dieser privaten Homepage veröffentliche ich
- auch als Premieren-Abonnent Theater Regensburg und Abnehmer von Karten aus dem freien Verkauf
dieses und anderer Theater -
meine Meinung.
Ich
verstehe die Besprechungen und Kommentare zum Tagesgeschehen nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf nach meiner Auffassung zu Geglücktem oder Misslungenem.
Neben Sachaussagen enthalten die Texte auch Überspitztes und Satire.
Für diese nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5 Grundgesetz in Anspruch.
In die Texte baue ich gelegentlich Fehler ein, um Kommentare herauszufordern.
Dieter Hansing

 

 


 

 

 

 


 


 


 

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