Damals in Regensburg

11.03.05

      11.03.05
 

"Ich mach' dich fertig, Regensburg"


Essen oder Görlitz - Europa hat nun die Wahl
 

 Bremen ist gescheitert. Der große Favorit um den Titel Kulturhauptstadt 2010. Nix war’s mit Braunschweig, Kassel, Halle, Karlsruhe, Potsdam und Lübeck.
In so schlechter Gesellschaft befindet sich da Regensburg nicht.
Drücken wir die Daumen für Essen. Oder Görlitz.

Regensburg ist draußen, hat nicht geklappt, andere waren besser. Wieder eine Niederlage – so würde er selbst es nicht formulieren, denn der Weg ist ja das Ziel und Regensburg hat in jedem Falle gewonnen (ja, was denn?) – für den OB.
Nach der zweiten Donaumarktschlappe, Bundesgartenschau- und Stadt-der-Wissenschaft-Bewerbung-Debakel, nach Stadion-Erlebniswelt-Flop und der momentanen Ersatz-Brücken-Schlacht fragt sich Regensburg, ja, was gelingt dem OB denn noch?
Der Bürger fragt sich das, der OB sollte es auch tun.
Schleunigst.

Das zögerliche Gebaren beim Ringen um den Titel Weltkulturerbe
indes stimmt nachdenklich. Schaidinger betonte in einem Interview, das sei ein Prädikat, von dem höchstens ein kleiner touristischer Effekt zu erhoffen sei. Mehr nicht.

Es drängt sich Regensburgern und Außenstehenden der Eindruck auf, Maxime von Schaidingers politischem Handeln sei die Devise:
'Problem? Da bau’n wir was, Problem gelöst.'

Und genau das wäre in den 5 Jahren bis 2010 passiert,
wäre Regensburg im Rennen geblieben.
Es stünde eine Mini-Stadthalle auf dem Donaumarkt
(kann man ja auch City-Dome nennen oder Regensburg-'Odeon', so ein Ding an der Donau, wenn nur die Begriffe RKK und Stadthalle vermieden werden), ein Museum wäre irgendwo emporgewachsen, Unger hätte seine geliebten Stadel aus-, an- und umbauen dürfen, Brücken, Straßen, Plätze,
"baut nur Leute, baut,
kommt alle her und schaut!"

Dem Präsidenten des Bayerischen Städtetags stünde es gut an,
mehr seinem Volk aufs Maul zu schauen.
Unverhohlen wurde gefeixt, die Schadenfreude ist groß bei vielen,
ob des Scheiterns der 2010-Bewerbung.

RMMX – wahr wohl nix! Hubert Feil, Wolf-Peter Schnetz,
Lindinger + Schmid, sie alle haben was bewegt, die Menschen hin zum Kulturhauptstadtgedanken oder eben weg davon.

Versagt aber haben sie alle.
Regensburg ist gescheitert.
Albern nun die Versuche,
das Debakel schön zu reden.

Geopolitische Vorteile, nicht Anstrengung und Qualität,
machten Regensburg zur Bayern-Kandidatin, gescheitert ist Regensburg nun an sich selbst, d.h. an seinen Volks-Vertretern.
Frau und Herrn Mustermann beim Einkaufsbummel, dem Weg zur Arbeit oder Arbeitsamt, ist’s egal.

Man hofft, es kehre wieder Frieden ein und Ruhe.
Und eine Stadt, in der man innerhalb einer Woche zweimal über Mahnwachen (Wofür? Wogegen?) von Alt- oder Neo-Nazis stolpert,
ist nicht wert, Kulturhauptstadt Europas zu werden.

 

PL