'Nun weiß es die Welt!'
 

 
     


      'Neues vom Tage'

       26.08.2008
 

 
     

 
   
 
 
"Welche Wonne, welche Lust"
 
 

 

Meldung der Stadt Regensburg

Freistaat bezuschusst Theater Regensburg

OB: „Verhandlungen des bayerischen Städtetages waren erfolgreich“


Das Bayerische Staatsministerium für Wissenschaft, Bildung und Kunst
fördert das Theater Regensburg mit einem Zuschuss von über vier Millionen Euro.
Dies teilte Wissenschaftsminister Thomas Goppel in einem Schreiben
an Oberbürgermeister Hans Schaidinger mit.
Damit wird die Zuschusskürzung der vergangenen Jahre wieder zurück genommen.

„Ich freue mich sehr, dass die Verhandlungen des Bayerischen Städtetages erfolgreich waren“,
erklärte der Oberbürgermeister und wies darauf hin, dass er im Städtetag bereits im vergangenen Jahr gefordert habe, die staatlichen Zuschüsse für die städtischen Bühnen zu erhöhen.

„Die städtischen Theater leisten einen hohen Beitrag zur kulturellen Versorgung des gesamten Landes.
Dem muss die staatliche Förderung Rechnung tragen“, hatte Schaidinger damals gefordert.

Auch die Bürgerinnen und Bürger, die in Städten und Gemeinden ohne Staatsbühnen wohnten,
hätten Anspruch auf ein ausreichendes kulturelles Angebot.


Der Bescheid des Ministeriums wird dem Theater Regensburg in Kürze zugehen.

25. August 2008

322/2008

 
 

 
Er, der Erwählte, er, der aus der Regensburger Stichwahl vom 16.3.2008 erfolgreich Hervorgegangene
hat es erreicht, dass so kurz vor der Landtagswahl 2008
der Herr Minister sich dazu entschlossen hat,
seinem Appell, eben dem des Vorsitzenden des Bayerischen Städtetages, zu folgen.

Was wäre gewesen, der zum Wieder-Regensburgs-OB Gewählte
wäre nicht der Vorsitzenden des Bayerischen Städtetages.

Jetzt freut sich alle Natur - vor allem aber die Theaterbesucher,
denen ja der damalige OB im März 2006 verkündet hatte,
es werde sich für das Theater Regensburg auch bei Kürzung der Zuschüsse aus München
für die nicht bayerischen Staatstheater nichts ändern, denn die Kommune gleiche den Fehlbetrag aus.

Weit gefehlt, wie wir aus unserem eigenen Archiv ersehen können.

Nun aber herrschten Jubel, Trubel und auch Heiterkeit
in der Welterbestadt an der Donau,
denn weder wird das Angebot des Theaters weiterhin als ‘mangelhaft’
oder gar 'ungenügend' bezeichnet,
noch Verzicht auf die Menge der Produktionen geübt werden müssen -
denn der Herr Vorsitzende des Bayerischen Städtetages hat ein
'ausreichendes kulturelles Angebot'
durchgesetzt.

Nicht mehr am unteren Ende der Skala, nein, es gibt ein 'ausreichend'.

Ist diese Steigerung
von 'sechs'
 beziehungsweise 'fünf'
auf 'vier' nicht grandios.

Was aber bedeutet realiter
'ausreichendes kulturelles Angebot'?

Schwammig die Aussage wie weiland 2006 (siehe unten) als es hieß

'ein qualitätsvolles Angebot'.


Und doch, jetzt können Mitarbeiter richtig bezahlt werden
und müssen nicht Wohngeld beantragen, weil die Gage nicht ausreicht.
(Auf den Fall wird ‘Die Linke’ hingewiesen).
 
Sänger können engagiert werden,
die den Rollen gerecht werden und nicht einfach Töne weglassen oder nach unten transponieren,
weil sie diese nicht singen können.

Schauspieler werden rollengerecht verpflichtet,
damit der Spielplan auch erfüllt werden kann.

Alles wird gut,
weil der Erwählte schon vor einem Jahr sich um die Sache der Zuschüsse kümmerte.

Gepriesen sei der Tag, da er die Stichwahl gewann und wieder Ober-Bürgermeister Regensburgs wurde.

Leider geht aus der Mitteilung der Pressestelle der Stadt nicht hervor,
ab wann die Zuschüsse erhöht und ob sie ‘ad infinitum’ gezahlt werden.

 



Aus dem Archiv


 

Theater Regensburg - Chronik eines Verwirrspiels.

So ein Theater mit dem Theater

  von Peter Lang
 

28. Februar' 2006


Der Freistaat Bayern reduziert die Zuschüsse zum Etat des Theaters Regensburg
für die kommende Spielzeit um 270.000 Euro.
Die hiesige Tageszeitung zitiert den Intendanten Ernö Weil:
„(…) Das hat ein gewaltiges Loch in unseren Etat gerissen. Wir sind vorsichtiger geworden. (...)"
 

13. März 2006

Auf die Nachfrage beim Vorsitzenden des Verwaltungsrats des Theaters, Herrn Oberbürgermeister Hans Schaidinger, wird der Wegfall der staatlichen Zuschüsse bestätigt, aber, so der OB, die Stadt werde diesen Fehlbetrag ausgleichen. Dies bedeute, dass sich für das Publikum nichts ändere.
Die dritte Sparte bleibe erhalten, da ein Wegfall des Balletts ohnehin nur eine Einsparung
von 200.000 Euro brächte.
Der Etat des Theaters bleibe bei 16 Millionen Euro.


15. März 200'6

Die Pressestelle der Stadt Regensburg bestätigt diese Aussagen nochmals.
Stellt sich die Frage, warum sich Herr Weil beklagt.
 Ob das Geld aus München oder Regensburg kommt ist doch einerlei.
 

16. März 2006
 

Haben wir den Herrn Oberbürgermeister missverstanden?
Wir wollten definitive Klarheit.
Nachhaken beim Theater.
 

17. März 2006
 

Das Theater Regensburg teilt mit:
"(...) Die Stadt Regensburg hat für die erfolgte Kürzung keinen Ausgleich beschlossen  künftige Beschlüsse können ebenso oder anders getroffen werden), sondern erwartet von der Theaterleitung, dass entsprechende Einsparungen vorgenommen werden. Diese Einsparungen sind zwangsläufig eine Reduzierung des Angebotes. Die Vorstände des Theaters Regensburg bemühen sich, die Qualität der Produktionen nicht einzuschränken, wohl aber Einsparungen aufgrund der Gesamtanzahl von Produktionen zu erreichen.
D.h. es ist nicht ausgeschlossen, dass Zusatzproduktionen wie zum Beispiel in der Spielzeit 2005/2006 "Die Kleinstädter" oder auch Produktionen im Bereich des Kinder- und Jugendtheaters reduziert werden müssen (...)", so Chefdramaturgin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Friederike Bernau.
 

Ja, was denn nun?

Da kenne sich einer aus.

Die Tageszeitung schrieb offensichtlich die Wahrheit.

Der Herr Oberbürgermeister und Verwaltungsratsvorsitzende des Theaters Schaidinger müsste es (aber doch Wissen, denn es wurde doch von der Pressestelle schon am 15. März 2006 mitgeteilt. dass sich für das Publikum nichts ändere,

Kann diese Aussage denn so stehen bleiben?

 

3. April 2006
 

Auf diese Diskrepanz hingewiesen, teilt die städtische Pressestelle mit, dass sich die Aussagen von Oberbürgermeister Hans Schaidinger und Chefdramaturgin Friederike Bernau im Grundsatz nicht widersprächen, auch wenn es sich auf den ersten Blick um unterschiedliche Standpunkte handelte.
 

Gut. Werfen wir einen zweiten Blick drauf.

Nanu! Die Sachlage zeigt sich immer noch widersprüchlich. Übernimmt nun die Stadt den freistaatlichen Anteil der Theater·Subventionen, wie vom OB bestätigt, oder nicht, wie
das Theater bedauert?

Ein Anruf, um ein klärendes Wort des Kaufmännischen Direktors des Theaters, Henrik Huyskens, zu erhalten.

 Obwohl seinem Vorzimmer das Problem geschildert wird, kein Rückruf. kein Fax{ keine E-Mail, nichts!

Halten wir uns an den presseamtlichen Text.

Ah, hier, weiter unten kommt eine Einschränkung:
"Die Stadt muss aufgrund der Vielzahl von berechtigten Anliegen abwägen und Prioritäten bei der Zuweisung von Finanzmitteln setzen. Die Mittel des Theater reichen trotz der erfolgten Kürzung der Zuwendungen des Freistaates weiterhin aus, um den Auftrag zu gewährleisten,

den Besucherinnen und Besuchern ein qualitätsvolles Angebot zu bieten."

Wir hatten nur nach den Geldern für das Theater Regensburg gefragt, nicht nach den Zuwendungen für andere kulturelle Einrichtungen.
 

Und bitte, was ist ein qualitätsvolles Angebot?


Wie wird das definiert?

Wer befindet darüber, was Qualität ist'?

Ist die Vielfalt des Spielplans oder die Qualität der jeweiligen Darbietungen gemeint?
Wie es die Qualität des Theaters eingestuft, entscheidet doch wohl das Publikum
und das ist in Regensburg treu.

Denn:
"Abonnenten sind nicht so leicht zu vertreiben.
Es ist zum Staunen, was ein guter Abonnent verträgt",

wie schon Johann Nepomuk Nestroy wusste.


 

 

 

 


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Ich verstehe diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthält diese private Homepage auch Überspitztes und Satire.
Für diese nehme ich den Kunstvorbehalt nach
Artikel 5 Grundgesetz in Anspruch.
In die Texte baue ich gelegentlich Fehler ein,
um Kommentare herauszufordern.
Dieter Hansing

 

 

 
 
 
     

 

 

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