Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Damals in Regensburg

29. Juni 2006

 

"... wie törig strebt ihr nach Türmen von Stein ..."
 
 
Die Diskussion
um die Stadthalle und deren Standort in Regensburg
 

Die Definition:

Als Trick (engl.:„Kunststück, Streich“) bezeichnet man im Deutschen, abweichend zum englischen Sprachgebrauch, einen Kunstgriff, für dessen erfolgreiche Ausführung in erster Linie keine besondere Begabung, Schulung oder Übung erforderlich ist, sondern lediglich die Kenntnis der Vorgehensweise. Diese Vorgehensweise wird manchmal als Geheimnis behandelt, ist in jedem Fall aber nicht offensichtlich, wodurch der Trick als eine geschickte Aktion oder Maßnahme erscheint, mit der eine als unlösbar, zumindest aber schwierig, erscheinende Aufgabe erfüllt wird.

(http://de.wikipedia.org/wiki/Tricks)
 

"Zu unterstellen, wir haben getrickst, ist eine Unverschämtheit."
... meinte er, der Herr Fraktionsvorsitzende der SPD.
Verkündete er im Frühjahr 2005 nicht lauthals, als die Berichterstatter erwarteten, man bekäme endlich Pläne, Modelle zu sehen, diejenigen, die als BI gegen eine Stadthalle am Donaumarkt Front machten, diese hätten gelogen.

Arme SPD, mit ihm in den Wahlkampf ziehen zu müssen. Schon acht Abweichler beim Voting und die 7000 Stimmen für den Donaumarkt zu respektieren. Von 12 Mitgliedern der Fraktion nun schon acht gegen dieses Verfahren.

Jahrelang buhlten Parteien um die 'Gunst des Publikums' und stürzten doch immer wieder ab - 'keine Stadthalle am Donaumarkt.'
Und die Akzeptanz für eine Stadthalle ist überhaupt schwindend.

Die Stadt und die gewählten Vertreter haben immer noch nicht verstanden, dass sie gegen Bürger regieren. Die gewählten Stadträte und Stadträtinnen haben doch wohl kaum noch das Vertrauen aller Bürger, wenn immer wieder etwas anderes erzählt wird, abweichend von dem, was die Einwohner doch erst kürzlich hörten.

Nun soll in sechs Monaten etwas vorgelegt werden, auf dem man etwas erkennen kann, meint wer, als seien die Regensburger zu dämlich, um ohne Dokumente und sonst Anschauliches den Stadträten zu folgen.

Im Gegenteil, die Bürger fragen mit Recht - nachdem ihnen immer wieder so ungeheuer fachlich qualifiziert verschiedenes nahe gebracht wurde, was angeblich Sache ist.
Sie glauben nicht mehr.
So sei hier Martin Luther eingefügt:
"Glaube ist eine lebendige, verwegene Zuversicht auf die Gnade Gottes."
Bei Geld hört aber auch das Glauben auf.

Die bereits durchgeführte Planung hat schon Geld genug gekostet, die Phase 2 des laufenden Wettbewerbs wird abgebrochen:
Planungs-Büros sollen nun wohl eingeladen werden, Zeichnungen, Modelle vorzulegen, damit die Bürger dann eventuell den Räten folgen und die Halle am Donaumarkt abnicken.
Kann ja alles nicht genug kosten. Schon die 750.000 DM in 1999 - die Stadt war damals vom Hochwasser heimgesucht - sind zum Fenster hinaus. Aber die Stadt hat's ja.

Und was der Bürger überhaupt nicht verstehen kann:
Da wird ein Standort für RKK (dass es ich hierbei um die aus der Nazizeit bekannte Abkürzung für die Reichs-Kultur-Kammer handelt, ist offensichtlich noch nicht durchgesickert. Die Stadt reagiert erst, wenn von außen Druck gemacht wird, siehe Florian-Seidl-Straße) das Gelände als Alternative zum Donaumarkt vorgegeben - und dann muss Frau Kunc / Grüne - jetzt im Frühsommer 2006 - feststellen, dass der Standort 'Altes Eisstadion' höchst belastet ist und die Kosten der Halle durch Abraum, Fundamentierung um 15 bis 40 Millionen höher lägen als am Donaumarkt.
Wie kommt sich den der Bürger vor, wenn er das unabhängiger Presse entnehmen muss und feststellt, dass nicht einmal die Stadträte richtig informiert sind.

Und ihnen soll der Bürger laut Oppositionsführer der SPD glauben?
Sie seien ja gewählt.

Wurde da nicht gerade in Bezug auf den Standort 'Altes Eisstadion' etwas vorgelebt, was er jetzt als Unverschämtheit - nämlich als getrickst - bezeichnet.

Außerdem hatte Frau Kunc / Grüne schon Anfang 2005 - als alles auf Sichtbares in Form von Zeichnungen und Modellen wartete - festgestellt: "der Donaumarkt ist politisch tot."
Ja, was nun?

Der Bürger will endlich wissen
wie sich die Sache zusammensetzt:
Zum Beispiel: Wie sieht die Belegung der Halle aus, wie stellen sich die Betriebskosten im Jahr, im Monat dar - wie sollen diese Ausgaben 'hereingespielt' werden?
Was, außer den von der SPD erwarteten Abitur-Feiern, soll in der Halle stattfinden.
Wie groß wird der 'Solitär' - mit welchem Raumprogramm?

Aufpassen, Bürger, da gibt es viele Möglichkeiten, die dann 'Jahre später' so beurteilt werden:
" ... das konnte man damals nicht wissen."

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Und mit diesem die Bürger Regensburgs bewegenden Gesamtproblem gehen die Parteien in den Wahlkampf.
Mit was wollen die Grünen punkten, was wollen sie dem Wähler als Alternative anbieten, was sie auch durchziehen können und am Abend nach Schließung der Wahllokale weiter gilt.

Wo steht die SPD, wenn sich schon acht Fraktionsmitglieder dem Fraktionsvorsitzenden bei der Abstimmung zum 'Durchwinken' des Votums 'Pro Donaumarkt' verweigern?

Hat sich da jemand vorgenommen:
'Wolli k'wählen!'?


 

 



 

 


 

 


 

 



 

 


 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing