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Regensburger Wochenschau
27.04.2007
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'Eine
vitale Primadonna'
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'Rede,
aber nicht Antwort'
Planungsreferentin Schimpfermann und Bürger Regensburgs
im Gravenreuther - 24.4.2007
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Merkantile Interessen und gute Stadtplanung unter einen Hut zu bekommen,
eine Altstadt, in der Wohnen, Arbeiten, Freizeit, Einkaufen,
Dienstleistungen und Kultur gleichermaßen möglich sein sollen, vital und
attraktiv
zu erhalten, ist eine Mammutaufgabe und seit zwei Jahren – salopp
gesagt – der Job von Frau Christine Schimpfermann.
Die IG Altstadt (Interessengemeinschaft Regensburger Altstadt e.V.) hatte
die oberste Stadtplanerin zu einer Diskussion gebeten, in der – laut Flyer –
über die Neugestaltung von Arnulfsplatz und Ludwigstraße, die anstehende
Sanierung der Steinernen Brücke, über Ersatztrassen, die Zukunft des
Donaumarkts, über potenzielle Standorte für eine Stadthalle, das weitere
Procedere am Stobäusplatz und das von Altstadtkaufleuten mit Sorge
betrachtete neue Gewerbegebiet an der Sulzfeldstraße ein „Dialog“ geführt
werden sollte – über nichts dergleichen referierte die Frau
Planungsreferentin.
Höflich formuliert, gab Frau Schimpfermann einen leidenschaftslosen Bericht
über Regensburgs Zukunft ab, wie sie sich die Verwaltung eben so vorstellt.
Sie legte nichts weiter als den Regensburg-Plan 2005 vor, gab hierzu ein
paar Anmerkungen, ein paar Hinweise und wiederholte Phrasen („Wohnen im
Zentrum konsolidieren, am Rand forcieren“ – 7-Häuser oder was?), erging sich
erneut in kruder Begrifflichkeit (Kulturmeile, vitale Primadonna) und
vermied, wo immer es ging, konkrete Zahlen und exakte Zeiträume zu benennen.
Details und Schaubilder sind jederzeit auf www.regensburg.de in aller Ruhe
nachzulesen, dazu bedarf es keines Referats der Referentin.
Im Osten der Altstadt steige die Einwohnerzahl, Minoritenwegbebauung sei
Dank, im Westen der Altstadt s
tagniere sie, Entwicklungspotezial böte halt
nur der Osten. In der Innenstadt kommen 0,53 qm Verkaufsfläche auf einen
Einwohner. Dass seit 5 Jahren („Alles Gute zum 5-Jährigen, Regensburg
Arcaden!“) die Kundenfrequenz in der Altstadt (nicht zu verwechseln mit
Innenstadt!) um 20 % gesunken sei, sei eine Tatsache, die möglicherweise
darauf zurückzuführen ist, dass der Kunde neue Wege wählt und nicht mehr die
Zählstellen der Erheber passiert…
Alles schon mal gehört, Pläne, die schon Herr Stöberl in den Schubläden
hatte. Als sie auf das Thema Verkehr zu sprechen kam, fiel nicht ein
einziges Mal das Wort „Feinstaub“. Alte Pläne neu schmackhaft gemacht. Erst
Ludwigstraße und Arnulfsplatz, dann Kornmarkt und Domplatz. Wann und wie? Ja
wüsste man’s?
In der anschließenden Diskussion stand Frau Schimpfermann gelegentlich Rede,
selten Antwort und verschanzte sich hinter Sondernutzungssatzung und anderen
Erlassen und wollte, als es um mögliche Standorte einer Stadthalle ging,
„dem Stadtrat nicht vorgreifen“. Dabei pfeifen es die Spatzen von den
Dächern, dass alle möglichen (Stobäusplatz, Dultplatz…) und unmöglichen
Plätze (Petersweg/Obermünsterstraße, Margaretenstraße…) von einer
„Hundertschaft“ (O-Ton Schaidinger) auf Machbarkeit hin untersucht werden.
Schade, die löbliche Diskussionsreihe der IG Altstadt, die mit Prof.
Dünningers Vortrag über die Steinerne Brück im März ihren Anfang nahm und
monatlicher Fixtermin geworden ist, hätte eine spannendere Fortsetzung
verdient.
Die kommenden Abende im Pavillon beim Gravenreuther Hinter der
Grieb werden es zeigen, wie sich die Institution entwickelt.
(Peter Lang in 'der-leserbrief.de')
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Freibrief für
Regensburgs Theaterdirektor
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Bernd Meyer
geb. 1941, Studium der Anglistik,
Germanistik und Philosophie, Bibliotheksausbildung. 1969 bis 1973 Leiter der
Stadtbibliothek Regensburg. 1973 bis 1992 Kulturdezernent der Stadt
Regensburg. Seit 1992 Beigeordneter beim Deutschen Städtetag und Städtetag
Nordrhein-Westfalen, Dezernent für Bildung, Kultur und Sport.
Honorarprofessor für Kulturpolitik an der Fachhochschule Potsdam. Mitglied
im Stiftungsrat der Bundeskulturstiftung und im Kuratorium der
Kulturstiftung der Länder sowie Mitglied in den Gremien des Deutschen
Bibliotheksverbandes und des Deutschen Bühnenvereins.
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Mittelbayerische Zeitung -
26.4.2007
Der Rahmen, der Kultur ermöglicht:
"Wir müssen in der Kulturpolitik Ermöglicher sein", sagte Schaidinger.
Das Wort Plan nehme er in Zusammenhang mit 'Kultur' nicht in den Mund. Es
gehe um Perspektiven. Und bei der Diskussion künftiger Schwerpunkte auch
darum, die Latte was die Qualität betrifft, höher zu legen.
"Natürlich müsse man auf Qualität achten", bestätigte Meyer.
Es sei aber nicht Aufgabe der Politik, diese zu definieren. Genauso wenig
wie es Aufgabe des Regensburger Theaters sei, in überregionalen Feuilletons
zu glänzen, erteilte Meyer Händlers Kritik eine Absage.
Der Autor hatte wiederholt angeprangert, dass das Theater Regensburg, das
immerhin rund ein Drittel des städtischen Kulturetats verschlingt,
überregional so gut wie nicht wahrgenommen werde.
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Mittelbayerische Zeitung -
26.4.2007
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Herausgegriffen seien an dieser Stelle die Aussagen der Herren
Schaidinger, seines Zeichens Oberbürgermeister
der Stadt Regensburg und Wolbergs von der SPD,
nachzulesen unter
http://www.telezeitung-online.de/Damals_in_Regensburg_KultuRklub.htm
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Auszug
Oberbürgermeister Schaidinger:
Der kultuRklub könne in Zukunft auch ohne
ein Projektteam wie mit Lindinger + Schmid
existieren.
"Wir haben in unserer Stadt kreative Köpfe
und ich halte nichts davon, mit allen
kreativen Köpfen, sozusagen auf Vorrat,
Beraterverträge abzuschließen, ich halte
mehr davon, so wie wir's hier auch gemacht
haben: es gibt ein Projekt, und da müssen
sich die zusammentun, mit Leidenschaft und
Herzblut und Kreativität, Einfallsreichtum
und auch mit der Bereitschaft, das in die
Waagschale zu werfen, sich mit einem solchen
Projekt identifizieren. Und wenn man laufend
Beraterverträge auf Vorrat hat, dann wird
man träge.
Das Gegenteil von träge ist engagiert und
engagiert ist man nur, wenn man sagt: also
da haben wir jetzt was vor uns und das
machen wir gemeinsam. Das kann einmal gut
geh'n, das kann einmal schief geh'n. Und so
kann ich mir zum Beispiel vorstellen, dass
wir natürlich mit Frau Lindinger und Herr
Schmid bei einem anderen Projekt einmal
wieder zusammenarbeiten, da gibt's mehrere -
ich kann mir schon was vorstellen." [...]
"Wir haben auch andere kreative Köpfe in der
Stadt und wir sollten uns für jedes Projekt,
für jede Idee, wo wir auch mit jemand
zusammenarbeiten wollen, auch Hilfe
brauchen, auch Unterstützung brauchen, auch
Kapazitäten brauchen, die wir allein nicht
haben - es hat ja keinen Sinn, eine
Verwaltung so aufzublähen, dass man alles
selber machen kann, es macht Sinn, sich für
solche Dinge auch immer den richtigen
Partner zu suchen und dafür kommen mehrere
in Frage, dafür kommen Lindiger und Schmid
in Frage und immer dann, wenn' soweit ist,
so haben wir JA das im Oktober auch gemacht,
immer wenn es soweit ist, dann setzen wir
uns zusammen und sagen: wir haben ein Ziel,
wollen wir das gemeinsam ansteuern, dann
sagt man mal o.k. wir machen das gemeinsam
und anders mal sagt man, nee, da kommen wir
jetzt nicht auf eine Ebene und nicht
zusammen. Also so stell' ich mir das vor,
nicht jetzt ums Verrecken einen
Beratervertrag zusammenbasteln, ohne dass
dahinter eine konkrete Idee steckt."
SPD-Fraktionsvorsitzender Wolbergs - hier in
Auszügen dargestellt - hielt dem entgegen:
Er habe sich ausgesprochen darüber gefreut
"dass vor wenigen Monaten mit Lindinger und
Schmid Leute engagiert worden sind, die das
Thema weiter bearbeitet haben, im
Zusammenhang mit noch anderen, die beteiligt
waren, um so ärgerlicher finde ich es, wie
mit einem Vorschlag umgegangen wird, den ich
gemacht habe - es ist ja immer so, bei einem
solchen Verfahren, solange man auf der Linie
des Oberbürgermeisters ist, ist alles in
Ordnung, wenn man eine etwas andere
Vorstellung hat in der Sache, soll man die
am Besten gar nicht äußern, ich weiß dass
ich mich mit der Vorstellung in diesem Kreis
auch nicht beliebt mache, ich will sie
trotzdem nennen:
Weil so einfach ist es ja nicht, man muss
sich ja mal überlegen, warum dieser
Kulturklub interessant war. Es geht nicht um
die Frage, ob es morgen noch einen
Kulturklub gibt, den kann man überall
machen, das ist nicht die spannende Frage.
Die spannende Frage ist, was passiert dann?
Der Kulturklub war doch deshalb interessant,
weil da Leute aufgetreten sind, die -
insbesondere auch von außen - die mal einen
anderen Blickwinkel eröffnet haben, so habe
ich es zumindest erfahren. Ich behaupte, das
hätten Regensburger nicht so gut gekonnt.
Deshalb stellt sich für mich die Frage - das
ist die allerletzte Frage für mich - ob und
an welchem Ort es den Kulturklub weiter
gibt?
Das ist nicht die spannende Frage und warum
ich den Vorschlag eines Beratervertrages
gemacht habe, hat einen ganz einfachen Grund
- im übrigen macht die Stadt es in vielen
Bereichen - ich darf daran erinnern, es gibt
in Bereich 'Gestaltung', 'Städtebauliche
Struktur', 'Architektur' einen Beraterkreis,
das ist der Gestaltungsbeirat, den gibt es,
der kostet uns auch was. Wir haben für
Fragen, wo wir auch auf Rat von außen
angewiesen sind, auch mit Leuten
Beraterverträge - bei dem Stadthallen-Thema
haben wir das auch gemacht - wir mussten uns
bei manchen Dingen Sachverstand einkaufen.
So und jetzt muss man sich ja überlegen, was
steht an. Jetzt kann man vorgehen wie der
Oberbürgermeister - das unterstütze ich
auch, ist überhaupt keine Frage - die Frage
ist nur, ob's reicht, mir reicht es nicht.
Man kann sagen, man macht den Kulturklub
weiter - o.k. [...]
Aber drei Dinge sind mir aufgefallen, man
muss ja auch so'n bisschen über Defizite
nachdenken. Hat die Stadt vielleicht
irgendwo kulturpolitisch Defizite, die man
angreifen muss.
Drei sind mir aufgefallen: der eine ist mir
im Wesentliche dadurch aufgefallen, weil
Leute dieses Thema von außen bearbeitet
haben und er ist mir aufgefallen durch das
Verhalten der Jury. Das Thema Soziokultur
spielt eine viel zu untergeordnete Rolle -
ich glaube in der ganzen Bundesrepublik,
aber bei uns auch - das ist ein Thema - das
war auch in der Fernsehdiskussion im Übrigen
spannend, was die Burgi Geißler dazu gesagt
hat - also das Thema: wie bringe ich die
soziale Frage und die kulturellen Fragen
zusammen, das ist ein Thema, dem muss man
sich annehmen. Das hat jetzt überhaupt
nichts mit der Frage zu tun; gibt's ein
Projekt oder nicht - darum geht's nicht. Das
muss man bearbeiten. Erster Punkt.
Zweiter Punkt ist die Frage:
wir haben in Regensburg ein Defizit im
Bereich der zeitgenössischen Kunst und
Kultur - das werden einige nicht gerne hören
- aber wir haben ein Defizit. Und da
brauchen wir Rat von außen, dass andere uns
ein Stück weit da auf die Sprünge helfen.
Das sag ich als jemand der selber eine
Einrichtung betreibt - wir selber haben da
noch ein Defizit und brauchen Leute von
außen, die uns dabei helfen.
Was wir in Regensburg viel zu wenig haben
ist der dritte Punkt: sind Diskussionen über
die Frage von Qualität. Die mag man manchmal
nicht mögen, das ist mir schon klar. Es ist
viel angenehmer, wenn man untereinander über
alles redet und jedes Projekt hat
Berechtigung und jedes wird gefördert - es
ist alles in Ordnung.
Und weil ich glaube, dass man diese drei
Themen nicht bearbeiten kann, in dem
Regensburger alleine es organisieren, auch
nicht Regensburger Kulturgruppen oder
Künstler alleine organisieren, da sagt
nämlich jeder im Zweifelsfall, da ist mir
mein Projekt näher als des anderen. Also
weil ich das nicht glaube und weil man Rat
von außen braucht und weil man auch mal
Leute braucht, die einem selber sagen: na
ja, in dem Punkt seit ihr vielleicht nicht
der Nabel der Welt, da solltet ist euch dies
oder jenes mal anschauen.
Ich weiß, so was sollte man als Politiker
eigentlich nicht sagen, aber ich meine es
ernst und deshalb bin ich der Meinung muss
man einen Weg finden, sich Rat von außen zu
holen und zwar dauerhaft, weil das kann
keine Verwaltung leisten - da einer zu mit
gesagt, das sei ein Hiebe gegen den Unger.
Ich hab am Mittwoch ein Gespräch mit dem
Unger gehabt, ha's ihm genauso gesagt, darum
geht's überhaupt nicht. Das kann keine
städtische Verwaltung leisten, weil die ist
in demselben Dilemma wie wir Politiker, aber
es können die Künstler auch nicht. Und wenn
man sich diese Maßstäbe setzen will, im
Bereich Soziokultur was zu bewegen, Defizite
im Bereich der zeitgenössischen Kunst und
Kultur aufzuheben und über
Qualitätsstandards zu reden, dann finde ich
schadet auch nicht, wenn man sich in dem
Bereich an Berater bindet - wie man es in
anderen Bereichen auch tut.“
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Die Bewerbung habe viele
Ideen erbracht und "wir müssten doch verrückt sein", ließe man
einfach zu, dass alles wieder in sich zusammenfalle. Die Stadt habe
sich durch die Bewerbung eine Messlatte übergelegt, dafür, was sie
als angemessene, kulturelle Atmosphäre, Aktivität betrachte. Und man
solle diese Messlatte nicht einfach wieder tiefer hängen, man solle
sie da oben lassen und die Aktivitäten, derer, die in der Stadt
geschehen, an dieser höher liegenden Messlatte orientieren. Diesen
Ehrgeiz solle man sich erhalten.
Der Koffer voller Ideen solle uneigennützig und ohne Egoismen zu
entwickeln, zur Realisierung zur Verfügung stehen. Hierfür stünde
auch Geld, dass für die Bewerbung nicht verbraucht wurde, als
Startkapital zu Verfügung, wenn der Freistaat, der es ja bereit
gestellt habe, es nicht wieder zurückverlange.
Die im Koffer befindlichen Ideen sollte nicht am Geld gemessen
werden, was sie zur Realisierung benötigten, sondern nach der
Überlegung: was bringt uns was, was genügt dieser Messlatte, was ist
interessant und was hält diese Aufbruchstimmung in der Stadt am
Leben.
Uns so wie man die Projekte für die Bewerbung zusammengetragen habe,
soll nun wieder bei Weiterverwendung der Ideen vorgegangen werden.
Vieles müsse aber allein schon aus finanziellen Gründen beiseite
gelegt werden.
War auch für die ganze 2010-Bewerbung ein Budget von 60 Millionen
Euro vorgegeben, so steht diese Geld jetzt nach Ablehnung der
Bewerbung durch die Jury natürlich nicht zur Verfügung.
Trotzdem solle der jetzt reduzierte finanzielle Rahmen nicht die
erste Elle sein, die man an den Koffer voller Ideen anlege. Die
erste Elle soll die der selbst vorgegebenen Messlatte sein. Aber
nicht jede kulturelle Aktivität in einer Stadt wie Regensburg könne
an der europäischen Messlatte beurteilt werden. Sollte dies gewollt
sein, müsste dem Theater dreimal so viel Geld gegeben werden können,
als jetzt gehandhabt.
Nicht alles also könne mit der europäischen Messlatte gemessen
werden.
Aber man habe sich nach einer gewissen Decke gestreckt und man wolle
mal mehr sein als die Metropole Ostbayerns, man sei der Meinung, auf
der europäischen Bühne eine Rolle spielen zu können mit dieser
Bewerbung.
Dieser jetzt festgelegte Massstab solle in Zukunft die Vorgabe sein.
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Alles schon mal beredet worden.
Die Frage der Kultur in Regensburg ist ein Thema, das alle Jahre mal wieder
herausgekramt wird. Geschehen ist nichts und geschehen wird auch nichts.
Solange bei der Stadt, in den Gremien des Stadtrates und seinen Mitgliedern
keine ausreichenden Kenntnisse vorhanden sind, wie Kultur in dieser Stadt –
nach vorne gesehen – aussehen soll, gibt es keine Veränderungen.
Es wird nur herum gestochert und es wird mit mehr oder weniger Stärke der
Seifenlauge Schaum geschlagen:
'Kulturmeile'
'Flaniermeile'
'Das grüne Dach Europas'
'Der blaue Faden'
Und nunl: Perspektiven einer vitalen Primadonna.
Wenn Herr Wolbergs schon 2005 die ganze Problematik aufzeigte, warum hat
bzw. die SPD bis heute nichts bewegt.
In all den Jahren vor 2005 gab es auch Zeiten, in denen sehr wohl nach vorne
geschaut wurde, aber nachhaltig hat sich nichts getan.
Im Falle Theater Regensburg war die Stelle des GMD ein Jahr nicht besetzt.
Über das Orchester rutschten viele Gastdirigenten – ein solcher Klangapparat
’verhurt’, wenn keine richtende Hand über einen langen Zeitraum sich um das
Niveau kümmert. Dies musste auch der Regensburger Theaterdirektor erkennen.
Das Theater ist die erste Kultur-Adresse einer Stadt – es ist der kulturelle
Leuchtturm einer Kommune, der - wie schon einmal ausgeführt - ein Hindernis
darstellt, wenn er unbeleuchtet ist oder eben die kulturelle Richtung einer
einer Stadt vorweist.
Ein Theater zeigt die Kultur einer Stadt auf, der Spielplan ist es nicht
allein, sondern, was auf der Bühne, am Podium oder im Orchestergraben sich
tatsächlich abspielt.
Qualität kostet Geld – die Regensburger Subventionen, die ja ein Drittel des
gesamten Kultur-Etats in Anspruch nehmen, müssen für das Publikum sichtbar
auf Bühne und Orchestergraben werden.
Dass nun ausgerechnet der vormalige Regensburger Kulturdezernent Herr Dr.
Meyer sich anlässlich der Podiumsdiskussion am 24.4. derartig deutlich
bezüglich der nicht notwendigen Qualität des Theaters Regensburg aussprach,
ist schon erstaunlich – hat er mit dem Theater nichts am Hut?
Immerhin war er doch zuständig, als Frau List sich in Regensburg unter
anfänglichen Schwierigkeiten sich zu etablieren anschickte.
Große Rückendeckung erhielt sie ja aus dem Rathaus nicht. Private Aktionen
halfen über plötzliche Nöte, aber die schon damals prosperierende Stadt
hätte ein anderes Finanzpolster für sein Theater benötigt.
Warum auch sollte sich der jetzige Theaterdirektor Mühe geben und versuchen,
es besser zu machen, wenn der ehemalige Kulturdezernent der ’vitalen
Primadonna’ die Parole ausgibt, es sei nicht Aufgabe des Regensburger
Theaters, in überregionalen Feuilletons zu glänzen.
Also ist es gar nicht nötig, sich anzustrengen man kann einfach Geld ohne
Wirkung ausgeben, wenn in Anwesenheit des Oberbürgermeisters ein solcher
Spruch von eben diesem Herrn S. aus R. unwidersprochen bleibt.
Der aus Regensburg gebürtige Schriftsteller und Unternehmer Ernst-Wilhelm
Händler fordert Geist in Bezug auf Kultur – er eben fordert, dass die Stadt
mit ihrem Theater überregional Erwähnung findet.
Schon am 10.10.2004 trugen wir diesen Gedanken Herrn S. aus R. und dem
Regensburger Theaterdirektor vor, gaben als Beispiel Hilpert’s Göttinger
'Deutsches Theater'.
Erfolgt ist nichts – das Theater präsentierte weiter abgesungene Stimmen,
schlechte Inszenierungen – auch die SPD Regensburgs schritt nicht ein.
Jetzt ist es soweit, dass die Zuschüsse des Freistaates für das Theater
Regensburg fehlen – die Stadt gleicht nicht aus, obwohl Herr S. aus R. das
Gegenteil im letzten Jahr lauthals verkündete, das Repertoire schrumpft, ein
Jugendtheater – auch unter dem Aspekt, neue, jüngere Zuschauerschichten
zu erschließen – gibt es nicht, die Stadt schläft, einschließlich seiner
Bürger, sie schauen nicht über den Zaun, vergleichen nicht und merken so
nicht, was sie zu Hause nicht haben, was verglichen mit anderen Theatern
möglich wäre.
Die Ausstrahlung als Provinzbühne wird immer deutlicher.
GMD und Intendanz sind politische Positionen.
Also hat die Politik in der Figur des Oberbürgermeisters das Sagen, mit wem
diese Positionen besetzt werden. Die Findungskommission, der Stadtrat mit
seinen Mitgliedern wissen, aufgrund der Vita jedes Einzelnen, wer genommen
werden soll.
Also gibt die Politik die Richtung vor, die kulturell eingeschlagen werden
und auf welchem Niveau sich das alles abspielen soll.
Also, kann die Politik ein Niveau nicht definieren, kann sie es anderen
nicht vorgeben und darunter leidet die ganze Kommune.
Vielleicht kann Herr Dr. Meyer das Niveau eines Theaters nicht beurteilen,
selbst wenn er Mitglied des Bühnenvereins ist.
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Ich
verstehe diese Besprechungen und Kommentare
nicht als Kritik um der Kritik
willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes. Neben Sachaussagen enthält diese
private Homepage
auch Überspitztes und Satire. Für diese nehme
ich den Kunstvorbehalt nach
Artikel 5 Grundgesetz in Anspruch. Dieter Hansing
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