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zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Damals in Regensburg

Regensburger Wochenschau

Thema des Tages 11.11.06

'Niemand hat beschlossen,
hier die Halle zu bauen' *

     
     
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      Die Bürgerinitiative Donaumarkt, die sich für die Nichtbebauung des Regensburger Donaumarkts mit einer Stadthalle einsetzt, plakatierte am 6.11.06 in gutem Glauben, es handle sich bei dem die Wüstenei am Donaumarkt umgebenden Bauzaun um ein städtisches Gebilde. den Hinweis, dass die Bevölkerung nun doch schon nicht nur einmal zum Ausdruck brachte, Bebauung des Donaumarktes mit 'RKK' - "nein".

Aber wie es nun schon mal so ist, Vertrauen ist falsch - jedenfalls in Bezug auf diesen Regensburger Bauzaun, denn dieser Bauzaun gehört nun der Stadtbau, dem Tochterunternehmen der Stadt Regensburg und das ist ganz autonom und da wurden die Plakate von diesem Unternehmen entfernt.
Wieder mal so ein Reinlege-Aktion der Stadt -
aber 'setze dich ruhig an das Ufer des Wadi und du wist die Leiche deines Feindes vorüberschwimmen sehen.'

Aber da ist ja doch noch die durchgewunkene 'Hocke-Sammlung' -  eine Halle am Donaumarkt propagierend:
 

 
“Sind Sie dafür, dass das Regensburger Kultur- und Kongresszentrum mit Wochenmarkt und öffentlichen Parkplätzen auf dem Donaumarkt gebaut wird?”
 

Kein Bürger wurde gefragt - einfach so am 22.6.06 erledigt:

 
III. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte beschließt der Stadtrat die Durchführung der mit dem Bürgerbegehren verlangten Maßnahme.
 

Ist das nun ein Beschluss zum Bau von 'RKK am Donaumarkt' oder nicht?
Und was hatte eigentlich Frau Elisabeth Knott, Pressesprecherin der Stadt, während der Sammelaktion der Unterschriften gegen eine Bebauung des Donaumarktes mit 'RKK' in der Predigergasse gesagt?
Wer log?
'RKK am Donaumarkt' - das ist hier die Frage.
Hat der Stadtrat nun beschlossen oder nicht?
Nun, der Richter wird's schon wissen.
Die Begründung zum Urteil vom 7.1106 wird zugestellt, also -
"wait and see!"

Am 22.6.06 ahnten die CSU und Teile der SPD nicht, wie schnell gerade diese Aktion die Regensburger auf die Barrikaden und an den jeweiligen Unterschriften-Sammelstand der BI Donaumarkt brachte.

Am 16.11.06 ist der Wettbewerb für eine Bebauung des Donaumarktes nun zu Ende - dann müssen die Entwürfe der beteiligten Büros ausgehängt und von der Jury beurteilt werden.

Und dann darf die Bevölkerung sehen, Pläne, Entwürfe, Modell, das was die Stadt schon Anfang dieses Jahrtausends - zumindest dem städtischen Planungsamt - als Auftrag hätte geben können und sollen um den Bürgern zu zeigen: so könnte die Bebauung des Donaumarktes mit 'RKK' aussehen.
Also, von jetzt aus gesehen: verlorene Zeit!

 

 
     

 

 
     

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Nächster Punkt:
Da stellte sich doch Joachim Wolbergs von der SPD Regensburg auf den Standpunkt, warum solle es in Regensburg mit der Kompetenz, eine gute Kommunalpolitik zu treiben, anders sein als in Nürnberg oder München.

Da sehe sich doch der kritische Beobachter die Internetseite der Regensburger SPD an.

Herr Wolbergs spricht von Kompetenz und hält am 11.11.06 veröffentlicht die Aussagen aus dem Wahlkampf 2002:
 
 
         
     


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Kommunales Wahlprogramm der Regensburger SPD

"Regensburg in eine sichere Zukunft führen"

3. Altstadt

  • Die Regensburger Altstadt mit ihrem einmaligen, als Denkmal geschützten Ensemble bildet den unverwechselbaren Kern unserer alten und zugleich modernen Stadt. Wohnen, Arbeiten, Freizeit und Kultur schaffen Lebensqualität und prägen das Gesicht der Altstadt.

    Dieses Miteinander ist in einem stabilen Gleichgewicht zu halten. Eingriffe in dieses Gleichgewicht abzuwehren, ist eine der wichtigsten Aufgaben künftiger Stadtpolitik.

  • Unsere Ziele

    • Förderprogramm Altstadt zur Belebung der Geschäftswelt und des Wohnens in der Altstadt auflegen
    • Einrichtung einer Stabsstelle Altstadt beim Oberbürgermeister. Die Stabsstelle soll unter Mitwirkung von Altstadtkaufleuten und Altstadtbewohnern Konzepte für die Altstadt sowie für die Beseitigung der Leerstände entwickeln.
    • Ausweisung der Ostnerwacht als Sanierungsgebiet.
    • Ideenwettbewerb für den Donaumarkt mit dem Ziel, die Randbebauung an der Ostengasse neu zu ordnen, Wochenmarkt und Parkplätze zu erhalten und das Donauufer neu zu gestalten.
    • Ein Kultur- und Kongreßzentrum am Donaumarkt ist durch Bürgerentscheid 1999 mit überwältigender Mehrheit abgelehnt worden. Der Bürgerentscheid ist für uns bindend.
    • Mit Hilfe des Sanierungsträgers Stadtbau und dem Einsatz von öffentlichen Fördermitteln soll wieder vermehrt preiswerter Wohnraum in der Altstadt geschaffen werden.
    • Ausbau von Arbeitsplätzen vor allem im Dienstleistungssektor. Dies gilt besonders für den Wirkungskreis der Städtischen Verwaltung.
    • Die Sondernutzungssatzung für den Bereich der Altstadt wird auf Benachteiligungen überprüft und entsprechend überarbeitet.
  • Die bestehenden Parkmöglichkeiten in und am Rande der Altstadt müssen erhalten bleiben. Das Parkhaus am Petersweg wollen wir erweitern.
    • Die Anwohner der altstadtnahen Stadtteile sollen bessere Parkmöglichkeiten bekommen.
    • Die Altstadtstraßen und Plätze werden kontinuierlich fußgängerfreundlich umgestaltet.
    • Unterbindung des Durchgangsverkehrs am Domplatz unter Beibehaltung der Erreichbarkeit der Altstadt erhalten.
    • Neugestaltung des Bahnhofvorplatzes und eine fußgängerfreundliche Verbindung zur Maxstraße und zur Allee.
    • Einrichtung eines Bürgerhauses in dem Vereine, Initiativen und Gruppen sich zu Veranstaltungen treffen können.
     
       
    Noch heute wirbt somit die SPD Regensburg mit der Aussage von 2002:

     
     
             
          Ein Kultur- und Kongreßzentrum am Donaumarkt ist durch Bürgerentscheid 1999 mit überwältigender Mehrheit abgelehnt worden.
    Der Bürgerentscheid ist für uns bindend.
     
             
         
    War da nicht nach der Wahl 2002 von veränderten Bedingungen die Rede, als die SPD mit dem Oberbürgermeister Anfang 2004 die Regensburger für 'RKK am Donaumarkt' interessieren wollte?

    Plötzlich war die SPD Regensburg nicht mehr an die Wahlversprechen von 2002 gebunden - und zeigt heute noch 'Urbi et Orbi', was sie wollte und - was tat sie dann in Wirklichkeit?
    Denn schon 2004 war sie für eine RKK am Donaumarkt, der Fraktionsvorsitzende der SPD beschimpfte z.B. Anfang 2005 die BI, sie habe gelogen - weiter definierte er dies nicht.

    Und 2006 winkt der SPD-Fraktionsvorsitzende Wolbergs die 'Hocke-Sammlung' mit zwei anderen SPD-Mitgliedern und der gesamten CSU-Fraktion durch.

    Der nächste Wahlkampf kommt bestimmt, was wird die SPD Regensburg den Wählern auftischen?
     
     
             
         

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    Nächster Punkt:
    9.11.06
    Bundespräsident Horst Köhler hat die Deutschen zu einem entschiedenen Eintreten gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus angehalten. Das Wissen um die Verbrechen der Nationalsozialisten reiche nicht aus, sagte Köhler - man müsse auch die Lehren daraus ziehen.

    "Es kommt auf jeden Einzelnen an - immer", so Köhler. "Die Verpflichtung jedes Einzelnen von uns ist es, sich einzumischen und zu handeln, um zu verhindern, dass Menschen wegen ihrer Religion, ihrer Herkunft oder ihres Aussehens beleidigt, verletzt oder gar ermordet werden."
     

     
             
         
    Und was macht die Stadt Regensburg mit ihrem Theater:
    Es plant den Theaterball ausgerechnet für den 27.01.2007 dem Holocaust-Gedenktag.
    Hat man dort nichts von der Notwendigkeit gehört, in den Kalender zu schauen und gerade auf bestimmte Tage eben nichts zu legen, was jemanden beleidigen könnte.
    Der Erfolg: Die 'Jüdische Zeitung' Berlin will mit Recht die Angelegenheit aufgreifen und in der Dezember-Ausgabe zum Thema machen.

    Was soll nun dazu gesagt werden? Immerhin doch wohl die Feststellung, wie instinktlos, gedankenlos, geschmacklos die Leitung des Theaters der Metropole der Oberpfalz mit einer so delikaten Sache umgeht.
    Gerade um sich schlug der Herr Theaterdirektor mit seiner Reaktion - man tue doch so viel und er betonte, dass jüdische Schicksale und Literatur immer wieder als Schwerpunkte in den Spielplänen verankert seien. Und dass man Mercedes-Benz als Sponsor angreife, scheint ihn zu empören.

    Es ist doch wohl ein Unterschied, ob man gelegentlich Werke aufführt, die einen Bezug zum schlimmsten Verbrechen an der Menschheit herstellen oder ob man für 'Tanz und Tollerei' einen offiziellen Gedenktag verwendet und so den Anlass für diesen verhöhnt.
     
     
             
             
            * - Freie Transformation eines Ausspruchs von Walter Ulbricht am 15.6.1961  
             
     

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    Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


    Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
    sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

    Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

    Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

    Dieter Hansing
     

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