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04.01.2010 - dradio.de

 

       
     Damals in Regensburg

    Thema des Tages

  18.11.06

  'Blamiermeile'
 

 
         
     
 
 
         
     


Was für ein Anblick!
Dieses Foto veröffentlicht die Stadt auf ihrer Internetseite -
http://www.regensburg.de/kulturmeile/architektenwettbewerb.shtml -
um auf die Zustände im Bereich des Filetstücks an der Anlegestelle der Donau-Schiffe  aufmerksam zu machen:
Ein Schandfleck am Rande der Altstadt.

Der Stadt ist es bisher nicht gelungen, hier Abhilfe zu schaffen.

Bei einer Begehung des Gesamt-Geländes vom ehemaligen Speicher der BayWa bis hinüber zum Donaumarkt zeigten am 18.11.06 die Chefin des Stadtplanungsamtes und der Chef des Kulturamtes beredt auf, was war und was ist.

Es konnte sich hineingefühlt werden in die Historie - vor kam man sich wie jemand, der eben mit dem Schiff angelandet ist, nun vorgeführt bekommt, wie die Stadt in früheren Zeiten lebte:
leider kamen die Führer nicht umhin, auch auf die Gegenwart hinzuweisen, die wahrlich nicht das darstellt, was sich ein Schiffsreisender unter einer Anlegestelle in einem restaurierten Weltkulturerbe und als ehemalige 2010 Bewerberin vorstellt.

Abfallcontainer, Altpapier, Abrissgrundstücke mit sehr viel G'raffel drauf rumliegend.
Aber das soll ja nun anders werden, so oder so ist eine Bebauung vorgesehen, wobei die Diskussion nicht abgeschlossen ist, was auf dem Grundstück nun erstellt werden soll.



 

Einträchtig neben dem SPD-Fraktionsvorsitzenden posiert die Stadträtin und Planungsreferentin.

Entschlossen gibt sie bekannt, dass ab 13.12.2006 die Pläne eingesehen werden können, die bis zum 16.11.2006 abgegeben wurden.

Immerhin haben 87 Büros für Architektur und wohl auch Städtebau gemeint, sich beteiligen zu sollen, auch wenn die Ausschreibung so irreführend formuliert war, dass selbst der Herr Oberbürgermeister sich noch einmal zu Wort melden musste:

"Der Markt muss auf dem Donaumarkt untergebracht werden."

Hier ist die Rechnung ohne den Investor gemacht, denn wenn der den Markt am Donaumarkt nicht will, gibt es keinen Markt am Donaumarkt, denn der Investor hat das letzte Wort.

Nun gilt es zu bedenken, wann wer schon alles zu was auch immer in dieser Stadt gesagt hat und es dann nicht mehr wissen will.

Im Internet und damit für alle Welt lesbar ist auch heute am 18.12.06 die SPD noch der Meinung, sie sei an den Bürgerentscheid von 1999 gebunden, denn noch heute steht das Wahlprogramm der SPD von 2002 für alle aufgezeigt:

 
 

Ein Kultur- und Kongreßzentrum am Donaumarkt ist durch Bürgerentscheid 1999 mit überwältigender Mehrheit abgelehnt worden.
Der Bürgerentscheid ist für uns bindend.

 
 

Wohlweislich legt der SPD-Fraktionsvorsitzende sich in obigem Flyer nicht fest, wo die Halle stehen soll, er käme mit seinem eigenen Wahlprogramm in Konflikt.

Dafür tritt die 'berufstätige Stadträtin' für eine 'RKK' am Donaumarkt ein, was bleibt ihr auch anderes übrig, muss sie doch den Vorgaben des Stadtrates und dem Beschluss des Stadtrates folgen - hier noch einmal wiederholt - die 'Hocke-Sammlung' durchzuwinken.


 
 

“Sind Sie dafür, dass das Regensburger Kultur- und Kongresszentrum mit Wochenmarkt und öffentlichen Parkplätzen auf dem Donaumarkt gebaut wird?”
 
 

Der Stadtrat am 22.6.06:

 

III. Unter Berücksichtigung dieser Aspekte beschließt der Stadtrat die Durchführung der mit dem Bürgerbegehren verlangten Maßnahme.
 
 

 

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Inzwischen kursieren Postkarten - beidseitig bedruckt und zum Versenden nicht geeignet, es wäre auch wenig schmeichelhaft, erführe die Welt, was gewisse Herren schon mal von sich gaben.
 






 

Die SPD sagte:
"Das Thema Kultur- und Kongresszentrum am Donaumarkt ist für alle - auch für mich - mit dem Bürgerentscheid vom Dezember 2004 gestorben."
 

Oder ist es gar nicht die SPD, sondern nur deren Fraktionsvorsitzender, der so redet.
 
 

Und Herr Schaidinger von der CSU sagte:
"Glauben Sie, dass ich so blöd bin, dass ich am 13. Dezember 2005 sage, jetzt fang ich wieder mit dem Donaumarkt an?"

 

Ja, das glauben wir.
Er war so blöd!
Am 13. Dezember 2004 wurde er darauf hingewiesen, dass nun das Jahr rum sei, das ihn an die Entscheidung der Bürger vom 12.12.2004 bindet.
Damals zuckte er die Achseln, sagte nichts, dachte sich vielleicht schnippisch. 'Was der da redet.'

Er tat das, was alle erwarteten.
Die nächste Gelegenheit wurde genutzt, die 'RKK' wieder auf dem Donaumarkt an die 'Kulturmeile' zu platzieren.

 

 
     

 

 
     

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Als ein Mitläufer der Begehung am 18.11.06 den Kulturreferenten fragte, ob es denn seitens der Stadt schon ein Konzept mit Inhalten für die 'Kulturmeile' gebe, antwortete der Herr Kulturreferent sinngemäß:

'Also die 'Kulturmeile' an der Donau ist ein Vorschlag, ein Denkanstoß, wir sind hier mit Künstlern von Anfang an im Gespräch, weil diese Meile, die Sie heute, mit temporären Kunstwerken bestückt, gesehen haben, in ein Areal übergehen soll, dass die Schiffslände mit einschließt und ausstrahlen soll zum historischen Museum.
Ein konkret vorliegende Konzeption gibt es bis heute nicht. Das wird Aufgabe der nächsten Jahre sein.'

Und die oberste Stadtplanerin, die nach einem Jahr in Regensburg noch nicht weiß, dass das Hugendubel-Haus nicht Hugendubel-Haus heißt, sondern Degginger-Haus, sprach das Schlusswort:
"Gehen Sie am 17.12. zur Wahl - mischen Sie sich in die Stadtplanung ein."

So sorgt sie für das Erreichen des Quorums.

 
 
       
         
     



 

 


 

 




 

   
     

'Die Aparteste', die mit war!
 

 

Ein Kunstwerk
 

 

'Die Wichtigsten', die mit waren!
 

   
       




'Kulturmeile'
 

   
       

 

   
         
     

 

Ich verstehe diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthält diese private Homepage auch Überspitztes und Satire.
Für diese nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5 Grundgesetz in Anspruch.

Dieter Hansing
 

   
   
   
         

 

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Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

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Dieter Hansing
 

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