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04.01.2010 - dradio.de

 

 

 

Damals in Regensburg

Thema des Tages

19.06.2012
  
 
Die Hauptabteilung Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
 der Stadt Regensburg gibt bekannt: ...
 
 


 
  ... Die Stadt führt die im Bericht aufgeführten Sicherheits- und Umbaumaßnahmen im städtischen Stadion an der Prüfeninger Straße durch.

 


Endlich hat es auch der Sportausschuss begriffen, welches Potential im Regensburger Fußballverein Jahn Regensburg steckt.

Immerhin nahm auch die überregionale Presse davon Kenntnis und hob lobend hervor, dass dem Verein der Coup gelungen sei, aus der dritten in die zweite Bundesliga aufzusteigen.

Nun wird das Stadion an der Prüfeninger Straße eiligst auf Liga-Niveau gebracht, denn 'ex nunc' ist Regensburg in aller Munde - beim Sport - versteht sich.

Bei der Kunst war ja der ehemalige Kulturreferent Dr. Meyer der Meinung, das Regensburger Theater brauche nicht in den überregionalen Feuilletons zu glänzen.

 

 


Mittelbayerische Zeitung - 26.4.2007

Der Rahmen, der Kultur ermöglicht:
"Wir müssen in der Kulturpolitik Ermöglicher sein", sagte Schaidinger. Das Wort Plan nehme er in Zusammenhang mit 'Kultur' nicht in den Mund. Es gehe um Perspektiven. Und bei der Diskussion künftiger Schwerpunkte auch darum, die Latte was die Qualität betrifft, höher zu legen.


"Natürlich müsse man auf Qualität achten", bestätigte Meyer. Es sei aber nicht Aufgabe der Politik, diese zu definieren.


Genauso wenig wie es Aufgabe des Regensburger Theaters sei, in überregionalen Feuilletons zu glänzen,  erteilte Meyer Händlers Kritik eine Absage."

Der Autor hatte wiederholt angeprangert, dass das Theater Regensburg, das immerhin rund ein Drittel des städtischen Kulturetats verschlingt, überregional so gut wie nicht wahrgenommen werde.

 

 


Diese Aussage ist bis heute seitens der Stadt Regensburg unwidersprochen geblieben.
Also bleibt es dabei, auch 'Jens Neundorff von Enzberg' braucht sich keine Gedanken zu machen, was er dem Publikum bieten wird - 'is eh wurscht.'
 

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Was nutzt es da, dass am Bismarckplatz ein altes Theater für zig Millionen renoviert wurde, wenn man dann nur mit dem Gebäude hausieren gehen kann, sich im Haus nichts tut - muss ja auch nicht wie Kulturreferent Dr. Meyer meinte - glänzen in den überregionalen Feuilletons - Regensburgs Theater - ist nicht nötig.

Diese Aussage ist bis heute seitens der Stadt Regensburg unwidersprochen geblieben.
Also bleibt es dabei, auch 'Jens Neundorff von Enzberg' braucht sich keine Gedanken zu machen, was er dem Publikum bieten wird - 'is eh wurscht.'

Umso interessanter, dass nun endlich die Stadt merkt, das, was Bürgermeister Wolbergs schon 2010 feststellte, es viel sinnvoller sei, der Stadt ein Stadion zu geben, statt mit Geld  das Städtische Theater mit seinen kümmerlichen Leistungen - einige Ausnahmen sind zu beachten -  hoch zu subventionieren.

Viel wichtiger, Regensburg wird jede Woche in den überregionalen Medien genannt, kommt der Sport ins Spiel.
Gäbe man also für den 'Jahn' genügend Geld, steigerte sich mit dem Erfolg der Bekanntheitsgrad der Stadt.

Nun endlich sieht auch die Stadt Regensburg die Möglichkeiten, die in einem adäquat ausgestatteten 'Jahn Regensburg' stecken und argumentiert in der Vorlage für den Stadtrat:
 

 

'[...]

Durch den Aufstieg des SSV Jahn 2000 in die 2. Bundesliga werden sich die durchschnittlichen Zuschauerzahlen bei den Heimspielen voraussichtlich stark erhöhen.

Von jedem Spiel wird eine Live-Übertragung durch verschiedene Fernsehanstalten stattfinden.

Die deutlich erhöhte Medienpräsenz stärkt das Image von Stadt und Region. Auch dient die Zugehörigkeit des Vereins und damit der Stadt zu den 36 besten und attraktivsten Fußballstandorten der Imagepflege. Dies zählt auch zu den heute immer wichtigerwerdenden sog. weichen Standortfaktoren, kräftigt damit den Wirtschaftsstandort und gehört zur den Aufgaben eines Oberzentrums.

[...]'

Beschlussvorlage Stadt Regensburg 19.6.2012
 


Was zu Lasten den Steuerzahlers und zu Lasten des Ansehens der Stadt Regensburg in künstlerischer Hinsicht gezeigt wurde, ist hier ganz auf die Schnelle mit einigen Beispielen dokumentiert:
 


Mängelliste

http://www.heerrufer.de/

Gedanken_zu_'Manon_Lescaut'_Oberpf._Metropol_Theater_Regensburg_22.6.08.htm

http://www.heerrufer.de/
Kritik_'Manon_Lescaut'_-_Oberpf._Metropol-Theater_Regensburg_28.6.08.htm

http://www.heerrufer.de/
Kritik_'Manon_Lescaut'_Oberpf._Metropol_Theater_Regensburg_Rep.Vorst._12.10.08.htm

http://www.heerrufer.de/
Kritik_'Maria_Magdalena'_Oberpf._Metropol-Theater_Regensburg_19.1.07.htm

http://www.heerrufer.de/
Kritik_'Maria_Magdalena'_Repertoire_10-5-07_Oberpf._Metropol_Theater_Regensburg.htm

http://www.heerrufer.de/
Kritik_'Norma'_-_Opf._Metropol-Theater_Regensburg_16.02.2008.htm

http://www.heerrufer.de/
Bemerkungen_zu_'Lohengrin'__Oberpf._MetropolTheater_Regensburg_01._und_30.11.2010.htm

 

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Und da fehlt in der Aufstellung die lächerliche 'Onegin'-Inszenierung.

http://www.telezeitung-online.de/Kritik_'Eugen_Onegin'_-_Theater_Regensburg_-_Premiere_19.12.2009.htm

Wozu also ein drei- oder sogar vier-Spartenhaus?

Wir stecken das Geld in den SSV Jahn, damit die nicht - mangels qualifizierter Mannschaft - in der nächsten Saison wieder absteigen.
 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik
um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes
und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing