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Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   04.01.2010 - dradio.de


 

 

   Nr.48

 

 

Zitat



Sie möchten »Die Walküre« sehen, haben aber Respekt vor
5 Stunden Aufführungsdauer?

Buchen Sie einfach jeden Akt separat! […]

Für alle, denen das Sitzfleisch fehlt, um Wagners Monumentalwerk an einem Abend durchzuhalten – immerhin dauert die »Walküre« mit Pausen an die fünf Stunden – haben wir ein ganz besonderes Angebot in petto:

Buchen Sie ein Einzelticket für jeden der drei Aufzüge! So können Sie Ihren Opernbesuch auf drei Abende verteilen und haben zwischendrin genug Zeit, das bisher Gesehene und Gehörte Revue passieren zu lassen.

Die »Walküren«-Akte im Einzelpack können ab sofort an der Vorverkaufskasse oder im Webshop gebucht werden, das Kontingent ist limitiert.

Zitatende
Quelle:
https://www.staatstheater.saarland/aktuell/info/wagners-walkuere-ab-februar-einzelne-akte-buchbar
 

Kommentar

Wie gut, dass der Herr Generalintendant des Saarländischen Staatstheaters und designierte Intendant der Nds. Staatsoper Hannover dem Publikum in Saarbrücken und Umkreis die Möglichkeit einräumt, Die Walküre zu verschiedenen Zeiten in sich aufzunehmen.

Da möchte jemand den ersten Aufzug mit dem Schwert in „der Esche Stamm“ und dem blühenden „Wälsungen-Blut“ sehen und hören und wie lang der Siegmund die Töne bei „Wälse wo ist dein Schwert?“ hält. Da muss er aber um 5 im Theater sein, kann aber kurz nach 6 schon wieder gehen.

Oder jemand, dem es nur darum zu tun ist, wie Wotan nach dem bisher für ihn schon anstrengenden Stück mit dem ‘Feuerzauber‘ zurechtkommt, dann langt es, wenn er um 8 im Theater ist.
Will er nur ‘die Rufe‘ der Brünnhilde hören, soll er um ½ 7 im Haus sein, da bekommt er die „Hojohotohos“ mit, kann nach dem zweiten Aufzug um ½ 8 wieder gehen und ist wohl zur Tageschau wieder zuhause.

Somit dankenswerterweise höchstes Entgegenkommen der Saarbrücker Theaterleitung den Zuschauern gegenüber.
Die Aufteilung ist auch bitter nötig, denn alle drei Akte dieser Saarbrücker Inszenierung hintereinander an einem Tag auszuhalten, ist - wegen szenisch wahllos zusammengeklaubtem Unsinn - nur möglich mit großen Schlucken Hoffmannstropfen, anzuwenden gemäß
www.wikipedia.org/wiki/Hoffmannstropfen
bei ‘Schwächezuständen, Ohnmachten, Neuralgien, krampfhaften Affektionen und starkem Erbrechen‘.

Es ist daher richtig, wenn Gerhard Hoffman vom ‘onlinemerker‘ bezüglich beabsichtigter Besuche des Saarbrücker Siegfried und der zu erwartenden Götterdämmerung schreibt:


Zitat
…. für derartig verzapfte hirnlose Absurditäten opfere ich keine weiteren kostbaren Lebensstunden.

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Quelle: https://onlinemerker.com/saarbruecken-die-walkuere-premiere/
 



Was andere schrieben

 

 



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Oper



Getrennte Zwillinge: Siegmund (Peter Sonn) und Sieglinde (Viktorija Kaminskaite) im Saarbrücker »Ring«.| | Foto: Martin Kaufhold/frei

Kai Scharffenberger

09. Februar 2024 - 14:03 Uhr | Lesezeit: 2 Minuten
Der „Ring“ als dystopischer Genetik-Science-Fiction: das ist die Grundidee, mit der die Regisseurinnen Alexandra Szemerédy und Magdolna Parditka Wagners Tetralogie in Saarbrücken impfen. Nach dem „Rheingold“ feiert nun „Die Walküre“ Premiere: am 11. Februar.

Der Gott hofft auf den Übermenschen. Weil Wotan durch Verträge gebunden ist, will er einen Helden schaffen, der tun kann, was ihm verwehrt ist. Also zeugt er mit einer Menschenfrau Zwillinge: Siegmund und Sieglinde.

Diese mythologische Laborsituation übersetzen die Regisseurinnen Alexandra Szemerédy und Magdolna Parditka in ihrem Saarbrücker „Ring“ in die Welt der Genforschung. Im „Rheingold“, das im September 2022 Premiere hatte, sah man Götter in Weiß, die „Walhall Laboratories“ betreiben, Rheintöchter, die statt des Goldes Genomsequenzen und geklonte Babys hüten, und einen Alberich, der sich im Labor Arbeitszombies bastelt. Am Ende wurden, im Vorgriff auf den nächsten Teil der Tetralogie, die beiden besten Exemplare futuristischer Menschenzucht voneinander getrennt, eben Siegmund und Sieglinde.

Laborleiter Wotan sucht den Helden

In der „Walküre“, die am 11.2. Premiere hat, setzt das Regieduo das dystopische Science-Fiction-Szenario fort. Im Mittelpunkt, so die Ankündigung, stehe „das Dilemma des Göttervaters/Laborleiters Wotan, der sich im Netz seiner eigenen Visionen verfängt.“

Zur Handlung: Siegmund, auf der Flucht, landet bei Sieglinde. Nach Jahren der Trennung erkennen die Zwillinge einander nicht, fühlen sich aber sofort zueinander hingezogen. Es kommt zum Inzest, bei dem Siegfried gezeugt wird, dann zum Zweikampf mit Sieglindes Gemahl Hunding. Um seinen Helden zu schützen, sendet Wotan seine Lieblingswalküre Brünnhilde aus. Doch Fricka, Hüterin der Ehe und spießige Spaßbremse, macht dem Gott die Hölle heiß. Also pfeift Wotan die Walküre zurück: Siegmund soll halt doch sterben. Aber Brünnhilde, von der Not der Liebenden gerührt, widersetzt sich Wotans Gebot: ein Akt emanzipatorischen Ungehorsams, für den sie folgenreich bestraft wird.

Richard Wagners „Walküre“ am Saarländischen Staatstheater:
Wotan als Dr. Mabuse

Wotan (Thomas Johannes Mayer) und seine Cyborgs, die Walküren.
Foto: Martin Kaufhold/Gratis

12. Februar 2024 - 02:49 Uhr | Lesezeit: 4 Minuten

Mit der Premiere der „Walküre“ am Sonntagabend hat das Saarländische Staatstheater seine Neuproduktion von Richard Wagners gigantischem Hauptwerk „Der Ring des Nibelungen“ fortgesetzt. Wir erleben eine düstere Zukunftsvision, in welcher die Genforschung unkontrollierbar geworden ist und Göttervater Wotan sich seine eigenen Geschöpfe im Labor erschafft.

Zitatende
Quelle: https://www.rheinpfalz.de/kultur_artikel,-richard-wagners-walk%C3%BCre-am-saarl%C3%A4ndischen-staatstheater-wotan-als-dr-mabuse-_arid,5611362.html

 

 


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Wagner-Oper als schlichte Schwarzweiß-Malerei Warum sich Beifall und Buhs bei der „Walküre“-Premiere am Saarbrücker Staatstheater die Waage hielten



Wälsungenblut aus der Konserve: Siegmund (Peter Sonn) und Sieglinde (Viktorija Kaminskaite) müssen nach ihrem gemeinsamen Suizidversuch erst wieder zu Kräften kommen. Nur eine der Fragwürdigkeiten in der Saarbrücker Inszenierung. Und ob die brachiale Brünnhilde (Aile Asszonyi) wirklich zur fürsorglichen Krankenschwester taugt?

Foto: Martin Kaufhold/SST/Martin Kaufhold

Saarbücken ·
Musikalische Exzellenz trifft auf ein überstrapaziertes Inszenierungskonzept und merkliche Regie-Schwächen.
Warum sich Buhs und Bravi bei der „Walküre“ im Saarbrücker Theater die Waage halten.

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Quelle: https://www.saarbruecker-zeitung.de/saarland/saar-kultur/beifall-und-buhs-fuer-wagner-oper-die-walkuere-am-saarlaendischen-staatstheater_aid-106934503

 

 

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Aile Asszonyi, Thomas Johannes Mayer. Foto: Martin Kaufhold

Die Ring-Schmiede von Richard Wagner am Saarländischen Staatstheater wurde fortgesetzt und heute hatte „Die Walküre“ Premiere. Vermutlich ihrer dubiosen Ideen wegen aus den Weidegründen der heimischen Puszta vertrieben, suchten nun die Wiederkäuer Alexandra Szemerédy / Magdolna Parditka ihr Heil in fremden Revieren, grasen nun in ausländischen Theater-Landschaften.

Die beiden Julischkas kochten ein fades, teils geschmackloses Süppchen (Regie, Bühne, Kostüme) ohne Paprika und Pep mit den üblichen Zutaten der modernen Banausen-Regie quasi nichts Neues nur was uns seit Jahren fortwährend auf unseren Opernbühnen begegnete.
Es wurde wie so oft wider Textur und Musik drauflos gewurschtelt. Kurioserweise wurde der erste Aufzug in ein Versuchslabor verlegt, das Wälsungenpaar befand sich in zwei Räumen getrennt von einer Zwischenwand mit Waschbecken und Spiegel, an den Liegen mit Schläuchen und Dioden arretiert wanden sie sich unter Drogen in Krämpfen.
Sieglinde sang Wasser wie du gewollt – des Metes süßen Tranks und trank es selbst.
Hunding ein Arzt unter vielen Karbolmäuschen. Die beiden Räume öffneten sich im Verlauf, keine Esche, kein Schwert, das Paar fand sich, öffnete sich die Pulsadern, o hehres Wunder fielen übereinander her und zeugten nun einen Junkie?
Alle Geschehnisse wurden an Riesenmonitoren im Obergeschoss beobachtet. Im zweiten Aufzug gab es durchaus interessante Regiemomente während der Dialoge Fricka-Wotan-Brünnhilde, die eheliche Auseinandersetzung fand in der Laborkantine statt mit Personal, Brünnhilde und Papa fanden sich auf weißem Mobiliar erhöht thronend beim Schachspiel.

Bedingt der überflüssigen Statisterie verpuffte so manche intime Szenerie im bedeutungslosen Nirgendwo.

Im Finalaufzug begegnete man attraktiven jungen Walküren, die Mädels frönten mit Lust sadistischen Neigungen, Brünnhilde wurde mittels einer Nadel ihrer Göttlichkeit beraubt, wehrte sich vergebens, nach kurzem zappeln lag sie still, wurde auf einem OP-Tisch ins Krematorium geschoben, Klappe zu! Nun loderten die Flämmchen.


Interessant wäre zu erfahren was bzw. wen Siegfried wachküsst? Mir bleibt des Rätsels Lösung jedenfalls verborgen, denn für derartig verzapfte hirnlose Absurditäten opfere ich keine weiteren kostbaren Lebensstunden.

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Quelle: https://onlinemerker.com/saarbruecken-die-walkuere-premiere/

 

 

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[…]  Musikalisch ist die Walküre am Saarländischen Staatstheater überwältigend.
(Starker Applaus mit vernehmlichen Bravorufen)

Für das ungarische Regie Duo Alexandra Szemerédys und Magdolna Parditkas klingt das allerdings ein bisschen anders. Das Stück spaltet.
(Lautes Buh-Geschrei für die beiden Regisseurinnen)

Die Regie hat Wagners Oper radikal aktualisiert, um nicht zu sagen in einen Sciencefiction-Thriller verwandelt. Menschen in weißen Laboranzügen, kalte weiße Wände, kaltes Neonlicht, dazu Monitore, Blutinfusion, eine Skulptur, die eine DNA zeigt.
Richard Wagners Gott Wotan ist hier Chef eines Gen-Labors, der sogenannten Walhall-Laboratories und er schafft künstlich Menschen. Er hat Einsicht über ihre Gedanken und die Macht über ihr Verhalten.
Siegmund und Sieglinde sind Wotans erste Prototypen, räumlich voneinander isoliert und permanent überwacht, entwickelt das Zwillingspaar telepathische Fähigkeiten, um miteinander zu kommunizieren.
Das ist weit weg von der ursprünglichen Geschichte, in der findet Siegmund Zuflucht im Haus seiner Zwillingsschwester, findet eher zufällig ein magisches Heldenschwert, mit dem er den Mann seiner Schwester töten will. Er hat sich in Sieglinde verliebt.
Ein Schwert sucht man in der Saarbrücker Inszenierung der Oper Walküre vergeblich. Alles spielt sich im ersten Akt eher unsichtbar in den Köpfen von Siegmund und Sieglinde ab, bis sie am Ende trotz ihrer klinischen Isolation zueinanderfinden.
[…]
Wotans williger Einsatztrupp, der bei den Laborexperimenten über Leben und Tod entscheidet. Sie tragen weiße Boots und schwarze Jogginghosen-Anzüge und haben Maschinengewehre in der Hand. Nach Diskussionen im Leitungsteam des Labors ordnet Laborchef Wotan die Eliminierung Siegmunds an. Brünnhilde aber rettet die Schwangere. Anflug von Menschlichkeit in einer Welt, die den genetisch optimierten Supermenschen schaffen will, vielleicht.
Wotan allerdings bestraft Brünnhilde und schließt sie in einem Glassarg ein, nachdem ihre Daten abgespeichert worden sind.
Es gibt starke Bilder.

Aber funktionieren die in der romantischen Oper?
Alles dreht sich um Wissenschaft und künstliche Intelligenz. Die grausigen Klonexperimente bringen die Welt in Gefahr. In der Walküre geht es um die Frage nach Verantwortung von Göttern gegenüber ihrer Schöpfung.
Ob diese Form von Aktualisieren funktioniert?
Das kann man diskutieren.
Wagner selbst wollte das Mythische in einer von der Realität abgelösten reinen Kunstwelt spielen lassen, aber die Regisseurinnen erzählen mutig den alten Stoff im Rahmen der Herausforderung unseres Technokratischen Zeitalters.
Der Ring des Nibelungen als Mittel, perfekte, optimierte Menschen zu schaffen, das stellt wichtige moralische Fragen in unserer Gegenwart.


Zitatende
Quelle: https://www.sr.de/sr/sr2/sendungen_a-z/uebersicht/sr_2_-_der_nachmittag/2024_02_12_premierenkritik_
richard_wagners_walkuere_am_sst_100.html

‘Pique Dame‘
an der Bayerischen Staatsoper München


https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=Pique+dame#fpstate=ive&vld=cid:41ab410e,vid:WcSd1yRp5Qo,st:0

Screenshot: Youtube Trailer zu Pique dame an der Bayerischen Staatsoper

Symptomatisch für die Einfallslosigkeit der Pique Dame-Inszenierung:
 
„Alle an die Rampe -
den Blick in den Zuschauerraum gerichtet!“


https://www.youtube.com/watch?v=WcSd1yRp5Qo

Zitat
Und so wirkt die Aufführung aus Widersprüchen zusammengestückelt, die sich leider nicht produktiv reiben. Andrews kühlt die Geschichte herunter, der Dirigent kocht sie hoch, die Darsteller bevorzugen mittlere Temperiertheit. Deshalb ist diese Neuinszenierung zwar kein Flop, auf weite Strecken aber eine Enttäuschung.
Zitatende
Quelle: https://www.abendzeitung-muenchen.de/kultur/tschaikowskys-pique-dame-im-nationaltheater-art-957600

 


 

 Nds. Staatsoper Hannover

Lear

Oper von Aribert Reimann

Libretto von Claus H. Henneberg
nach William Shakespeare

Shakespeares Monsterwerk ‘The Tragedie of King Lear‘ teilen die Autoren
Claus H. Henneberg
und Aribert Reimann
in zwei Abschnitte mit insgesamt 11 Bildern:

1. Teil
1. Bild – Platz vor dem Schloss /
2. Bild – Hof im Palast /
3. Bild – Heide /
4. Bild – Hütte

2. Teil
1. Bild – Glosters Schloss /
2. Bild – Albanys Palast /
3. Bild – Das französische Lager bei Dover /
4. Bild – Freies Feld /
5. Bild – Freies Feld – Küste /
6. Bild – Lager der Franzosen /
7. Bild – Lager bei Dover /  

Man verwob diese Bilder miteinander, so dass zwischen ihnen keine
Pausen entstehen. Fairer halber – in Bezug auf Mannschaft auf und
hinter der Bühne, Publikum und Orchester - unterbricht man den Ablauf
mit einer Pause.

Der für Hannover tätige Bühnenbildner Tom Scutt stapelt wieder einmal Pappkartons übereinander, …


Screenshot Nds. Staatsoper Hannover – Foto Sandra Then

,,, fährt diese auf und nieder,


Screenshot Nds. Staatsoper Hannover – Foto Sandra Then

…. lässt sie umwerfen, von den Darstellern über die Bühne
bewegen und
….


Screenshot Nds. Staatsoper Hannover – Foto Sandra Then

 …… und in Schnee und Regen wirken.

Es erinnert an die Pappschachteln in Trojahns Hannoverschem
‘Was ihr wollt‘.

   und an den Gloger’schen ‘Holländer‘ in Bayreuth – der unter dem Titel

„Starke Schachteln schichtet mir dort
inmitten der Bühne zu Hauf“

beschrieben wurde.

Am 3.3.2024 wäre man in Hannover froh gewesen, wenn die Premieren-besetzung des Lear hätte auftreten können, aber die massiven Proben machten Michael Kupfer-Radecky zu schaffen, dass er nach der 1. Vorstellung passen musste. Ein Kollege, der den Lear vor zehn Jahren einmal sang, sprang ein, trat seitlich sichtbar an einem Pult auf. Eine szenische Einweisung in die Produktion konnte zeitlich nicht stattfinden, so dass man auf einen Schauspieler zurückgreifen musste, der die Rolle entsprechend gestaltete.

Gerade wegen der Probleme – Herr Künzli konnte im letzten Moment eine Pappschschtel auffangen, bevor die in das über das Orchester gespannte Netz stürzte, - dass zur Pause der Vorhang nicht ganz runterfuhr, da er an herumliegenden Pappschachteln hängen blieb, Solisten zum Applaus dahinter auftraten, man nur deren Beine sah, sie also unverrichteter Dinge wieder abgingen, der Vorhang dann hochfuhr, aber keiner zum Verbeugen da war – soll hier nicht weiter erwähnt werden – aber wegen des Gesamteindrucks der vorgestellten Produktion (wann schon machen auf der Bühne herumfallende Pappkartons keinen Eindruck?) – war das in spärlicher Anzahl erschienene Publikum von der Aufführung angetan, hatte es doch wegen der Seltenheit des Stücks auf den Bühnen der Welt keine Vergleichsmöglichkeiten der szenischen Darbietung.

Leider macht die Frau-Nochgeschäftsführerin der Nds. Staatsoper Hannover diese wenigen einigermaßen positiven Eindrücke immer wieder zunichte als sie z.B. Statisten in großer Zahl auf der Bühne herumspringen lässt und so ihrer Maxime frönt:

Als Amerkanerin, ich liebe Unterhaltung -

und offensichtlich ihre Maßgabe: Hauptsache ‘Die Puppen tanzen!‘ berücksichtigt.

Dies gilt besonders auch für die Wiederaufnahme des Onegin – hier besuchte Vorstellung am 9.3.2024.



Screenshot Nds. Staatsoper Hannover – Foto Sandra Then


Screenshot Nds. Staatsoper Hannover - Foto Sanda Then

Ein Vorspiel vom Band vor dem Vorspiel vom Orchester, beim Aufgehen des Vorhangs, zwei Typen, die rauchend und trinkend auf dem Boden sitzen, dann anfangen zu rangeln, über Tische und Bänke zu springen. Ein Text von Puschkin wird in russischer Sprache vorgelesen.

Dann die Bühne voller Leute, die in den ‘Lyrischen Szenen‘ mit dieser Turbulenz in der Darstellung völlig deplatziert sind.
Ein Putzgeschwader erscheint, kehrt die Bühne, stellt Stühle hin und um.

Olga links am Tisch sitzend, holt aus einem Paket Rollschuhe und torkelt unter unartikuliertem ihres und der übrigen Damen Gekreisch über die Bühne.
Tatjana rechts hinten am Fenster wird von der umtriebigen Larina nach links geführt, um dort mit der dort bereits angekommendne Olga wie auch Filipjewna
Nr. 1 - Duett und Quartett
von sich zu geben. Währenddessen war Onegin geisterhaft im Fenster erschienen und nach rechts abgegangen. Wieso eigentlich?

Olga packt die Rolerblades in den Karton.

An langem Tische sitzt einer allein und singt vor sich hin die
Nr. 2 - Chor und Tanz der Schnitter

VORSÄNGER
Nicht streift mehr mein Fuss
durch Wald und Feld ohne Ruh' und Rast.
[…].
Nicht hebt mehr mein Arm
am schwülen Tag die gewohnte Last.


Er kommt an sich - vom Autor so vorgesehen - mit den anderen Landleuten müde vom Feld.
Sie treten mit geschmückten Garben vor Larina hin:

Glück und Segen, die wünschen wir,
teure Herrin, an diesem Tag.
Sieh, unsre Ernte ist unter Dach,
nimm als Geschenk diese Garb
im Bänderschmuck.
Alles ist eingebracht!

Was machen die Herrschaften auf Anweisung der Regisseurin Barbora Horáková Joly in Hannover:
Sie schmeißen Strohballen auf den Boden, damit dann Statisten den Unrat wieder zusammenfegen – frei nach dem Motto der Frau Geschäftsführerin:
„Als Amerikanerin, ich liebe Unterhaltung.“

Der ganze Onegin wird wieder einmal in eine andere Zeit tranportiert als es der Autor wollte. Natürlich passt ein Fotografieren von Olga und Lenski im ersten Bild dann später nicht mehr zu einem Duell zwischen Lenski und Onegin – da wird dafür dann eben eine Rangelei zwischen den beiden erfunden, anlässlich derer sich dann ein Schuss aus irgendeinem Schussapparat löst, den einer der beiden zufälligerweise bei sich trägt.
Das spielt alles in einem einheitlichen Bühnenbild.
Also kein Garten als Nachfolgeszene zu Larinas Gutshof und kein Schlafzimmer Tatjanas.
Sowas macht man, zumal dann, wenn man -  in aller Arroganz seitens der Theaterleitung - der Unbedarftheit des hannover’schen Publikums sicher sein kann. Die Alten sind tot oder bleiben zuhause.
Die Jüngeren – wenn sie überhaupt kommen - merken das nicht, mit denen kann man alles machen.

Die registrieren auch nicht, wie sehr die Larina outriert (wie natürlich sang und spielte sie früher mal), wie wenig der Onegin ein Onegin ist und wie wenig der Lenski dem Fritz Wunderlich ähnelt.

Einzig Frau Ismatullaeva und Frau Egorova fallen durch Schöngesang auf, nur ist die Filipjewna neben der Tatjana viel zu jung, wenn sie denn über vergangene Zeiten und die damals herrschenden gesellschaftlichen Zustände zu singen haben:

TATJANA
Was weiss ich? Erzähl mir was aus alter Zeit.

TATJANA
Sag mir noch eines, Beste.
In jener längst vergangnen Zeit
warst du verliebt, eh' du gefreit?

FILIPJEWNA
O nein, Tatjana, ich und lieben!
Wie hätt' zu lieben ich gewagt.
Die Schwieger hätte mich verjagt
aus ihrem Haus mit derben Hieben.

All das interessiert doch die Herrschaften vom Opernplatz 1 in Hannover nicht. Und den Verwaltungsdirektor kümmert es wenig, denn nach eigener Aussage gibt es ja für die Kunst „meine Intendanten“.

Da wird während der
Nr. 9, der ‘Briefszene‘, plötzlich der Dekovorhang vor den großen Fenstern im Hintergrund hochgezogen und es fährt eine Wand voller Efeu herunter oder es wird permanent der Tisch von alten Dekos befreit und neue Wäsche aufgelegt. Nur damit ‘action‘ auf der Bühne entsteht, lässt man die Puppen tanzen.

Auch gehört es in Hannover dazu, dass ein wohlerzogenes Mädchen 1832 zur Zeit des Puschkin’schen Stückes barfüßig auf dem Tisch herumläuft. Man hat das möglicherweise von der Inszenierung vom ‘Zerbrochnen Krug‘ im Hannoverschen Schauspiel abgeguckt, wenn denn Frau Brigitte auf dem Tisch im Gerichtssaal einherwalked.

Wenn Tatjana am Ende der ‘Briefszene‘ Pflanzen aus einer Vase nimmt und sich das Blümchenwasser über den Kopf gießt, kommt mitleidiger Beifall, da sie nun den Rest der Szene mit nassen Haaren spielen muss. Glücklicherweise ist Onegin von der Story her sehr schnell zur Stelle und kommt zum Punkt, wenn er ihr gleich reinen Wein einschenkt, dass er mit ihr nichts zu tun haben will    

Die Zukunft wird einst recht mir geben.
Die Liebe ist im Mädchenleben
meist Täuschung, Spiel der Phantasie.
Drum lernen Sie sich überwinden,
denn solche Unerfahrenheit
bringt oft sich selber Weh und Leid.

Der Ball „hier in dem Hause“ der Larina anlässlich des Namentages von Tatajana für

ZWEITER AUFZUG
VIERTES BILD
Festlich erleuchteter Saal im Larinschen Hause.

ERSTER AUFTRITT
Ballgäste in altmodischem Staat, darunter Militär in Uniform, teils in Gruppen zusammensitzend, teils Walzer tanzend. Onegin, Lenski, Olga und Tatjana nehmen am Tanze teil. Der Hauptmann macht den Ballordner. Larina geht mit besorgter Hausfrauenmiene auf und ab.

Larina von links, verstrickt Lenski und Onegin in ein Gespräch, zieht sie hinter einen Vorhang, sie kommt wieder hervor, schnipst mit den Fingern, das Licht geht aus und auf ihr Wiederschnipsen geht die elektrische Beleuchtung wieder an (man bedenke derartige Mätzchen Anfang des 19. Jahrhunderts in einen Guthaus irgendwo in den Weiten Russlands) und es bleibt an für Chor im Walzer, der gemäß der Demarche – wohl herausgegeben von der Intendanz – „lasst die Puppen tanzen“ – wobei alles in einer Polonaise endet. Man fasst sich an den Schultern und schlängelt über die Bühne. Nr. 16 Arioso und Ensemble.
Wieder die Szene voller Leute – zu den singenden Darstellern noch Statisten, Hauptsache es bewegt sich viel Volk auf der Bühne, das lenkt von sonstigen Schwächen ab und dem Unsinn in dieser Onegin-Inszenierung wie diese kopflosen Puppen während des Auftritts von Monsieur Triquet und das anschließende alberne Sackhüpfen.

Alles geschieht mit Billigung der Schar von helfenden Händen ‘hinter der Bühne‘, die nicht einschreiten, um Verfälschungen wie bei den Produktionen von z.B. Jüdin, Otello, Tosca, Cosi, Zar Saltan, Barbier, Figaro, Vampyr und das Wiederaufwärmen der unseligen Klügl-Inszenierung der Aida zu verhindern.

Keiner von denen im Beraterkreis der Frau Nochgeschäftsführerin kommt auf die Idee eines:
“Frau Berman so können wir das nicht machen!“

 

 

Zitat
Maricmar Pérez
Assistentin der Intendantin

Regine Palmai

Chefdramaturgin & Stellvertreterin der Intendantin

Dr. Sophia Gustorff
Dramaturgin

Daniel Menne
Dramaturg

Leira Marie Leese
Ballettdramaturgin

Dr. Birgit Spörl
Konzertdramaturgin

Katharina Schellenberg
Dramaturgieassistentin

Anna Weis
FSJ Kultur im Bundesfreiwilligendienst

Zitatende
Quelle: https://staatstheater-hannover.de/de_DE/hinter-der-buehne-oper

Und schon gar nicht die Person, die eigentlich auf der speziell geschaffenen Planstelle als Referentin der Intendantin tätig werden soll, aber immer noch nicht gefunden wurde.

Auszug der Internetseite Deutscher Bühnenverein
vom 13.8.2023

 

 

Zitat
28.11.2022
Referent:in der Intendantin Oper (m/w/d)

Die Niedersächsische Staatstheater Hannover GmbH sucht für die Staatsoper Hannover zum nächstmöglichen Termin
eine:n Referent:in (m/w/d) der Intendantin

Wer sind wir?
• Die Staatsoper Hannover empfängt bis zu 225.000 Vorstellungsgäste
  pro Spielzeit
• Die Niedersächsische Staatstheater GmbH beschäftigt ca. 950 Mitar
  beiter:innen
• Wir sorgen für ein Betriebliches Gesundheitsmanagement (Physiothe-
  rapie, Fitnessstudio, Sportangebote, JobRad)

Ihr Aufgabenbereich:
• Inhaltliche und organisatorische Intendanz-Kommunikation und
  Darstellung innerhalb und außerhalb der Staatsoper in enger Zusam
  menarbeit mit der Assistentin der Intendantin
• Mitarbeit Entwicklung und Betreuung von strategischen Partnerschaf
  ten (Stadtgesellschaft, Politik)
• Mitarbeit Entwicklung und Betreuung von inhaltlichen Schwerpunktpro
  jekten der Staatsoper (u. a. Digitalisierung der Oper, Streams, Opera
  Europa, Koproduktionen, Stiftung Staatsoper)
• Entwürfe für Reden und Texte, Erarbeitung von Präsentationsunterla
  gen
• Mitarbeit Vertragsbearbeitung und Controlling Opernbudget
• Vermittlungs- und Ansprechpartner:in der Intendantin für Abteilungen
  und Mitarbeiter:innen
• inhaltliche Vor- und Nachbereitung von Terminen der Intendantin
• Organisation und Betreuung von Sonderveranstaltungen und VIP-
  Empfängen der Intendanz

Wir erwarten:
• fachspezifisches Studium / Ausbildung bzw. Erfahrung in einer
   vergleichbaren Tätigkeit
• adäquate Berufserfahrung
• Kenntnisse des Opernbetriebs und seiner Abläufe, Interesse an einem
   Mehrsparten- / Repertoiretheaterbetrieb
• selbständiges inhaltliches Arbeiten, vorausschauendes Denken
• sehr gutes mündliches und schriftliches Ausdrucksvermögen,
   Kommunikationsstärke
• Organisationsbegabung
• Teamfähigkeit, persönliche Souveränität, soziale Kompetenz,
   strukturiertes, lösungsorientiertes Denken und Handeln, Dis-
   kretion, Loyalität
• EDV-Kenntnisse (MS-Office)
• Fremdsprachen: verhandlungssicheres Englisch, weitere von
   Vorteil
• Flexibilität in der Gestaltung der Arbeitszeit, Bereitschaft zu
   Abend-/Wochenenddiensten

Die Vollzeitstelle wird der Tätigkeit nach dem NV Bühne vergütet. Wir suchen eine kommunikative Persönlichkeit, die im Umgang mit Künstler:innen erfahren und mit den Abläufen eines großen künstlerischen Betriebes vertraut ist. Wir bemühen uns aktiv um eine wertschätzende, vielfaltsförderliche Arbeitskultur und schulen unser Personal in Diskriminierungs- und Rassismuskritik.

Wir arbeiten an Programm- und Publikumsdiversifizierung, an inter- und transkulturellen sowie Diversitätskompetenzen und setzen die Bereitschaft zur Auseinandersetzung mit den Themenfeldern Inklusion und Barrierefreiheit voraus. Erkennen Sie sich darin wieder? Dann freuen wir uns darauf, Sie kennen zu lernen!

Die Niedersächsische Staatstheater Hannover GmbH hat sich zum Ziel gesetzt, die Vielfalt im Personal zu erhöhen und heißt deshalb Bewerbungen aus allen Bereichen der Gesellschaft und von Menschen mit vielfältigen Lebenshintergründen und sozialen und ethnisch-kulturellen Prägungen besonders willkommen. Frauen und Männer haben bei uns die gleichen Chancen. Die Stelle ist grundsätzlich auch für schwerbehinderte Bewerber:innen geeignet.

Ihre aussagekräftige Bewerbung (inkl. Motivationsschreiben, Vita, Textproben) richten Sie bitte bis zum 18.12.2022 unter dem Stichwort – Ihr Nachname - Referent:in Intendanz Oper - in digitaler Form als eine PDF-Datei an bewerbung@staatstheater-hannover.de. Elektronische Bewerbungen werden den Richtlinien des Datenschutzes entsprechend 4 Wochen nach Beendigung des Auswahlverfahrens gelöscht.

Niedersächsische Staatstheater Hannover GmbH, Personalleitung, Opernplatz 1, 30159 Hannover

Zitatende
Quelle: https://buehnenjobs.de/?detail=33283

So lassen alle, hinter der Bühne, die Frau Geschäftsführerin der Nds. Staatsoper Hannover in das von ihr selbst gestellte Messer laufen, wonach sie als Amerikanerin offensichtlich nur den Wunsch nach ‘Remmi-Demmi‘ auf der Bühne hat – nach dem Motto:
Ich liebe Unterhaltung.

 

 

Zitat
Beginn der bundesweiten Informationskampagne #StoppNVFlatrate

PRESSEMITTEILUNG

Die drei Bühnengewerkschaften BFFS, GDBA und VdO
wenden sich mit ihrer Kampagne ans Publikum

Hamburg/Köln/Berlin, 14. Februar 2024. Auf ihrer ersten gemeinsamen Online-Pressekonferenz machten BFFS, GDBA und VdO heute auf die anhaltend belastenden Arbeitsbedingungen an vielen deutschen Bühnen aufmerksam. Grund und Anlass sind insbesondere fehlende Arbeitszeitregelungen im Tarifvertrag NV Bühne.

Die Beschäftigten, ihre Gewerkschaften und weitere Interessenverbände kämpfen seit Jahren für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen an den Landes-, Stadt- und Staatstheatern.

In den letzten Jahrzehnten hat bundesweit die Anzahl der Produktionen an den einzelnen Theatern immer mehr zugenommen; gleichzeitig ist die Zahl der Beschäftigten reduziert worden. Eine fehlende Arbeitszeitregelung im Tarifvertrag NV Bühne macht vielen Menschen seit Jahren schwer zu schaffen. Körperliche und psychische Überlastung, Burnout, erschwerte Vereinbarkeit von Familie und Beruf, Fachkräftemangel sind nur einige Symptome der Missstände.

„Die künstlerisch Beschäftigten auf und hinter der Bühne geben alles für die Kunst und somit alles für das Publikum. Zur Eindämmung von Überbelastung brauchen wir deshalb tarifvertragliche Regelungen“, so Tobias Könemann, Geschäftsführer der VdO.

Bis zum 18. Februar werden bundesweit die Mitglieder von BFFS, GDBA und VdO in den öffentlichen Theatern mit Kampagnenmaterial und Statements das Publikum informieren. Unter www.stoppnvflatrate.de sind alle Informationen und das Kampagnenvideo öffentlich zugänglich.

„Mit #StoppNVFlatrate zünden wir, die Schwestergewerkschaften, die erste Raketenstufe auf dem Weg zu einer durchgreifenden NV Bühne-Reform“, erläutert Lisa Jopt, Präsidentin der GDBA.

„Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist auch für die Beschäftigten an deutschen Bühnen ein wichtiges Thema. Entlastung und Planbarkeit im Arbeitsalltag müssen wir schnellstmöglich in den Griff kriegen“, äußert sich Klara Deutschmann, Vorstand BFFS.

Genaueres finden Sie auf der Kampagnen-Website www.stoppnvflatrate.de.
Für Interviews und Statements stehen wir Ihnen gern zur Verfügung.

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Quelle: https://www.gdba.de/beginn-der-bundesweiten-informationskampagne-stoppnvflatrate/

 

 

Zitat
Arbeitsbedingungen am Theater:
Gute Kunst kann auch fair entstehen

29. Februar 2024, 16:23 Uhr

"StoppNVFlatrate" heißt die Parole: Künstlerisch Beschäftigte am Staatsschauspiel Dresden kämpfen im Zug der Gewerkschaftsproteste für ein verbessertes Arbeitszeitmodell, zum Beispiel mit mehr Ruhezeiten zwischen Proben und vor Vorstellungen.

Weil die Arbeitsbedingungen am Theater für viele eine Zumutung sind, gehen die Bühnengewerkschaften auf die Barrikaden. Sie fordern mehr Planbarkeit und familienfreundlichere Probenzeiten.

Von Peter Laudenbach

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Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/buehnengewerkschaften-stoppnvflatrate-gdba-streik-bffs-vdo-1.6408426



Presseschau zum Thema
‘Erhöhung der Rundfunkgebühren

 

 

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Der in Konstanz erscheinende SÜDKURIER blickt kritisch auf die Empfehlung der KEF zur Erhöhung der Rundfunkgebühren: „Es ist bei jeder Erhöhung der Rundfunkgebühren die gleiche Leier. Die sei notwendig, heißt es zur Begründung, damit die öffentlich-rechtlichen Sender ihren ‚gesetzlichen Auftrag‘ erfüllen könnten. Zwar gibt es diesen Auftrag durchaus. Tatsache ist aber, dass er seit Jahrzehnten fantasievoll ausgelegt wird, was die Politik fast durchweg schweigend so hinnimmt. Beispiel: Bei den kommenden Olympischen Spielen werden die Zuschauer wieder einmal täglich abwechselnd Moderatoren von ZDF und ARD sehen. Wären die Sender, wie sie es immer betonen, tatsächlich einem Spardruck ausgesetzt, hätten sie diese kostspielige Dopplung – die auch bei Parteitagen oder der Fußball-WM greift – längst abstellen müssen. Das passiert aber nicht, weil der 8,5 Milliarden-Gebührentopf sich automatisch füllt. So kann man sich auch den Luxus eines Saarländischen Rundfunks und eines Stadt-Radios Bremen leisten sowie in Mini-Spartenprogramme investieren. Einige Länder wollen die Erhöhung ablehnen. Richtig so. Denn ein echtes Sparpaket haben die Sender noch nie geschnürt“, so die Meinung des SÜDKURIER aus Konstanz.

Die MITTELDEUTSCHE ZEITUNG aus Halle hält fest: „Vieles kann man den Intendanten vorwerfen: teure Doppelungen, überdimensionierte Strukturen und ein Programm, das einen relevanten Teil der Bevölkerung kaum noch erreicht. Hauptverantwortlich für die jetzt empfohlene Beitragserhöhung sind aber die Medienpolitiker in den Staatskanzleien und die Landtage. Schon die  Beitragserhöhung 2021 war so umstritten, dass in Sachsen-Anhalt eine Regierungskrise ausbrach und am Ende das Bundesverfassungsgericht entscheiden musste. Dennoch haben es die Länder bis heute nicht geschafft, sich auf ein Reformprogramm zu einigen, das den Beitrag stabil hält. Im Wesentlichen liefert der öffentlich-rechtliche Rundfunk das Programm, das die Politik bestellt. Wenn diese Bestellung nicht rechtzeitig reduziert wird, kommt eben die Rechnung. Zahlen müssen sie die Haushalte“, so das Fazit der MITTELDEUTSCHEN ZEITUNG aus Halle.

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Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/

Presseschau - Überschriften im Rückblick

 

 

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Theater Erfurt: Wie es ihm gefällt

9. Februar 2024, 11:55 Uhr

Vor dem Theater Erfurt demonstrieren Ende Januar mehrere Menschen für Aufklärung der Anschuldigungen wegen Machtmissbrauchs durch den Intendanten Guy Montavon.

(Foto: Paul-Philipp Braun/Imago) /  Von Peter Laudenbach

Guy Montavon war mehr als 20 Jahre Generalintendant am Theater Erfurt. Jetzt ist er beurlaubt nach Vorwürfen des Machtmissbrauchs. Was war da los hinter den Kulissen?

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Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/guy-montavon-theater-erfurt-1.6346387

 

 

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Schauspielerin Birgit Minichmayr:
"Ich muss mich ja aufrecht halten"

15. Februar 2024, 13:57 Uhr

Die Schauspielerin Birgit Minichmayr ist mit zwei neuen Filmen auch auf der Berlinale vertreten.

(Foto: Katarina Šoškić)

Die Schauspielerin Birgit Minichmayr über Theaterskandale, ihr Spiel in Thomas Bernhards "Heldenplatz" und die Frage, wie man in schweren Zeiten stabil bleibt.

·         Interview von Christiane Lutz

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Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/birgit-minichmayr-burgtheater-heldenplatz-1.6362748

 

 

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Angela Winkler wird 80: - Zauberfrau

21. Januar 2024, 15:35 Uhr

"Eine eigene Dichtung":
 Angela Winkler 2019

(Foto: dpa Picture-Alliance/Christoph Hardt/Geisler-Fotopress)

Sie war das Gesicht des jungen deutschen Films und bereichert das Theater mit ihrer phänomenalen Leuchtkraft: zum 80. Geburtstag der Schauspielerin Angela Winkler.

Von Christine Dössel

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Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/angela-winkler-80-geburtstag-schauspielerin-1.6336378

 

 

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Musik:
"Schande Netrebko":
Opernstar spaltet mit Auftritt in Berlin

16. September 2023, 3:33 Uhr

Der russische Opernstar Anna Netrebko steht im Innenhof des Fürstenschlosses St. Emmeram in Regensburg. Foto: Armin Weigel/dpa (Foto: dpa)

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Berlin (dpa) - Künstlerisch ist sie über jeden Zweifel erhaben. Seit Jahren wird die Sopranistin Anna Netrebko auf internationalen Bühnen frenetisch gefeiert. Doch seit Beginn des Ukraine-Krieges ist die geborene Russin, die inzwischen auch einen österreichischen Pass besitzt, nicht mehr überall gern gesehen.

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https://www.sueddeutsche.de/kultur/musik-schande-netrebko-opernstar-spaltet-mit-auftritt-in-berlin-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230915-99-202717

 

 

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Hugo von Hofmannsthal
Ein Wiener Wunderkind

Der Dichter Hugo von Hofmannsthal war ein frühes literarisches Genie der Wiener Moderne. In dieser war er aber bald ein Fremder. Heute ist er vor allem als Librettist von Richard Strauss bekannt.

Reinhardt, Anja | 01. Februar 2024, 09:05 Uhr

28.500 Seiten stark ist die Kritische Gesamtausgabe der Werke von Hugo von Hofmannsthal. (picture-alliance / brandstaetter images / Austrian Archives / Anonym)

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Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/01-02-1874-der-oesterreichische-dramatiker-hugo-von-hofmannsthal-geboren-dlf-bb39adb2-100.html

 

 

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Corona-Hilfen:
Regelverstöße bei Milliardenprogramm
"Neustart Kultur

25. Januar 2024, 9:17 Uhr

Während der Pandemie hat der Bund die Kulturbranche mit fast 1,7 Milliarden Euro gefördert. Eine Recherche des Deutschlandfunks zeigt, dass das nicht immer sauber ablief. Es geht um hohe Gewinne und eine problematische Doppelrolle.

Von Kassian Stroh

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Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/corona-hilfen-neustart-kultur-deutschlandfunk-regelverstoesse-1.6338393

 

 

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Berlinale-Eklat
Debatte um Antisemitismusvorwürfe

Israelkritische Positionierungen bei der Preisgala der Berlinale haben bei Politikern mehrerer Parteien Kritik hervorgerufen. Unter dem Deckmantel der Kunstfreiheit dürfe kein Antisemitismus Verbreitung finden, so der Tenor.

Engelbrecht, Sebastian | 26. Februar 2024, 13:18 Uhr

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Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/berlinale-debatte-um-antisemitismusvorwuerfe-dlf-426f039b-100.html

 

 

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Einwurf zur Berlinale
Historiker Wolffsohn: „Eine Gala der Pseudomoralisten“

Das Leid der Palästinenser bei der Berlinale zu thematisieren sei verständlich, sagt Historiker Michael Wolffsohn in seinem Einwurf. Dieses Leid könne aber sofort enden, wenn die Hamas aufhöre, die Menschen als Schilde zu missbrauchen und kapituliere.

Köhler, Michael | 25. Februar 2024, 17:36 Uhr

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Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/geschichtsvergessener-jubel-michael-wolffsohn-zu-israel-bashing-bei-berlinale-dlf-07408870-100.html

 

 

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Friedrich Smetana - Der Mann und die Moldau

  
(picture alliance / dpa / – / Michael Heitmann


Der tschechische Komponist Friedrich Smetana, Schöpfer der sinfonischen Dichtung „Mein Vaterland“ mit der berühmten „Moldau“, war ein glühender Patriot. Er kämpfte für die Befreiung seiner Heimat von der habsburgischen Besatzung.

- Schreiber, Wolfgang | 02. März 2024, 09:05 Uhr

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Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/02-03-1824-der-tschechische-komponist-friedrich-smetana-geboren-dlf-742bb2fb-100.html

 

 

 

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Arbeitsbedingungen am Theater:
Gute Kunst kann auch fair entstehen

29. Februar 2024, 16:23 Uhr

"StoppNVFlatrate" heißt die Parole: Künstlerisch Beschäftigte am Staatsschauspiel Dresden kämpfen im Zug der Gewerkschaftsproteste für ein verbessertes Arbeitszeitmodell, zum Beispiel mit mehr Ruhezeiten zwischen Proben und vor Vorstellungen.

Weil die Arbeitsbedingungen am Theater für viele eine Zumutung sind, gehen die Bühnengewerkschaften auf die Barrikaden. Sie fordern mehr Planbarkeit und familienfreundlichere Probenzeiten.

Von Peter Laudenbach
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Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/buehnengewerkschaften-stoppnvflatrate-gdba-streik-bffs-vdo-1.6408426

 

 

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Historische Aufnahmen

Von der Soubrette zur Tragödin
Die Sopranistin Anny Schlemm (*1929)

 

                                                                                                                                          Foto: Walhall

Als charmante Operettendiva war sie ebenso international erfolgreich wie als Tragödin.

In ihrer langen Laufbahn von 60 Jahren sang Anny Schlemm so unterschiedliche Partien wie die der Rosalinde, des Cherubino, der Marschallin, Marie („Die verkaufte Braut“), Desdemona, des Oskar, Herodias oder der Gräfin in „Pique Dame“: Ihre individuell timbrierte Stimme war stets wiedererkennbar, ihre enorme Verwandlungskunst singulär. Nach Kriegsende prägte die im hessischen Neu-Isenburg geborene Sopranistin die legendäre Ära Walter Felsensteins an der Komischen Oper in Berlin mit. Anfang der 1960er-Jahre folgte sie dem Ruf des Dirigenten Sir Georg Solti nach Frankfurt. Am meisten identifiziert wird sie mit der Klytämnestra in Strauss‘ Einakter „Elektra“, die sie 175 Mal verkörperte.

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Quelle: https://www.deutschlandfunk.de/programm?drsearch:date=2024-02-08

 

 

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Interview mit Tobias Kratzer:
Um diesen Regisseur reißen sich die Opernhäuser

6. März 2024, 13:20 Uhr

Vor der Villa Wahnfried steht Tobias Kratzer. Richard Wagners Werk beschäftigt den Regisseur schon seit seiner Jugend.

(Foto: Robert Haas)

2025 wird der Bayer Tobias Kratzer Intendant in Hamburg. Bayreuth spielt seinen "Tannhäuser". Seine "Passagierin" hat am Sonntag in München Premiere und sein "Ring"-Auftakt eröffnet die nächste Saison. Wie schafft man das?

Von Susanne Hermanski

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Quelle: https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-tobias-kratzer-regisseur-oper-richard-wagner-1.6427317?reduced=true

 

 



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Gegen das Schweigen - Machtmissbrauch am Theater

Montag, 11. März 2024, 22:00 bis 22:45 Uhr -
Bild: NDR/Illustration: Maximilian Klein

"Don't meet your heroes", sagt eine Protagonistin, die belastende Wochen am Set einer großen deutschen Produktion erlebte und jetzt darüber zum ersten Mal spricht. Sie hat den Mut, wie Dutzende Schauspielende, Crewmitglieder und weitere Theater- und Filmschaffende, darüber zu sprechen, wie die Glitzerwelt für sie zum Albtraum wurde.

Gespräche mit mehr als 200 Film- und Theaterschaffenden

Der Film ist das Ergebnis von rund drei Jahren Recherche. Die Reporterinnen Zita Zengerling und Kira Gantner haben mit mehr als 200 Film- und Theaterschaffenden über die Probleme in ihrer Branche gesprochen. Dabei haben sie gemerkt, dass sich die Erlebnisse der Betroffenen sehr ähneln. Die Namen der mutmaßlichen Täter und Täterinnen sind unterschiedlich, aber das System dahinter scheint offenbar ähnliche Mechanismen zu fördern.

Befund: Das System schützt zu oft die Täter und Täterinnen

Die Dokumentation zeigt mehrere neu recherchierte Beispielfälle aus der Theater- und Filmbranche - darunter ein namhafter Theaterregisseur, ein Filmemacher und ein bekannter deutscher Schauspieler - und führt all diese Berichte zusammen zu einem grundlegenden Befund über die Branche. Es geht um ein System, das zu oft Täter und Täterinnen schützt, dadurch Machtmissbrauch ermöglicht und so immer wieder neue Skandale hervorbringt.

Am Ende des Films steht die Frage, wie viel Verantwortung die Täter oder Täterinnen für den Machtmissbrauch tragen und wie viel Verantwortung bei Geldgebern, Produktionsfirmen, Sendern und dem Publikum liegt.

NDR Doku zeigt Machtmissbrauch in der Theater- und Filmbranche

Der Film "Gegen das Schweigen - Machtmissbrauch bei Theater und Film" zeigt ein System, in dem gewalttätige Übergriffe toleriert werden.

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Quelle: https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/ndrstory/Gegen-Schweigen-Machtmissbrauch-am-Theater,sendung1424964.html

 

 

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Oper:
Mein lieber Schwan

17. März 2024, 10:56 Uhr

Fünfzehn Jahre hat Michael Spyres an seiner Stimme gefeilt. Jetzt ist er mit ihr zufrieden und erobert die Opernhäuser der Welt.

(Foto: Andie Bottrell)

Der Sänger Michael Spyres ist ein Phänomen. Er kann sowohl Bariton als auch Tenor. Im Sommer kommt er nach Bayreuth.

Von Reinhard J. Brembeck

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Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/michael-spyres-lohengrin-strasbourg-richard-wagner-1.6461981


 



Belcanto oder belting

Es ist erstaunlich, welche Lautäußerungen die menschliche Stimme produzieren kann - wie das normale tägliche Sprechen, das man fast ohne Ermüdung stundenlang praktizieren kann. Dabei bemerken wir, dass es hohe, mittlere und tiefe Sprechstimmen gibt, die uns die Natur gegeben hat. Die Laryngologie, die Kehlkopfheilkunde zeigt uns, wie kompliziert der Stimmapparat mit seinen Funktionen und Erkrankungen ist. Zur Sängerstimme gehören noch eine gesunde Stützmuskulatur und geeignete Resonanzräume. Als Berufssänger sollte man genug darüber wissen, aber sich nicht die Freude und den Schwung beeinträchtigen lassen.

Warum aber singen die Menschen?
In Kirchen und Tempeln singen sie zur Ehre höherer Mächte. Wir bewundern die körperlos schwebenden Linien der Gregorianischen Gesänge in Klöstern und Kirchen. Die Gesänge der liebevollen Mütter, die ihr Kind zärtlich in den Schlaf begleiteten als es noch kein Radio, kein Fernsehen und irgendwelche Tonträger gab und Markus Zuckerberg facebook noch nicht erfunden hatte.

Um Bewegungen oder bestimmte Griffe zu koordinieren, gab es Arbeitslieder.
Um die Kampfkraft zu steigern, hat man Marschlieder komponiert. Es ist eine zwiespältige Freude, den schmetternden Chor der Roten Armee zu hören und zu sehen, wie die Jungs die Beinchen in glänzenden Stiefeln schmeißen. Sollen sie es doch lieber dabei belassen und die Diktatoren beseitigen. Das Nazi-Marsch-Lied “Die Fahne hoch, die Reihen fest geschlossen“ war so aufputschend, dass es einem heute noch übel wird, wenn man daran denkt.
Deshalb verlassen wir schnell dieses böse Liedgut und schauen nach den Arbeitsliedern für Tätigkeiten, die in einem gleichmäßigen Metrum durchgeführt werden und zu sängerischer Begleitung reizen. Zwei Männer, die mit einer Säge einen Baumstamm durchtrennen, begleiten ihr kraftvolles tun mit „Mir san die lustigen Holzhackerbuam“ und schon geht es leichter.
Ein ganz bezauberndes Arbeitslied hat Richard Wagner ersonnen. In der Spinnstube im Fliegenden Holländer soll der Frauenchor „Summ und Brumm du gutes Rädchen“ im Takt der Fußbewegungen zum Antreiben des Spinnrades singen. Und im Siegfried schmettert dieser am zweiten Tag vom ‘Ring des Nibelungen‘ seine Schmiedelieder im Takt seines Hammers.
Traurige Berühmtheit hat der Gesang der Wolgaschlepper erfahren, mit dem sich die Männer im Takt hielten, wenn sie den Kahn den Fluss aufwärts am Treidelpfad entlang wuchteten. Aus den Arbeitsliedern der schwarzen Sklaven auf amerikanischen Baumwollplantagen haben sich der Blues und die Gospels wie auch die Popmusik entwickelt. All dieses kann mit der natürlichen, ungeschulten Stimme gesungen werden. Im Gegensatz zum Belcanto, der eine lange, sorgfältige Ausbildung braucht. Anfang des 17. Jahrhunderts erstand in Venedig eine neue Theaterform: die Oper. Gebildete von der Antike begeisterte Familien träumten sich zurück in vermeintlich hochkulturelle Zeiten mit musikalisch allseits anerkannten Kreativen. Ihnen können wir nicht genug dankbar sein.
Ein Genie stand zur Verfügung, gleichermaßen bedeutend mit der Kirchenmusik als auch im ‘dramma per musica‘: Claudio Monteverdi. Seine Musik ist, wenn man seine Marienvesper als Mitwirkende in Zusammenarbeit mit dem Orchester und dem Chor der Oper Zagreb in Dubrovnik erlebt hat, das Überwältigendste, das es gibt, vergleichbar mit Bachs ‘Matthäus Passion‘.

Für die neue Musiktheaterform wurden neue Stimmen gebraucht, da der höchst unsympathische Frauenhasser Paulus in seinem Brief an die Korinther 15 verordnete:

Zitat
1 Kor 14,33b-35:
33b
Wie in allen Gemeinden der Heiligen 34 sollen die Frauen in den Gemeindeversammlungen schweigen; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt. 35 Wenn sie aber etwas lernen wollen, so sollen sie zu Hause ihre Männer befragen. Schändlich ist es nämlich für [die] Frau, in [der] Gemeindeversammlung zu reden.
Zitatende


Welch eine willkommene Botschaft für die Organisatoren der Kirche, die so ungestört einen geistigen Machtblock aufbauen konnten, der bis heute besteht. Für die neue Theaterform ‘Oper‘ bedeutete das aber die Schwierigkeit, Frauenrollen zu besetzen, die nun mal in den beliebten Liebesintrigen unverzichtbar waren.
Aber da gab es ja noch das ‘gesegnete Messer‘. Knaben, mit schönen Stimmen wurden kastriert und die hohe Stimme blieb erhalten. Ein weiteres Beispiel für den Frauenhass der Kirche, der bis heute anhält.

Die übermäßig komplizierte Madrigalkunst fand ein Ende und die Komposition und Sänger am fortschrittlichsten Höfen auch. Sängerinnen überraschten mit nie gehörten ausdrucksvoll beseelten Tönen. Dazu musste die Stimme völlig anders geschult werden, als für das flach-instrumentale Madrigalsingen und die robuste Stimmgebung von Arbeitsliedern genügte auch nicht mehr.
Es begann die Zeit der Gesangslehrer. Ein bis heute umstrittenes Kapitel.

Die feine Gesellschaft des 19. Jahrhunderts berauschte sich an Virtuosen und protzigen Theateraufführungen der Grand Opera. Die Tenor- und So-
pranstimmen mussten sich immer höher schrauben und für das riesige Wagnerorchester immer lauter werden, was keineswegs gesund ist.

Nach dem Ersten Weltkrieg brach die gottgewollte Ständeordnung zusammen und Poeten verklärten alte Zeiten. Wie im Rosenkavalier. Mit der Elektra von Richard Strauß und Hugo von Hofmannsthal endet das Kapitel Oper denn, sowohl der Text als auch die Harmonie sind so zugespitzt, dass sie kaum mehr fortgeführt werden können. So ist die Oper heute ein geliebtes Museum, in dem lebendige Menschen die musikalischen Schätze respektvoll hüten sollen.
Mit voller Wucht brach aus dem USA die Jazz und Popmusik über Europa herein und damit die entsprechende Art zu singen, das Belting. Es ist eine Art zu singen, die in den Music-Halls Performances der 1910er Jahre entstand, in den 1930er Jahren Standard wurde. Es hat ein völlig anderes Klangideal als den des Belcanto-Gesangs, nämlich populär bis vulgär.

Die Stimme kann beim Singen in Brust und Kopfstimme, auch genannt ‘Brust- und Kopfregister‘, unterteilt werden. Die muskulären Funktionen sind gut erforscht, Details können in der Fachliteratur nachgelesen werden, deren Darstellung hier zu weit führen würde.
In der Pubertät vollzieht sich der Stimmbruch, der Wandel der Stimme von einer höheren Kinderstimme zu einer tieferen Erwachsenenstimme, wobei den Männern das Kopfregister aber erhalten bleibt. Damit singen die Counter.
Das Belting ist also ein Singen mit der Sprechstimme, was - von ordinär über populär bis kunstvoll - alle Möglichkeiten bietet und von den jeweiligen Interpreten abhängt. Vom Rock-Gebrüll bis feiner Poesie ist vieles möglich. Weil wir dauernd und überall Popmusik und Belting-Gesang hören müssen lieben wir Opernfreunde unsere wunderbaren Belcanto-Stimmen in den Kompositionen der unterschiedlichsten Meister und so soll es auch bleiben.
Aber dass man nur deswegen in die Oper geht, die Augen vor den Regieirrtümern verschließt, ist nicht der Sinn eines Theaterbesuches. Da kann man sich auch zuhause die Kopfhörer aufsetzen und genießen.




Vor achtzig Jahren

Am Jahresende 1943 hatte die Reichsregierung zu konstatieren, dass dieses Jahr Deutschland und seiner Wehrmacht schwere Niederlagen gebracht hatte.

Stalingrad wurde Anfang Februar 1943 das Opfer von Hitlers Starrsinn.
Er wollte die Stadt, in der sich die 6. Armee unter Generalfeldmarschall Paulus verschanzt hatte, nicht aufgeben. Die Versorgung des Kessels wollte Göring nach eigener Aussage mit täglich 5.000 Kilogramm Lebensmitteln und Material sicherstellen. Hitler vertraute dieser Zusage und musste feststellen, dass täglich nur 500 kg eingeflogen werden konnten.
Zum Leben zu wenig – zum Sterben zu viel, so dass viele Soldaten die ausweglose Situation richtig einschätzend, sich mit einer der letzten Kugeln, die ihnen zum Kampf zur Verfügung standen, das Leben nahmen.

Ein zweites Stalingrad ereignete sich am 3. Mai 1943 in Tunis, als das Deutsche Afrika Korps von den von Osten entlang der nordafrikanischen Küste anrückenden britischen Truppen - unter General Montgomery in die Hände der Amerikaner, die von Westen - unter General Eisenhower - durch Marocco, Algerien, Tunesien, Libyen die nordafrikanische Küste entlang marschierend, getrieben wurde.

In Stalingrad gingen 110.000 von ehemals 260.000 Soldaten in Gefangenschaft. Zehntausende blieben allein hier auf dem Schlachtfeld.

In Tunis gerieten rund 130.000 Angehörige des Deutschen Afrikakorps in Gefangenschaft.
Hinzu kam auf der politischen Bühne im Herbst 1943 der Zerfall der Achse Rom – Berlin, als der Duce am 25. Juli 1943 wegen seiner Fehlentscheidungen und dem fehlenden Kriegsglück verhaftet wurde, der Faschismus in Italien zusammenbrach und das Land auf Drängen der westlichen Alliierten dem Bündnispartner Deutschland am 13. Oktober 1943 den Krieg erklärte.
Dafür avancierte Italien nun auf der Seite der Anti-Hitler-Koalition zur mitkriegführenden Nation, der nach und nach immer größere Freiräume zugestanden wurden.
Deutsche und italienische Soldaten, die vor wenigen Tagen gemeinsam Seit-an-Seit gegen das Eindringen der Amerikaner und Briten über Sizilien auf das italienische Festland kämpften, standen sich nun plötzlich als Feinde gegenüber.

Auch Bulgarien, das ja mit den USA noch diplomatische Beziehungen pflegte, nahm Kontakt zu den Vereinigten Staaten auf, um zu ventilieren, wie man wohl aus der ‘Zwangsjacke Hitler‘ herauskäme.

Bei den Finnen war man sich im ‘Reich‘ sicher, dass zwar auch dort mit dem Gedanken des Abfalls gespielt werde, jedoch wisse man dort, was ein Aussteigen aus der Allianz zu bedeuten hätte.
Goebbels war der Auffassung, dass es überall in den verbündeten Staaten gäre und krisele. Die deutsche Wehrmacht brauche eben unbedingt an irgendeiner Front einen Sieg, um die in Verwirrung geratenen Länder wieder einzureihen.

Dabei konnte die Front in Russland nicht gehalten werden, zumal die Verluste hoch waren und allein von den 235.000 Soldaten der 8. italienischen Armee 114.520 Mann an der Ostfront ihr Leben verloren.

 

 

Zitat
Die Ostlage ist noch immer unser Hauptsorgenkind. Die Erfolge der Bolschewisten an der Südfront werden von den Engländern in einer Art und Weise dramatisiert, dass man glauben könnte, es wären Hunderttausende unserer Soldaten eingeschlossen und sähen ihrer Vernichtung entgegen.
Zitatende
Quelle: Joseph Goebbels – Tagebücher – Seite 1975 – Band 5 - Piper-Verlag - 1991


Dass man an der gesamten Front im Osten so schlecht dastand, hatte viel damit zu tun, dass Hitler, die SS und die Wehrmacht bei ihren Angriffen auf die Satellitenstaaten der Sowjetunion – wie die Ukraine – das Vernichtungsprinzip anwandten und die Staaten nicht zu überzeugen wussten, dass man als Befreier vom Joch der Sowjets kam. Hier machte sich als Konsequenz aus den Verfehlungen der vergangenen Monate nun auch eine verstärkte Partisanenbewegung bemerkbar.

Das Ausland kommentierte die seinerzeitigen Überlegungen von Goebbels ironisch und fragte, warum man damals nicht geschickter vorgegangen sei, der Russlandfeldzug hätte gelingen können, hätte man den entscheidenden Stoß gegen die Sowjetunion mit Hilfe der Anrainerstaaten geführt. So aber habe Deutschland das Nachsehen.

Auch an der Südfront stellte sich die Situation nicht günstig dar. Die westlichen Alliierten kamen auf Italiens Festland gut nach Norden voran. Am 22. Januar 1944 landeten sie zusätzlich bei Nettuno und bildeten dort einen Brückenkopf, der zwar von den 70.000 Mann alliierter Besetzung gehalten werden konnte. Diese aber wurden von der herangeführten deutschen 14. Armee eingekesselt, was in London nach der Meinung von Goebbels verständlicherweise wenig Freude auslöste. Dennoch war der Erfolg für die Wehrmacht nur beschränkt gegeben, denn Briten und Amerikaner hatten sich in außerordentlich festen Stellungen verschanzt, so dass die deutschen Panzer nicht in gebührender Form angreifen konnten.


Der Propagandaminister jedoch war insoweit zufrieden, wenn denn die Ostfront nicht gewesen wäre. Hier waren am mittleren Dnjepr Tausende von deutschen Soldaten eingekesselt worden und man müsse nun die größten Anstrengungen unternehmen, um die Wehrmachtsangehörigen rechtzeitig wieder herauszupauken, denn die Sowjets würden alles daransetzen, den Kessel zu verengen, um ihn schließlich aufzureiben. Das sei zwar kein zweites Stalingrad, aber eine gefährliche Situation, so die Meinung des Reichspropagandaministers.

Die seit langem unter der Leitung des Wernher von Braun laufenden Versuche mit der Vergeltungswaffe A4 des Heeres stockten immer wieder, während die von der Luftwaffe produzierte düsengetriebene Flugbombe Fi 103 bereits seit Mitte 1943 produziert wurde und zum Einsatz kam.
Rüstungsminister Speer propagierte eine Weiterentwicklung eines Produkts, das schon Mitte der 1880 Jahre in US-Amerika zum Patent angemeldet wurde, der Hochdruckpumpe.

 

 

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Pläne fielen den Deutschen 1940 bei der Besetzung Frankreichs in die Hände und wurden 1942 von Ingenieuren ausgewertet. Bei Röchling war zu diesem Zeitpunkt unter der Leitung von Oberingenieur August Coenders ebenfalls eine 2-cm-Version eines Mehrkammergeschützes in Entwicklung, mit dem Anfang 1943 erste Schießversuche in der Heeresversuchsanstalt Hillersleben stattfanden.

Die später zur Wunderwaffe hochstilisierte HDP (Hochdruckpumpe) bestand aus dem mehrteiligen Geschützrohr und mehreren an den Geschützrohrelementen angeflanschten Pulverkammern. Deren Zündöffnungen wurden nacheinander durch die Bewegung des Geschosses nach vorn freigegeben, sodass die Hitze der Hauptladung die seitlichen Pulverladungen zünden konnte. Dadurch wurde das Geschoss zusätzlich beschleunigt. Die Kanone hatte ein glattwandiges Rohr Kaliber 15 cm. Berechnungen ergaben, dass eine Mündungsgeschwindigkeit von 1500 m/s nötig sein würde, um Geschosse von etwa 140 kg über eine Distanz von 160 km verschießen zu können. Unter diesen Voraussetzungen wäre es möglich gewesen, von der französischen Kanalküste aus London zu beschießen.
Zitatende
Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Kanone_V3


Von dieser Vergeltungswaffe V3 versprach sich Speer sehr viel, auch weil sie in überschaubarer Zeit verwirklicht werden konnte.
Wichtig dies, da die übrige deutsche Luftwaffenrüstung immer wieder – wie auch schon die V2 – ins Stocken geriet. Hier machte sich die Teilung der Kompetenzen bemerkbar. Auf der einen Seite Wernher von Braun mit der Bewaffnung des Heeres und auf der anderen die Ausrüstung der Luftwaffe unter Göring und Milch. Goebbels schien es richtig, auch diese Bewaffnungsaufgaben Speer in die Hände zu geben, was sich ja beim U-Boot-Programm als vorteilhaft erwiesen hatte.
Aber Göring und Milch wolle man das nicht antun und so fragte Goebbels, was das wohl heiße bei der großen Notlage, in der man sich zur Zeit befände.

Die vermehrten Luftangriffe der westlichen Alliierten – nun auch tagsüber durch die Amerikaner - hatten Verwüstungen zur Folge, bei der Rüstungsbetriebe und Zulieferer zerstört oder zumindest beschädigt wurden.

Berlin hatte bis Mitte Februar 1944 10.000 Tote und Vermisste zu betrauern. Gemessen an Hamburg, mit einem Vierfachen der Opfer, hatte die Reichshauptstadt zwar eine geringere Anzahl von Opfern zu beklagen, war aber viel öfter durch Luftangriffe terrorisiert worden. Gerade jetzt – Mitte Februar 1944 – waren Pulks von 500 und mehr Maschinen, die Berlin und seine Betriebe – aber auch die Bevölkerung – täglich zum Ziel hatten.
Was waren da die 10 Abschüsse, die die Flak an einem Tag zum Absturz brachte.
Und Churchill kündigte am 22. Februar 1044 für den Sommer noch viel stärkere und massierte Luftangriffe an als diejenigen, die bisher von britischen und amerikanischen Piloten geflogen wurden.

Zu Goebbels größtem Bedauern, war Hitler – im Gegensatz zu Churchill und er selber - nicht willens, Luftkriegsstädte zu besuchen, um sich selber ein Bild der Zerstörung zu machen. War er unterwegs, so nur noch mit dem Zug und im Auto, dies, wenn es sich um kürzere Wegstrecken handelte oder eine Schienenverbindung nicht vorhanden war.
Gelegentlich nutzte er noch das Flugzeug – zum Schrecken seines Propagandaministers, da der doch in diesem Verkehrsmittel eine besondere Zielscheibe für Luft- oder Bodenangriffe sah.

So beschwerlich das Reisen auch sei, der ‘Führer‘ müsse sich nun endlich dem Anblick der Zerstörungen im Land stellen – eine Verweigerung könne auf Dauer nicht durchgehalten werden.
War es hier der Anblick zerstörter Städte, was Hitler nicht wahrhaben wollte und hierzu die Augen verschloss, so war es doch die Bevölkerung das tägliche unmittelbare Grauen fallender und explodierender Bomben und der Zerstörung der Wohnviertel, Industrieanlagen und Werke für die Herstellung lebensnotweniger Güter erleben zu müssen.

Goebbels beklagte, dass einige der renommierten Künstler sich weigerten in Berlin aufzutreten, um der Bevölkerung Ablenkung zu bieten.
So zum Beispiel nannte er Krauss, Balser und Jannings.
 


Foto: Wikipedia

 


Clemens Krauss

wurde nach dem Studium und den Stationen Brünn, Riga, Nürnberg, Stettin, Graz 1922 Dirigent an der Wiener Staatsoper.

1935 übernahm er – nach dem Weggang Furtwänglers – die Stelle des musikalischen Direktors der Berliner Staatsoper.

1937 folgte die Position des GMD an der Bayerischen Staatsoper in München.

1941 übertrug ihm Goebbels die Leitung der Salzburger Festspiele.

1943 gastierte er mit seiner Frau, der Sopranistin Viorica Ursuleac, im besetzten Krakau anlässlich eines Liederabends. Anwesend war auch der Generalgouverneur Dr. Hans Frank – bekannt unter dem Namen ‘Polenschlächter‘ - dem Richard Strauss ein Gedicht mit Vertonung widmete.
 

 

 

Zitat
Richard Strauss, der große Komponist, notierte sie am 3. November 1943, vierzehn Takte nur, eine banale Tonfolge in C-Dur. Aber Richard Strauss, der große Opportunist, widmete sie Hitlers Anwalt. Dr. Hans Frank, Generalgouverneur im besetzten Polen, einer der Hauptkriegsverbrecher.
Unter die Noten schrieb Strauss den Text für eine Singstimme, sechs Zeilen, unleserliches Sütterlin:

„Wer tritt herein so fesch und schlank?
Es ist der Freund Minister Frank.
Wie Lohengrin von Gott gesandt,
hat Unheil er von uns gewandt.
Drum ruf ich Lob und tausend Dank
dem lieben Freund Minister Frank!“

Zitatende
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/politik/hans-frank-richard-strauss-hitlers-anwalt-niklas-frank-ns-verbrechen-e214961/

Die Anerkennung der Nazis war ihm sicher, denn Hitler war nach Goebels der Meinung, dass Clemens Krauss der beste Operndirektor sei und noch 1944 notierte Goebbels: Krauss sei zwar ein unsympathischer Geselle, aber von Musik verstehe er etwas.

Bis heute ist umstritten, ob Krauss überzeugter Nationalsozialist war; schriftliche Belege dafür gibt es nicht. Andererseits war der Komponist Gottfried von Einem, der Krauss gegen Ende des Krieges häufig sah, überzeugt, dass dieser „kein Nazi“ gewesen sei. Der Bariton Hans Hotter und Krauss’ langjähriger Assistent Erik Maschat urteilten ähnlich. Gleichwohl ist seine persönliche Nähe zu Adolf Hitler, Joseph Goebbels und Hermann Göring offenkundig.

Am 27. April 1945 dirigierte er auf ausdrücklichen Wunsch der sowjetischen Kulturverwaltung in Wien ein Konzert der Wiener Philharmoniker.
Danach wurde er jedoch mit Berufsverbot belegt; erst 1947 dirigierte Clemens Krauss wieder regelmäßig an der Wiener Staatsoper, bei den Wiener Philharmonikern und 1953 Richard Wagners Ring des Nibelungen und Parsifal bei den Bayreuther Festspielen.
 



 


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Ewald Balser
wurde in Wuppertal geboren und erlernte dort das Handwerk des Graveurs und Ziseleurs, nahm nebenbei Schauspielunterricht und machte erste Bühnenerfahrungen als Statist.

Louise Dumont entdeckte ihn und holte ihn als zweite Station an ihr Haus nach Düsseldorf.

Schon 1928 ging er ans Burgtheater nach Wien, debütierte dort als Faust. Dann Münchener Kammerspiele zu Otto Falkenberg.

Von 1933 bis 1944 war er am Staatsschauspiel in Berlin, nach dem Krieg wieder in Wien.

Den Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich 1938 kommentierte er positiv. Das Land gehe nun einer besseren Zukunft entgegen.


Seine körperliche Erscheinung, die sonore Stimme machten ihn zum Helden- und später zum Väterspieler. Der Film war neben dem Theater sein zweites Betätigungsfeld. Filme wie Rembrandt (1942) Der Prozess (1948) Eroica (1949), Sauerbruch (1954) bestätigten sein großes Können.

 

 


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Emil Jannings
als Statist fing er in Görlitz an, mit Wanderbühnen zog er durchs Land, bis er 1914 in Berlin ein Engagement erst am Künstlertheater, dann am Deutschen Theater erhielt.

Mit Charakterrollen machte er sich einen Namen und erhielt schon sehr bald Rollen im damals noch neuen Filmgeschäft.
Anna Boleyn
(1920),
Danton
(1921), Peter der Große (1922).
 
Amerika wurde aufmerksam und holte ihn für die Filme
Der Weg allen Fleisches
(1927) und Das letzte Kommando (1928)
nach Hollywood.

1929 erhielt er den ersten Oscar für seine Tätigkeit in Amerika.

Der aufkommende Tonfilm verhinderte eine weiter Karriere in den USA, da Jannings nur ungenügend Englisch sprach.


Nach Deutschland zurückgekehrt, übernahm er bereits 1930 die Rolle des Professor Rath in dem ersten deutschen Tonfilm Der blaue Engel – neben ihm Marlene Dietrich.

Es folgten Der zerbrochne Krug, Robert Koch, der Bekämpfer des Todes und Die Entlassung (Alternativtitel: Schicksalswende), worin er in der Rolle des gealterten, aber unbeugsamen Fürsten Bismarck überzeugte. Dreimal verkörperten er und Werner Hinz eng miteinander verbundene, jedoch konkurrierende Charaktere. In Der alte und der junge König spielten sie Friedrich Wilhelm I. und dessen Sohn, den späteren Friedrich II., in Ohm Krüger den Burenpräsidenten Paul Krüger und dessen Sohn Jan sowie in Die Entlassung den alten Bismarck und den jungen Kaiser Wilhelm II. Jannings stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.

Nach dem Krieg wurde er von den Alliierten sofort mit lebenslangem Berufsverbot wegen seiner Nähe zum Nationalsozialismus belegt. Aussprüche, dass die Linie Friedrich – Bismarck – Hitler richtig sei, freute die Nazis und machte ihn zum Lieblingsschauspieler von Hitler und Goebels. Der allerdings bezeichnete ihn als Filou und Egoist.

Dem ‘Führer‘ berichtete Goebbels über das feige Verhalten von Jannings im Bombenkrieg. Worauf Hitler meinte, trotz aller Meriten habe er von Jannings nie etwas anderes erwartet.
Goebbels ergänzte, alle benähmen sich wie Kinder, legten eine Feigheit an den Tag, die alles andere als rühmlich für sie sei.
Er werde mit einigen von ihnen Fraktur reden.

 

Im Falle von Richard Strauss legte der ‘Führer’ fest, er wolle nicht, dass ihm Unbill angetan werde, da der sich ja geweigert hatte, Flüchtlinge in seiner Garmischer Villa aufzunehmen.  Er habe sich sehr über ihn geärgert aber trotzdem sollen seine Werke ungehindert aufgeführt werden dürfen.

Für Furtwängler solle in Berlin ein Bunker gebaut werden. Der Gedanke sei ihm unerträglich, wenn dem begnadeten Dirigenten, der sich übrigens tadellos in Bezug auf das nationalsozialistische Gedankengut verhalten habe, etwas zustoße.

Bei der Haltung der bekannteren Künstler bei der Beurteilung der Belastungen durch den Krieg stünde Furtwängler an erster, Jannings an letzter Stelle. Für Feigheit der Wankelmütigen habe er nur Verachtung. Dies dürfe man nicht vergessen. Nach dem Krieg müssten die Tapferen belohnt und die Feigen bestraft werden.

Der Verlust an Theaterräumen sei besonders zu beklagen. Man habe kaum Möglichkeiten große Aufführungen zu verwirklichen. George habe im Schiller Theater - im primitiv hergerichteten Erfrischungsraum - eine kleine Bühne eingerichtet. Dort spiele er nun den Urfaust.
Für George habe der ‘Führer‘ größte Hochachtung, was im krassen Gegensatz zu Jannings stehe.

Auf der Gauleitertagung erläuterte Generaloberst Jodl am 24. Februar 1944 die Situation nach dem Zusammenbruch der Nordfront im Osten. Es hätten dort genügend Truppen und Material in gut ausgebauten Stellungen zur Verfügung gestanden – der Zusammenbruch sei auf psychologisches Versagen zurückzuführen. So gesehen wusste die Truppe, dass im Hintergrund die gut ausgebaute Panter-Stellung lag. So gab man sich nicht allzu große Mühe, die Stellungen um Leningrad zu halten und somit war es der Sowjet-Armee möglich, Leningrad am 27. Januar 1944 - nach 900 Tagen der Belagerung durch Nazi-Deutschland - zu befreien.

Nach den Reden von Jodl, Dr. Ley trat Hitler ans Rednerpult vor die alten Kumpanen im Münchner Bürgerbräukeller, die ihn mit frenetischem Jubel empfingen. Er wusste – ‘wie in alten Zeiten‘ - durch Überschwang in der Rede, in der Formulierung die Zuhörer zu manipulieren, dass sie im unwidersprochen die in Phrasen gehüllten Lügen vom sicheren Endsieg abnahmen.

 

 

Zitat
Die Rede wird von riesigen Beifallsstürmen unterbrochen. Der Führer ist ganz in seinem Element. Er spricht wieder als alter Parteimann und Nationalsozialist, so wie wir ihn am liebsten hören.
Ich werde alles daransetzen, dass diese Rede im Rundfunk übertragen wird. Der Führer hat vorläufig noch keine rechte Neigung dazu, aber ich werde mich doch in dieser Beziehung wohl durchsetzen können.

Zitatende
Quelle: Joseph Goebbels – Tagebücher – Seite 1995 – Band 5 - Piper-Verlag - 1991

Nach der Gauleitertagung in München fand am 28. Februar 1944 in Berlin eine Tagung der Leiter der Reichspropagandaämter statt. Hier sprach auch der Reichspropagandaminister. Er meinte:

 

 

Zitat
Wahrscheinlich werden unsere Gegner versuchen, eine Invasion im Westen des Kontinents durchzuführen. Damit würde sich der Krieg seinem entscheidenden Höhepunkt nähern. Wenn es der deutschen Führung gelänge, die hinter uns liegenden schwierigen Situationen an den Fronten zu meistern, ohne ihre letzten Trümpfe auszuspielen, so kann kein Zweifel darüber bestehen, zu wessen Gunsten diese Entscheidung ausfallen wird. Der Sieg unserer Waffen ist nicht nur eine deutsche Hoffnung, sondern eine geschichtliche Gewissheit. Wir können ihm im Bewusstsein unserer Stärke mit ruhiger Zuversicht entgegensehen.
Zitatende
Quelle: Ralph Georg Reuth - Erläuterungen zu Joseph Goebbels Tagebüchern in Joseph Goebbels Tagebücher – Seite 1996 – Band 5 - Piper-Verlag - 1991


Aber wenn man sich schon auf eine Invasion vorbereitete, so wusste im Reich niemand, ob sie wirklich stattfinden werde und wenn ja, wo?
Die Überlegungen gingen auch in Richtung Norwegen oder Dänemark. Auch Südfrankreich wäre eine gefährdete Stelle. Problematisch wäre, wenn die Amerikaner und Briten einen Angriff über Portugal und Spanien einleiteten, gegen den ‘das Reich‘ nicht viel unternehmen könnte. Äußerst problematisch wäre, wenn die Türkei von Osten her kommend in den Krieg eindränge.

In Bezug auf die Luftwaffe habe der ‘Führer‘ Berichte vorliegen, die aussagten, dass die bisherigen Angriffe auf England größere Schäden verursacht hätten als bisher bekannt. Man stelle sich vor, was Churchill sagen werde, wenn endlich in der zweiten Hälfte April die Einsätze der A4 Vergeltungswaffen in Tätigkeit gebracht werden können.

Dieser Termin erschien Speer verfrüht. Er wolle noch mehr Zeit zur Erprobung haben, außerdem habe er Mitte April erst 80 Schuss zur Verfügung. Damit könne man noch nicht viel anfangen. Goebbels aber meinte, es müsse jetzt etwas passieren, ein Hinausschieben brächte ihn selber auch bei der Bevölkerung in Misskredit, immerhin habe er den Bürgern immer wieder versprochen, es werde gegenüber den Briten Vergeltung geben.
Und die Angriffe auf das Reichsgebiet müssten unter dem Aspekt betrachtet werden, dass die neue Kanonenbewaffnung der Jäger sicher größere Erfolge einbringen werde.
Negativ wirkte sich bei der Luftrüstung eben das völlige Versagen von Göring - als dem Zuständigen - aus. Dies sei auf den Ausfall von Udet zurückzuführen, der zwar ein begnadeter Flieger, aber ein völliger Versager in Verwaltungs- und Beschaffungsfragen gewesen sei und daher für eine ausreichende Ausrüstung der Luftwaffe nicht gesorgt habe. Die Jäger mit ihren Bewaffnungssystemen seien für exzellente Flieger möglich, aber nicht für das Gros der zur Verfügung stehenden Piloten. 

Die gesamte Wehrmacht – vor allem das Heer und die Luftwaffe - müssten nach dem Krieg einer Reform unterzogen werden. Im Gegensatz zu dem beiden Truppenteilen funktioniere die Marine gut, sie sei unter Raeder auch in ihrer politischen Haltung gut ausgerichtet. Gleiches gelte auch für Dönitz, der für klaren Nationalsozialismus gesorgt habe. Dass dies bei der Luftwaffe ein Problem sei, liege daran, dass die Bemannung der Flugzeuge hauptsächlich aus dem Heer erfolgt sei.

Für die Durchdringung der gesamten Wehrmacht mit nationalsozialistischem Gedankengut müsse nach Goebbels Meinung sehr viel Arbeit aufgewendet werden, bis man hier zu einem greifbaren Ergebnis kommen könne. Bormann stelle sich die Sache zu einfach vor.
 
Trotz all dieser Unsicherheiten im Inneren und Äußeren beurteilte Hitler die Aussichten günstig, es stünde gerade an der Westfront genügend Mann und Material zur Verfügung. Darunter befänden sich zwar auch schlachtunerprobte junge Leute, es handle sich aber um hervorragendes Menschenmaterial wie z.B. die SS-Division ‘Hitlerjugend‘, die von der ‘Leibstandarte Adolf Hitler‘ im Kampf sicher mitgerissen werde.

Auch die Waffen seien denen des Feindes überlegen, hier besonders bei den Panzern. ‘Panther‘ und ‘Tiger‘ überträfen die alten Modelle, die aber weiter im Einsatz bleiben, da die neuen Modelle noch nicht in der genügend großen Anzahl zur Verfügung stehen. Man werde eben alt und neu mischen.
Für den Luftkampf habe man eine ganze Menge von Jägern angesammelt, die schon
im Westen bereitstehen. Darüberhinaus werden selbstverständlich Jäger aus der Heimat an die Atlantikküste geworfen.

Gefahren für die ganzen Unternehmen an der Ostfront mit Russland, Südfront mit Italien zeigten sich an anderer Stelle.
Nicht nur Bulgarien hatte Kontakt zum Westen aufgenommen, auch Finnland verhielt sich zunehmend wankelmütig. Jetzt kam auch noch Ungarn hinzu und als klar wurde, dass auch Ungarn sich dem Westen zuwandte, ließ Hitler am 19. März 1944 die Wehrmacht in Budapest einmarschieren. Ungarn war ihm schon seit langem ein Dorn im Auge als das Land ca. 700.000 Juden einen unbehelligten Aufenthalt gewährte.

Außerdem hatte Ungarn gemeinsam mit Rumänien an den Grenzen größere Truppenkontingente zusammengezogen, die an der Ostfront fehlten. Goebbels glaubte, wenn man diese Kontingente den Russen gegenüberstellen könnte, wären manche Schwierigkeiten zu meistern, die heute als unüberwindlich erschienen.

Somit stehe es an der Ostfront nicht gut.

Es sei dort eine kritische Lage entstanden, die dem ‘Führer‘ die ernstesten Sorgen verursache. Es lasse es für richtig erscheinen, die Truppen bis zum Bug zurückzunehmen. Ob das aber gelinge, sei fraglich. Es fehlten der Wehrmacht in ausreichender Zahl Panzerabwehrgeschütze. Erst in einigen Monaten sei damit zu rechnen, diese zur Verfügung zu haben. Bis dahin müsse man sich zu behelfen versuchen. Ein idealer Zustand im Osten wäre, man könne zum Dnjepr vorstoßen.
Aber daran zu denken, wage niemand.
Daher sei der ‘Führer’ im Fall der Lage im Osten sehr ernst gestimmt und er mache sich auf schwerste Überraschungen in den nächsten Wochen gefasst.
Immerhin habe der ‘Führer‘ beschlossen, einige Divisionen hervorragender Kampfverbände wie zwei SS-Divisionen aus dem Westen nach Osten zu verlegen.

Goebbels hielt dies für außerordentlich gefährlich, denn damit täte man den Briten einen Gefallen und man gefährde damit die sicherste Chance des Sieges im Westen.
Je mehr die Rote Armee nach Westen vorrücken und im Westen die Amerikaner und Briten nach der Invasion Erfolg haben, desto eher geriete Deutschland in eine wirklich verhängnisvolle Lage.

 

 

Zitat
Der Krieg wird einem langsam etwas über. Wenn man fast fünf Jahre nichts anderes getan hat, als in Kriegsnormen zu denken und zu arbeiten, dann wird einem der Krieg allmählich zur seelischen Belastung und Qual. Wenigstens kann
ich das bei mir feststellen, und ich glaube, bei Millionen anderer Menschen wird nichts anderes der Fall sein.

Zitatende
Quelle: Joseph Goebbels – Tagebücher – Seite 2029 – Band 5 - Piper-Verlag - 1991


Die negative Entwicklung an der Ostfront sei ja viel schneller und krisenhafter vor sich gegangen, als man überhaupt erwarten konnte. Der ‘Führer‘ sei über den Zusammenbruch der Krim sehr ungehalten, hatte er doch befürchtet, dass die Türkei das Vakuum nutzen könnte, um hier vorzustoßen, um eigene Interessen durchzusetzen.
In den letzten zwei Jahren habe sich die Heeresführung nicht gerade mit Ruhm bekleckert, wären Kreisleiter dort tätig gewesen, hätte die Front sicherer gehalten werden können. Schwächlinge aus den Generalstäben seien den schweren Belastungen, wie die Ostfront sie jetzt biete, nicht gewachsen.
Immerhin sei die Ostfront jetzt zum Stehen gebracht worden und die Rückzugsbewegungen abgeschlossen. Offensiv wolle ‘der Führer‘ auf jeden Fall wieder werden, wann genau, könne allerdings niemand sagen.

Im Westen ist man voller Erwartung der Invasion, die sich seit Wochen ankündigt. Hitler ist geradezu begeistert von der Leistung Rommels, den er ja aus Nordafrika abzog, um das Desaster von Tunis ihm nicht anlasten zu müssen. Schon im März hatte der Wüstenfuchs die Aufgabe übernommen, den Westwall mit allen seinen Verteidigungs- und Abwehrbauten zum 1. Mai 1944 fertigzustellen.
Hitler war der Meinung unter diesen Bedingungen die Invasion zurückschlagen zu können.

Dass die Wehrmacht in den letzten 1½ Jahren keine größeren Erfolge verzeichnen konnte, läge an drei Faktoren:

1. An der zahlenmäßigen Überlegenheit des Feindes, die sich beim Abfall Italiens bedeutsam ausgewirkt habe. Für diesen Verrat müssten die Italiener büßen, immerhin sei Deutschland immer wieder zur Seite gesprungen, sei es in Äthiopien, in Griechenland und in Nordafrika. Alles Einsätze die die originäre Leistungsfähigkeit der Wehrmacht schwächten. Hätten die Italiener standgehalten, dann hätte die Wehrmacht um 45 Divisionen aufgestockt werden können.

2. An eine Reihe technischer Erfindungen, die dem Feind einen großen Vorsprung ermöglichten.

3. An den Naturgewalten, die den Sowjets zu Hilfe kamen. Im ersten Winter die abnorme Kälte, im zweiten Winter die Wärme mit den Schlammperioden.

Um das alles auf irgendeine Weise auszugleichen, müsse der Feind zurückgehalten werden, bis neue Mannschaften und Waffen an die Fronten gebracht würden. Dies sei aber im Moment nur schwer möglich, noch ein bis zwei Monate werde es dauern, bis die Truppen schwer bewaffnet seien.

Inzwischen habe die Rote Armee genügend Zeit, Bodengewinne zu machen, zumal sie den alten T34-Panzer zur Verfügung habe, der bei Kälte, Schnee und Schlamm fahre, was die technisch hochentwickelten Modelle des Heeres nicht können. Dem T34-Panzer ähnliche – technisch abgespeckte – Panzer seien in der Erprobung, der Einsatz sei zeitlich aber nicht vorauszusagen.
Damit werde alles von der Truppe verlangt, sie müsse Boden halten, auch wenn es im Moment aussichtslos erscheine. Es müsse verteidigt werden, was nur gehe, als gelte es das Vaterland zu verteidigen – was ja in Wirklichkeit auch der Fall sei.

Nur der ‘Führer‘ sei in der Lage die nötige Willenskraft und Brutalität aufzubringen, um souveräne Entscheidungen zu fällen.
Wie viele Generäle hätten im Lauf der Zeit an der zu verteidigenden 7.000 km langen Front die Nerven verloren und wären in zum Teil unnötiger Weise zurückgewichen, weil in der Nähe eine ausgebaute Rückzugslinie zur Verfügung stand.

Das Vorrücken der Roten Armee mache allen Völkern in Europa klar, was sie unter der Knute der Sowjets zu erleiden hätten, gelänge es den Bolschewisten weit nach Westen – wohl auch über die Elbe, die Weser hinweg – bis ins Ruhrgebiet nach Belgien und Holland an die Atlantikküste vorzustoßen.

So trage Deutschland die Last des Krieges für alle Menschen auf dem europäischen Kontinent.

1945 trafen die Sowjets, die bis nach Westen an die Elbe vorgerungen waren, dann auf die Amerikaner, die ihnen in Torgau an der Elbe entgegentraten.

Was Stalin damals nicht gelang, Europa zu erobern, versucht nun – 80 Jahre später – ein Herr Putin, ‘der lupenreine Demokrat.‘
 

 

 

 

Zitat
Die Meistersinger von Regensburg

Die Domspatzen: Sprungbrett, Kaderschmiede, Aushängeschild. Sängerkarrieren, die hier ihren Anfang nahmen.

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Foto: domspatzen.de

Um den Sängernachwuchs aus Deutschland ist es nicht allzu gut bestellt. In ganz Deutschland? Nein! Regensburg, speziell die Institution der Domspatzen samt Gymnasium, ist da fast so etwas wie das berühmte gallische Dorf. Deutsche Sängerinnen und Sänger, die sich dem Kunstgesang, dem Lied und der Oper verschreiben, gibt es immer weniger. An den Musikhochschulen studieren – was zu begrüßen ist! – junge Leute aus aller Herren Länder, viele kommen aus dem Baltikum, aus Russland, Georgien und anderen Ländern des ehemaligen Ostblocks, aus China, den USA und sehr viele aus Südkorea. Es ist eine Tatsache, dass aktives Singen in Deutschland nicht den Stellenwert genießt wie in anderen Teilen der Welt. Im Musikunterricht – wenn er denn abgehalten wird, denn Kunsterziehung und Musik gelten vielen Verantwortlichen beim derzeit grassierenden Lehrermangel am ehesten als verzichtbar – wird kaum noch gesungen. Unterrichtseinheiten beschäftigen sich mit unterschiedlichen Aspekten von Rap und den theoretischen Hintergründen dieser Musikrichtung. Was auch nicht zu beanstanden ist.
Aber mal ehrlich: Könnten Sie spontan, fehlerfrei und in Gänze drei Strophen eines Volks- oder Weihnachtslieds singen?

 

Dass Singen die vornehmste Disziplin der Domspatzen ist und dass das angegliederte Gymnasium musisch ausgerichtet ist, verschafft den Domspatzen beste Voraussetzungen, später einmal eine Gesangskarriere zu wagen. Eine individuelle Förderung über den amtlichen Lehrplan hinaus ist beste Voraussetzung für eine umfassende Stimmbildung. Der Regensburger Weltklasse-Chor mit über 1000-jähriger Tradition behauptet seinen Anspruch als Talentschmiede für den Sängernachwuchs trotz heftiger Imagebeschädigung auch heute noch. Beim Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ räumen sie regelmäßig erste Preise ab. Emanuel Schikaneder, Theaterdirektor und Librettist von Mozarts Zauberflöte, BILD-Journalist Franz Josef Wagner, Komponist und Regisseur Franz Wittenbrink, Dirigent Lothar Zagrosek, Schauspieler Alexander Held (Der Schuh des Manitu, Der Untergang, Sophie Scholl – Die letzten Tage, München Mord), Regisseur und Dramaturg Peter P. Pachl, Alexander Stevens, Rechtsanwalt und Schauspieler, der jüngst als Verteidiger von Gil Ofarim Bekanntheit erlangte, Komponist, Organist und Pianist Christoph Preiß – alle ehemaligen Domspatzen aufzuzählen, die in künstlerischen Berufen Karriere machten, würde den Rahmen sprengen. Ganz zu schweigen von denen, die als Gerontologe, Philosophie-Professor, Steuerberater, Kunsterzieher, Kultur-Manager, Fotograf oder Verleger ihren Weg machten. Auf den folgenden Seiten stellen wir (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) bedeutende Exponenten einer neuen Sänger- und Musikergeneration vor, die im Nest der Domspatzen flügge wurde, Sängerpersönlichkeiten, die, ob sie es wollen oder nicht, beste Werbung für Regensburg und das Gymnasium der Domspatzen machen. In ein paar Jahren, da kann man sicher sein, gibt es auch Porträts von Sängerinnen, die ihre Karriere bei den Domspatzen begannen. Marcus Weigl, Leiter der Abteilung Kommunikation, Marketing & Chormanagement bestätigt: „Es ist wohl diese einzigartige Kombination aus Singen, Leben und Lernen, ein offenbar außergewöhnliches Startkapital nicht nur für musikalische Karrieren“.

 



Foto: Peter Adamik


1995 in Regensburg geboren, lebt Oscar Jockel in Bretstein, einem entlegenen österreichischen Bergdorf aus dem 13. Jahrhundert, und in Berlin.

Er erhielt seine erste musikalische Ausbildung bei den Regensburger Domspatzen und studierte anschließend an der Universität Mozarteum Salzburg Komposition, Dirigieren und Musiktheorie sowie Komposition an der Universität für Musik und darstellende Kunst Graz.

Als Masterstudent ging er nach Paris ans Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Paris.
 

Jockel erhielt zahlreiche Stipendien und Auszeichnungen, unter anderem vom Deutschen Bundestag als kultureller Jugendbotschafter in den USA, von der Stadt Regensburg, von der Kai-Uwe von Hassel-Stiftung sowie vom Royal Northern College of Music in Manchester.

Der Künstler war zwei Jahre lang Dirigierassistent bei den Berliner Philharmonikern für Kirill Petrenko und Dirigierstipendiat der Karajan-Akademie, nachdem er im Dirigierwettbewerb 2021 gewonnen hatte.

Ebenfalls 2021 errang Oscar Jockel in der Philharmonie de Paris eine Stelle als Dirigierassistent. Außerdem: Oscar Jockel erhielt für sein Schaffen 2023 den Herbert von Karajan-Preis.

Als Dirigent und Dirigierassistent (Sir Simon Rattle, Esa-Pekka Salonen, Reinhard Goebel, Hartmut Haenchen u. a.) arbeitete er mit Welt-Orchestern zusammen, 2022 gab er Gastspiele bei den Salzburger Osterfestspielen, im Gewandhaus Leipzig und bei den Internationalen Schostakowitsch Tagen Gohrisch.

Vergangenen Oktober erschien bei BR Klassik seine CD Lieder von Franz Schubert mit Orchester. Es singt Benjamin Appl, begleitet vom Münchner Rundfunkorchester.
oscarjockel.com




Foto: Christian Kargl; KünstlerSekretariat
am Gasteig


Der Tenor
Maximilian Schmitt (* 1977 in Regensburg) entdeckte seine Liebe zur Musik bei den Regensburger Domspatzen.

Er absolvierte das Gesangsstudium bei Prof. Anke Eggers an der Berliner Universität der Künste Berlin und wird künstlerisch von Roland Hermann betreut.

Erste Bühnenerfahrungen sammelte er als Mitglied des Münchner Opernstudios, bevor er 2008 für vier Jahre im Ensemble des Mannheimer Nationaltheaters war.

Dort konnte er in zahlreichen bedeutenden Rollen seines Fachs brillieren. 2012 gab er sein Debüt an der Oper Amsterdam als Tamino unter Marc Albrecht. 2016 überzeugte Schmitt erstmals als Idomeneo in einer weiteren großen Mozart-Partie an der Opéra du Rhin in Straßburg.

Anschließend trat er erstmals an der Wiener Staatsoper als Don Ottavio auf. 2017 gastierte er an der Mailänder Scala und gab sein Debüt als Pedrillo in Mozarts Die Entführung aus dem Serail unter der Leitung von Zubin Mehta. 2019 verkörperte er erstmals die Rolle des Max in Webers Der Freischütz am Aalto Theater in Essen.

Im Jahr 2022 folgte sein Debüt als Erik in Wagners Der fliegende Holländer an der Oper Graz, gefolgt von Auftritten in derselben Rolle an der Oper Köln und am Théâtre des Champs-Élysées in Paris unter der Leitung von François Xavier Roth im Jahr 2023.

Maximilian Schmitt ist regelmäßig auf den großen internationalen Konzertbühnen zu Gast. Sein breit gefächertes Repertoire erstreckt sich von Monteverdi über Bach und Mozart bis hin zu Mendelssohn, Elgar, Mahler, Zender und Britten. Er wurde von namhaften Dirigenten wie Franz Welser-Möst, Claudio Abbado, Kirill Petrenko, Teodor Currentzis, Daniel Harding, Philippe Herreweghe, Thomas Hengelbrock, Fabio Luisi, Trevor Pinnock und René Jacobs eingeladen.

In der Saison 2023/24 gibt Maximilian Schmitt sein Rollendebüt als Siegmund in der Walküre mit Concerto Köln unter der Leitung von Kent Nagano.

Aktuell spielt Beethoven eine große Rolle im Repertoire von Schmitt: Zunächst realisiert er die C-Dur-Messe mit dem Tonhalle-Orchester Zürich, anschließend übernimmt er die Tenorpartie in der 9. Sinfonie im Leipziger Gewandhaus sowie in der Hamburger Elbphilharmonie und schließlich in der Missa Solemnis in Stockholm, Wien und Madrid.

Gemeinsam mit dem Pianisten Gerold Huber war Schmitt bereits mit verschiedenen Liedprogrammen zu Gast im Concertgebouw Amsterdam, beim Heidelberger Frühling, der Schubertiade Schwarzenberg, der Kölner Philharmonie, der Wigmore Hall in London und der Düsseldorfer Tonhalle.
In der aktuellen Spielzeit sind die beiden in einem Liederabend in Santiago de Compostela zu hören.

Maximilian Schmitt hat eine umfangreiche Diskografie, die unter anderem seine Solo-Alben Träumend wandle ich bei Tag, Die schöne Müllerin und Wie freundlich strahlt der Tag umfasst.

Darüber hinaus ist er auf zahlreichen weiteren CD-Veröffentlichungen vertreten, darunter als Belmonte in Mozarts Die Entführung aus dem Serail mit der Akademie für Alte Musik Berlin unter der Leitung von René Jacobs. Der Künstler wird vertreten von der Agentur KünstlerSekretariat am Gasteig in München.


F

Foto: Christian Palm


Florian Helgath

(*1978) ist einer der führenden Chordirigenten der jüngeren Generation.

Erste musikalische Erfahrungen sammelte Florian Helgath in seiner Heimatstadt bei den Regensburger Domspatzen und später an der Hochschule für Musik und Theater in München.

Zu seinen wichtigsten Lehrern zählen Michael Gläser, Stefan Parkman und Dan Olof Stenlund, die ihn in seiner Entwicklung als Dirigent entscheidend prägten.

Chorwerk Ruhr und die Zürcher Sing-Akademie formte er zu internationalen Spitzenchören. Neben A-cappella-Projekten liegt sein Schwerpunkt zunehmend auf dem chorsinfonischen und sinfonischen Repertoire.
Von 2009 bis 2015 leitete er den Dänischen Rundfunkchor Kopenhagen und war von 2008 bis 2016 Dirigent des Via Nova Chors.

Helgath realisierte Projekte mit dem Freiburger Barockorchester, Orchestra La Scintilla der Oper Zürich, Concerto Köln, Akademie für Alte Musik Berlin und dem B’Rock Orchestra. Seine Diskografie beinhaltet zahlreiche hochdotierte Alben, der Preis der deutschen Schallplattenkritik wurde ihm 2022 zuteil. Das Album von Tigran Mansurians Requiem mit dem RIAS Kammerchor zusammen mit dem Münchener Kammerorchester war 2019 für einen Grammy 2018 nominiert. Seit 2020 ist Helgath Professor an die Hochschule für Musik und Tanz in Köln und unterrichtet dort das Fach Chordirigieren. florianhelgath.de




Foto: Marie Capesius; machreich-artists.com

 


Werner Güra
(* 21. Juli 1964 in München), dessen Vater Tubist an der Bayerischen Staatsoper war, wuchs in München auf.

Er besuchte das Musikgymnasium der Regensburger Domspatzen und studierte nach dem Abitur am Mozarteum in Salzburg.

Seine Gesangsausbildung vervollständigte er bei Kurt Widmer in Basel und bei Margreet Honig in Amsterdam.

Zusätzlich nahm er Schauspielunterricht bei Ruth Berghaus und Theo Adam.

 Nach erfolgreichen Operngastspielen in Frankfurt/Main und Basel wurde Güra 1995 Ensemblemitglied an der Dresdner Semperoper.

Dort spielte er die großen Rollen seines Stimmfachs, insbesondere in Opern von Gioachino Rossini und Wolfgang Amadeus Mozart. Ab der Spielzeit 1998/99 gastierte Werner Güra an der Staatsoper Berlin.

Der Künstler ist auch als Lied- und Oratorien-Sänger tätig. Er trat bisher zum Beispiel in London, New York, Amsterdam, Ludwigsburg und Wien sowie bei den Schubertiaden in Schwarzenberg und Barcelona auf; mehrfach führten ihn Tourneen nach Japan.

Güra arbeitet mit den großen Dirigenten der Zeit zusammen, wie Claudio Abbado, Ádám Fischer, Enoch zu Guttenberg, Nikolaus Harnoncourt, Peter Schreier, Philippe Herreweghe, René Jacobs, Wolfgang Gönnenwein und Ton Koopman.

Bei seinen Liederabenden wird er meistens von Christoph Berner begleitet, mit dem er seit Jahren eng zusammenarbeitet. Werner

Güra unterrichtet Gesang und Kammermusik an der Zürcher Hochschule der Künste.




Foto:
 https://www.musik-erleben-verstehen.de/artists/tasten/robert-matt/

 


Komponist und Musikproduzent
Robert Matt (* 1967)

Der gebürtige Bayer kam mit 10 Jahren ins Internat der Regensburger Domspatzen und erhielt seine Ausbildung bei Georg Ratzinger.

Mit 15 Jahren gewann er einen Pop-Wettbewerb in Regensburg und durfte er anschließend nicht mehr im Solistenchor der Domspatzen mitsingen.

Er macht den Diplomabschluss in Jazz- & Pop-Piano und Arrangement an der Dick Grove School of Music Los Angeles und ist mit Jazzsängerin Jessica Gall verheiratet.

Er war als Arrangeur und/oder Produzent für Nina Hagen, Marianne Rosenberg, die Pet Shop Boys und Maceo Parker aktiv.
Von ihm stammt die Titelmelodie zur Serie Küstenwache.

https://www.robertmatt.de/
 




facebook.com/WilhelmSchwinghammerOfficial

 


Wilhelm Schwinghammer ist einer der herausragenden Bässe der jüngeren Generation. Sein breites Repertoire reicht von der Barockmusik bis zum 21. Jahrhundert und umfasst die großen Partien seines Fachs.

Der Sänger wurde 1977 in Vilsbiburg geboren und wurde Domspatz.
Nach dem Abitur studierte Schwinghammer an der Universität der Künste Berlin Gesang bei Harald Stamm und war Meisterschüler von Kurt Moll und von Marjana Lipovšek.

2003 nahm die Hamburgische Staatsoper Schwinghammer in das Internationale Opernstudio auf. 2006 wurde er in das feste Ensemble der Hamburgischen Staatsoper übernommen.

Zu seinem Repertoire gehören unter anderem Sarastro in der Zauberflöte, Fafner in Wagners Siegfried, Daland im Fliegenden Holländer, Leporello in Don Giovanni und der Sparafucile in Rigoletto. Seit 2017 arbeitet Schwinghammer freischaffend, er erhielt zahleiche Preise und Auszeichnungen, unter anderem gewann er 2009 den ARD-Wettbewerb und erhielt auch den Publikumspreis.

2008 sang Schwinghammer zur Eröffnung der Bundesliga-Saison 2008/09 in der Münchner Allianz-Arena, 2011 ebenso im Westfalenstadion zur Eröffnung der Saison 2011/2012 die Nationalhymne. 2005 debütierte er bei den Salzburger Festspiele neben Anna Netrebko und Rolando Villazón in La Traviata.

2012 trat er zum ersten Mal bei den Bayreuther Festspielen auf und sang König Heinrich in Lohengrin. Diese Partie übernahm er in Bayreuth auch 2013 bis 2015.

2014 und 2015 war er Fasolt in Frank Castorfs Rheingold. 2019 kehrte er für die Neuproduktion von Tannhäuser nach Bayreuth zurück. 2006 wechselte er in das Ensemble des Hamburger Opernhauses. 2013 war er König Marke in der Neuinszenierung von Tristan und Isolde an der Washington National Opera. 2014 debütierte er an der Bayerischen Staatsoper in München als Titurel im Parsifal. 2016 war Wilhelm Schwinghammer als Sarastro in der Zauberflöte an der Los Angeles Opera, als Fasolt an der Lyric Opera in Chicago, in Beethovens 9. Sinfonie beim Tanglewood Festival mit dem Boston Symphony Orchestra unter Andris Nelsons sowie als Rocco im Fidelio unter Zubin Mehta mit dem Israel Philharmonic Orchestra zu erleben. 2018 gab er sein Rollendebüt als Baron Ochs auf Lerchenau in Richard Strauss’ Der Rosenkavalier am Königlichen Opernhaus Stockholm. 2019 gastierte er als Orest in einer Neuproduktion von Elektra an der Oper in Toronto und als Rocco in Fidelio an der Staatsoper Hamburg.

Auch als Konzertsänger ist Schwinghammer erfolgreich, er tritt mit namhaften Orchestern wie den Berliner Philharmonikern, dem Boston Symphony Orchestra, den Bamberger Symphonikern, dem NDR Elbphilharmonie Orchester und dem Concerto Köln auf. Sowohl im Opern- als auch im Konzertbereich arbeitet er regelmäßig mit renommierten Dirigenten wie Daniel Barenboim, Zubin Mehta, Kirill Petrenko, Andris Nelsons, Sir Simon Rattle, Simone Young, Marek Janowski, Sebastian Weigle und Philippe Herreweghe zusammen.
Seit 2017 ist Wilhelm Schwinghammer freischaffend. Aktuell ist er als Fafner in Romeo Castelluccis neuem Ring am La Monnaie in Brüssel zu sehen und als König Marke am New National Theatre in Tokyo. Schwinghammer ist bei Hilbert Artists Management GmbH unter Vertrag.
facebook.com/WilhelmSchwinghammerOfficial




Foto: picture-alliance / dpa / Clemens Bilan

 


„Holger Falk ist ohnehin einer der geistig und stimmlich beweglichsten Sänger auf deutschen Bühnen.“ (Jan Brachmann, Opernwelt)

Als „Ausdrucksextremist“ wurde Bariton Holger Falk (* 1972) jüngst vom Münchner Merkur bezeichnet. Beweglichkeit, Farbigkeit und Unmittelbarkeit im Ausdruck machen ihn zu einem international gefragten Interpreten.
 

Sowohl mit zahlreichen Opernengagements als auch als begeisterter Konzert- und Liedsänger ist er an großen Häusern in Europa und den USA zu Gast und arbeitet mit namhaften Dirigenten und Regisseuren zusammen.

Eine große Leidenschaft verbindet ihn mit dem zeitgenössischen Musiktheater. Zahlreiche neue Partien wurden speziell für Holger Falk komponiert: So sang er die Uraufführungen Der Goldene Drache von Peter Eötvös an der Oper Frankfurt und bei den Bregenzer Festspielen sowie Ein Brief von Manfred Trojahn an der Oper Bonn. Für seine überragenden Interpretationen der Partien der Kassandra in Iannis Xenakis‘ Oresteia (2017), des Johannes in Georg Friedrich Haas‘ Morgen und Abend (2017) sowie des Lord Byron in Michael Wertmüllers Uraufführung Diodati. Unendlich (2019) war Falk vom Magazin Opernwelt dreimal als „Sänger des Jahres“ nominiert.

Bayerische Staatsoper, Hamburgische Staatsoper, Oper Frankfurt, Oper Köln, Theater an der Wien, Theater Basel, Théâtre de la Monnaie Brüssel, Teatro Real Madrid, Théâtre des Champs-Élysées Paris, Nationaloper Warschau – an den renommierten Häusern ist Falk zu Gast.

In der aktuellen Saison 2023/24 singt Holger Falk die Uraufführung Septembersonate von Manfred Trojahn an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf. Darüber hinaus stehen Liederabende im Kirchner Museum Davos, bei den Klangspuren Schwaz und der Gesellschaft für Neue Musik Mannheim an sowie Hanns Eislers Ernste Gesänge mit dem Münchener Kammerorchester und Bas Wiegers.

Der ECHO Klassik wurde ihm 2016 verliehen, zahlreiche, jährliche Nominierungen und Preise für herausragende CD-Einspielungen folgten. Aktuell arbeitet er an der groß angelegten CD-Box der „Groupe des Six“-Komponisten. Die Mélodies & Chansons von Francis Poulenc, Arthur Honegger, Darius Milhaud und Germaine Tailleferre sind bereits erschienen, Georges Auric und Louis Durey folgen 2024. Insgesamt wird die Reihe acht CDs umfassen.

Holger Falk begann seine musikalische Ausbildung bei den Regensburger Domspatzen. Sein Gesangsstudium absolvierte er an den Musikhochschulen Würzburg und in Mailand bei Sigune von Osten, Franco Corelli und Neil Semer.

Holger Falk ist seit dem Sommersemester 2019 Professor für Liedinterpretation, Oratorium und Aufführungspraxis für zeitgenössische Musik an die Universität für Musik und darstellende Kunst Graz.
holgerfalk.com




Foto: Alexander Moitzi


 


Maximilian Mayer
(* 1991 in Regensburg) studierte an der Musikuniversität Wien.
Es folgten Engagements am Hessischen Staatstheater Wiesbaden, an der Dresdner Semperoper, am Theater Dortmund, am Staatstheater Kassel und am Staatstheater am Gärtnerplatz München, wo er bis 2023 im Ensemble war.

Seither arbeitet er als freischaffender Tenor und gab im April 2023 sein Wagner-Debüt als Froh am Staatstheater Kassel.

2024/25 debütiert er am Theater an der Wien als Cervantes in der Operette Das Spitzentuch der Königin von Johann Strauss.
maximilian-mayer.com
 




Foto: Manuel Outumuro; aus dem Artwork für das ausverkaufte Album Forbidden Fruit

 


Ein Recital nach dem anderen, kreuz und quer durch Europa, heute die Johannespassion in Leipzig, morgen das Fauré-Requiem in Birmingham und am 4. März 2024 mal eben den Zurga in Bizets Les Pêcheurs de perles am Théâtre des Champs-Champs-Élysées in Paris.
Benjamin Karl Appl
(* 26. Juni 1982) trat mit zehn Jahren als Altist ins Musikgymnasium der Regensburger Domspatzen ein.

Nach dem Abitur machte er eine Lehre als Bankkaufmann und absolvierte 2009 erfolgreich das Betriebswirtschaftsstudium mit einem Diplom.

Parallel dazu schloss er an der Hochschule für Musik und Theater München und der Bayerischen Theaterakademie August Everding seine Gesangsausbildung mit Auszeichnung ab. Gesangsunterricht erhielt er unter anderen bei Edith Wiens und Helmut Deutsch. 2010 bis 2013 studierte er an der Guildhall School of Music and Drama in London. Großen Einfluss auf seinen künstlerischen Werdegang hatte Sängerlegende Dietrich Fischer-Dieskau, bei dem er privat als dessen letzter Schüler bis 2012 studierte.

Appls Repertoire umfasst ein großes Spektrum im Kunstlied, eine weite Epoche von der Renaissance bis in die heutige Zeit. Einige zeitgenössische Komponisten schrieben Werke für ihn, etwa Kit Armstrong, Marian Ingoldsby, György Kurtág, Nico Muhly, Susan Oswell und Matthias Pintscher. Für das Konzerthaus Dortmund erarbeitete er mit György Kurtág dessen Hölderlin Gesänge, die 2020 in Dortmund aufgeführt wurden.

Zu Appls Opernpartien zählen der Graf in Mozarts Le nozze di Figaro sowie der Guglielmo in Così fan tutte in London, die Titelrolle in Benjamin Brittens Owen Wingrave in Banff, der Aeneas in Henry Purcells Dido and Aeneas beim Aldeburgh Festival und Brighton Festival, der Minister in Johann Strauß’ Wiener Blut in München, der Schaunard in Puccinis La Bohème mit dem Münchner Rundfunkorchester und der Baron Tusenbach in Eötvös’ Tri Sestri im Münchner Prinzregententheater und an der Berliner Staatsoper. Im Sommer 2014 sang er die Rolle des Leo in Bernhard Ganders Das Leben am Rande der Milchstraße bei den Bregenzer Festspielen.

Er arbeitete mit internationalen Dirigenten und ist als Konzertsolist mit zahlreichen Orchestern von Weltrang um den ganzen Globus unterwegs. Zu seinem Oratorien-Repertoire gehören Werke wie Bachs Passionen und das Weihnachtsoratorium, Brahms’ Deutsches Requiem, Händels Messias, Haydns Schöpfung, Orffs Carmina Burana und Brittens War Requiem. Aber es ist die Gattung „Lied“, die es Appl angetan hat: Schubert, Mahler, Reger und andere. Seine Pianobegleiter geheören zum Who-is-who der Konzertbegleiter, genannt sei hier stellvertretend Kristian Bezuidenhout.

Seit September 2016 unterrichtet Benjamin Appl an der Guildhall School of Music and Drama in London als „Professor of German song“. Er erhielt 2012 den Preis der Deutschen Schubert-Gesellschaft. 2014 wurde er für das New Generation Artists Scheme von BBC sowie als „ECHO Rising Star“ der Europäischen Konzerthallenorganisation ausgewählt. 2016 folgte der Gramophone Award als New Artist of the Year.

Für sein Soloalbum Heimat erhielt er den Prix Dietrich Fischer-Dieskau 2017/18 von der Académie du disque lyrique Orphées d’Or. Appl ist Sony Classical‘s Exklusivkünstler und hat seit jüngstem auch die britische Staatsbürgerschaft. Da der Platz hier nicht reicht, Appls Schaffen und sein vielfältiges CD-Repertoire in Gänze und mit der nötigen Sorgfalt zu würdigen, sei empfohlen, seine Homepage
benjaminappl.de zu konsultieren.




Foto: Hochschule für Musik Karlsruhe


Dirigent
Alois Seidlmeier
(* 1967 in Landsberg am Lech)

erhielt bereits im Alter von fünf Jahren seinen ersten Klavierunterricht, mit zehn Jahren besuchte er das Gymnasium der Regensburger Domspatzen, wo er neben dem Chorgesang eine umfangreiche Ausbildung in Klavier, Gesang, Posaune und Orgel erhielt.
Nach einem Kirchenmusikstudium in Regensburg wechselte er an die Hochschule für Musik Würzburg. ter Falk.

 
Dort studierte er zunächst Gesang bei Prof. Horst Laubenthal und später Dirigieren bei Prof. Günther Wich, Prof. H. Rainer Förster und Prof. Pe

Er war nach seinem Dirigierstudium an der Hochschule für Musik Würzburg Ballett- und Solorepetitor am Mainfranken Theater ebendort, ab 2000 Erster Kapellmeister ebendort.

Ab 2002 war er Generalmusikdirektor am Landestheater Coburg. Im Herbst 2010 folgte der Wechsel als Erster Kapellmeister ans Nationaltheater Mannheim.

Alois Seidlmeier arbeitet regelmäßig mit namhaften Sängerpersönlichkeiten wie Jonas Kaufmann. Gastengagements führen ihn an größte Häuser.

Zum Sommersemester 2015 wurde Alois Seidlmeier zum Professor für Musikalische Leitung der Opernschule an die Hochschule für Musik Karlsruhe berufen.

Seit 2017 ist er zudem Chefdirigent und musikalischer Leiter des Heilbronner Sinfonieorchesters.
https://www.hn-sinfonie.de/




Foto: Ifkovits

 


„Wir haben alle mal alt angefangen!“. Dieser Opern-Joke trifft auf
Lukas Enoch Lemcke aus Pentling (* 1999 in Regensburg) zu 100 Prozent zu. Je tiefer die Stimme, desto älter der Charakter, den man auf der Bühne zu verkörpern hat.

Für einen Zauberflöten-Sarastro, einen Cenerentola-Alidoro oder den Osmin in Mozarts Entführung aus dem Serail ist der 24-Jährige an Lenzen zwar zu jung, nicht aber, was die profunde Tiefe seines Organs angeht.
Der junge Bass singt seit seinem fünften Lebensjahr. Seine Ausbildung erhielt er bei den Domspatzen sowie bei Brent Lee Damkier.
 

2017 bekam er einen Platz im Vorbereitungslehrgang an der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien bei Manfred Equiluz.

Ein Jahr später wurde er dort ordentlicher Student und schloss 2022 den Bachelor mit summa cum laude ab. Es folgte ein Masterstudium bei Karlheinz Hanser an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.

Im Oktober 2022 wurde er mit der Gottlob-Frick-Medaille ausgezeichnet und eröffnete den Festakt musikalisch.
Im Dezember 2022 gab er sein Solistendebüt an der Wiener Staatsoper in der Titelrolle von Ludger Vollmers Tschick.

2023 war er Preisträger beim Ada Sari-Wettbewerb in Nowy Sacz und beim Anneliese Rothenberger-Wettbewerb (zweiter Platz). Seit der Spielzeit 2023/2024 ist er Ensemblemitglied am Gärtnerplatztheater.

https://www.facebook.com › enoch.lemcke




Foto:  mariusschwemmer.de/vita

 

 

Marius Schwemmer

(* 22. März 1977 in Neumarkt / Oberpfalz) sammelte erste kirchen-musikalische Erfahrungen als Knabensopran bei den Regensburger Domspat-zen.
Seine Begeisterung für Musik teilte er bereits als Jugendlicher in der Arbeit mit unterschiedlichen Chören.
Er ist Diözesanmusik-direktor, ständiger Diakon des Bistums Passau und Leiter diverser Chöre der Universität Passau.
mariusschwemmer.de
 




Foto: felsnerartists.com

 


Kritiker und Publikum in aller Welt sind sich einig:
Thomas E. Bauer (* 15. Juni 1970 in Metten) ist einer der faszinierendsten Vokalkünstler unserer Zeit.

Rezensenten seiner zahlreichen Orchesterkonzerte schwärmen von der „schier virilen Kraft“, die mit „einer ungewöhnlich präzisen Diktion, emotionaler Intensität und außergewöhnlicher Schönheit im baritonalen Klang“ (Opernglas) einhergeht.

 


Als Konzertsänger gastierte der Bariton im Leipziger Gewandhaus, im Wiener Musikverein, in der Hamburger Elbphilharmonie, beim Beethovenfest Bonn mit Beethovens Zyklus An die ferne Geliebte, mit dem Nagoya Philharmonic Orchestra, beim Musik Podium Festival in Stuttgart in Mendelssohns Paulus, mit dem Chorwerk Ruhr, dem Ensemble Pygmalion und Anima Eterna, mit der Capella Cracoviensis bei den Brühler Haydn-Festspielen, beim Mozartfest Augsburg und mit der Warschauer Philharmonie in Mahlers Lied von der Erde sowie beim Rheingau Musik Festival in Bachs h-Moll-Messe. Im Palais des Beaux-Arts in Brüssel war Thomas E. Bauer als Artist-in-Residence für eine Reihe von Konzerten zu Gast.

Er konzertierte mit dem Boston Symphony Orchestra unter Bernard Haitink, dem Concentus Musicus unter Nikolaus Harnoncourt, der Filarmonica della Scala unter Zubin Mehta, dem Gewandhausorchester Leipzig unter Herbert Blomstedt, Riccardo Chailly und Philippe Herreweghe, dem National Symphony in Washington, D.C., und dem Tonhalle-Orchester Zürich. Er hat unter anderem mit Sir Roger Norrington, Iván Fischer und Sir John Eliot Gardiner zusammengearbeitet. Unter der Leitung von Ingo Metzmacher war er in Schuberts Lazarus bei den Salzburger Festspielen sowie in Schönbergs Jakobsleiter in der Berliner Philharmonie zu hören und sang die Uraufführung von Jörg Widmanns Oratorium Arche unter der Leitung von Kent Nagano zur Einweihung der spektakulären Hamburger Elbphilharmonie (erschienen 2018 bei ECM).

Auch im Bereich Lied ist Thomas E. Bauer sehr erfolgreich: Er konzertiert regelmäßig mit dem Hammerklavierspezialisten Jos van Immerseel. Er sang Uraufführungen mehrerer Opern und
wurde mit dem renommierten Schneider-Schott-Musikpreis ausgezeichnet. Außerdem arbeitete er eng mit dem renommierten polnischen Komponisten Krzysztof Penderecki zusammen, der eine Reihe von Werken speziell für Thomas Bauers Stimme schrieb.
CD-Produktionen mit ihm wurden mit einer Reihe renommierter Preise ausgezeichnet. Seine erste musikalische Ausbildung erhielt der Künstler als Mitglied der Regensburger Domspatzen, anschließend studierte er Gesang an der Hochschule für Musik und Theater in München.

Thomas E. Bauer ist der Initiator des preisgekrönten Projekts Konzerthaus Blaibach im Bayerischen Wald, das 2014 eröffnet wurde und aufgrund seiner herausragenden Architektur und der beeindruckenden Qualität der Konzerte in dieser abgelegenen Region Bayerns internationale Aufmerksamkeit erregt. Bauer wird von der Felsner Artists GmbH in München vertreten.


Foto: Neda Navaee

 


Patrick Lange
(* 12. April 1981 in Roth) studierte nach dem Abitur am Gymnasium der Regensburger Domspatzen dirigieren an den Musikhochschulen Würzburg und Zürich.

2005 wurde er von Claudio Abbado zum Assistenzdirigenten des Gustav Mahler Jugendorchesters berufen.

Es folgten Engagements an der Komischen Oper Berlin, ab 2008/09 dort als Erster Kapellmeister und von 2010 bis 2012 als Chefdirigent.

Verpflichtungen führten ihn nach Glyndebourne, an die Wiener Staatsoper, ans Royal Opera House London, die Semperoper Dresden, die Bayerische Staatsoper, die Hamburgischen Staatsoper, nach Sydney, Seoul, Toronto und an die Pariser Oper.

2017/18 bis 2022 war er GMD des Hessischen Staatstheaters Wiesbaden, bis es zum Zerwürfnis mit Intendant Uwe Eric Laufenberg kam. Er wirkt als Gastdirigent an der Wiener Staatsoper sowie der Pariser Oper.
patricklange.com











Foto: Theater Erfurt
 


Julian Freibott
(* 1990 in Ebern) machte 2009 sein Abitur am Gymnasium der Regensburger Domspatzen. Sein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik Würzburg schloss er 2013 mit Diplom ab.

Anschließend studierte er im Masterstudiengang bei Konrad Jarnot an der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf.

Abgerundet wurde seine Ausbildung durch Meisterkurse bei Peter Schreier, Werner Güra, Angelika Kirchschlager und Emma Kirkby.

Während des Studiums sammelte er am Mainfranken Theater Würzburg, bei der Pocket Opera Company Nürnberg, der Kammeroper München und der Jungen Oper Schloss Weikersheim erste Erfahrungen auf der Opernbühne, außerdem trat er als Lied- und Konzertsänger in der Tonhalle Düsseldorf, der Meistersingerhalle Nürnberg und der Allerheiligen-Hofkirche, sowie mit Musikern der Bamberger Symphoniker und der Nürnberger Symphoniker auf.

Anfang 2016 debütierte er als Gast am Theater Erfurt und wurde in der Folge für mehrere Produktionen engagiert. Seit der Spielzeit 2017/18 ist er dort festes Ensemblemitglied. Unter der musikalischen Leitung von Joana Mallwitz und Myron Michailidis, übernahm er die Partie des Tamino in der Zauberflöte, die Rolle des Wenzel in Die verkaufte Braut (womit er zum Publikumsliebling der Erfurter avancierte) und den Part des Lorenzo in Fra Diavolo. Als Camille de Rossillon in Die lustige Witwe gastierte er zuletzt am Staatstheater am Gärtnerplatz in München. Mit dem Pianisten Ralph Neubert verbindet ihn eine regelmäßige Liedarbeit, außerdem trat er mit Eric Schneider und Gerold Huber beim Kissinger Sommer und den Kreuzgangspielen Feuchtwangen auf. Julian Freibott war 2022 nominiert in der Kategorie „Nachwuchskünstler des Jahres“ in der Kritikerumfrage der Fachzeitschrift Opernwelt.
julian-freibott.com




Foto: Christian Palm
 


Tenor Julian Habermann (* 1993 in Freising) machte 2012 am Gymnasium der Domspatzen sein Abitur. 2012 gewann er außerdem Preise beim Bundeswettbewerb Gesang Berlin (Junior-Wettbewerb) und beim Bundeswettbewerb Jugend musiziert in Stuttgart.

2013 begann er ein Gesangsstudium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main.
2017 stand er im Finale des internationalen Wettbewerbs „Das Lied“.
 

Er war Stipendiat der Lied-Akademie des Musikfestivals Heidelberger Frühling und 2018 erstmals Teilnehmer der „Liederwerkstatt“ beim Kissinger Sommer.

Bereits während seines Studiums war Habermann in verschiedenen Rollen an der Oper Frankfurt zu sehen und gab in der Spielzeit 2018/19 sein Debüt am Staatstheater Wiesbaden. 2019 sang er bei der Kissinger Liederwerkstatt die Liedergruppe Auf dem See, die Wolfgang Rihm für Julian Habermann geschrieben hat. Im gleichen Jahr wurde er mit dem „Luitpoldpreis“ des Festivals Kissinger Sommer ausgezeichnet. Aktuell ist Habermann als Evangelist in Bachs Passionen und mit der Tenor-Partie in der h-Moll-Messe europaweit unterwegs. julianhabermann.com



Foto: Michael Vogl

Das Gymnasium der Domspatzen feierte 2023 sein 75-jähriges Bestehen. Seit einem Dreivierteljahrhundert erhalten die Chorknaben neben der musikalischen auch eine gymnasiale Ausbildung mit einem zumindest in Deutschland einzigartigen Konzept der Verschmelzung von Schule und Internat.

Wie lange es den Chor der Regensburger Domspatzen bereits gibt, lässt sich nicht mit Gewissheit sagen. Allgemein gelten die Singknaben der Kathedrale von Solothurn mit Gründungsjahr 742 als der älteste Knabenchor der Welt. Gefolgt von der Aachener Cappella Carolina, die seit 796 existiert. Fakt ist: Bischof Wolfgang ordnete 975 im
Bistum Regensburg eine Neustrukturierung an, die auch die Domschule betraf, die zentrale Bildungsstätte und Mittelpunkt aller gelehrten Studien.

Dass bereits vor diesem Datum „scolari“ die musikalische Umrahmung von Gottesdiensten versahen, davon ist auszugehen. Denn im Oktober 776 hatte Tassilo III. das erste Schulgesetz Bayerns erlassen, das jeden Bischof einer Kathedralkirche verpflichtete, eine Schule zu unterhalten. Infrage kommende Dokumente – und leider auch ein unersetzlicher Schatz an Notenmaterial – wurden bei der Erstürmung Regensburgs durch napoleonische Truppen am 23. April 1809 ein Raub der Flammen. Die Dompräbende, das Anwesen mit Unterrichtsräumen, Internat, Verwaltung und Kapellmeisterwohnung südöstlich des Doms, brannte bis auf die Grundmauern nieder.

Dass der Knabenchor des Doms durch alle Epochen eine herausragende Stellung genoss, belegt unter anderem die Inschrift einer Konsolfigur in gotischen Minuskeln im Winterchor des Doms: Schuler dv hast nit czv schike / dv ge jn kor vnd sing. Ins Neuhochdeutsche übertragen heißt das so viel wie: Schüler, du hast hier nichts zu schaffen, du geh in den Chor und sing!

Sollten die Domspatzen schon nicht der älteste Knabenchor der Welt sein, so sind sie doch der mit der längsten ungebrochenen Tradition. Auch wenn Reformation und Dreißigjähriger Krieg den Chor vor große Herausforderungen stellten: 1646 war die Zahl der Chorscholaren auf zwei Knaben geschrumpft, die Institution war in den Inflationsjahren 1922/23 akut von der Schließung bedroht, weil Schüler in Scharen das Haus wegen der immensen Pensionskosten verließen und die staatlichen Fördermittel hinten und vorne nicht ausreichten, die Domspatzen blieben eine Institution.

Niveau und Stimmkultur des Chors dürften zu jeder Zeit hoch gewesen sein, der Domchor genoss stets auch überregional Renommee, Auslandsreisen mit begeisternden Rezensionen sind für das 19. Jahrhundert dokumentiert. Ein Marketing-Coup sondergleichen ist die Erfindung des Labels „Domspatzen“. War bislang lapidar von Domchor oder „Domcapelle“ die Rede, so sind die „Cathedral Sparrows“ seit einer Chorreise nach Prag 1910 weltweit ein Begriff.

Die Domspatzen bleiben ein Knaben- und Männerchor! Wie auch die Leipziger Thomaner, der Dresdner Kreuzchor, die Wiener Sängerknaben, Tölzer und Windsbacher Knabenchor, gegen die man regelmäßig in Fußballturnieren antritt. Den charakteristischen Knabenchor-Klang würden Mädchenstimmen verändern. Außerdem spielt die „historische Aufführungspraxis“ eine immer stärkere Rolle, für Knabenchor geschriebene Werke klingen von Mädchen oder gemischtem Chor gesungen nicht authentisch. Seit 2022 nehmen die Domspatzen auch Mädchen auf. Am Gymnasium gibt es nun gemischte Klassen, in den Chören wird nach Geschlechtern getrennt gesungen. Der Mädchenchor hat seine Feuertaufe
bereits bestanden. Er ist nun gleichermaßen musikalisches Aushängeschild der Diözese und Botschafter der Stadt. Neben Auftritten in den bedeutendsten Konzertsälen der Welt bleibt die vornehmlichste Aufgabe des Chors der Gesang bei der Liturgie in der Regensburger Kathedrale. domspatzen.de

Zitatende
Quelle: https://www.kulturjournal-regensburg.de


Das Letzte:


Der gebührenfinanzierte Sender zitiert Herrn Busse, der auf Entscheidung des Herrn Mohrs Opernintendant in Hannover werden soll.
Beide scheinen nicht zu wissen, dass Hans-Peter Lehmann Staatsintendant in Hannover war.
Bisher hat den Fehler niemand entdeckt.

 

 

Zitat
Erst der Schock, dann die große Freude, denn die niedersächsische Landeshauptstadt ist ihm nicht unbekannt. In den letzten Jahren war er oft hier, vor allem natürlich wegen der Oper:
"Mein erster Besuch war die Uraufführung Gilgamesch von Volker David Kirchner vor vielen Jahren, das war noch unter David Lehmann und seitdem bin ich regelmäßig hier gewesen. Auch um Regieteams kennenzulernen und um Sänger zu hören. Und ich fand die Reise nach Hannover immer ziemlich beglückend."
Zitatende

Quelle: https://www.ndr.de/kultur/buehne/Staatsoper-Hannover-Busse-verspricht-Kontinuitaet,bodobusse100.html

 

 

Zitat
Richard-Wagner-Museum in Bayreuth:
Und in der Tiefe glüht der Gral

6. März 2024, 15:54 Uhr - Von Susanne Hermanski

 (Foto: Robert Haas)

Die Villa Wahnfried ist heute Teil des Richard-Wagner-Museums. Vor dem Haus steht die Büste des Mannes, der es finanziert hat: König Ludwig II. von Bayern.
Die Villa Wahnfried war Richard Wagners erstes eigenes Haus. Heute gehen dort seine glühenden Verehrer und ganz normale Touristen ein und aus. Auch außerhalb der Festspielzeit. Warum das für Bayreuth wichtig ist.

Zitatende
Quelle: https://www.sueddeutsche.de/bayern/villa-wahnfried-richard-wagner-museum-bayreuth-festspiele-1.6427796

 

 

Zitat
Zur Zukunft der Berliner Volksbühne:
Das Geisterhaus

14. März 2024, 16:22 Uhr - Von Peter Laudenbach

  

(Foto: Gordon Welters)

Die Berliner Volksbühne - ein Haus der lebenden Toten? Das Foto zeigt keinen Zombie, sondern die Schauspielerin Sophie Rois in "Das Leben ein Traum".

Wie geht es weiter an der Berliner Volksbühne nach dem Tod von René Pollesch? Das Theater laviert gerade zwischen Historisierung, peinlicher Selbstparodie und drohender Zombifizierung.

Quelle: https://www.sueddeutsche.de/kultur/volksbuehne-berlin-rene-pollesch-zukunft-1.6453561

Mehr hat man nicht zu bieten?

Der Spielplan vom Theater Regensburg sieht für die Spielzeit 2024/2025 als Wiederaufnahmen Macbeth und Candide vor.
Lediglich zwei Werke der großen Klassik sind als neu inszenierte Opern für das Haus am Bismarckplatz vorgesehen.
 

 


Alles - was sonst so für das Musiktheater geplant wird - ist 'Kleinkram', der à la longue durch das Sieb der Zeit fallen wird.
Auch Regensburg wird Offenbachs Reise zum Mond nicht retten.

Es ist nur fünf Jahre her, dass Herr von Enzberg als Intendant dem Regensburger Publikum - gemäß Spielzeitheft 2017/2018 - folgende Werke im Musiktheater als Neuinszenierungen  anbot:

Der fliegende Holländer;
Der Vetter aus Dingsda
Die Banalität der Liebe
Cabaret
Edgar
Don Giovanni

Was ist da los, Herr Dr. Schloderer, dass es in Regensburg für die kommende Spielzeit zu nur zwei Opern-Neuinszenierungen für das große Haus reicht?

Als kaufmännischer Direktor sind Sie verantwortlich für sorgsame Verwendung von Steuergeldern wie auch für Inhalte und die Erfüllung des Bildungsauftrages.

Schlussbemerkung

Geschmacklos, lieblos!

Ein bittres Los für die zauberhaften Lyrischen Szenen von Eugen Onegin, die in einer oberflächlichen – nur auf Knalleffekte ausgelegten – Inszenierung der Oper untergehen.

Warum nur habe ich mich überreden lassen, in mein ehemals so hochwertiges Opernhaus Hannover zu gehen und ein Werk, bei dem ich an der Bayerischen Staatsoper als fröhliche Olga mit Hermann Prey als Onegin und Fritz Wunderlich als Lenski dabeisein durfte. In einer absolut stimmigen Inszenierung von Professor Rudolf Hartmann.

Was gibt es hier?
Stühle umschmeißen, Stroh umherwerfen und wieder wegfegen, Tischdecken runterziehen, neue drauflegen

In Schuhen über den Esstisch laufen, Blumenvase über dem Kopf auskippen, Gardinen auf und zuziehen, dauernd Schnapsgläser zum Prost hochheben, besoffen umhertorkeln und in Polonaise ‘blankeneser Art‘ um die Tische cruisen.

Unverdrossen und sehr einfühlsam dagegen spielte das Staatsorchester die wundersame poetische Musik. Ein Häuflein Publikum – der dritte Rang natürlich geschlossen - klammerte sich in die Sitze, um gelegentlich ratlos zu applaudieren.

Bravo: Barno Ismatullaeva – sie sang ganz wunderbar.
Unendlich leid tat sie mir.

Der Fluchtreflex stieg immer wieder hoch und dann:
Vorhang zu und nichts wie raus, sonst schreie ich.

 

 

Impressum


erscheint als nichtkommerzielles Rundschreiben der
Bürgerinitiative-Opernintendanz


www.bi-opernintendanz.de info@bi-opernintendanz.de – Fehrsweg 2 – 30655 Hannover


 ...in Verbindung mit:

  

Gilles - Lang & Partner

Wahlenstraße 17 | 2 OG | 93047 Regensburg |

info@kulturjournal-regensburg.de


Verteilung:
Direktversand an ausgewählte Leserschaft u.a.:
Mitglieder der
Bürgerinitiative-Opernintendanz - http://bi-opernintendanz.de/
Bayerischer Oberster Rechnungshof, Niedersächsischer Landesrechnungshof,
Niedersächsische Landesregierung,
Aufsichtsrat der Nds. Staatstheater Hannover GmbH,
Politische Parteien im Nds. Landtag,
Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover,
Bund der Steuerzahler,
Öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten,
Genossenschaft Deutscher Bühnen-Angehöriger,
Deutscher Bühnenverein,
Richard-Wagner-Vereine,
Feuilletons von Tageszeitungen,
Dramaturgien, Pressestellen von Theatern im deutschsprachigen Raum

RA Frank Wahner, Fachanwalt für Verwaltungsrecht, Hannover
RA Markus von Hohenhau, Fachanwalt für IT-Recht, Regensburg
RA Prof. Dr. Ernst Fricke, Fachanwalt für Bühnenrecht, München/Landshut

Wir verstehen diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach unserer Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes. Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire. Hierfür nehmen wir den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Wir benutzen Informationen, hauptsächlich aus eigenen Unterlagen vom Regionalfernsehen Regensburg, telezeitung-online.de und aus dem Internet u.a. den Veröffentlichungen des Deutschen Historischen Museums, der Preußen-Chronik, Wikipedia u.ä..
Diese Texte werden paraphrasiert wiedergegeben oder als Zitate kenntlich gemacht.
Fotos wurden Buch- und CD-Einbänden entnommen. Beiträge aus der Rubrik ‘Musiktheater‘ wurden als Zitate aus dem Hermes Handlexikon übernommen.

Leserbriefe stellen die Meinung des jeweiligen Verfassers dar.

Gender-Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir auf Differenzierung und geschlechtsneutrale Formulierung. Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung grundsätzlich für alle Geschlechter.
Die verkürzte Sprachform hat redaktionelle Gründe und beinhaltet keine Wertung.

ML Gilles


Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing