Schaubühne am Lehniner Platz

  
 
     Repertoirevorstellung 03.04.2009

    Henrik Ibsen
  'Hedda Gabler'
 

 

 
 

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Announcement Schaubühne
 

Hedda Gabler
von Henrik Ibsen
Deutsch von Hinrich Schmidt-Henkel
Regie: Thomas Ostermeier
 
Bühne 

 
Kostüme 

 
Musik 

 
Dramaturgie 

 
Video 

 
Licht 

 

Die Generalstochter Hedda Gabler hat geheiratet.
Ihrem Ehemann, dem aufstrebenden Historiker Jörgen Tesman, winkt eine Professur; er hat sich daraufhin Geld geliehen und eine Villa gekauft, um seiner anspruchsvollen Frau etwas bieten zu können.
Seinen Nebenbuhler, den attraktiveren und begabteren Lövborg, hat Hedda abblitzen lassen.
Lövborg, der gerne in berüchtigten Clubs seinen glänzenden Intellekt mit Drogen betäubte, war finanziell und gesellschaftlich keine aussichtsreiche Perspektive für sie gewesen.
Jetzt kehrt Hedda ernüchtert aus den Flitterwochen zurück und muss erfahren, dass Lövborg mittlerweile sein Lotterleben an den Nagel gehängt hat. Er hat ihre Abwesenheit genutzt, um ein aufsehen erregendes kulturgeschichtliches Buch zu schreiben, und dessen überwältigendes Echo lässt Tesmans Berufung zum Professor plötzlich mehr als fraglich erscheinen.

Hedda zerrinnt ihr Lebensplan zwischen den Fingern. Gegen ihre Neigung hatte sie sich für ein Leben nach bürgerlichen Prinzipien entschieden. Als diese Prinzipien nun nicht halten, was sie versprachen, nämlich ökonomische Sorglosigkeit, beginnt sie, sich und ihre Umwelt zu hassen und läuft Amok:

Sie verhöhnt hemmungslos ihren Ehemann, hintergeht ihn mit dem Hausfreund Brack, hintertreibt aus Eifersucht die Verbindung zwischen Lövborg und dem Fräulein Elvsted; sie verbrennt Lövborgs zukunftsweisendes Werk, treibt ihn zuerst zurück in die Sucht
und schließlich in einen Selbstmord »in Schönheit«.

Mit erbarmungslos wütender Hellsicht attackiert sie die erdrückende Gutartigkeit, hinter der ihre Mitmenschen Mittelmaß und Feigheit vor dem Leben verbergen.
Manipulation und Lüge sind die Mittel, mit denen sie virtuos innerhalb nur eines Tages und einer Nacht diese von Aufstiegsdenken und Abstiegsangst dominierte Welt zum
Einsturz bringt.
Zuletzt wird sie selbst als Teil des Systems zur Zielscheibe ihrer Zerstörungswut: Sie kann ihr selbstgebautes Gefängnis nicht sprengen, ohne sich selbst zu zerstören.


In seinem 1891 am Hoftheater in München uraufgeführten Stück zeigt Ibsen einen Angriff auf das Bürgertum von innen. Als zusammengehörige Klasse mit gemeinsamen Werten ist das Bürgertum heute schwer auszumachen, aber die bürgerlichen
Sehnsüchte und Ängste, die seit dem 19. Jahrhundert Biographien kontrolliert, reguliert und deformiert haben, sind heute in alle finanziellen Schichten der Gesellschaft diffundiert. Die Angst vor dem sozialen Abstieg ist unser kollektives Leitmotiv geworden.
Wir sind wieder reif für die Herausforderung und Zumutung einer Hedda Gabler.

 

Besetzung      
Jørgen Tesman, Privatdozent der Kulturgeschichte Lars Eidinger    
Frau Hedda Tesman, seine Frau  Katharina Schüttler    
Fräulein Juliane Tesman, seine Tante  Lore Stefanek    
Frau Elvstedt  Annedore Bauer    
Richter Brack  Jörg Hartmann    
Eilert Løvborg  Kay Bartholomäus Schulze    
       

 

 
Ibsen und Strindberg, Dramatiker des ausgehenden 19. Jahrhunderts, sehen die Lebenslüge, Heuchelei in der Gesellschaft, Selbstgerechtigkeit der Gesellschaft im Mittelpunkt ihres Wirkens.
Mit der Übersiedlung Ibsens nach München im Jahr 1875 begann die Serie der 'Gesellschaftsdramen', die mit schonungsloser Offenheit, in kritischer Betrachtungsweise, gekonnter Technik, die Probleme des sozialen Milieus durch Schaffung der entsprechenden Atmosphäre auf die Bühne zu bringen, die heftige Diskussionen auslöste und die Kritiker auf den Plan rief.

Ibsens Werke finden ihren Weg aus der sozialkritischen Phase in eine symbolische, mystische Welt. Die Reihe endet mit dem dramatischen Epilog 'Wenn wir Toten erwachen'.
Der norwegische Dichter hat mit seinem Werk die nachfolgenden Perioden der Arbeit im Theater durch Hauptmann, Shaw, Strindberg, Wedekind, Kaiser bis hin zu Sartre und Anouilh stark beeinflusst.
"Alles, was ich gedichtet habe, hängt aufs engste zusammen mit dem, was ich durchlebt habe, wenn auch nicht erlebt habe." schreibt Ibsen 1880 an den ersten deutschen Übersetzer seines Peer Gynt, Ludwig Passarge.

Die Beschreibung der Emanzipationsbemühungen der Frau nahm in Ibsens Werken  ihren Anfang, als seine 'Nora' auf die Bühne kam.
Nora erfährt das Wunder nicht, Torvald Helmer, ihr Mann steht nicht zu ihr, er kritisiert ihr Fehlverhalten der Urkundenfälschung, sie verlässt ihn und Kinder - emanzipiert sich.

Das Ende der 'Nora' endet aus heutiger Sicht unspektakulär - Frau Nora Helmer verlässt die Familie.

Bei 'Hedda Gabler' führt der verzweifelte innere Kampf der Titelfigur zum initiierten Selbstmord einer der Figuren und zum Selbstmord der Titelfigur selber.

Kaum noch nachvollziehbar, aus welchen Gründen Hedda handelt. Sie, die von Tesman in jeder Hinsicht - wohl auch geistig aufgrund ihrer mangelnden Schulbildung - nicht zu befriedigende Frau, die jede Gelegenheit nutzt, sich anderen Männern zuzuwenden, die mit allem unzufrieden ist, das Leben nicht wie Thea Elvstedt - wie Nora - in die Hand nimmt und aus der Ehe ausbricht, sondern ihre Umwelt traktiert.

Sie lehnt es ab, die Tante Tesmans zu duzen, die Kopfbedeckung der Tante auf dem Sessel, die kleinbürgerliche, auf Sparsamkeit ausgerichtete Welt Tesmans stört sie, Thea Elvstedt erinnert sie daran, dass sie die Schulkollegin schon in der Schule ärgerte, an den Haaren zog - jetzt da die Schulkollegin wieder in ihr Leben tritt, wird weiter schikaniert.

Es wird deutlich, dass Hedda nur das eingeschränkte Leben des Vaters als Soldat, als General kannte, sich nicht entwickelte und nun feststellt, dass sie geistig weder mit Tesman, dem Privatdozenten der Kulturgeschichte, noch mit Thea mithalten kann, die schon früher bei schriftstellerischen Arbeiten mitwirkte.

Als Kompensation für diesen selbsterkannten Mangel wird von ihr der eine gegen den anderen ausgespielt, zu dessen eigenem Nachteil beeinflusst, nur um zu zeigen, wie sehr sie aktiv ist und ihre Umgebung beherrscht und diese dabei ins Unglück stürzt. Hat sie selber aber hat sie Angst vor jedem Skandal, vor dem 'Was-werden-die-Leute-sagen'?

Eilert Løvborg, der durch Thea zu einem drogenfreien Leben und zu seiner literarischen Arbeit zurückgefunden hat, wird von Hedda so lange zu einer Tat in voller Schönheit gedrängt, sie überlässt ihm eine der beiden Pistolen des Vaters, damit er mit 'Weinlaub im Haar' das tun kann, was nur mit äußerstem Willen zu vollbringen ist, sich zu töten.
Als sie erfährt, dass der Selbstmord nicht durch Treffen des Herzens in der Natur geschieht, sondern in einem Bordell durch einen unabsichtlichen Schuss in den Bauch, bricht für sie auch dieses letzte für sie so wichtige 'Den-schönen-Schein-erwecken' zusammen.
Die Tatsache der von Hedda an Løvborg ausgegebenen Schusswaffe wird dem Richter Brack bekannt und dieser findet darin Gelegenheit zur Erpressung von Liebesdiensten durch sie. Aus dieser Falle findet sie nicht mehr heraus, weg von den Menschen, die Einsamkeit im Tod ist für sie die einzige Lösung.
 


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In der Zeit von Juni bis 18. November 1890 schreibt Henrik Ibsen das Schauspiel in vier Akten 'Hedda Gabler', um deren Uraufführung sich Herzog Georg II. von Sachsen-Meiningen bemüht. Dieser muss das Vorhaben aufgeben, da ihm die richtige Darstellerin der Titelrolle fehlt.

Für den 31.1.1891 setzt das Residenztheater in München die erste Vorstellung - im Beisein des Autors - seiner Produktion der 'Hedda Gabler' auf  den Spielplan, elf Jahre nach dem auch seine 'Nora' hier dem Publikum vorstellt wurde.

Hatte 1880 der Schluss der 'Nora' irritiert, weswegen dieser zunächst 'durch Fremdeinwirkung', später von Ibsen selber dahingehend geändert wurde, dass Nora nicht aus dem Haus geht und Mann und Kinder eben nicht allein zurücklässt - so wird auch die 'Hedda' vom Publikum wegen ihrer 'Unfassbarkeit' abgelehnt, wohl weil die Darstellerin der Titelrolle es nicht vermochte, die Problematik der Figur zu vermitteln.
 


Zitat

Königlich privilegirte Berlinische Zeitung von Staats- und gelehrten Sachen -
Vossische Zeitung, No. 54 Abend-Ausgabe, Montag den 2. Februar 1891.

München, 1. Februar. (Eig. Mitth.) Unter heftigen Beifalls- und Mißfallensbezeigungen ist "Hedda Gabler", Ibsen´s neustes Werk, gestern zum ersten Mal aufgeführt worden; einen wirklichen, inneren, dauernden Erfolg hat es nicht zu erringen vermocht. Es findet dies seine Begründung vielleicht in dem seltsam räthselhaften Charakter der Heldin, die sich mit den lächerlichsten Kleinigkeiten ernsthaft beschäftigt und mit dem Fürchterlichsten lächelnd spielt; sie ist schwer verständlich, diese Frau mit der verdorbenen Phantasie, dem Durst nach Lebensgenuß und der Feigheit vor jedem Schritt, der über die Alltäglichkeit hinausführt - hier muß die Darstellung dem Dichter zu Hilfe kommen, und das ist gestern nicht geschehen. Frl. Heese hat sich bei der Auffassung der Hedda total vergriffen und damit dem Stücke allen Grund und Boden entzogen. Schon bei ihrem ersten Auftreten ließ ihre verstörte Miene und ihr tragischer Ton keinen Zweifel hierüber bestehen; als sie nun gar später in ein ganz hohles Pathos verfiel und am Schlusse des ersten Aktes mit verzweifeltem Ausdruck und dröhnender Stimme erklärte, daß sie sich jetzt mit Pistolenschießen amüsiren werde, war´s einfach um die Rolle geschehen. Die ohnehin seltsamen und immer wiederkehrenden Worte "mit Weinlaub im Haar" erregten ungezügelte Heiterkeitsausbrüche, und als die Darstellerin sich im vierten Akte wirklich zu großer Kraft aufschwang und wenigstens das Dämonische, welches in dem Charakter der Hedda liegt, zur Geltung brachte, war das Publikum längst um seine Stimmung gebracht und faßte komisch auf, was nur irgend komisch aufgefaßt werden konnte. Das Bedauerlichste war jedoch hierbei, daß man diese Hedda nicht der Schauspielerin, sondern dem Dichter als Mißgriff anrechnete; nur derjenige, der das Stück gelesen hatte, konnte ahnen, wie himmelweit verschieden Dichtung und Darstellung wirkten. Die Rolle der Thea Elvstad in den Händen von Marie Conrad-Ramlo trat dem gegenüber in ihrer erstaunlichen Naturwahrheit doppelt scharf hervor und wurde dadurch eigentlich die interessanteste Person des ganzen Stückes; für die geniale Künstlerin bedeutet das einen großen Triumph, für das Ibsen´sche Werk aber eine vollständige Verschiebung der Anlage. Stury (Tesman), Bonn (Lövborg), Keppler (Brack) waren theilweise gut. Frau Dahn-Hausmann sogar vortrefflich, nur litt die ganze Aufführung unter einem viel zu langsamen Tempo. Ibsen wurde nach den beiden letzten Akten je drei- und viermal stürmisch gerufen, obwohl die Gegner des Dichters sich alle Mühe gaben, den Enthusiasmus, der unter den obwaltenden Verhältnissen allerdings nicht ganz gerechtfertigt war, durch energisches Zischen zu dämpfen.

Zitatende
 

Hedda Gabler, eine Frau im ausgehenden 19. Jahrhundert, etwa am Beginn ihrer dreissiger Lebensjahre, die als einziges Kind aus einem Haushalt mit militaristischem Hintergrund stammt. Der Vater General übernahm typischerweise aufgrund seiner Stellung alle Entscheidungen, der Drill der Tochter reichte gerade zur eigentlichen Aufgabe in der damaligen Zeit: zu gefallen, um einen Ehemann zu finden, der die Versorgung der meist ungebildeten Töchter - für die unteren Schichten war eine Schulbildung schon aus Kostengründen kaum möglich - für die Zeit ihres Lebens übernimmt.

Beide Werke 'Nora' wie auch 'Hedda' zeigen die Problematik der unselbständigen Frau im 19. Jahrhundert - ohne entsprechende eigene Einkünfte, weil ohne Bildung, die allenfalls zur Führung eines Haushaltes hinreichte.
Nora Helmer hatte in der Originalfassung das damals Unsägliche für sich in Anspruch genommen, die Ehe zu verlassen, als ihr Mann sich wegen ihres Rechtsbruchs von ihr abwendet, obwohl sie ihn nur durch einen Kuraufenthalt mit ihr und dem gerade geborenen Sohn Ivar in Italien, für das sie das Geld durch eine Bürgschaft des Vaters, dessen Unterschrift auf der Urkunde sie fälscht, erhalten konnte, das Leben rettet.

Hedda Gabler geht eine Ehe mit dem promovierten Kultur-Wissenschaftler, den ungeschätzten Jørgen Tesman - dieser elternlos im Hause von Tanten aufgewachsen - ein, die eben eine solche wirtschaftliche Absicherung nach dem Tod Vaters, des pensionierten Generals, sicherstellen soll.

Ihre fehlende Bildung macht ihr das Leben neben dem Akademiker Tesman schwer, sie hat keine Möglichkeit, ihm geistig zu folgen, sich mit seinen Interessen auseinanderzusetzen und ihn zu unterstützen. Aufgrund ihrer Herkunft aus einem Generalshaushalt ist sie mangels Kenntnissen auch nicht in der Lage und darum auch nicht Willens, das Haus zu führen.
Aufgrund der prekären wirtschaftlichen Lage Tesmans - das ihnen zur Verfügung stehende Haus ist überschuldet, die Absicherung der Einrichtung meint eine Tante von Tesman durch Verpfändung ihrer und ihrer Schwester Rente - 'eine reine Formsache' - sichergestellt zu haben - auf den Diener in Livrée und das von Tesman versprochene Reitpferd verzichten.
Die durch die Ehe mit Tesman erwartete Versorgung auf hohem Niveau kann also von ihr nicht erzielt werden, da sich die Karriere Tesman's als Professor durch das Auftauchen eines Konkurrenten als nahezu unrealistisch zeigt.

Hedda hat nichts gelernt, mit dem sie den Tag sinnvoll gestalten kann. Es fehlen ihr mangels intellektueller Gaben sämtliche Voraussetzungen hierfür. Glücklicherweise, wie sie es sieht, hat sie doch etwas zum Zeitvertreib - die Pistolen aus der Erbschaft, mit denen sie so ins Blaue schießen kann.

Eine väterlicherseits stark männlich geprägte Erziehung - von der Mutter ist im Stück nicht die Rede - hat in diesem Vater / Tochter-Verhältnis eine harte Frau aus Hedda gemacht, der es darum geht - dem Vorbild General-Vater nachzueifern, dies möglich durch eine entsprechende -  im 19. Jahrhundert viel diskutierten Naturalismus - erbliche Belastung, also von der Veranlagung her alles mitbringend, das ihr Vorgelebte adaptierend - Einfluss auf das Leben anderer zu nehmen, zu  befehlen und damit zu beherrschen.

Ihre früheren männlichen Partner entzogen sich Heddas Gängelung, auch Eilert Løvborg, 'einer ihrer heißester Beschützer - in seiner Blütezeit', der von ihr mit der Pistole bedroht wurde als er sie verließ, der dann dem Alkohol verfiel, aber in der Abgeschiedenheit im Norden des Landes als Hauslehrer, der von ihm zu unterrichtenden Kinder aus der ersten Ehe des Hauherrn, zu sich und unter Mithilfe der Hausfrau, Thea Elvstedt, zu seiner Profession als wissenschaftlicher Autor zurückfindet. In ihm erwächst ein Konkurrent, der Tesman bei der Erlangung der ausgeschriebenen Stelle als Professor gefährlich werden könnte. Als Løvborg, von Hedda zum Alkoholkonsum gedrängt, bei dem zeitlich unmittelbar folgenden Herrenabend abstürzt und dem alten Laster wieder verfällt, er später dann seine Situation realisiert, empfiehlt sie ihm, die seinerzeit von ihr auf ihn gerichtete Pistole nun selber zu nutzen und 'in Schönheit' 'so früh das Fest des Lebens zu verlassen.' 
Mit Selbstmord oder Duell löste man persönliche Probleme in dieser Zeit.
 
Ibsen zeigt am Beispiel der Thea, die tatsächlich Ehemann und dessen Kinder verlässt, dass sich eine Frau im 19. Jahrhundert sehr wohl in die berufliche Arbeit eines Mannes einbringen und sich dabei selbst verwirklichen kann, um dann im Falle Tesman neben ihm dieses eine geisterfüllte Leben - nach Eilert Løvborg - in Museen oder Bibliotheken z.B. durch Aufarbeiten von Papieren weiterführen zu können,

Dass Frauen im 19. Jahrhundert sich auch anders verhalten konnten, zeigen Beispiele:
Franz Liszt fand in Carolyne von Sayn-Wittgenstein eine Partnerin, die an seinen Ideen, Vorhaben und Kompositionen starken Anteil nahm. Ob Liszts Weimarer Jahre ohne sie so fruchtbar gewesen wären, darf bezweifelt werden.

In der Münchener Zeit Richard Wagners - ab 1864 - war Cosima noch mit Hans von Bülow verheiratet. Neben ihren eigenen häuslichen Verpflichtungen in der Luitpoldstraße ging sie jeden Tag in die Brienner Straße und koordinierte dort Wagners Tagesablauf, erledigte seine Korrespondenz und überwachte die Abläufe auch dieses Haushalts.
Minna Planer, die erste Ehefrau Richard Wagners, war in all den Jahren in Riga, Paris, Dresden und nach der Flucht auch in Zürich die züchtige Hausfrau, die ihm ein Haus einrichtete - ihre geistigen Möglichkeiten reichten aber über den 'Rienzi' kaum hinaus. Daher musste mit dem Erscheinen der Muse Mathilde Wesendonck das Verhältnis zu Minna zwangsläufig ein Ende finden.
Sie merkte, dass sie Mathilde und später Cosima geistig unterlegen war, mit Richard Wagners Entwicklung nicht mithalten konnte und die Haushaltsführung war mit der Auflösung des 'Asyls' 1859 beendet, so dass sie keine Aufgabe für sich im Zusammenleben mit Richard Wagner mehr fand.

Hedda kann weder - als geringste Herausforderung - den Haushalt für Tesman führen - (ist sie in der Lage, einen Faden in eine Nadel einfädeln zu können?) - Tante Julle Tesman ist froh, einspringen zu können und gebraucht zu werden - noch kann Hedda ihren angeheirateten Tesman in seiner wissenschaftlichen Arbeit unterstützen wieThea es bei Løvborg praktizierte und am Ende des Werkes Thea dies bei Tesman wiederholen wird.

Dass Frauen erst seit dem Anfang des 20. Jahrhunderts ein Studium aufnehmen durften und durch Veröffentlichungen von Dr. Otto Weiniger unter dem Titel 'Geschlecht und Charakter' in ihrem Fortkommen beeinträchtigt wurden, darf beim Inszenieren von Ibsens Werken nicht außer Acht gelassen werden. 
 


Zitat

Dr. Otto Weininger
'Geschlecht und Charakter'
Wien / Leipzig 1903

Das absolute Weib hat kein Ich




Seite 241

Zitatende

 

 

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Die Berliner Ostermeier-Inszenierung wird in ihrer Wirkung maßgeblich beeinflusst durch das Bühnenbild von Jan Pappelbaum - ein Bungalow der 60-er Jahre, der Entwurf des Gebäudes könnte von Richard Neutra oder eher noch Sepp Ruf stammen, der auf die Drehbühne gesetzt die Möglichkeit schafft, wechselnd Frontansicht, oder seitliche wie auch Rück-Ansichten zu zeigen.
Blick aus dem Garten in das Gebäude wie auch aus dem Salon in den Garten durch verschiebbare deckenhohe Glaswände, an denen zeitweise Regenwasser herunterläuft und an die Eilert Løvborg 'von außen' haucht, die unterkühlte, melancholische Herbststimmung verdeutlichend.

Die Hauptspielfläche nur mit einer überdimensionalen Couch über Eck in heutigem Design ausgestattet. Die verschiebbaren Glasflächen erlauben Auftritte und Abgänge von der Vorder- auf die Hinterbühne vv., so dass Bewegung der Figuren im Haus, nach draußen und drinnen sich ergeben oder Darsteller an der geschlossenen Glaswand 'außen' stehend, 'drinnen' in den Ablauf der Handlung einbezogen werden.
Über diesem 'Gebäude' eine Spiegelfläche, so dass jeweils Einblicke in die dem Publikum abgewandten Spielräume möglich sind.  Man sieht so, wie Thea und Tesman 'hinter der Szene' mit dem Aufarbeiten der Unterlagen zu Løvborg's Buch beginnen, Notizzettel werden an die Wände geklebt und der Vorderbühne am Boden ausgelegt.

Ein Werk, vom Autor ins ausgehende 19. Jahrhundert angelegt, spielend ins Heute zu übertragen, birgt Probleme, denn eine solche ’Hedda Gabler’, die trotz Striche – die Rolle der Berte fehlt ganz - Umformulierungen und Änderungen z.B. der Vernichtung des Løvborg’schen Manuskripts im Kamin, hier durch Zertrümmern des Laptops und Verheizen im Grill, ein derartiges Verhalten an den Tag legt, entspricht nicht den Intentionen des Autors eines Anprangern des Status' der Frau am Ende des 19. Jahrhunderts in Mitteleuropa.
 

Zitat
 

Fhttp://www.welt.de/wissenschaft/article351929/Ueber_den_weiblichen_Schwachsinn.html
 

Der Neurologe Paul Julius Möbius wurde vor 150 Jahren geboren.
Seine Thesen über die geistigen Fähigkeiten und Seelenzustände der Frau machten ihn berühmt und berüchtigt.

"[...]
Möbius warnt: Übermäßiges Denken macht Frauen krank

Möbius ging davon aus, dass die Natur den zwei Geschlechtern unterschiedliche Aufgaben zugedacht hatte. Der Mann mit dem äußerlich besser entwickelten Scheitellappen hatte das Potenzial zum Gelehrten oder Künstler. Die Frau hingegen gehörte an den Herd, ins Wochenbett und hatte die Kinder zu erziehen. „Gelehrte und künstlerische Frauen sind Ergebnisse der Entartung“, erläuterte der Leipziger. Er warnte, dass übermäßige Gehirntätigkeit das „Weib nicht nur verkehrt, sondern auch krank“ mache.

Die Liste der einprägsamen Sätze aus Möbius‘ Hirn lässt sich fortsetzen. Sein Material, besonders aber das genannte Hauptwerk, hat der Frauenforschung, Feministinnen, aber auch Medizinern in ihrer historischen Reflexion als Quelle gedient. „Sein Buch ist ein Dokument der Sozial- und Mentalitätengeschichte und auch ein Schwanengesang nach 4000 Jahren patriarchalischer Gesellschaftsstruktur und Rollenzuweisung“, urteilt der Medizinhistoriker Marcel H. Bickel (Bern) in der Schweizerischen Ärztezeitung.

Allerdings traf Möbius einen empfindlichen Nerv der Männerwelt. Sein Buch verkaufte sich ganz gut bis zum Vorabend des Ersten Weltkriegs, erreichte mehr als ein Dutzend Auflagen.
[...]"

Zitatende

 

Somit wird die Schaubühne mit dem Zeigen der Hedda in einem heutigen Umfeld der Figur Ibsens nicht gerecht. Die Darstellerin steht neben der Rolle, alles was sie tut, passt nicht in das der Ehefrau eines promovierten Kultur-Wissenschaftlers um 1890 bzw. nicht ins heutige Bild einer Frau.
Es sei denn, das alles ist exemplarisch für einen TV-Krimi oder in einer daily Soap in der 754 Folge zu erleben, nach den Motto 'Schlechte Zeiten im Lindenhof'.

Da könnte auch, wie in Ulm vom heutigen Meininger Intendanten Ansgar Haag inszeniert, eine Inzeststory Vater / Tochter übergestülpt werden oder Hedda ein Verhältnis mit Thea haben.

Das Problem des krampfhaften Verheutigens betrifft auch die 'Drei Schwestern' an der Schaubühne. Ein Werk ebenfalls am Ende des 19. Jahrhunderts angesiedelt, kann nicht neben Kühlschrank (als Symbol des Überflusses) und Alu-Möbeln in Szene gesetzt sein, kann nicht die Atmosphäre mit Duell im Off zur Zeit der Zaren im damaligen Russland zeigen.
 

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Für Hedda ist alles nicht so gekommen wie sie es wollte, alles ist ihr lästig, alles ödet sie an.
Aber wusste sie überhaupt, auf was sie sich einlässt?
Die ganze Umgebung, das Haus, die Blumen zum Empfang, Tante Julle mit ihrer neuen Mütze, Tesmans Pantoffeln aus der alten Wohnung mitgebracht, Tesman mit seinen Papieren und Studien, Løvborg's Arbeit an dessen Buch - alles das interessiert sie nicht einmal am Rande, sie sucht nur, da sie selber für sich und andere im Positiven nichts zustande bringt, ihm und Thea und deren gemeinsamen Studien zu schaden, sie verleitet  Løvborg zum Trinken, obwohl sie weiß, dass er damit wieder dem Alkohol verfallen muss.

Die Darstellerin der Hedda spielt so gekonnt, in der Sprache alles reduzierend, dass dem Publikum klar wird, wozu eine Frau überhaupt und gerade mit dieser Art, sich zu geben, fähig ist.
Sie nutzt ohne Scheu jede sich ihr ergebende Möglichkeit, lamentierend, direkt oder subversiv Einfluss zu nehmen. Rabiat wird sie als sie Tesman den Aktenkoffer entringt, um an das Manuskript zu gelangen.

Eine das Verhalten Heddas stark bestimmende Figur ist der leichtlebige Jurist Brack, ein Freund des Hauses und langjähriger Verehrer von Hedda, der ein großes Interesse hat, 'alleiniger Hahn im Korb'  in einem Dreiecksverhältnis zu sein - Tesman und Hedda, Hedda und Brack und möglicherweise auch Brack und Tesman.
Als Brack ihr deutlich macht, dass er sie in der Hand hat und selbst beim eigenen Tod - sie wehrt sich nicht, trumpft nicht auf, wird nicht laut, alles läuft ohne Spektakel mit reduzierter Lautstärke ab.

Hat diese Kühle Blonde, bei diesem Verhalten, in dieser verheutigenden Inszenierung, wirklich Angst vor einem Skandal, mit dem Prinzip der Unschuldsvermutung bei einem Polizeiverhör oder Gerichtsverhandlung?

Es schreckt sie doch wohl eher die Eintönigkeit dieses Lebens oder die Erkenntnis, in andere Sphären nicht eindringen zu können?

Die Protagonistin der Titelrolle praktiziert den gesamten Abend einen Tonfall, der ihren Überdruss, als  'Grüne Witwe' und deren geistige Minderbemittlung zweifelsfrei dokumentiert.
Ibsens Text enthält aber Möglichkeiten die Menge, Monotonie nicht zuzulassen bzw. aus dieser auszubrechen und bei der Vermittlung des Inhalts über die Modulation der Sprache beim Publikum wechselweise Spannung und Ausgleich zu erzeugen.

Es wird interessant, Kleist's 'Penthesilea' an der Schaubühne 'zu hören', wie hier die Sprache von der Darstellerin angelegt wird.

 


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Anders selbst die kleine Rolle der Tante Juliane Tesman, die engagiert über das gesprochene Wort und die Tongebung die mitfühlende Tante zeigt oder Thea, die durch Gestaltung des Textes sehr deutlich macht, wie sie am Leben, Werden und Vergehen des Eilert Løvborg Anteil nimmt und wie die Gesamtsituation sie  beeinflusst  und damit bedrückt.

Dem Darsteller des aus der Konvention ausbrechenden 'Künstlers' Løvborg gelingt, die Labilität in der Figur deutlich zu machen, Intelligenz reicht dann doch nicht allein aus, das Leben zu gestalten, es braucht auch eine Portion Handfestigkeit, aus ihr etwas zu machen. Ihm fehlt gerade letzteres, nur durch das Eingreifen von Thea gelingt es, ihn auf die 'rechte Bahn' zurückzubringen und seinem Leben einen Inhalt zu vermitteln.

Der Tesman ist ein lockerer, unkomplizierter, etwas trotteliger, schnoddrig daherredender Wissenschaftler 'aber, sag mal, was sollen wir mit den beiden leeren Zimmern hinter dem Arbeitszimmer da und Heddas Schlafzimmer anfangen', dem man kaum abnimmt, ausgerechnet diese Dame Hedda sich zur Frau gewählt zu haben. Ein Aufgeweckterer - dass die beiden Zimmer auch für Kinder genutzt werden könnten, fällt ihm nicht ein - hätte sich auf das Unternehmen nicht eingelassen, aber Ibsen wollte den Tesman so naiv, weltfremd, realitätsfern. Er fragt die Tante, wie viel das ganze Unternehmen Villa kosten wird, er selbst weiß es nicht, einzuschätzen.

Als Tante Julle wissen will, ob er ihr nicht nach dieser doch längeren Hochzeits- und Studien-Reise etwas mitzuteilen habe - wie z.B. eine eventuelle Schwangerschaft Hedda's - antwortet er mit einem flapsigen "Nö!" zieht das "ö" auch noch nach und nach oben, so dass ein "Nöhö" daraus wird, er habe ihr doch schon alles am Telefon gesagt. Oder seine Frage, an die Tante gerichtet, klingt: "Was hast'n du'dn da für'n Käppi auf" ist beispielhaft im Gleichklang zur Übertragung des Werkes ins Heute zu sehen.
Typisch seine, die Daseinsberechtigung als Mann unter Beweis stellenden animalischen Jubelschreie bei Hedda's Verkündung ihrer Schwangerschaft, 'ich werde Vater, habe mich verwirklicht' - ob vom Autor auch so gewünscht - oder dass er Heddas Selbstmord mit einem lapidaren 'jetzt hat sie sich erschossen' kommentieren soll, ist zweifelhaft. Man könnte die Darstellung so interpretieren: 'Ach Gott, wenn schon, nun ist sie tot. Ich habe zu tun, rekonstruiere jetzt mit Thea das Løvborgs Buch über die Kunst der Zukunft, da ist Hedda doch nur hinderlich.'

So viel hat er während des engen Beisammenseins mit Hedda während der monatelangen Hochzeits-/Studienreise doch nun gelernt, 'mit der ist nichts anzufangen'.
Und so zeigt die Darstellerin der Hedda diese Figur. Sie selbst will zwar bestimmen, gerät aber doch über ihre unintelligenten destruktiven Machenschaften ins Abseits. Brack hat sie wegen der Weitergabe der Pistole in der Hand, er will sich auf seine Art um sie kümmern. Hat sie eben noch wegen des Dreiecksverhältnisses mit Brack kokettiert, so zeigt sich jetzt eine von ihr nicht mehr steuerbare Schieflage, wobei ihr bei ihrer Frage, womit sie bei seiner und Theas Rekonstruktion von Løvborgs Entwurf zu seinem neuesten Buch helfen könne, die Tesman mit einem klaren 'Nein, absolut nichts.' beantwortet, klar wird, dass sie aus dem Spiel ist.

Sie zieht die Konsequenz und schießt sich aus der von ihr gegenüber Løvborg aufgestellten Forderung 'der Schönheit wegen' in die Schläfe. Feigheit vor eigenen Entscheidungen kann Hedda nicht vorgeworfen werden.

In der Heute-Fassung ist es ist weniger der Skandal, den sie fürchtet, am Selbstmord von Løvborg durch die Weitergabe der Pistole aus ihrem Besitz in der Hand an ihn beteiligt, sondern als Nichtswürdige von Thea und Tesman ausgegrenzt zu sein, da die beiden sich in die Wissenschaft zu vergraben in der Lage sind und sie nicht mithalten kann.

Brack dagegen sieht die Schlagzeilen, die ihn als Jurist in Schwierigkeiten bringen könnten und im Originaltext sagt er: "Aber um Gotteswillen - so etwas tut man doch nicht!"

In Ostermeiers Inszenierung ist diese Textpassage gestrichen und so kümmert sich  keiner nach dem Schuss um Hedda, keiner schaut mal nur um die Ecke in den Gang, in dem sie liegt, niemand nimmt - selbst im Tod - mehr Kenntnis von ihr.

Hiermit wollte man die Perfidie deutlich machen - hieß es von Seiten der Schaubühne.
 


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Der Darsteller des Tesman sieht sich nach eigenen Worten in einem TV-Interview als Teil der 'Bravo-Generation', er wollte immer berühmt werden, entweder ewiger Fan bleiben oder selber auf das Poster kommen. Der Mann ist ja aber auch wahnsinnig 'busy' - spielte eben in seinem ersten Kinofilm 'Alle anderen', ist mit 33 Jahren Schauspieler, Regisseur an der Berliner Schaubühne, ist DJ, Dozent und Vater der Tochter Edda.

Muss er sich etwas beweisen?
Meint er für das Leben nur wenig Zeit zu haben?
Geht nicht bei dem Tempo und Fülle der Aufgaben nicht 'über kurz oder lang' die Intensität auf der Bühne verloren?

Bereits jetzt merke er bei seinem Hamlet, wie sehr ihn die Vorstellungen ermüden, wie er an einem Abend bestimmt drei Punkte erreiche, an denen er feststelle, dass er gleich tot umfalle, wenn er nicht die Chance bekomme, einzuatmen. Immer so in einem Grenzbereich zu spielen, wo es körperlich schon nicht mehr gehe.
Proben strengten ihn an, vor allem, wenn sie ihm keinen Spaß machten, dann arte das in Arbeit aus. Es würde an der Schaubühne viel geredet, im Vorfeld etwas zu konstruieren, was dann umzusetzen sei.

Regiearbeit fordere ihm Respekt ab. Immerhin sei ja eine Probe "von vorne bis hinten" zu leiten, er sei ja verantwortlich, ob er es in den Griff bekomme, wären beispielsweise drei im Ensemble unglücklich, kippe die Stimmung.
Mit seiner 'Räuber'-Inszenierung im Studio der Schaubühne sei er "total zufrieden", aber es sei ihm viel zu anstrengend gewesen. Als Schauspieler löse sich die ganze Arbeit, die ganze Investition irgendwann in einem Spielrausch auf, was bei der Regieführung nicht der Fall sei.

Es sei für ihn wichtig, seine Grenzen auszutesten, er müsse sich dem allem aussetzen, täte er das nicht, bekäme er garnichts zurück und das sei für ihn "viel anstrengender". Gehe er aber an seine Grenzen, und merke, es würde etwas freigesetzt, "dann kann man unendlich Energie mobilisieren."

 


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Es stört, dass Darsteller noch unmittelbar vor der Vorstellung im Kaffeehaus vor der Schaubühne am Lehniner Platz mit Besuchern ratschend sitzen und 'der Tesman' mit Handy telefonierend vor dem Theater auf und ab geht, dann als Regisseur seine 'Räuber-Truppe' im Studio noch schnell betreut und kaffeeschlürfend zu seinem Auftritt in 'Hedda Gabler' ins Haupthaus schlendert.
All das hat mit Disziplin nichts zu tun und schadet dem Image, selbst wenn man das heute als 'Publikumsnähe' bezeichnet.

Derartiges Verhalten ist möglich in Metropolen, wie die der Oberpfalz, wenn Orchestermusiker vor der Vorstellung, in der Pause sich zum Publikum gesellen oder der Dirigent und hier auch noch der Generalmusikdirektor sieben Minuten vor Beginn eines 'Don Giovanni' noch im Graben sitzt und sich mit der Begleitung der Rezitative vertraut macht.

Unglaublich!
Das hat vor Einlass zu geschehen.
Dieser GMD geht ja nun und dann folgt in drei Jahren der ad interim verpflichtete musikalische Oberleiter wie auch der jetzige Regensburger Theaterdirektor  - hoffentlich wird dessen Vertrag nicht verlängert, weil dem Ober-Bürgermeister der Metropole der Oberpfalz* wegen dessen Kenntnissen und Fähigkeiten im Bereich Kunst und Kultur, die ja in Regensburg Chefsache sind,  nur einer einfällt, den er in das Amt des Intendanten setzen könnte.

So steht zu befürchten, dass er den bis 2oo2 als kaufmännischen Leiter des Theaters Regensburg Tätigen mit der Aufgabe des Intendanten betrauen wird.

Frau K. aus R. wird es freuen und sie sich erinnern an - 'Die Stunde, da wir nichts voneinander wussten.'



(*Aussage des Regensburger OB am 17.3.2005 - man wolle mehr sein als die Metropole der Oberpfalz)
 

 

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