Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Neues vom Tage

'Die Meistersinger von Hannover'

 
Am Samstag, den 19.7.2014 bemerkte man im Veranstaltungskalender der 'Hannoversche Allgemeine Zeitung' unter der Rubrik 'Oper',
’Die Meistersinger’ fallen aus.
Keine Begründung - nichts.

Dass Hannover ein Opernpublikum hat, bewies die ’Tosca’, am 19. Juli 2014 im Park am Maschsee. Sie war ein ’Event’ mit szenisch sparsamsten Mitteln, großartigen Sängern, erstklassigem Orchester und Dirigenten sowie den angesehenen hannoverschen Chören.
Die einmalige Vorstellung war drei Stunden nach Kassenöffnung ausverkauft. Danach entschloss sich der NDR, die Generalprobe öffentlich zu machen und ebenfalls in den Verkauf zu geben.
Hunderte von Zaungästen lagerten vor den Absperrungen.


http://www.haz.de/Nachrichten/Kultur/Musik/Hannover-lauscht-Oper-Tosca-im-Maschpark


 

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Was aber ist los mit dem Opern-Flaggschiff des Landes Niedersachsen und der Stadt Hannover?

Ein ausgewiesener ’Wagner-Liebhaber’, der die an sich vorletzte 'Meistersinger'-Vorstellung besuchte, die schon wie 'sauer Bier' oder wie ein Whopper mit ’take one, get one free’

 

 

17:00–22:30 | Einführung 16:30 | zum letzten Mal! | Opernhaus

Die Meistersinger von Nürnberg

Oper von Richard Wagner

 - Einmal zahlen und zweit in die Oper gehen!

23–51,50 €

 


- auch noch mit grammatikalischem Fehler - angeboten wurde, berichtete:

Dieser hannoversche ’Meistersinger’-Abend sei eines Staatstheaters unwürdig gewesen, das Orchester spielte lieblos, es sei schlecht gesungen worden, von der Szene ganz zu schweigen.
Hierzu fragte er sich: ’Was soll das Ganze?’

Der Zuschauerraum leer – gerade mal ein Drittel der Plätze belegt.

Lehrer hätten abgelehnt, die ’hannoverschen Meistersinger' mit ihren Schülern zu besuchen.

Auf Grund des 'Besucherandrangs' an den Kassen habe das Staatstheater beschlossen, die nachfolgende Vorstellung ausfallen zu lassen.

Damit waren Ensemble, Chor und Orchester an dem Abend unbeschäftigt.
Was sagt eigentlich der Landesrechnungshof dazu?

Aber der Vertrag des Intendanten – im Volk allgemein als
’der Operetten-Klügl’ bekannt - wurde ja gerade von irgendwem verlängert.
Die Absetzung der 'Meistersinger' ist vielleicht Kalkül, alles unter dem Aspekt, Wagner geht in Hannover nicht, den muss man absetzen und besser - Bildungsauftrag hin, Bildungsauftrag her -
ganz Leichtes, mehr Tingel-Tangel, spielen.
Dann sichert man auch die Auslastung des Hauses.

Wie verlautete, anlässlich der Entsendung der Frau Dr. Gabriele Heinen-Kljajic in den Aufsichtsrat der Niedersächsischen Staatstheater Hannover GmbH:
 


Das Staatstheater besitzt regional und überregional

kulturelle und damit gesellschaftliche Bedeutung.
 


Ach!
Was die nicht sagen!

Jahr um Jahr schauten die Richard-Wagner-Vereine zu, da die Werke des sächsischen Meisters konsequent demontiert wurden.
Wer begehrte auf?

Da war nur Leipzig, das sich gegen den 'Holländer' am dortigen Stadttheater zur Wehr setzte.

Wer sagt etwas gegen BT und den szenischen Unfug, der dort bei den so genannten Festspielen zu Lasten des Werkes und des Steuerzahlers getrieben wird?

 


Pressemitteilungen Richard-Wagner-Verband Leipzig e.V.

Leipziger Erklärung der Richard Wagner Verbände
der neuen Bundesländer und Berlins


Am 24. Oktober 2008 trafen sich die Vorstände der Richard-Wagner-Verbände Berlin-Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Dessau, Halle und Magdeburg sowie Weimar, Chemnitz, Dresden und Leipzig zu einem Arbeitstreffen in Leipzig, der Geburtsstadt des Komponisten Richard Wagner.

Es wurde Einvernehmen erzielt, dass die Vorbereitung und Durchführung des 200. Geburtstags des Namenspatrons sowohl für die lokalen Verbände als auch für den Bundesverband und den Richard Wagner Verband International von herausragender Bedeutung ist. Sie werden dazu in der Geburtsstadt des Komponisten zu Gast sein.

Die Vorstände stellen fest, dass auf der Stadt Leipzig eine besondere Verantwortung lastet, den 200. Geburtstag des Leipziger Sohnes Richard Wagner würdevoll und der Bedeutung
seines Werkes angemessen zu begehen. Dazu gehört auch, Richard Wagner gleichberechtigt und sichtbar in den Kanon bedeutender Köpfe der Musikstadt Leipzig aufzunehmen.

Im Verständnis der Vorstände hat die Oper Leipzig eine besondere Verantwortung bei der Pflege des Wagnerschen Werkes. Sie sollte der Ort für die Aufführung aller Opern des Komponisten sein.
Es wird erwartet, dass im Mai 2013 nach langer Pause und als Ausdruck des Respekts und der Achtung gegenüber Richard Wagner seine Tetralogie „Der Ring des Nibelungen“ zur Aufführung kommt.

Die Vorstände sind sich einig, dass die Oper Leipzig nicht zur Experimentalbühne am Werk Richard Wagners mutieren darf.
Die Vorgänge um die Premiere der Oper „Der fliegende Holländer“
dürfen sich nicht wiederholen.
Die versammelten Richard Wagner Verbände einigten sich darauf,
ein verstärktes Augenmerk auf die Verantwortung der Intendanzen gegenüber dem Werk Richard Wagners und der Interpretation durch die Regisseure zu legen.


Es wird vereinbart, die Zusammenarbeit zu vertiefen und dazu regelmäßige Arbeitstreffen durchzuführen. Inhaltliches Ziel ist vor allem die Herausarbeitung der Bedeutung Mitteldeutschlands für die Entwicklung des Komponisten und als Stätten der Wagnerpflege.

 


Wurde der Mitarbeiter der Stadt Leipzig, der Trägerin der Bühne, als Initiator der Aktion, nicht damals auf Initiative einer Frau X. zurückgepfiffen?

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing