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01. April 1777
Friedrich Maximilian Klinger war Sohn eines Bauern im Odenwald, der
durch finanzielle Zuwendungen die Möglichkeit erhielt, das Gymnasium in
Frankfurt am Main zu besuchen und durch Goethe in Gießen
Rechtswissenschaften zu studieren. Dies gab er bald auf, als sich erste
Erfolge als Dramatiker einstellten.
Sein Schauspiel 'Der Wirrwarr' wurde auf Empfehlung von Christoph
Kaufmann - im Umfeld von Johann Kaspar Lavater - in 'Sturm und Drang'
umbenannt.
Kaufmanns Bedeutung liegt so in seiner Funktion als Schrittmacher und
Vorbild dieser literarischen Bewegung des 'Sturm und Drang'.
Mit seinen Werken zählt Klinger zur Epoche der Spätaufklärung, Einflüsse
von Rousseau, Voltaire und Kant sind unverkennbar.
Da sich seine Arbeiten für das Theater finanziell nicht auszahlten,
wurde er Soldat und Leutnant bei Großfürst Paul, dem späteren Zaren Paul
I. in St. Petersburg.
1787 heiratete er die russische Adelige Elizaveta Alekseeva, die Tochter
von Grigorij Orlov, dem Günstling von Zarin Katharina II..
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Autoren des 'Sturm und Drang' von etwa 1765 bis 1785 waren vor
allem Schubart, Lenz und der junge Schiller wie der frühe Goethe, letztere entwuchsen aber bald dem Stil, der durch Ekhof,
Dalberg und Schröder auf den Bühnen der herzoglichen Theater in
Gotha - bis zum Tode Ekhofs - in Mannheim bis zur Übersiedlung
des Theaters nach München und Dalbergs Aufgabe der Intendanz -
aber weiter in Weimar unter Goethe gepflegt wurde.
Schröders körperliche Leichtigkeit des Spiels - er hielt sich
nach einer Ausbildung bei Finsinger für den geborenen Tänzer -
Ekhofs überlegene geistige Durchdringung der Rollen formten mit
den Stücken der Zeit, der 'Stella', dem 'Götz', 'Clavigo, dem
'Hofmeister', 'Julius von Tarent' und weiter 'Räuber',
'Kabale', 'Fiesco' und 'Karlos' einen Darstellungsstil, der
besonders unter Dalberg und mit Iffland dem Publikum vorgestellt
wurde.
Im Almanach für Theaterfreunde, Berlin 1807 hebt Iffland die
Entwicklung hervor, als Ekhof kraftlos wurde, begann Schröders
große Zeit. Er spielte groß ausgreifend, mit Mut und
Riesenstärke, räumte beiseite, was ihn bremste.
Man spielte nach ihm die sich durch die neue Literatur
anbietenden Rollen raumgreifend, ungehemmt, so dass das Publikum
mitgerissen wurde.
Symptomatisch hierfür die Reaktion der Menschen im Zuschauerraum
bei der Uraufführung der 'Räuber' in Mannheim.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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