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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Auftrag zur Euthanasie

 


   ... am
01. September 1939

Den Nazis ging es darum, das Töten unwerten Lebens durchzuführen, diese Entscheidung und das Wirken der Zuständigen der Bevölkerung nahezubringen und Ressentiments abzubauen.

Der Film 'Ich klage an' aus dem Jahr 1941 befasste sich mit dem Thema der Tötung Behinderter.

Wolfgang Liebeneiner führte Regie.
Es spielten:
Heidemarie Hatheyer, Paul Hartmann, Mathias Wieman,
Margarete Haagen, Harald Paulsen, Albert Florath,
Hans Nielsen, Franz Schafheitlin, Erich Ponto.

 

Zitat

Keine eindeutige Klarheit besteht über den exakten
Beginn der organisatorischen Vorbereitungen der
nationalsozialistischen „Euthanasieverbrechen“.

Sicher ist, dass das Gesuch einer sächsischen Familie an Adolf Hitler im Frühjahr 1939, ihr behindertes Kind „einschläfern“ zu lassen, den Anstoß zu ersten Maßnahmen der „Kindereuthanasie“ gab.

Das Kind wurde nachweislich des Kirchenbuches der Gemeinde Pomßen am 25. Juli 1939 getötet.

Im August 1939 fand eine Besprechung statt, bei der die ersten Richtlinien erörtert wurden.

Leitende Mitarbeiter der Kanzlei des Führers und der Gesundheitsabteilung des Innenministeriums planten zunächst die „Kindereuthanasie“, die mit einem geheimen Erlass des Innenministeriums am 18. August 1939 begann.

Demzufolge sollten alle Kinder mit bestimmten „schweren, angeborenen Leiden“ an einen „Reichsausschuss zur Erfassung von erb- und anlagebedingtem schweren Leiden“ gemeldet werden.

Dieser Ausschuss war eine ebensolche Tarnorganisation der nationalsozialistischen „Euthanasieverbrechen“, wie die später ins Leben gerufenen Organisationen zur Durchführung der weiteren „Euthanasiemaßnahmen“.

Nach und nach entstanden über 30 Kinderfachabteilungen an Heil- und
Pflegeanstalten des Reiches, in denen bis 1945 vor allem Kinder und Jugendliche ermordet wurden.

Unterlagen über die Kinderfachabteilungen sind nur in geringem Umfang unter den allgemeinen Krankenakten der betreffenden Einrichtungen zu finden.

Der genaue Umfang dieses Teils der Krankenmordaktionen ist nicht eindeutig geklärt, weitere Forschungen stehen hier noch aus. Die in der Forschung meist mitgeteilte Zahl von 5-8000 ermordeten Kindern und Jugendlichen ist nur eine grobe Schätzung.

Im gleichen Zeitraum begann auch die Vorbereitung der Organisation der allgemeinen „Euthanasie“.

Zitatende

Bundesarchiv
 


Der Bischof von Münster, Clemens August Graf von Galen, hatte sich vehement gegen die Aktionen verwahrt und sich auch gegen Vergeltungsmaßnahmen gegen England eingesetzt, das sei unchristlich.

Goebbels spottete, der solle sich mal drei oder vier Stunden in einen Bombenhagel englischen Flugzeuge setzen, da würde der anders reden.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz,
in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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