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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages
 

'Dritter Schlesischer Krieg'

3. November 1760 - Schlacht bei Torgau
   

 

 
 

Vater Friedrich Wilhelm I. ging zwar in die Geschichte als Soldatenkönig ein, führte aber während seiner Regentschaft von 1713 bis 1740 keine Angriffskriege.

Sein Sohn, Friedrich II., hingegen nutze das Heer seines Vaters, um Brandenburg-Preußen die österreichische Provinz Schlesien einzuverleiben.

Die Kriege um diese Region reihten sich in Folge aneinander:
 

der erste Schlesische Krieg
 

1740 bis 1741

der zweite schlesische Krieg
 

1744 bis 1745

der dritte Schlesische Krieg
 - auch als der Siebenjährige Krieg - bezeichnet
 

1756 bis 1763

Zwischen dem ersten und zweiten Krieg lag ein Zeitraum von drei Jahren und dem dritten Krieg lag eine Zeitspanne von elf Jahren.

In dieser Perioden von Unruhen, die nicht nur die europäischen Mächte gegeneinander aufbrachte, lag auch der Unabhängigkeitskrieg in Amerika.

1749 wurde Goethe geboren,
1750 starb Bach,
1759 starb Händel, wurde Schiller und
1769 Napoleon wie auch
1777 Kleist geboren.
 
Das Blatt wendete sich für Friedrich, der in den Schlachten 

- bei Zorndorf und bei Hochkirch von 1758,
- bei Kay am 23. 7. 1759 und die für ihn verheerende
- bei Kunersorf am 12.8.1759,
- bei Landeshut am 23. 6. 1760,
- bei Liegnitz am 15.8.1760 und
- bei Torgau am 3.11.1760

mit seinem Machtstreben um Schlesien fast an sein und des Landes Ende gelangte.

Die letzte Schlacht des dritten Schlesischen Krieges - hier auch des Siebenjährigen Krieges - war die von Torgau an der Elbe, ca. 50 Km nordöstlich von Leipzig.

Die Schlacht tobte den ganzen Tag.
Es ging darum, die sich auf dem Höhenzug bei Torgau verschanzten Österreicher zu besiegen.
Friedrich gelang es mit seinem Reitergeneral Hans Joachim von Zieten den Feind auf den Höhen zu umzingeln, von allen Seiten anzugreifen und am Ende des Tages die Österreicher damit zu besiegen.
Friedrich verlor in der Schlacht 25 Prozent seiner Armee, die Gegenseite 30 Prozent.

Die Situation wendete sich grundsätzlich als Elisabeth I. von Russland ihren Neffen Peter als Thronfolger vorsah, was sich aber noch nicht direkt auswirkte.

Da der auf persönlicher Basis sehr mit Friedrich sympathisierte, führte er mit Friedrich schon seit langem einen intensiven Schriftverkehr und stimmte mit dessen Vorstellungen einer zeitgemäßen Staatsführung überein.

Als 'Tante Elisabeth' 1761 starb, folgte der Neffe als Peter III. auf den Thron, er zog die Russen aus dem Krieg mit Preußen zurück, beendete die Kriegshandlungen gegen Friedrich und schloss mit ihm am 5. Mai 1762 den Frieden von St. Petersburg, dem sich am 22. Mai 1762 die Schweden anschlossen.

Damit zerbrach die Koalition und Österreich blieb allein als Gegner Preußens im dritten Schlesischen Krieg übrig. Maria Theresia konnte am 29. Oktober 1762 in der Schlacht bei Freiberg endgültig besiegt werden und Schlesien blieb bei Preußen.

 

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Auf ein 'Wunder von Brandenburg' - dem Zerfall der Koalition Österreich, Russland, was letztlich Friedrich II. im Kriegesverlauf begünstigte, hofften Hitler und Goebbels am 12. April 1945 als der Präsident der USA, Franklin D. Roosevelt, in Warm Springs starb.

Man dachte, nun verließe Amerika die Koalition mit England und Frankreich - doch dies trat nicht ein. Die Alliierten kämpften Nazi-Deutschland nieder, hierfür brauchten Sie nur noch wenige Wochen.
 

 

 

DH

   
 

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Dieter Hansing