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... 04. Dezember 1943
War man sich 1940 in Berlin noch nicht so sehr im Klaren wie es
um die Qualität der angloamerikanischen Luftwaffe bestellt sein
könnte, musste man drei Jahre später erkennen, dass die
Reichweite der Bomber bis weit in den ostdeutschen Raum reichte.
Die Air Force flog in der Nacht zum 4. Dezember 1943 im Verband
mit mehr als 400 Flugzeugen von Westen an, bog bei Brandenburg
nach Süden ab und verfolgte also nicht das Ziel Berlin, wie in
der Nacht zuvor, anzugreifen, sondern erreichte gegen vier Uhr
morgens am 4. Dezember das Stadtgebiet von Leipzig.
In kurzer Zeit - nämlich binnen 35 Minuten - wurden 1.400 Tonnen
Spreng- und Brandbomben abgeworfen, die Leipzigs Innenstadt
durch den ausgelösten Großbrand zerstörten.
Hinzu kam, dass kaum Löschmöglichkeiten bestanden, da die
Leipziger Feuerwehr noch aus der Nacht zuvor die Restbrände in
Berlin bekämpfte, also nicht zur Verfügung stand.
Außerdem hatten die Feuerwehren der Umgebung mit ihren
Löschschläuchen andere Anschlüsse für die Leipziger
Stadthydranten, so dass die Verbindung Hydrant / Löschschlauch
nur in 30 Prozent der Fälle möglich war.
In dieser Nacht kamen 1.800 Menschen ums Leben.
Goebbels hatte für den 5. Dezember 1943 notiert, dass die Briten
dem Vernehmen nach im Januar die Luftoffensive intensivieren
wollten, weil das der kälteste Monat sei und damit die
Bombardements die deutsche Bevölkerung besonders demoralisieren
würden.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.
Dieter Hansing
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