... am
04. Mai 1772 geboren
Er war nicht 'der Erfinder' des populären Nachschlagewerkes, das
damaliges Wissen an die Allgemeinheit verbreitete.
Die Rechte an einem so genannten 'Conversations-Lexikon' hatte er 1808
für 1.800 Taler auf der Leipziger Buchmesse von einem Friedrich Richter
gekauft, der eine frühere Ausgabe gedruckt hatte und aus der
Konkursmasse die Rechte der Autoren Johann Karl Werther Johann Friedrich
Herzog übernahm.
Die Weiterentwicklung des Nachschlagewerkes fand allgemeine Anerkennung,
die Absatzzahlen stiegen und 1820 war die fünfte Auflage vergriffen, so
dass ein Neudruck vorzubereiten war.
Jede neue Auflage bedeutete aber eine Überarbeitung der vorhergehenden,
was zu Kritik in der Leserschaft führte, die auf so schnelle Wechsel
nicht eingerichtet war. Das Werk erschien ja nicht in Loseblattform,
sondern als Buch, gebunden.
Die Zurückhaltung, nicht auf jede literarische Neuerscheinung reagieren
zu wollen, konnte allerdings nicht realisiert werden, denn schon 1822
war der dritte Neudruck der fünften Auflage vergriffen und Brockhaus
entschloss sich, nun doch eine Neufassung herauszugeben, deren
Fertigstellung er selber allerdings nicht mehr erlebte.
Er erkrankte schwer und die Zeitungen berichteten bereits von seinem
Ableben.
Die Journalistin Helmina von Chézy - sie schrieb das verunglückte
Libretto für 'Euryanthe' von Carl Maria von Weber - teilte ihm aus
Berlin mit, man habe dort seinen Tod mit Bedauern zur Kenntnis genommen,
nun aber sei klar, dass eine falsche Todesmeldung ein langes Leben
bedeute.
Sie irrte sich, denn bereits im August 1823 verstarb Friedrich
Brockhaus.
Aus der Familie war die Fortführung des Unternehmen, für das Friedrich
Brockhaus noch 1822 am Rande Leipzigs ein großes Grundstück erwarb, das
eine Erweiterung des Unternehmens auch räumlich in größerem Stil
ermöglichte, gegeben. Als Eigentümer des Grundstücks war einer der drei
Söhne von Brockhaus eingetragen worden.
Sohn Friedrich Brockhaus heiratete 1827 - also vier Jahre nach dem Tod
von Vater Friedrich Brockhaus - die Schwester von Richard Wagner, Luise,
und kümmerte sich auch um des 1813 geborenen Neffens
Weiterbildung, wenn die Mutter und die Schwestern des Hauses Wagner sich
um das Fortkommen 'des kleinen Sachsen' Sorgen machen mussten.
|
|