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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Schlacht bei Leuthen

 


   .... am 05. Dezember 1757

Der erste Schlesische Krieg dauerte von 1740 bis 1742, der Zweite Schlesische Krieg war in den Jahren 1744–1745 und der Dritte Schlesische Krieg - der Siebenjährige Krieg - begann 1756 und dauerte bis 1763.

Während letzterem traten 1757 erst Frankreich, dann Russland auf österreichischer Seite in diesen Krieg ein.
Friedrich II. wollte mit einem Einfall in Böhmen den Krieg entscheiden, zumal er gerade mehrfach verloren hatte und sich mehr zur Wehr setzen musste, als dass er Boden gewinnen konnte. Völlig überraschend erzielte er in der Schlacht von Roßbach am 5. November 1757 einen überragenden Sieg über die Franzosen.
Danach war in der Schlacht von Breslau am 22. November 1757 Friedrichs Schwager, Fürst August Wilhelm von Braunschweig-Bevern, vernichtend geschlagen worden.

Friedrichs Ziel war es, sich mit den Resten dieser geschlagenen Armee zu vereinen und durch einen gezielten Vorstoß wieder in den Besitz der strategisch und wirtschaftlich wertvollen Provinz Schlesien, insbesondere deren Hauptstadt Breslau als Winterlager und dann nach Böhmen zu gelangen.
Die Schlacht bei Leuthen - nördlich von Breslau - gewann der König von Preußen.

 


Nach dem nächtlichen Feuerüberfall beorderte Friedrich II. einen Adjutanten zur Armee, um einige Grenadierbataillone herbeizuholen. Mit geringer Begleitung eilte der König weiter auf Lissa zu, um die Brücke, welche den Weg nach Breslau öffnete, zu besetzen.

In Lissa wurde er wiederum mit starkem Feuer empfangen, auf welches die Seinigen gleichfalls mit Schüssen antworteten. Mit den Worten: "Messieurs, folgen Sie mir, ich weiß hier Bescheid!" ritt der König mit seinen Adjutanten über eine Zugbrücke in den Hof des herrschaftlichen Schlosses. Vor dem Portale angekommen, stürzte eine Anzahl österreichischer Offiziere, mit Lichtern in den, Händen, dem Könige entgegen. Erstarrt blieben sie stehen, als Friedrich sie mit den Worten begrüßte: "Bon soir, Messieurs! Gewiß werden Sie mich hier nicht vermuten. Kann man hier auch noch mit unterkommen?" Die verwirrten Stabsoffiziere leuchteten dem König die Treppe hinauf. Währenddessen fanden sich auf dem Schlosse immer mehr preußische Offiziere ein, und jetzt erst hörte der König, daß seine Armee auf dem Weg nach Lissa sei.

Im Dunkel der Nacht marschierten die preußischen Regimenter schweigend durch die Winternacht. Da stimmte ein alter Grenadier aus tiefer Brust das schöne Lied "Nun danket alle Gott" an; die Feldmusik fiel ein, und sogleich sang die ganze Armee, mehr als 25 000 Mann, diesen Choral einstimmig bis zum Ende, der als Choral von Leuthen in die Geschichte eingegangen ist.


http://breslau-wroclaw.de/wb/pages/sammlungen/breslau-im-bild/sammlung/die-schlacht-bei-leuthen-iii.php
 


Für eine Verfilmung der Schlacht diente als Titel 'Der Choral von Leuthen'.
Otto Gebühr war - wie üblich - Friedrich der Große, Olga Tschechowa die Gräfin und Prinz Heinrich war mit Paul Otto - eigentlich Paul Otto Schlesinger - besetzt, der im deutschen Film gut Beschäftigung fand, sogar 1942 noch Leiter der Fachschaft Bühne in der Reichstheaterkammer wurde, bis die Nazis ein Jahr später zufälligerweise herausfanden, dass er jüdischer Abstammung war.

Am 25. November 1943 beging er mit seiner Ehefrau Charlotte Kindler Selbstmord, um der Einlieferung in ein KZ zu entgehen.

Es spielten auch: Veit Harlan - der Regisseur des Films 'Jud Süß' - verheiratet mit Christina Söderbaum, vom Volksmund 'Reichwasserleiche' genannt - und der später bekannte Regisseur Wolfgang Staudte.

 

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Dieter Hansing