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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages:

Wilhelmine Schröder-Devrient

 


   ... am 06. Dezember 1804 geboren

Für Richard Wagner war sie der Prototyp der dramatischen Sängerin - speziell - des dramatischen Soprans und damit stand sie Modell für alle Brünnhilden, die Isolde, die Kundry - sie gestaltete die Senta, die Venus auf der Bühne und brachte sie mit Richard Wagners dramaturgischen Vorgaben in Einklang.

Er erlebte sie als Fidelio-Leonore auf dem Höhepunkt ihrer Künstler-Laufbahn - 'jugendlich, schön und warm, wie nie seitdem auf der Bühne mir ein Weib erscheinen sollte.'

Nach dem Gastspiel schrieb er ihr in einem Brief, gab den im Hotel ab, dass von dem Tage an sein Leben seine Bedeutung erhalten habe und wenn sie je dereinst in der Kunstwelt seinen Namen rühmlich genannt hören sollte, sie sich erinnern möge, dass sie an diesem Abend ihn zu dem gemacht habe, was er schwöre zu werden wolle.

Als die Schröder-Devrient dann 1842 in Dresden den Adriano in Wagners 'Rienzi' sang, zitierte sie nach der Vorstellung aus Wagners Brief, den sie - da er ihr offensichtlich etwas bedeutete - aufbewahrt hatte.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing