... am 6. Mai 1786 geboren
Im Frankfurter Ghetto als 'Juda Löb Baruch' - was sich
Leben nennt - getreten, studierte er zunächst Medizin in
Berlin, wechselte dann zu Jura in Heidelberg und weiter
nach Gießen, wo er 1808 ohne Abschlussexamen den Titel
Dr. phil. erhielt.
Als Jude in Frankfurt selbst in der Position eines
Polizeibeamten nicht tragbar und der Kritik ausgesetzt.
Auch Richard Wagner erlag der Möglichkeit, sich über die
Juden auszulassen.
Für ihn erlaubte es sich, die damals zeitgenössische
Musik von Juden abzuwerten. Meyerbeer und Mendelsohn
waren das Ziel seiner Attacken.
Aber einen Literaten - Heine stand auch schon auf der
Negativliste - ließ er gelten, Ludwig Börne. Der habe
gewusst, dass nur möglich sei, Mensch zu sein, wenn man
aufhöre, Jude zu sein.
Börne änderte seinen Namen und ging nach Paris, wo er
als Journalist und Theaterkritiker tätig war. Er scheute
sich nicht, sich über Goethe lebenslänglich in
hysterischen Zügen auszulassen.
Gelegentlich wurde er Dichtern seiner Zeit nicht
gerecht.
Grillparzer verkannte er anfangs, 'Die Ahnfrau' fiel bei
Ihm durch, mit Hoffmann hatte er seine Probleme, Jean
Paul verehrte er.
Für das 'Junge Deutschland' setzte er sich ein.
Diese Vereinigung hatte nach seiner Meinung die
Verbreitung der Demokratie zum Ziel - als Vertreter
gehörten ihr Heinrich Laube, später Direktor des
Burgtheaters in Wien, Heinrich Heine, Karl Gutzkow - der
sich sehr für Büchner verwendete und für die
Veröffentlichung von 'Dantons Tod' in der
Literaturzeitschrift 'Phoenix' sorgte - als Dramaturg am
Hoftheater in Dresden, wo er Eduard Devrient und Richard
Wagner außerordentlich zusetze, an.
Börne war der Meinung, dass die Julirevolution von 1830
auch Folgen in Deutschland haben müsse.
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