... am 07. August 1981 uraufgeführt
Bertolt Brecht schrieb das Drama 'Baal' im letzten Jahr des Ersten
Weltkrieges in Anlehnung an sein eigenes Leben - uraufgeführt wurde es
1923 in Leipzig.
Die Idee des Stückes basiert auf den von Brecht verehrten Dichtern
Villon, Ribaud, Verlaine wie auch Wedekind.
Das Urbild des Baal war nicht der von Brecht erfundene Monteuer Josef K.
aus Augsburg, der mit einem herunter gekommenen Mediziner in
Süddeutschland herumzog, sondern Paul Verlaine.
Das von Brecht beschriebene homosexuelle Verhältnis basiert auf dem
Leben der beiden Freunde Verlaine und Rimbaud in Gasthäusern und auf
Straßen in Belgien und England.
Aus den vier Schauspiel-Fassungen stellte Friedrich Cerha ein Libretto
zusammen, mit der Komposition entstand die Oper in der Zeit von 1974 bis
1979.
Die Uraufführung in Salzburg bei den Festspielen dirigierte Christoph
von Dohnanyi, die Regie hatte Otto Schenk, die Titelrolle sang Theo
Adam, dem es gelang, sein sonst stets nobles Auftreten zurückzustellen
und den Baal als liederlichen, verwahrlosten Anarchisten zu zeigen.
Die deutsche Erstaufführung fand 1981 in Darmstadt statt - Beatrice
Niehoff war Sophie, Hubert Bischof war Baal, musikalisch leitete das
Werk Hans Drewanz, Regie führte Kurt Horres, dem es darum ging, in Baal
einen alt gewordenen Aussteiger zu sehen, der versucht, ein solcher zu
bleiben.
|
|