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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages
 

Machtübernahme Boris Goudunow

 

 

  ... am 7. Januar 1598
 

 
Fjodor I. starb nach einem Leben, umgeben von Beratern, die mehr an sich, als an das Russische Reich dachten.
 
 Den Regierungsrat hatte noch sein Vater Iwan IV. für den geistig minderbemittelten Sohn eingerichtet.
 
 Da waren beteiligt:
 Fürst Fjodor Iwanowitsch Mstislawski
 Fürst Iwan Petrowitsch Schuiski
 Fürst Nikita Romanowitsch Jurjew-Romanow
 Fürst Bogdan Jakowlewitsch Belski
 und Boris Goudunow.

 
 
Überfallartig riss der die Macht - nach dem Tod des Fjodor I. am 7. Januar (jul. Kalender) - an sich, ließ sich noch im gleichen Jahr als Zar ausrufen und im Herbst 1598 zum Zaren krönen.
 

 Seine Regentschaft war nicht von Erfolg gekrönt, denn sie war belastet durch Vorgänge in der Familie von Iwan IV. und den Rivalitäten zwischen der russisch-orthodoxen Kirche und dem Katholizismus im Nachbarland Polen.
 
 Ein Mönch, der sich als Dmitri als ältester Sohn von Ivan IV. ausgab, drang von Westen kommend mit Hilfe des katholischen Polen und seiner Kirche nach Russland ein und beanspruchte als rechtmäßiger Erbe die Herrschaft.
 Zu Truppen verhalf ihm Fürst Schuiski, der später selber durch das Komplott auf den Zarenthron gelangte.
 
 Dimitri gelang es zunächst, sich als Herrscher zu behaupten, da der polnische König Sigismund seinen Überfall unterstützte.
 
 Die Regentschaft wirkte sich für das einfache Volk günstig aus, jedoch konnte er die Politik nicht weiterführend durchsetzen, da ihm der Rückhalt beim Adel fehlte.
 
 Er verlobte sich mit der Tochter des Wojewoden von Sandomir, Marina Mnischek, doch als es zu Hochzeit und Krönung der Braut in Moskau kommen sollte, wurde er auf Betreiben Schuiskis ermordet, die Braut nach Polen zurückgeschickt.
 
 Friedrich Schiller griff das Thema unter dem Titel 'Demetrius' auf, das am 15. Februar 1857 im Weimarer Hoftheater seine Uraufführung als Fragment erlebte, da Schiller 1805 starb und das Werk nicht zu Ende führen konnte.
 

 

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Dieter Hansing