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... 09. Juli 1978
uraufgeführt
Die Premiere der Oper 'Lear' von Aribert Reimann an der Bayerischen
Staatsoper in München wurde unter der musikalischen Leitung von Gert
Albrecht ein sensationeller Erfolg.
Die Titelrolle sang Dietrich Fischer-Dieskau, die Töchter waren Helga
Dernesch, Colette Lorand, Julia Varady.
Die Shakespeare-Gestalt deutete der Komponist zu einem außer sich
geratenen modernen Menschen um.
König Lear möchte sein Königreich unter seinen drei Töchtern - je nach
Zuneigung zu ihm - aufteilen.
Die aufrichtigste Tochter verstößt er, die beiden anderen habgierigen
reißen die Macht an sich und verstoßen bald den Vater. Aus
Machtbesessenheit und durch Intrigen bringen sich die drei Schwestern
um, woran ihr Vater, König Lear, zerbricht.
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In München führte Jean-Pierre Ponnelle Regie, die Ausstattung
stammte von Pet Halmen. Man schuf einen kargen Bühnenraum, die
Darsteller bewegten sich auf einem Boden, der sich als
Heidelandschaft zeigte.
Effekte wurden durch eine geschickte Lichtregie möglich, die
besonderen Eindruck auf das Publikum machten, da sie die
Handlung verstärkten.
Mit dieser Inszenierung ging man an nach San Francisco.
Dort konnte man
durch bessere und modernere technische Mittel die Wirkung noch
verstärken.
Einige Theater nahmen sich des Werks an. Düsseldorf spielte es,
Mannheim, Nürnberg - hier war die Bühne verengt auf einen
Manegeraum - die KO unter Harry Kupfer ersetzte 1985 die Mythen
und Naturdarstellungen durch politische Andeutungen,
zerborstener Beton in der Heideszene.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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