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04.01.2010 - dradio.de

 

 

 

Thema des Tages

Alfred Jerger


   ... am 09. Juni 1889 geboren

Zum Anschluss Österreichs 1938 verkündete der Österreichische Kammersänger:

'Für die Künstler unserer endlich deutschen Ostmark bricht eine neue verheißungsvoll Zeit an. Das tiefe Kunstverständnis unseres Führers und seiner genialen Mitarbeiter ist Bürge dafür.'

Ein echter Wiener kam aus Brünn, so auch der Bass-Bariton der Wiener Staatsoper, der er bis 1953 angehörte.

Von Passau - dort noch als Operettenkapellmeister engagiert - führte ihn der Weg über Winterthur nach Zürich, wo er als Sänger entdeckt wurde.

Während seines Engagements in München lernte er Richard Strauss kennen, der ihm die Rolle des Mandryka in der Uraufführung seiner 'Arabella' für 1933 übertrug.

In Wien sang der die typischen Rollen seines Fachs.
Er war im Juni 1946 Jochanaan neben Luiba Welitsch als Salome und Anton Dermota als Narraboth.
International war er Giovanni, Guglielmo, Figaro-Graf, Pizarro, Scarpia, Kurwenal und Wotan.

In der Traviata vom 1947 mit der Schwarzkopf in der Titelrolle war er 'nur' noch der Baron Douphal.

Aber auch in einer Schallplattenaufnahme der 'Dreigroschenoper' war dabei.
 
Mit 80 Jahren stand er noch auf der Bühne und gab den Notar im 'Rosenkavalier'.

 

 

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik
um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing