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Thema des Tages:
'Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny'
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... am 09. März 1930 in Leipzig uraufgeführt.
Diese
erste Aufführung der gemeinsamen Oper von Brecht /
Weill war nicht sonderlich erfolgreich. Die Zeit
seit der 'Dreigroschenoper'
hatte sich zugunsten der Nazis verändert.
Während der Uraufführung von 'Mahagonny' kam es zu einem Tumult
im Zuschauerraum.
Anhänger der NSDAP, die eine
geplante Störaktion durchführten, animierten
einen Teil des Publikums zu Protesten gegen das
Werk, weswegen man die Oper nur mit Mühe zu Ende
spielen konnte.
Weill war wie Brecht als 'Kulturbolschewist'
bezeichnet worden und damit ausgegrenzt. In
seinen Werken zeige sich die
jüdisch-anarchistische Tendenz, hieß es
vonseiten der NS-Partei.
1933 wurde ein Aufführungsverbot für die Werke
Weills verhängt, er floh im gleichen Jahr nach
Paris.
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Mahagonny ist die Geschichte von Sodom und
Gomorrha. Ähnlich der biblischen Vorlage soll
die Stadt untergehen mit allen „Gerechten und
Ungerechten“, wie die Witwe Begbick äußert.
Tatsächlich wird das Schicksal der Stadt nicht,
wie im Alten Testament, durch eine äußere
Katastrophe besiegelt, sondern durch eine
Umwertung aller menschlichen Werte, durch die
moralische Katastrophe.
Aufnahmen
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Aufstieg und Fall der
Stadt Mahagonny,
mit dem Norddeutschen Radiochor, dem
Norddeutschen Radio-Orchester,
Leitung:
Wilhelm Brückner-Rüggeberg, 1956
(CD 2003 bei Sony Music)
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Aufstieg und Fall der Stadt
Mahagonny, mit Anja Silja, Anny
Schlemm, Thomas Lehrberger, Klaus
Hirte, Wolfgang Neumann, Frederic
Mayer, Paul Wolfrum, Hans Franzen,
Kölner Rundfunkorchester, Leitung:
Jan Latham-König, 1988
(CD Capriccio 10 160/61)
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Theater Regensburg
Spielzeit 2002/2003
Produktion in der Ära Weil
'Aufstieg
und Fall der Stadt Mahagonny'
'Weder Brechtig, noch prächtig - in
diesem Mahagonny ist der Hund verreckt'
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Mechthild Gessendorf, die Gattin des ehemaligen Regensburger
Theaterdirektors,
sang die Begpick an der Hamburgischen Staatsoper.
http://www.berliner-zeitung.de/archiv/peter-konwitschny-hat-die-oper-von-bertolt-brecht-und-kurt-weill-in-hamburg-inszeniert-das-soll-also-entfremdung-sein,10810590,9851610.html
Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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