Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Max Reinhardt

 

 

   ... am 09. September 1873 geboren

Er war ein hervorragender Schauspieler, der 'wir haben alle mal alt angefangen' in den entsprechenden Maskierungen und Kostümierungen am Deutschen Theater in Berlin auftrat.

Er folgte Otto Brahm in der Leitung dieses Theaters und erzielte außergewöhnliche Erfolge mit seinen Inszenierungen, was volle Häuser bewirkte. Die finanziellen Erfolge wurden ohne Subventionen erreicht. Man spielte auf hohem Niveau das, was dem Publikum gefiel und stülpte nicht - wie heute üblich - den Stücken irgendeinen Murks über.
Möglich ist das nur, weil genügend öffentliche Gelder zur Verfügung stehen, die im Rahmen der Budgets vergeudet werden dürfen.
Die Theater haben einfach zu große finanzielle Möglichkeiten für Bühnenbild und Regie.

Typisches Beispiel hierfür die Produktionen in BT, deren Ausrichtung ja auch noch von den RW-Vereinen ohne Kritik hingenommen werden. Dabei will man sich doch - nach Satzung - für das Werk RW's einsetzen.
Wäre wohl der sächsische Meister mit dem einverstanden, was heutzutage am 'Grünen Hügel' und sonstwo geboten wird?

 

to top


1919 übernahm Max Reinhardt den Zirkus Schumann, ließ ihn von Poelzig zum großen Schauspielhaus umbauen und spielte dort 'Sommernachtstraum' und 'Orestie' in großen Masseninszenierungen.

1920 ging er nach Wien, gründete das Max-Reinhardt-Seminar und pachtete das Theater in der Josephstadt.

Mit Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauß - dessen Rosenkavalier er 1911 in der Dresdener Uraufführung betreut hatte - gründete er im gleich Jahr die Salzburger Festspiele.

Zum 25. Bühnenjubiläum seiner Leitung des Deutschen Theaters schrieb Carl Zuckmayer 1930 eine Würdigung in der Zeitschrift 'Der Neue Weg' unter dem Titel 'Der Zauberer'.

Reinhardt war anfänglich für die Uraufführung von Zuckmayers 'Der Hauptmann von Köpenick' vorgesehen - ein Vorhaben, das sich heute aus nicht mehr nachvollziehbaren Gründen, nicht realisiert wurde.

Durch den Einmarsch der Nazis 1938 war für ihn als Juden kein Bleiben mehr in Deutschland und in seinem Schloss Leopoldskron in Österreich, so dass er in die USA emigrierte.

Er versuchte an die Erfolge vor dem Ersten Weltkrieg in Amerika mit der Mirakel-Inszenierung von Karl Gustav Vollmoeller anzuknüpfen, was ihm aber nur ungenügend gelang.
 

to top


Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz,
in Anspruch.

Dieter Hansing
 

to top