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... am 09. September 1873 geboren
Er war ein hervorragender Schauspieler, der 'wir haben alle mal alt
angefangen' in den entsprechenden Maskierungen und Kostümierungen am
Deutschen Theater in Berlin auftrat.
Er folgte Otto Brahm in der Leitung dieses Theaters und erzielte
außergewöhnliche Erfolge mit seinen Inszenierungen, was volle Häuser
bewirkte. Die finanziellen Erfolge wurden ohne Subventionen erreicht.
Man spielte auf hohem Niveau das, was dem Publikum gefiel und stülpte
nicht - wie heute üblich - den Stücken irgendeinen Murks über.
Möglich ist das nur, weil genügend öffentliche Gelder zur Verfügung
stehen, die im Rahmen der Budgets vergeudet werden dürfen.
Die Theater haben einfach zu große finanzielle Möglichkeiten für
Bühnenbild und Regie.
Typisches Beispiel hierfür die Produktionen in BT, deren Ausrichtung ja
auch noch von den RW-Vereinen ohne Kritik hingenommen werden. Dabei will
man sich doch - nach Satzung - für das Werk RW's einsetzen.
Wäre wohl der sächsische Meister mit dem einverstanden, was heutzutage
am 'Grünen Hügel' und sonstwo geboten wird?
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1919 übernahm Max Reinhardt den Zirkus Schumann, ließ ihn von Poelzig zum großen
Schauspielhaus umbauen und spielte dort 'Sommernachtstraum' und 'Orestie'
in großen Masseninszenierungen.
1920 ging er nach Wien, gründete das Max-Reinhardt-Seminar und pachtete
das Theater in der Josephstadt.
Mit Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauß - dessen Rosenkavalier er
1911 in der Dresdener Uraufführung betreut hatte - gründete er im gleich
Jahr die Salzburger Festspiele.
Zum 25. Bühnenjubiläum seiner Leitung des Deutschen Theaters schrieb
Carl Zuckmayer 1930 eine Würdigung in der Zeitschrift 'Der Neue Weg'
unter dem Titel 'Der Zauberer'.
Reinhardt war anfänglich für die Uraufführung von Zuckmayers 'Der
Hauptmann von Köpenick' vorgesehen - ein Vorhaben, das sich heute aus
nicht mehr nachvollziehbaren Gründen, nicht realisiert wurde.
Durch den Einmarsch der Nazis 1938 war für ihn als Juden kein Bleiben
mehr in Deutschland und in seinem Schloss Leopoldskron in Österreich, so
dass er in die USA emigrierte.
Er versuchte an die Erfolge vor dem Ersten Weltkrieg in Amerika mit der
Mirakel-Inszenierung von Karl Gustav Vollmoeller
anzuknüpfen, was ihm aber nur ungenügend gelang.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz,
in Anspruch.
Dieter Hansing
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