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Nach der obigen und von den Herren Schaidinger und
Wolbergs - beide nehmen für sich in Anspruch, für Kultur in der Stadt
Regensburg zuständig zu sein - unwidersprochenen Aussage des ehemaligen
Regensburger Kulturreferenten Meyer, darf das Gemurkse am Theater Regensburg
ja unbehindert fortschreiten, denn der Anreiz, dass überregionale
Feuilletons das Theater Regensburg erwähnen, ja dieses Haus eventuell sogar
in diesen Blättern glänzen könnte, ist nicht notwendig, ja offensichtlich
geradezu nicht erwünscht..
Die Wüllenwerber’sche Dressur
der ’Maria Magdalena' hat an Ecken und Kanten zwar verloren und selbst wenn
die Darsteller zu einem intensiveren Spiel miteinander gefunden haben,
krankt die Inszenierung grundsätzlich an einer Fehlbesetzung der Rollen.
So haben die Darsteller von sich aus nicht die Möglichkeit, ihren Typ zu
verlassen und sich zu verwandeln.
Zwar wird versucht, über Modulationen, die Texte zu gestalten und den
Situationen anzupassen, damit kann zwar die Sprache verändert werden, aber
das Ausfüllen der Rolle unterbleibt weitgehend.
Anna Dörnte kann die kraftvolle Jungheldin nicht abstreifen
und sich zur Sentimentalen wandeln.
Ein Reduzieren der Lautstärke, ein Kniefall, ein Spiel mit dem Partner, ein
Diminuendo, ein Crescendo beim Text reicht nicht – die angeblich schon durch
des Vaters Einfluss Gequälte, von Leonhard Überwältigte und so durch
Vergewaltigung Geschwängerte, die vom Sekretär geliebte, wird glaubhaft
nicht dargestellt.
Valentin Stroh hat zwar über die Gestaltung des Textes
hinzugewonnen, aber er ist kein Frauenverführer – die Biestigkeiten, den
Mitbewerber um den Posten des Cassirers betrunken zu machen, Klara mit
Erkennen der eventuellen Schuld von Klaras Bruder Karl, zu verlassen, sind
nachvollziehbar wie auch seine eigene Rettung in ein Verhältnis mit einer
Buckligen. Mehr als die bleibt für ihn nicht.
Auch Florian Münzer gelingt es
mittlerweile, mehr aus dem Text herauszuholen, auch mal den 'Brummbär' zu
verdeutlichen, dass aber er als Vater die Familie unterdrückt, die
Mitmenschen durch seine Moralauffassungen ins Elend, in den Tod treibt, ist
einfach nicht nachzuvollziehen.
Steffen Casimir Roczek hat wie auch im 'Kleinen Mann' seine
Mühe, Hände und Arme nicht über Gebühr ins Spiel einzubeziehen.
Er fuchtelt herum und meint so, das Spiel durch Gestikulieren – aus seiner
Sicht vielleicht - zu ergänzen, gelingt aber - aus Sicht des Zuschauers -
zwangsläufig störend aufdringlich zu wirken.
Die Schlussszene, der Abgang des von einer Kugel des Kontrahenten
Getroffenen, ist nach wie vor völlig unglaubwürdig. Er geht einfach so von
dannen, nachdem er 'Meister Anton' nochmal ’alle Schande’ gesagt hat.
Das “nun, ich bezahl's mit dem Leben,“ das nahende Ende kann ihm überhaupt
nicht abgenommen werden.
Stefan Bräuler soll als Karl bis in die entfernteste
Kegelbahn des Dorfes wandern, damit der Vater nicht sieht, dass er spielt,
und “ein Handwerksmann kann nicht ärger freveln, als wenn er seinen sauer
verdienten Lohn auf's Spiel setzt“ – dies, diese Sprüche des Vaters soll
dieser 'Kerl' Karl hinnehmen, es kann doch wohl nicht wahr sein.
Monika Mann als eben vom Krankenbett erstandene 50-jährige
Mutter – noch elend, sich das Brautkleid als Leichenhemd überziehende, einen
Blumenstrauß in ein frisch ausgehobenes Grab werfende und “nun ist's
besetzt!“ sprechende sentimentale Sterbenskranke – einfach nicht hinnehmbar.
Hubert Schedlbauer knallt herein in seiner ihn
zusammenhaltenden Uniform, sich als der beleidigte “wenn er bei seines
Gleichen ist?“ Gebärdende
Michael Heuberger wuselt herum als der von der eigenen Frau
bestohlene Kaufmann Wolfram – er ist wie er ist, wie auch als Busfahrer bei
der REWAG.
Die Inszenierung der Petra Wüllenweber
leidet unter der Einaktigkeit. Die Striche heben die Gliederung auf, ziehen
logischerweise alles zusammen, obwohl auch im verbliebenen Text deutlich
wird, es liegen zeitliche Zwischenräume z.B von acht Tagen im dargestellten
Geschehen.
Die Einheitskostümierung von Susanne
Ellinghaus unterstreicht diesen Eindruck des Nichtstimmens
auch über den Zeitraum der Handlung “Dir schrieb ich vor acht Tagen ab“ auch
noch.
Das Bühnenbild von Frank Lichtenberg
führt in die Irre, was nun,
Naturalismus oder Abstraktion.
Kletterwand, Hobelbank, Werkzeuge Vogelhäuschen, Kästen am Boden, Blaulicht
ausstrahlend und Emporen, die Mutter als 'Weiße Dame' und später die anderen
Mitspieler in Erscheinung treten lassend, nach hinten fahrende Schrankwand
zum Bergen der Mutter, Klara hängt sie “in den Schrank und ich bin ganz
krank“ – es passt alles nicht zusammen.
Aber nun darf ja ohne
Rücksicht 'Schmiere' gemacht werden, der ehemalige Kulturreferent der
'Metropole der Oberpfalz' gab hierzu 'grünes Licht' - je weniger über das
Theater Regensburg irgendwo steht, desto lieber ist es ja wohl dem
Oberbürgermeister, denn er widersprach am 24.4.2007 nicht.
Vergiss es Abonnent, kündige, bis Ende Mai ist Zeit.
Sollen die 'Kultur-für-sich-in-Anspruch-nehmenden' doch selber Theater
spielen - 'Krach in Regensburg' wär' doch ein schöner Titel.
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Als Premieren-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Karten aus
dem freien Verkauf gebe ich hier meine subjektive Meinung zu den
gehörten und gesehenen Theatervorstellungen zur Kenntnis.
Ich
verstehe diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik
um der Kritik
willen, sondern als Hinweis auf nach meiner Auffassung zu
Geglücktem oder Misslungenem. Neben Sachaussagen enthält diese
private Homepage auch Überspitztes und Satire. Für diese nehme
ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5 Grundgesetz in Anspruch. In
die Texte baue ich gelegentlich Fehler ein, um Kommentare
herauszufordern. Dieter Hansing
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