Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 

 

   

Thema des Tages

'Mutter Courage' in Berlin
 

... am 11. Januar 1949
 
Man spielte 'die Courage' im Deutschen Theater mit Helene Weigel als Marketenderin Anna Fierling, die den Krieg zum Überleben braucht.
  
Zurückgekehrt aus der Emigration, zurück aus Amerika - am 22. Oktober 1948 wieder in Berlin - dem Schutthaufen bei Potsdam - das Brecht am Tag nach dem Reichstagsbrand 1933 fluchtartig verlassen hatte.
  
Brechts Weg zurück aus Amerika führte über die Schweiz - Österreich wollte ihm mithilfe vom damaligen Salzburger Festspiele Direktoriums Mitglied Gottfried von Einem die österreichische Staatsbürgerschaft verschaffen, als Gegenleistung für einen neuen Jedermann für Salzburg.
Brecht lehnte ab.
  
Die Uraufführung der Courage, das im Exil während der Jahre 1938/1939 entstand, fand schon am 19. April 1941 in Zürich statt, die Titelrolle spielte damals Therese Giehse, die mehr die Rolle der Mutter, als die der 'Hyäne des Schlachtfeldes' in den Vordergrund ihrer Interpretation stellte.
  
Die Berliner Aufführung irritierte die neuen DDR-Machthaber, sie kamen mit Brechts Stil nicht zurecht, witterten 'volksfremde Dekadenz'.
  
Der ließ sich nicht auf Gespräche ein, beobachtete und konstatierte 'den stinkenden Atem der Provinz.'


Damals_in_Regensburg_04.06.2005_
Kritik_'Mutter_Courage_und_ihre_Kinder'


 

to top


Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

to top