7. 8.
1961 |
In einer außerordentlichen
Sitzung des Politbüros der DDR berichtet Ulbricht von
dem Moskauer Treffen der Parteichefs; das Politbüro
fasst einen formellen Beschluss, die Grenzen zur
Bundesrepublik und nach Westberlin zu schließen.
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12. 8.
1961 |
Beschluss des
DDR-Ministerrats zur Sperrung und Absicherung der
Grenzen
In Ostberlin ruft
VP-Präsident Generalmajor Eikemeier für 19.00 Uhr
seinen Stab zusammen; um 20.00 Uhr erfolgt das
"Öffnen der gesiegelten Unterlagen", aus denen die
Einsatzplanung für die VP an der Grenze hervorgeht.
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13. 8.
1961 |
Um 1.00 Uhr beginnt das seit
langem erwogene und vorbereitete Projekt "Chinesische
Mauer II"; rund 25000 Mann der "Betriebskampfgruppen"
besetzen die Grenze um Westberlin; NVA-Einheiten stehen
in zweiter Staffel, die Truppen der Roten Armee halten
sich im Hintergrund bereit. Die Abriegelung der DDR nach
Westen hat begonnen. |
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NVA-Soldaten arbeiten hinter
Tarnnetzen an der Befestigung der Sektorengrenze in
Berlin |
15. 8.
1961 |
Das Politbüro der SED stellt
fest, die "vorläufige Sicherung" der Grenzen sei
abgeschlossen, fordert aber "schon jetzt einen Plan für
den weiteren Ausbau in der zweiten Etappe".
Bewacht von Grenzpolizei
beginnen Pioniere der NVA und Bauarbeiter nun mit
dem Bau der Mauer, für die große Mengen
vorgefertigter Betonteile bereitstehen. Der
neuzehnjährige Unteroffizier der Grenzpolizei Conrad
Schumann springt über ein Stacheldrahthindernis und
flüchtet als erster DDR-Grenzer in den Westen.
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16. 8.
1961 |
In Westberlin findet vor dem
Schöneberger Rathaus eine Protestkundgebung gegen den
Mauerbau statt.
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18. 8.
1961 |
Der Vorsitzende des
Staatsrates der DDR, Walter Ulbricht, spricht im
Fernsehen über die "friedenserhaltenden Maßnahmen" in
Berlin.
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19. bis
21. 8.
1961 |
US-Vizepräsident Lyndon B.
Johnson und der ehemalige Militärgouverneur Lucius D.
Clay besuchen Westberlin.
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22. 8.
1961 |
Bundeskanzler Konrad
Adenauer besucht Berlin.
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Bundeskanzler
Adenauer während
seines späten Besuchs
in Berlin |
1. / 2. 9. 1961 |
Dem sowjetischen Astronauten
German Titow, der am 6. August mit dem Raumschiff
"Wostok II" den zweiten bemannten Raumflug der UdSSR
erfolgreich beendet hatte, wird in Ostberlin ein
triumphaler Empfang inszeniert. |
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Der russische Astronaut
German Titow zusammen mit dem Staatsratsvorsitzenden
Walter Ulbricht während einer Standrundfahrt durch
Ostberlin |
17. 9.
1961 |
Die CDU ereicht 192, die
CSU 50 Mandate, die SPD 190 und die FDP 67. Die
folgenden Koalitionsverhandlungen sind schwierig, da
die CDU/CSU auf einen Koalitionspartner angewiesen
ist, die FDP sich aber im Wahlkampf auf ein
Zusammengehen mit der CDU/CSU "ohne Adenauer"
festgelegt hat. Am 2. November wird schließlich ein
Koalitionsvertrag geschlossen, in dem festgelegt
ist, daß Konrad Adenauer nur noch "Kanzler auf Zeit"
werden soll. Am 7. November wird Adenauer dann zum
vierten Mal vom Parlament zum Bundeskanzler gewählt.
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20. 9.
1961 |
Die Volkskammer der DDR
beschließt das "Gesetz zur Verteidigung der DDR".
Gleichzeitig wird in
einer Sitzung des von Erich Honecker geleiteten
"Zentralen Stabes" über den Stand der Grenzsicherung
in Berlin beraten. Danach formuliert Honecker den
"Kampfauftrag zur Sicherung des Friedens an der
Staatsgrenze", worin gefordert wird: "Alle
Durchbruchversuche müssen unmöglich gemacht werden".
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17. 10. 1961 |
Konstituierung des vierten
Deutschen Bundestages
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17. bis
31. 10. 1961 |
Während des XXII.
Parteitages der KPdSU wird die Verurteilung der
Herrschaft Stalins seit 1934 ausgesprochen; im
Zusammenhang mit der Haltung zu Albanien kommt es zu
Differenzen mit der KP Chinas, die den Parteitag
vorzeitig verlässt.
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27. 10. 1961 |
Am "Checkpoint Charlie" in
Berlin stehen sich sowjetische und amerikanische Panzer
unmittelbar bedrohlich gegenüber.
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Ein sowjetischer Panzer in
Stellung an der Berliner Mauer |
13. 11. 1961 |
In Ostberlin wird die
Stalin-Allee umbenannt und das 1951 dort errichtete
Stalin-Denkmal nächtens beseitigt; das am 7. Mai 1953
"Stalinstadt" genannte Wohngebiet des
Eisenhüttenkombinats Ost heißt nun Eisenhüttenstadt. |
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Spottbild auf dem Rücktitel
einer Propagandabroschüre aus der BRD, in dem der
Denkmalsturz in der Stalin-Allee schon 1953
vorhergesehen wurde |
24. 11. 1961 |
Die "Zentrale
Erfassungsstelle der Landesjustizverwaltungen" in
Salzgitter nimmt ihre Arbeit auf.
Die Erfassungsstelle hat
die Aufgabe, Hinweisen auf Gewaltanwendung an den
Grenzen und im Strafvollzug der DDR nachzugehen und
Beweismittel darüber zu sammeln. Der Regierung der
DDR gilt sie als ein "Relikt des Kalten Krieges" und
als ständige Belastung der Beziehungen zwischen den
beiden deutschen Staaten. Die vonseiten der
Bundesrepublik als ein "Symbol der Fürsorge"
erhaltene Behörde erfasst in den drei Jahrzehnten
ihres Bestehens rund 42000 Gewaltakte; nach
vollzogener Einheit übergibt sie die Akten an die
Staatsanwaltschaften, die am jeweiligen Tatort
zuständig sind; 1992 wird sie aufgelöst.
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2. 12.
1961
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Castro erklärt Kuba zur
sozialistischen Republik. |
dhm Berlin |
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