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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Reichstag aufgelöst

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   .... am 13. Dezember 1906

Wilhelm II. geriet mit seiner Kolonial- und Flottenpolitik gegenüber Frankreich und England, was dann später fast zu einem Krieg mit beiden Ländern geführt hätte, zunehmend in Schwierigkeiten.

Er wollte mit den Großmächten mithalten, betrieb eine aggressive Kolonialpolitik, unterstützt vom Altdeutschen Verband und dem Deutschen Flottenverein.

Die Kolonien in Afrika wurden als militärische Stützpunkte betrachtet, zu deren Verteidigung eine massive Aufrüstung der deutschen Flotte erforderlich wurde, als 'Siedlungsgebiet' aber waren sie unbedeutend So wanderte zwischen 1887 und 1906 eine Millionen Deutsche in die Vereinigten Staaten aus, in den deutschen Kolonien hingegen ließen sich bis zum Ersten Weltkriegs nur 23.000 Auswanderer nieder.

Hinderlich für eine Besiedlung waren 1904 auch die Aufstände der Hereros, die den deutschen Siedlern das Land streitig machten, Tausende kamen auf beiden Seiten ums Leben.

Als im Reichstag Gelder für den Schutz der deutschen Siedler gefordert, diese aber dann vom Zentrum und der SPD abgelehnt wurden, löste Reichskanzler von Bülow am 13. Dezember 1906 den Reichstag auf und setzte Neuwahlen an.

Das Zentrum gewann leicht dazu, die SPD verlor viele Stimmen.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
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Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing