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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Emser Depesche 

 
    ... vom 13. Juli 1870.

Im Kurort Bad Ems verlangte an jenem 13. Juli der französische Botschafter Vincent Graf von Benedetti von König Wilhelm I. im Auftrag seiner Regierung eine Garantie, dass der preußische König seine Zustimmung verweigere, sollten die Hohenzollern erneut eine Kandidatur eines Hohenzollern in Spanien anstreben, da diese in Frankreich als weiterer Machtzuwachs Preußens und als Gefahr angesehen wurde.

Wilhelm I. lehnte das französische Verlangen als unzumutbar ab und telegrafierte den Aktenvermerk mit dem Inhalt der Unterredung an Otto von Bismarck.

Dieser veröffentliche noch am selben Tag die von ihm redigierte und gekürzte sogenannte "Emser Depesche" mit den französischen Forderungen in verschärfter Form in der Presse.

Sie erregt einen Sturm nationaler Entrüstung in Deutschland und Frankreich. Das Vorgehen Bismarcks stellte einen Affront dar, auf den Frankreich am 19. Juli 1870 mit der Kriegserklärung an Preußen reagierte.

Bismarcks Kalkül, Preußen als Opfer einer vermeintlichen französischen Aggression hinzustellen und damit die übrigen Mächte aus dem Deutsch-Französischen Krieg herauszuhalten, ging auf: Damit galt Kaiser Napoleon III. in der europäischen öffentlichen Meinung als Friedensbrecher.

dhm Berlin

 

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Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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