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zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Sturm auf die Bastille 

 
    ... am 14. Juli 1789

Die Menschen waren aufgebracht über die polischen Zustände in Frankreich, Auslöser für regelrechte Aufstände war das kontinuierlichen Ansteigen der Brotpreise. Es kam zu Brandschatzungen, Waffen wollte man sich beschaffen - in der Bastille lagerten sie.

Beim Sturm der Menge auf die Festung wurden 90 Menschen erschossen.
Gefangene konnten befreit werden, angeblich u.a. auch der Schriftsteller Marquis de Sade, den seine Familie wegen dessen ausufernden Lebenswandels einsperren ließ.

Mitglieder der Wachmannschaften wurden von den Aufständischen getötet und die Köpfe der Menge in der Innenstadt gezeigt.

Das Aufbäumen der Menschen in Paris wurde zum Symbol für den Beginn der Revolution, die sich zunächst in Frankreich auswirkte, in Folge aber in ganz Europa Veränderungen herbeiführte.

 

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Ein Opfer des Machtkampfes wurde der Dichter André Chenier, der die damals die Bürger, Arbeiter und Kleinbauern unterstützenden Jakobiner attackierte, nachdem er aus England zurückgekehrt war, wo er als Sekretär des französischen Botschafters in London arbeitete.

Als Robbespiere an die Macht kam, musste Chénier in den Untergrund fliehen, lebte unerkannt in Versailles, kehrte dann aber nach Paris zurück, wurde verhaftet und ins Gefängnis geworfen.
Dort schrieb er die Geschichte einer jungen Frau, zum Tode verurteilt, die sich gegen ihr Schicksal auflehnt.
Zwei Tage bevor Robbespiere verhaftet wurde, starb Chénier auf der Guillotine.

Aus diesem Plot erarbeitete Luigi Illica 1894 das Libretto zu Umberto Giordanos Oper 'André Chénier', die in
Meiningen und als Übernahme im Theater Regensburg gezeigt wurde.
 

Besetzung  
   
Andrea Chénier Enrico Lee
Charles Gérard Adam Kruzel
Madleine von Coigny Katharina E. Leitgeb
Die Mulattin Bersi Anna Peshes
Die Gräfin von Coigny Ruth Müller
Die alte Madelon Teresa Sobotka-Anastasow
Roucher Martin-Jan Nijhof
Pierre Fléville Martin-Jan Nijhof
Fouquier-Tinville Sung-Heon Ha
Mathieu Seymur Karimov
Ein Incroyable Jung-Hwan Choi
Der Abbé Jung-Hwan Choi
Schmidt Sung-Heon Ha
Ein Haushofmeister Mikhail Kuldyaev
Dumas Steffen Köllner
Alter Vater, ein Lakai, Horatius Cocles,
ein Jakobiner,
später Schreiber des Gerichts

 
Markwardt Grundig

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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