Bildungsmisere        
       
 
 

 


Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages:

John Gottowt

 


,    ...  am 15. Juni 1881 in Lemberg, Österreich-Ungarn geboren
 

Sein richtiger Name war John Gesang, den er später in Gottowt änderte.

Seine Ausbildung erhielt er in Wien,
1905 ging er nach  Berlin zu Max Reinhardt ans Deutschen Theater als Schauspieler und Regisseur und nahm danach Engagements als Schauspieler und Regisseur in Wien und München an, wobei vornehmlich Rollen von Väterspielern übernahm.

Dieses Fach übernehm nach seinem Weggang vom Deutschen Theater in Berlin Ernst Lubitsch.

1913 spielte er zusammen mit Paul Wegener im Stummfilm 'Der Student von Prag'.
 


Als Filmregisseur debütierte er mit
Das schwarze Los, einer filmischen Commedia dell’arte mit Alexander Moissi in der Hauptrolle, er selber war Brighella.

1920 spielte er in
Robert Wienes Genuine mit dem jungen Harald Paulsen, der am 31. August 1928 im Berliner Theater am Schiffbauerdamm bei der Uraufführung der Dreigroschenoper als Macheath auftrat.

Dann spielte er in dem frühen Science-Fiction-Film
Algol, Tragödie der Macht neben Emil Jannings und
Käthe Haack.

1920 war er James Wilton in
F. W. Murnaus verschollenem Film 'Der Bucklige und die Tänzerin' und 1921 wirkte er in Murnaus Klassiker 'Nosferatu' als Prof. Bulwer - ein Paracelsianer mit.

Im Sommer 1920 übernahm er zusammen mit seinem Schwager Henrik Galeen, dem der Drehbuchautor von 'Nosferatu' mit großem erfolg die Leitung des Theaters in der Kommendantenstraße in Berlin.

Weitere Filmprojekte mit Galeen folgten, so die Komödie 'Der verbotene Weg', die Galeen mit Lupu Pick für dessen Firma Rex-Film inszenierte.

1923 leitete Gottowt mit Paul Leni das Kabarett Die Gondel.

Sein letzter Film war 'Unheimliche Geschichten' mit
Paul Wegener, Roma Bahn, Harald Paulsen, Paul Henckels, Eugen Klöpfer, Maria Koppenhöfer, Ilse Fürstenberg, Blandine Ebinger und Viktor de Kowa.

1933 wurde er Spielleiter am Theater in der Stresemannstraße, musste aber als Jude nach einem Berufsverbot Deutschland verlassen, lebte in Dänemark, ging nach Krakau und wurde 1942 von Wehrmachtssoldaten in Wieliczka, ca. 10 km südöstlich von Krakau, ermordet.
 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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