... 15. Juni 1888
Kaiser Wilhelm I. stirbt am 9. März 1888, sein
Nachfolger Kaiser Friedrich III. am 15. Juni in Potsdam
und aus dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm wird der
letzte Deutsche Kaiser, Wilhelm II.
Er wollte der Kaiser der Armen sein, so verkündete er,
die Arbeiter in Firmen seien die Untertanen der
Unternehmer und die hätten sich um ihre Menschen zu
kümmern, täten sie es nicht, so bräuchten sie sich nicht
zu wundern, wenn ihre Häuser in Brand gesteckt würden.
Er forderte und proklamierte das Verbot von
Sonntagsarbeit, von Nachtarbeit für Frauen und Kinder,
von Frauenarbeit während der letzten
Schwangerschaftsmonate sowie die Einschränkung der
Arbeit von Kindern unter vierzehn Jahren.
Bismarck kommentierte dies mit Humanitätsduselei - was
aber letztlich dazu führte, dass die Menschen sich immer
mehr den Sozialdemokraten zuwandten. Dies war wieder
nicht im Sinne des Reichskanzlers und auch nicht des
Kaisers.
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Die Demission von Bismarck 1890 brachte auch keine
Besserung, die SPD - wie sich die SAP nun nannte - konnte
aus der Märtyrerrolle nicht verdrängt werden, im
Gegenteil sie forderte Verfassungsänderungen,
Demokratisierung, ein neues Wahlrecht, Vorrang des
Parlaments bei politischen Entscheidungen, eine
Umstrukturierung des Haushalts, deutliche Senkung der
Rüstungsausgaben, Freiheit für die Kolonien – für den
Kaiser unerfüllbare Anliegen, die die Animositäten des
Kaisers gegenüber der Sozial Demokratischen Partei noch
förderten.
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