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Thema des Tages
Enrico Caruso
... wurde am 15. März 1873 als sängerisches
Talent in eine kinderreiche
Handwerkerfamilie geboren.
Nach seinen Debut 1894 am Teatro Nuovo in Neapel
in der Oper 'L'amico Francesco' von Morelli
entwickelte er sich sehr schnell zu dem Vertreter
des Belcanto.
Noch immer gilt er als typischer Vertreter des
italienisch-dramatischen Fachs vom Nemorino bis
Puccinis 'Fanciulla', in der er bei der
Uraufführung den Dick Johnson sang - bis zu
seiner letzten Partie dem Eleazar in Halévys
'Jüdin'.
Grenzen seiner Entwicklungsmöglichkeiten waren gegeben, so
sang er nie den Verdi'schen 'Otello'.
Den Radames spielte er für RCA Victor ein:
http://youtu.be/LWz_JAiDuL0
Die
Schallplatte verhalf ihm zu großer Popularität,
wie von seiner Gesangskunst auch der neue
Tonträger profitierte. 60 Millionen
Schallplatten, eine für die damalige Zeit enorme
Menge wurden verkauft.
Und doch hieß es ab 1908 an der New York
Metropolitan Opera -
"Caruso wappne dich, Slezak kommt!", da dieser
über Caruso hinaus neben dem italienischen, auch
das deutsche und das französische Fach
beherrschte.
Wenn Caruso gefragt wurde, warum er denn nicht
in seiner Heimat auftrete und sich von seinen
Landsleuten bejubeln lasse, habe er mit bitteren
Worten geantwortet: 'Esser un cantante in Italia
è una vergogna!'
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Trotz dieser offensichtlichen
Tatsache, dass man im eigenen Lande nichts gelte,
sang er doch schon 1900 an der Scala den Rodolfo,
war dann allerdings mehr im Ausland tätig, so 1902 in London, 1903
in Rio und seit diesem Jahr auch an der Met in
New York.
Hier trat in fast 40 verschiedenen Rollen auf
und sang in 600 Vorstellungen.
Das Ende seiner Laufbahn hing mit dieser
Überforderung zusammen, er selber war in Sorge,
dem eigenen Anspruch nicht mehr genügen zu
können.
Er sah das Problem - er habe keine Vorstellung
in seinem Leben gesungen, ohne nervös, elend und
ängstlich zu sein.
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Caruso war
in seinen Anfängen zu einem Gastspiel in Barcelona eingeladen, die
Gage war für die damaligen Zeiten und die noch nicht
ganz ausgereifte Karriere Carusos mit 10.000 Peseten pro
Abend bei insgesamt sechs Vorstellungen vereinbart,
Antrittsrolle der Nemorino.
Nach dem zweiten Akt ein Pfeifen und Geschrei im
Publikum, das von den zustimmenden Zuschauern bekämpft
wurde. Der Agent kommt in der Pause in die Garderobe
Carusos und erklärt, er bedauere, dass der große
Sänger so behandelt würde, er sei bereit, den Vertrag
mit 2.000 Peseten pro Abend bestehen zu lassen und die
Diskreditierung auf sich nehmen zu wollen.
Caruso watschte den Agenten ab, zog sich um und verließ
die Vorstellung - die Pfeifer und Brüller meldeten sich
beim Impresario, um die Belohnung abzuholen, denn alles
war von ihn inszeniert
worden, um das Honorar Carusos zu drücken.
Bei dem Sänger auf dem Wege zum Weltruhm war der aber an die
falsche Adresse geraten.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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