Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Will Quadflieg

 


   ... am 15. September 1914 geboren

'Wir spielen immer' war der Titel seines Buches, in welchem er mitteilt, dass er 'in Propagandafilmen idealistische Jünglinge gespielt' habe.

Dass er die Rolle berühmter Schauspieler im NS-Staat verschweigt, dokumentiert seine kollegiale Haltung und dass er ein unpolitisches Privatleben führte.

Ab 1940 war er der Jungstar an Heinrich Georges Schiller-Theater in Berlin und in vielen Filmen zu sehen:
'Der Maulkorb', 'Kora Terry', in antibritischen Filmen 'Das Herz der Königin', 'Mein Leben für Irland'

Ab 1947 engagiert am Schauspielhaus in Hamburg - unter Gründgens spielte er den Faust in der Verfilmung mit dem Intendanten als Mephisto.

Er zog sich in den 60er und 70er Jahren weitgehend von der Bühne zurück als die Modernisierer ihr Werk der Zerstörung begannen, indem sie Meisterwerke für ihre Quatschinszenierungen verkleisterten und mit schwachsinnigen Aktualisierungen überklebten.

Erst mit Rudolf Noelte, der sich dem Autorentheater verpflichtet fühlte, kehrte Quadflieg wieder auf die Bühne zurück, spielte am Thalia in Hamburg.

Dem breiten Publikum bleibt er in Erinnerung als Heribert Sachs in Dieter Wedels TV-Opus 'Der große Bellheim'.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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