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zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Unternehmen 'Seelöwe'

 


17. September 1940

Jetzt spätestens hätte der Befehl zur Invasion Englands gegeben werden müssen, denn die mondhellen Nächte hätten es ermöglicht, die Insel von der holländischen, der belgischen und französischen Küste her zu erreichen und an den verschiedensten Stränden Englands zu landen.

Immer wieder waren Studien angefertigt worden, wie deutsche Bodentruppen auf die Insel gebracht werden könnten - Heer, Luftwaffe, Marine waren aber uneins in der Beurteilung der Lage - alle aber gingen davon aus, dass eine Landung nur gelingen könnte, wenn Deutschland die uneingeschränkte Lufthoheit über England erreichte.


 

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Der promovierte deutsche Elektroingenieur Arthur Scherbius war nicht der Einzige, der sich nach dem Ersten Weltkrieg mit der Chiffrierung von Nachrichten beschäftigte.
Auch andere Erfinder - im Ausland - meldeten ihre Ideen beim Patentamt an.

Das Geheimnis der deutschen Enigma - einer 'Rätselmaschine' - fiel den Alliierten in die Hände, so dass sie Meldungen des Deutschen Reiches abfangen und entschlüsseln konnten.

So wurden den Briten 'Mitwisser' eines Funkspruchs von Hermann Göring an die deutsche Wehrmacht über die geplante Landung deutscher Truppen auf der britischen Insel, gemäß der Weisung Hitlers vom 16. Juli 1940:


 

'Da England, trotz seiner militärisch aussichtslosen Lage, noch keine Anzeichen einer Verständigungsbereitschaft zu erkennen gibt, habe ich mich entschlossen, eine Landungsoperation gegen England vorzubereiten und, wenn nötig, durchzuführen.'
 


Durch das rechtzeitige Bekanntwerden des Vorhabens, hatte man auf der Insel Zeit, alle Vorkehrungen zu treffen, eine Landung deutscher Streitkräfte aus der Luft zu verhindern.

Die nicht ausreichenden Reichweiten der deutschen Flugzeuge und die geringen Zulademöglichkeiten für Bomben machten außerdem eine Überwältigung Englands aus der Luft unmöglich.

Von See aus war eine Invasion ebenfalls nicht durchzuführen, da die Royal Navy viel zu stark war und der deutsche Schiffsraum zum Übersetzen der Truppen nicht in dem notwendigen Umfang zur Verfügung stand. Außerdem war der Kanal zwischen der britischen und der europäischen Festlandküste stark vermint.

Hitler - selbst von der Landung in England nicht überzeugt - versuchte immer wieder die Briten durch geheime diplomatische Aktionen zum Einlenken zu bewegen, ließ dann aber, als das abgelehnt bzw. durch nicht annehmbare Bedingungen ausgeschlossen war, (England forderte die Freigabe aller Gebiete im europäischen Raum) daraufhin die Insel verstärkt bombardieren, richtete damit große Schäden kann, konnte aber im Endeffekt - selbst in der Endphase des Krieges mit der V2 - nichts ausrichten.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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