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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Ausweisung der Juden

 


   ... am 18. Dezember 1744

Die Geschichte der Juden im Habsburger Reich ist von Freiheit und Unterdrückung geprägt, die im 16. Jahrhundert zusätzlich beeinflusst wurde durch den Kampf der Protestanten gegen die kaiserlichen Katholiken.

Der Prager Fenstersturz von 1618 war der eigentliche Beginn des 30-jährigen Krieges.

Ein isoliertes Leben führten die Juden in ihren Ghettos - so auch in Prag - erhielten Privilegien, die ihnen wieder abgesprochen wurden, Steuern erhob man, die Gemeinden verarmen ließen - Krankheiten oder Brände dezimierten die Zahl der Einwohner.

Maria-Theresia bezichtigte die Juden der Subversion und der Unterstützung der Preußen während des 2. Schlesischen Krieges und hier im Speziellen bei der Besetzung Prags, das nach einer Belagerungszeit von zwei Wochen am 16. September 1744 kapitulieren musste.

Dann kam ihre Weisung vom 18. Dezember 1744, die Juden hätten Prag zu verlassen und nicht nur von hier vertrieb sie die Unerwünschten. Auch aus Schlesien und aus Holland.

Den Aderlass spürten sehr bald die Kaufleute in Prag, gute Spezialisten waren nun nicht mehr zur Verfügung, Kunden blieben weg - erst 1748 nahm sie das Verbot zurück, ließ Juden sich wieder in Böhmen und Prag ansiedeln, allerdings für eine von ihnen zu zahlende Toleranzsteuer von jährlich 204.000 Gulden.

 

 

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Dieter Hansing