Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Attentat auf Adolf Hitler

   
    ... 20. Juli 1944

Lange schon planten Ludwig Beck und Carl Friedrich Goerdeler eine Veränderung.
Deutschland müsse den Krieg beenden, wobei sich Beck schon 1938 gegen die Pläne Hitlers einer räumlichen Ausdehnung Deutschlands nach Osten aussprach.

Goebbels war sich sicher, dass sich der Führer nach dem Vorfall in Rastenburg leichter für den Totalen Krieg würde entscheiden können, denn nun war klar, wie sehr das Reich unterwandert war.

Er sieht Hitler, er ist erschüttert, meint er doch, einen Menschen zu treffen, der unter Gottes Hand arbeite.

Das Aussehen sei etwas angegriffen, an der Stirne zeigen sich Wunden, er gehe lahmend, wegen der Brandwunden an den Beinen und der Arm hat Prellungen erlitten.

Nach der Explosion habe Hitler sich abgetastet und festgestellt, dass er sich bewegen könne, noch im Besitz seines Kopfes, seiner Augen, seiner Arme und seiner Beine sei. Dann habe er, nach Überwindung des ersten Schocks, sofort versucht, ins Freie zu kommen.

Er mache aufgrund der Schmerzen einen gebrechlichen Eindruck, sei aber voller Güte ihm, dem Reichspropagandaminister, gegenüber, der es ja immer verstand, den Führer zu verstehen und auf seinem schweren Weg zu begleiten.
Man müsse ihn direkt lieb haben, wie er ihm gegenüber eine so starke innerliche Wärme ausstrahle.
Er sei das größte geschichtliche Genie, das in dieser Zeit lebe, meinte Goebbels.

 

to top


Er war selber an der Niederschlagung des nach dem Attentat von den Abtrünnigen geplanten Umsturzes beteiligt.

Hitler war entschlossen, die ganze Generalität zu überprüfen und wo möglich, 'mit Stumpf und Stil auszurotten', um die Wand niederzureißen, die zwischen Heer auf der einen Seite und Volk und Partei auf der andren Seite aufgebaut worden sei.

Die Strasser- und die Röhmkrise hätten letztendlich zu einer Stärkung der Partei geführt.

Zöge man jetzt die richtigen Konsequenzen, so könne von einem Untergang keine Rede sein. Im Gegenteil werde man einen ungeahnten Aufstieg nehmen, von dem man jetzt noch gar keine Ahnung habe.

Der Krieg werde seinen kritischen Punkt überschreiten und dann werde es im Reich und an den Fronten wieder aufwärts gehen - glaubte der Reichspropagandaminister an jenem 20. Juli 1944.

 

to top


Für den Nachmittag des 20. Juli 1944 hatte sich der Duce angesagt, Hitler in Rastenburg zu besuchen.

Als er dort ankam, war der Führer gerade durch 'die Vorsehung' vor der Vernichtung bewahrt worden. So konnten sich die beiden Herrscher den Ort der Tat ansehen.

Bei der Explosion der Bombe in der Aktentasche Stauffenbergs unter dem Kartentisch milderte die dicke Holzplatte die Wucht der zerstörerischen Möglichkeiten.

Hitler 'lümmelte' sich gerade über den Tisch, den Kopf in die Hand gestützt, schaute auf die Karte und erlitt nur geringfügige Verletzungen am Kopf und an den Händen. In die Beine waren Holzsplitter eingedrungen. Er hatte den ohrenbetäubenden Knall und die helle Stichflamme wahrgenommen, die sich unter dem Tisch ausbreitete.

Gegenüber Mussolini äußerte er sich nach dessen Ankunft und bei der Besichtigung des Schauplatzes erleichtert, es solle ihm, Hitler, eben nichts geschehen, er sei ja auch nicht zum ersten Mal dem Tod bei einem Attentatsversuch entronnen.

Nach dem heutigen schrecklichen Erlebnis sei er mehr denn je davon überzeugt, dass er die gemeinsame Sache zu Ende bringen müsse.
Darauf meinte der Duce sinngemäß: 'Un segno del cielo' - das war genau das, was 'der Führer' hören wollte.

 

to top


2011 haben Amstetten (24. Mai 2011), danach Braunau am Inn (7. Juli 2011) die Ehrenbürgerschaft von Adolf Hitler gestrichen.
Diese Aberkennung erfolgte also 66 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges.
Man staunt über die Verarbeitung der eigenen Vergangenheit durch die Alpenrepublik!
Wie richtig liegt Thomas Bernhard mit seiner Kritik an Österreich.

Doch nicht nur dort, auch in er BR Deutschland wird gestritten, ob Adolf Hitler noch heute Ehrenbürger sein darf.

Erst im April 2013 entschloss sich die Stadt Nortorf im Kreis Rendsburg-Eckernförde dem 'Führer' die am 3. April 1933 erteilte Ehrenbürgerschaft abzuerkennen.

 

to top


Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

to top