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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Ankunft in Ägypten

   
    ... 21. Juli 1798

Die Landung der französischen Flotte bei Alexandria war am 1. Juli erfolgt, nachdem die Armée d'Orient die Republik am 19. Mai 1798 mit 40.000 Soldaten verlassen hatte.

Napoleon fühlte sich als neuer Alexander der Große, und machte sich auf, dem Osmanischen Reich Ägypten zu entreißen.
Den gesamten Nahen Osten wollte er der Grande Nation unter dem Aspekt übergeben, damit die Briten zu schwächen, ihnen den Sinai abzuschneiden und damit den Zugang vom indischen Subkontinent nach Europa zu unterbrechen.

 

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Knapp 150 Jahre später - im Juni 1941 - versuchte ein anderer Größenwahnsinniger, da er die britischen Inseln, wie Napoleon, nicht erobern konnte, den Briten durch Wegnahme des Suez-Kanals zu schaden und Ägypten via Kreta zu okkupieren.

 

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Bei Embabeh - nahe Gizeh - begegnete Napoleon dem ägyptischen Feind.

Da die versammelten feindlichen Truppen nur schwach ausgerüstet waren, hatte Napoleon leichtes Spiel - nur 40 Tote waren binnen zwei Stunden zu beklagen - gegenüber 20.000 Verletzten und Toten des Feindes. Dessen restliche Truppen flohen zum Teil durch den Nil auf dessen anderes Ufer.

Napoleon marschierte in Kairo ein, wollte dann nach Indien weiterziehen.
Seine Vorhaben, die Ägypter zu reformieren, ihnen die Aufklärung beizubringen, sie mithilfe der Sachverständigen zu kultivieren, die er aus Frankreich mitbrachte und eine funktionierende Verwaltung aufzubauen, misslangen.
Die mitgereisten Frauen der französischen Armee irritierten die Muslime, wenn sie barhäuptig durch Kairo schlenderten.

Lord Nelson kam im zuvor - schon am 1. August 1798 - also vier Wochen nach der Landung Napoleons in Ägypten wurde er in der Seeschlacht von Abukir vom britischen Admiral gestellt und bezwungen.
 

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Napoleon musste sich schließlich – auch wegen hoher Verluste in den Kämpfen, durch Seuchen und die Hitze – zurückziehen, wo er aber noch am 25. Juli 1799 die Osmanen in der Schlacht bei Abukir vernichtend schlug.

Am 22. August 1799 ging er bei Nacht und Nebel auf ein Schiff und segelte nach Frankreich.
Soldaten, Wissenschaftler und andere Begleiter ließ er in Ägypten zurück. Noch zwei Jahre mussten sie dort ausharren, ehe sie auf englischen Schiffen in die Heimat zurückkehren können.

In Paris wagte Napoleon am 9. November 1799 den Umsturz, übernahm mit einem Staatsstreich die Macht in Frankreich - mit weitgehenden Folgen für ganz Europa.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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