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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Kurt Heuser

 


    ... am 23. Dezember 1903 geboren

Als sich der Verleger Gottfried Bermann Fischer Anfang 1933 in seiner Villa in Berlin-Grunewald vor den Nazi-Schergen nicht mehr sicher fühlte, nahm Kurt Heuser die ganze Familie mit den drei Töchtern in seiner Blockhütte in Berlin Nikolassee auf.
Bei der darauf folgenden Flucht aus Berlin im April 1933 begleitete Heuser die Familie Fischer auf der Fahrt in die Schweiz.

 

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Nach einer Banklehre und der eigentlich vorgesehen Karriere als 'Bankbeamter' erlernte Kurt Heuser den Beruf des Tropenlandwirts und ging als als Baumwollpflanzer nach Portugiesisch-Ostafrika.

Dort, in der Einsamkeit, fand er zur Schriftstellerei, schrieb Bücher wie 'Elfenbein für Felicitas', 'Buschkrieg' und 'Abenteuer in Vineta'.

Später dann, wieder in Deutschland, begann er für den Film Drehbücher zu verfassen. Bis 1945 waren es allein 20 Vorlagen, die zum Teil stark nationalsozialistische Tendenzen verfolgten. So der antibritische Film 'Zu neuen Ufern', 1940 der Staatsauftragsfilm 'Achtung! Feind hört mit' und der wieder antibritische film 'Ohm Krüger', der für Goebbels einen Film 'zum Rasendwerden' darstellte und der die Höchstprädikate:

- Film der Nation
- Staatspolitisch und künstlerisch besonders
  wertvoll
- kulturell wertvoll
- volkstümlich wertvoll,
- volksbildend
- jugendwert

erhielt.

Der Film 'Rembrandt' sollte die Schuld an dem wirtschaftlichen Ruin des Malers den Juden zuschieben und der Film 'Paracelsus' die Ähnlichkeit mit dem Führer aufzeigen.

Für den Film von 1934 'Liebe, Tod und Teufel' schrieb er das Buch in dem der Evergreen 'So oder so ist das Leben', das Brigitte Horney sang.
Mit ihr waren beschäftigt:
Käthe von Nagy als Kokua, Albin Skoda als Matrose Kiwe, Aribert Wäscher als Mounier, Erich Ponto als alter Flaschenverkäufer, Paul Dahlke als Gouverneur, Rudolf Platte als Wirt Spunda, Oskar Sima als Händler Kiano und Albert Florath als Notar.
 

Gesamtwerk bis 1945:
 

  • 1935: Einer zuviel an Bord

  • 1936: Ein seltsamer Gast

  • 1936: Port Arthur

  • 1936: Schlußakkord

  • 1937: Condottieri

  • 1937: Zu neuen Ufern

  • 1938: Großalarm

  • 1938: Rote Orchideen

  • 1939: Die unheimlichen Wünsche

  • 1939: Johannisfeuer

  • 1939: Befreite Hände

  • 1940: Die drei Codonas

  • 1940: Achtung! Feind hört mit!

  • 1941: Ohm Krüger

  • 1941: Das Mädchen von Fanö

  • 1941: Leichte Muse

  • 1942: Ewiger Rembrandt (Rembrandt)

  • 1943: Paracelsus

  • 1943: Liebe, Leidenschaft und Leid
     

     

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    Nach dem Krieg folgten die Bücher zu den Produktionen:
     

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    Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


    Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen, sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

    Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes
    und Satire.

    Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz,
    in Anspruch.

    Dieter Hansing
     

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