Bildungsmisere        
       
 
 

 


Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

23. Mai 1944

Dortmund

 
Sepp Dietrich - Leiter der SS-Leibstandarte Adolf Hitler meinte, das Reich brauche mindestens eine Million Soldaten zusätzlich, um die Belastungen in diesem Jahr in den Griff zu bekommen.
Man könne noch in der Heimat rekrutieren und auch im Feld seien Männer zu finden.

Allerdings müsse man mit brutalen Mitteln vorgehen, UK-Stellungen seien nur noch in geringstem Maße zu gewähren, dazu brauche man außerordentliche Vollmachten.

Goebbels fand, er könne das, ließe man ihn, denn es reize ihn, Mannschaften auszuheben, war er doch der Meinung, dass noch immer genügend Leute herumliefen, die man an den Fronten besser zum Einsatz bringen könne.

Dietrich vertrat auch die Auffassung, der Feind im Westen - wenn er denn käme - werde nichts zu bestellen haben.
Die deutschen Kräfte reichten aus, um Eindringlingen wirksam begegnen zu können. Allein er verfüge über 80.000 Mann exzellent ausgebildeter Soldaten, mit denen man schon etwas anfangen könne.

Die Ardennenoffensive zeigte dann, dass man sich wieder einmal verrechnet hatte.

 

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In diesen Nächten des 22. und 23. Mai 1944 wurde Dortmund wieder Ziel schwerer Luftangriffe. Goebbels Sorge war, dass die Bevölkerung sich aufgeben könnte, nachdem schon ein Jahr zuvor - fast auf den Tag genau - die östliche Metropole des Ruhrgebietes Ziel von Bombenabwürfen wurde.

In einem nächtlichen Angriff warfen innerhalb von 75 Minuten mehr als 300 Flugzeuge 1600 Tonnen Spreng- und Brandbomben ab, die verheerende Auswirkungen hatten.
Es entstanden 1.500 Brände, die Wohnungen, Industrieanlagen vernichteten - auch die Westfalenhalle ging in Flammen auf.

60.000 Menschen hatte keine Wohnung mehr und mussten aus der Stadt evakuiert werden.

Ähnlich große Vernichtungen richteten Angriffe im Oktober 1944 auf das Zentrum und die Außenbezirke der Stadt an.
 

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Schon 1943 erreichten die Alliierten große Erfolge beim Kampf gegen den Faschismus in Europa -  hier wirkte sich besonders die Landung der Truppen in Italien - am 10. Juli 1943 auf Sizilien, bis zum 17. August 1943 wurde es erobert - aus, waren doch die Ziele in Österreich und in Süd- und Ostdeutschland von Flugplätzen in Italien besser zu erreichen - so zerstörten die Luftangriffe auf das Reichsgebiet, nicht nur aus England kommend, wichtige deutsche Rüstungsbetriebe.

Allerdings dauerte es noch ein Jahr, ehe die Alliierten am 4. Juni 1944 in Rom  einmarschieren konnten.

Die Sowjets gingen schon 1943 davon aus, einen Anspruch geltend machen zu können, alle deutschen Soldaten und Arbeiter seien nach dem Krieg in die Sowjetunion zu überführen, damit von denen das zerstörte sowjetische Reich wieder aufgebaut werde.

Goebbels meinte, käme es wirklich dazu, bedeutete dies das völlig Auslöschen des deutschen Volkes.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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