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Thema des Tages
Friedrich II.
... am
24.
Januar 1712 in Berlin geboren,
liebte wie sein Vater Friedrich Wilhelm I. nicht Prunk und Präsentation,
wenn sie nicht einem Zweck dienten.
Hierin waren sich die beiden einig.
Anders der Vater Friedrich Wilhelm I. und Großvater Friedrich I., vormals Friedrich III.,
stellte er heraus, was er war, denn schließlich konnte er Kaiser Leopold
II. überreden, ihn zum König in Preußen zu machen. Mit 300 Reise- und
Gepäckwagen, einem Hofstaat von 200 Leuten, 30.000 Vorspannpferden
machte er sich auf den Weg von Berlin nach Königsberg, um sich dann dort
selbst zu krönen.
Der Sohn,
Friedrich Wilhelm I., reduzierte unmittelbar nach dem Tod des Vaters das
Hofgepränge, gab Geld aus, wenn notwendig, meist für seine 'langen
Kerls' - die Soldaten, die aber, außer in Manövern nicht zu einem
kriegerischen Einsatz kamen.
Anders Sohn Friedrich.
Kaum im Mai 1740 auf dem Thron, da überfiel er im Dezember 1740 Schlesien
und zettelte drei Kriege um diese österreichische Provinz an.
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Friedrich als König liebte es nicht, wenn viel Aufsehen um seine
Person gemacht wurde - dies galt nicht, wenn es ausländische
Herrscher und Gesandte betraf.
Standen aber Abordnungen am 30. März 1763 am Frankfurter Tor in
Berlin, um ihn nach dem Siebenjährigen Krieg zu empfangen,
wartete er bis zur Dunkelheit ab, umging auf einer alternativen
Route die Honoratioren und gelangte 'ab vom Wege' zum Schloss.
So lehnte er persönliche Huldigungen ab, nur wenigen
Portraitisten saß er. Ein Bild des Malers Daniel Chodowiecki -
Friedrich nach dem dritten Schlesischen Krieg zeigend, wies er
als zu theatralisch zurück.
Er geizte aber nicht mit der Zurschaustellung seiner Position
als König unter gleichen europäischen Herrschern.
Prachtgebäude wie das Neue Palais in Potsdam entstanden, das
Schloss Sanssouci - sein persönlicher Wohnsitz.
Baute sich schon zu Lebzeiten ein Kult um ihn auf, verstärkte
sich die Liebe seiner Untertanen noch nach seinem Tod, zumal der
Neffe als Nachfolger wenig herrschaftliches zu bieten hatte -
die Berliner nannten den 'den großen Lüderjahn'.
In Erinnerung an 'den Großen' entwickelte sich ein Patriotismus,
der seinen Niederschlag in Erinnerungsstücken fand.
Überall gab Tabakdosen, Bänder, Schärpen, Biergläser, Krüge zu
kaufen - alle mit einem der wenigen Konterfeis, die zu Lebzeiten
angefertigt wurden.
Im Jubiläumsjahr 2012 änderte sich daran nichts.
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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:
Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten
Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich
diese Besprechungen und Kommentare nicht als
Kritik
um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach
meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.
Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und
Satire.
Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5,
Grundgesetz, in Anspruch.
Dieter Hansing
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