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04.01.2010 - dradio.de

 

 

 


Thema des Tages

Friedrich II.


   ... am
24. Januar 1712 in Berlin geboren,

liebte wie sein Vater Friedrich Wilhelm I. nicht Prunk und Präsentation, wenn sie nicht einem Zweck dienten.

Hierin waren sich die beiden einig.
Anders der Vater Friedrich Wilhelm I. und Großvater Friedrich I., vormals Friedrich III., stellte er heraus, was er war, denn schließlich konnte er Kaiser Leopold II. überreden, ihn zum König in Preußen zu machen. Mit 300 Reise- und Gepäckwagen, einem Hofstaat von 200 Leuten, 30.000 Vorspannpferden machte er sich auf den Weg von Berlin nach Königsberg, um sich dann dort selbst zu krönen.

Der Sohn, Friedrich Wilhelm I., reduzierte unmittelbar nach dem Tod des Vaters das Hofgepränge, gab Geld aus, wenn notwendig, meist für seine 'langen Kerls' - die Soldaten, die aber, außer in Manövern nicht zu einem kriegerischen Einsatz kamen.
Anders Sohn Friedrich.
Kaum im Mai 1740 auf dem Thron, da überfiel er im Dezember 1740 Schlesien und zettelte drei Kriege um diese österreichische Provinz an.
 

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Friedrich als König liebte es nicht, wenn viel Aufsehen um seine Person gemacht wurde - dies galt nicht, wenn es ausländische Herrscher und Gesandte betraf.
Standen aber Abordnungen am 30. März 1763 am Frankfurter Tor in Berlin, um ihn nach dem Siebenjährigen Krieg zu empfangen, wartete er bis zur Dunkelheit ab, umging auf einer alternativen Route die Honoratioren und gelangte 'ab vom Wege' zum Schloss.

So lehnte er persönliche Huldigungen ab, nur wenigen Portraitisten saß er. Ein Bild des Malers Daniel Chodowiecki - Friedrich nach dem dritten Schlesischen Krieg zeigend, wies er als zu theatralisch zurück.
Er geizte aber nicht mit der Zurschaustellung seiner Position als König unter gleichen europäischen Herrschern.
Prachtgebäude wie das Neue Palais in Potsdam entstanden, das Schloss Sanssouci - sein persönlicher Wohnsitz.

Baute sich schon zu Lebzeiten ein Kult um ihn auf, verstärkte sich die Liebe seiner Untertanen noch nach seinem Tod, zumal der Neffe als Nachfolger wenig herrschaftliches zu bieten hatte - die Berliner nannten den 'den großen Lüderjahn'.

In Erinnerung an 'den Großen' entwickelte sich ein Patriotismus, der seinen Niederschlag in Erinnerungsstücken fand.
Überall gab Tabakdosen, Bänder, Schärpen, Biergläser, Krüge zu kaufen - alle mit einem der wenigen Konterfeis, die zu Lebzeiten angefertigt wurden.
Im Jubiläumsjahr 2012 änderte sich daran nichts.
 

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik
um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing