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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Berlin-Blockade

   
   ... ab 24. Juni 1948

Die Gefahr des Bolschewismus für Europa erkannte Nazi-Deutschland sehr früh.

Stalin ging bei den ersten Kriegshandlungen nach der Besetzung Polens durch die Nazis 1939 davon aus, dass England und Frankreich aufgerieben würden und er dann nur noch aus seinem Machtbereich nach Westen vorstoßen müsste, um Deutschland zu überrollen und ganz Westeuropa bis zum Atlantik zu erobern.

Die militärischen Erfolge Nazi-Deutschlands in Belgien, Niederlande, Norwegen, Dänemark lenkten sein Interesse dann aber nach Norden und so annektierte er die baltischen Staaten, verlangte von Rumänien die Rückgabe der nördlichen Bukowina und Bessarabien.

Zum Ende des Zweiten Weltkrieges hatte er sich bis an die Elbe - im Einvernehmen mit den westlichen Alliierten - vorgeschoben, ließ die sowjetische Besatzungszone nach seinen Regeln durch Ulbricht beherrschen.

Als Insel in der SBZ blieb Berlin mit seinen vier Sektoren, wobei der Ostsektor schon Formen der sowjetischen Gegebenheiten annahm.

Am 23. Juni 1948 wurde auch in den Westsektoren Berlins die D-Mark im Rahmen einer Währungsreform eingeführt, worauf Moskau sofort alle Wasser- und Landwege nach Westen blockierte und das wichtigste Elektrizitätswerk Berlins abschaltete.

Nur die drei Luftkorridore Richtung Hamburg, Hannover und Frankfurt blieben unberührt.





Damit waren die Einwohner Westberlins und die westlichen Besatzungsmitglieder in ihrer Versorgung von der Außenwelt abgeschnitten.

Bereits zwei Tage später befahl General Clay die Einrichtung einer Luftbrücke, mit der die Versorgung der Menschen in der Stadt gesichert werden sollte.





Alle zwei bis drei Minuten landete ein 'Rosinenbomber' im Westteil der Stadt Berlin, die Amerikaner in Tempelhof, die Briten in Gatow und mit Wasserflugzeugen auf der Havel und für die Franzosen wurde in deren Sektor der Flugplatz Tegel eingerichtet.

Die totale Blockade der drei West-Sektoren konnte die Alliierten nicht von ihrem Vorhaben abbringen, Westberlin zu halten und die Bevölkerung mit Nahrungsmitteln und Heizmaterial zu unterstützen.

Am 12. Mai 1949 hob die Sowjetunion die Blockade auf, da sie einsehen musste, auf diese Weise sich West-Berlin nicht einverleiben zu können.
Letztendlich führten die Aktionen der Sowjets die Menschen im Westen noch enger zusammen.


 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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