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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages


Geza von Bolvary

 


   ... am 26. Dezember 1897 geboren

Ein königlich ungarischer Rittmeister, ein besonders liebenswürdiger Ungar.

Nach seiner Zeit beim Militär ging er unstudiert, also bar jeder Erkenntnis und Erfahrung, in die Filmindustrie.
Sein einzige Kapital war sein gutes, filmgerechtes Aussehen, so dass er ab 1920 im Stummfilm als Schauspieler arbeiten konnte.

Schon 1922 übernahm er Aufgaben als Dramaturg und Regisseur bei der Produktionsfirma 'Emelka' in München.

Zwischen 1926 und 1928 war er in Berlin bei der Filmfirma 'Fellner & Somlo' tätig und ging danach für ein Jahr nach London zu 'British International Pictures'.

Zurück in Berlin, wirkte er bis 1933 bei 'Superfilm Berlin' und danach bis 1935 bei 'Boston Films', ebenfalls in Berlin.
Ab 1936 arbeitete Bolváry für mehrere Produktionsfirmen in Wien, u.a. für 'Styria-Film', 'Terra Film' und 'Wienfilm'.

Es entstanden auch 33 regime-konforme Produktionen.

1934 urteilte Goebbels über den Film 'Finale':
"Ein typischer Bolvary-Film. Auf die Nerven gehend österreichisch".

Die Reaktion auf den Film 'Zwischen Strom und Steppe' von 1939 war:
'Endlich ist einmal das Zigeunertum ... in seiner tatsächlichen, oft maßlosen oder verbrecherischen Triebhaftigkeit gezeigt.'

Auch als Regisseur von Operetten war Geza von Bolvary er an der Wiener Volksoper tätig.

 

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Unter seiner Leitung wurde Themen unter folgenden Titeln 'ohne Ton' verfilmt.
 

  • 1920: Im Namen des Anstands (nur Drehbuch)

  • 1920: Die Frau mit zwei Gesichtern (auch Drehbuch)

  • 1921: Die Frühlingsliebe (auch Drehbuch)

  • 1922: Märchenland (Meseország)

  • 1922: Die Hälfte eines Jünglings (auch Drehbuch)

  • 1923: Mutterherz

  • 1923: Der Weg zum Licht

  • 1923: Wüstenrausch

  • 1924: Mädchen, die man nicht heiratet

  • 1924: Hochstapler wider Willen

  • 1925: Die Königsgrenadiere

  • 1925: Frauen, die nicht lieben dürfen

  • 1925: Die Liebe der Bajadere

  • 1926: Die Fürstin der Riviera

  • 1926: Das deutsche Mutterherz

  • 1926: Fräulein Mama

  • 1927: Die Gefangene von Shanghai

  • 1927: Der Geisterzug

  • 1927: Artisten

  • 1928: Haus Nummer 17

  • 1928: Der fesche Husar

  • 1929: Champagner

  • 1929: The Vagabond Queen

  • 1929: Der Würger

  • 1929: Der Erzieher meiner Tochter

  • 1929: Vater und Sohn

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    Mit dem aufkommenden Tonfilm entstanden:
     

     

     

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    Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

    Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
    sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

    Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

    Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

    Dieter Hansing