Zur Meinungsfreiheit westlicher Gesellschaften 
zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 

 

 

Thema des Tages

Inge Borgh


 
... 26. Mai 1921 geboren

Die Erfüllung ihres Lebens war, ihr ganzes Sein, ihr ganzes Wissen, alle Erfahrungen in die Stimme hineinzugeben, um durch Töne die Menschen zu erreichen.

Zwei bis drei Stunden verband sie damit das Publikum mit sich.

Die Mutter von Ingeborg Simon förderte das Talent ihrer Tochter, hegte sie doch den Wunsch, dass sie die Theatertradition der Familie fortführen werde, denn mütterlicherseits waren alle Familienmitglieder Sänger gewesen.
Vater, Konsul Simon, unterstützte die Vorhaben der einzigen Tochter uneingeschränkt.

Die jüdische Abstammung machte die Emigration der Familie erst nach Österreich, dann in die Schweiz notwendig - integriert habe sie sich dort nie gefühlt.

Gerne wäre sie mit ihrem Mann Alexander Welitsch in Bayern sesshaft geworden, aber Günther Rennert hatte mit der Bayerischen Staatsoper kein Interesse an ihr.

Sie sang an allen internationalen Bühnen Salome, Turandot, Elektra, Färberin - gab sich ganz der Verkörperung der Rolle hin und so sei es eben auch passiert, dass hin und wieder mal ein Ton nicht gestimmt habe.

Der schwarze Tag sei dann gekommen, dass man sie nicht mehr wollte, nicht mehr brauchte - sie wechselte ins Schauspiel und machte aus ihren Memoiren Kleinkunst, indem sie die Texte sang.

 

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:

Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik
um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung -
Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes
und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing