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04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

Heinrich Mann

 


    ... am 27. März 1871 geboren

1905 erschien sein im Jahr davor entstandener Roman 'Professor Unrat oder das Ende eines Tyrannen', der von der Bevölkerung Lübecks, seiner Heimatstadt, totgeschwiegen wurde. Der Eindruck, den die 'Buddenbrooks' seines Bruders Thomas schon 1900 in der Hansestadt machten, wirkte hier nach und verunglimpfte Heinrich Manns Erstling mit Weltgeltung. Bereits früher hatte er Novellen und Essays veröffentlicht, die zum Teil starke antisemitische Züge trugen.

Ab 1912 arbeitete er an 'Der Untertan', dessen Verbreitung verboten und erst nach dem Ende des Ersten Weltkrieges in großen Stückzahlen verkauft wurde.
In beiden Werken - Professor Unrat' und 'Der Untertan' übte Heinrich Mann Kritik an den Zuständen in der wilhelminischen Zeit, das stets gebückt sich vorwärts bewegende Bürgertum, die soziale Ungerechtigkeit, die falsche moralische Entrüstung und der überall spürbare Nationalismus der Bevölkerung.

Er stand im Gegensatz zu seinem Bruder Thomas den Kommunisten und Sozialdemokraten nahe, deren Vereinigung er gemeinsam mit Käthe Kollwitz und Albert Einstein forderte.
Diese Kontroverse führte zur Entfremdung der Brüder Mann und erst 1922 konnte eine Versöhnung herbeigeführt werden.

Unmittelbar vor dem Reichstagsbrand floh er am am 28. Februar 1933
aus Berlin nach Nizza, später, 1940, weiter mit seiner zweiten Frau Nelly und den Werfels über die Pyrenäen nach Portugal in die USA.

 
 

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Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik
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Dieter Hansing