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zählt das Recht zur missverständlichen Überzeichnung.
   
04.01.2010 - dradio.de

 


Thema des Tages

August Neidhardt von Gneisenau

   
  ... 27. Oktober 1760 geboren

Gespielt hat ihn Horst Caspar in dem von Goebbels schon 1943 angeordneten Nazi-Durchhaltefilm 'Kolberg', den man am 30. Januar 1945, dem 12. Jahrestag der Machtübernahme in Berlin uraufführte.

Der zweite Aufführungsort war die von den Alliierten eingeschlossene französische Stadt La Rochelle. Da die Filmrollen nicht auf dem Landwege gebracht werden konnten, wurden sie vom Flugzeug aus abgeworfen.

Im Film, mit einem ungeheuren Aufwand im Jahr 1944 hergestellt, feuert der junge Major Gneisenau die Bevölkerung von Kolberg an, ihre Stadt vor den Franzosen zu schützen und sie mannhaft zu verteidigen.

Er selber überzeugt am Beispiel Kolbergs König Friedrich Wilhelm III. von Preußen, die Menschen aufzurufen, sich gegen Napoleon zu stellen.

1806 kam Gneisenau realiter per Schiff über die Ostsee nach Kolberg und organisierte tatsächlich gemeinsam mit dem Ortspräsentanten Nettelbeck den Widerstand der Bevölkerung gegen die Besatzung durch die Napoleonische Armee.

Goebbels kritisierte in dem von Veit Harlan inszenierten Film, dass mehr das Mädchen Marie, gespielt von der unter dem Spitznamen 'Reichswasserleiche' bekannte Christina Söderbaum, im Vordergrund der Handlung stände als der Graf.

 

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Um 'Missverständnisse' zu vermeiden:


Als Zeitungs- / Theater-Abonnent und Abnehmer von voll bezahlten Eintrittskarten aus dem freien Verkauf verstehe ich diese Besprechungen und Kommentare nicht als Kritik um der Kritik willen,
sondern als Hinweis auf - nach meiner Auffassung - Geglücktes oder Misslungenes.

Neben Sachaussagen enthalten diese Texte auch Überspitztes und Satire.

Hierfür nehme ich den Kunstvorbehalt nach Artikel 5, Grundgesetz, in Anspruch.

Dieter Hansing
 

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